Papa bleibt öfter beim kranken Kind
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Januar 2009
Wenn die Kinder krank sind, bleiben inzwischen auch in Baden-Württemberg öfter die Väter zuhause. Nach einer Statistik der DAK Baden-Württemberg stieg der Anteil der Männer, die für ihre kranken Kinder einen „blauen Schein“ eingereicht haben, in der Summe zwischen 2005 und 2007 um fast 20 %. Insgesamt lag der Männeranteil vor vier Jahren noch bei 5,4 %, zwei Jahre später schon bei 6,4 %, teilte die Kasse am Dienstag in Stuttgart mit. Im Jahr 2007 wurden bei der DAK 6735 Anträge auf Kinderkrankengeld eingereicht, davon stammten 432 stammten von Vätern. Allerdings hinkt Baden-Württemberg im Bundesvergleich noch hinterher.
Grund für den Trend könnte nach Ansicht der DAK die wachsende Zahl berufstätiger Mütter sein. „Wenn man dies als Indiz für fortschreitende Gleichberechtigung sehen möchte, dann sind wir in Baden-Württemberg zwar auf einem guten Weg, haben aber noch etwas Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Ländern“, sagte DAK-Landeschef Markus Saur.
Denn trotz der Steigerung wird die Betreuung kranker Kinder in kaum einem anderen Bundesland derart häufig den Müttern überlassen. Nur in Rheinland-Pfalz ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern noch deutlicher. In Brandenburg sind dagegen fast zwölf Prozent derjenigen, die für kranke Kinder von der Arbeit fern bleiben, Männer.
Generell zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für zehn Arbeitstage pro Kalenderjahr und Kind das Kinderpflege-Krankengeld. Bei Alleinerziehenden gilt dies für 20 Arbeitstage. Anrecht auf die Zahlung haben nur gesetzlich versicherte Eltern mit Kindern bis zu zwölf Jahren.
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