der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Times are changing

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. April 2009

Eine aktuelle Studie des Families and Work Institute, die den Zeitraum der vergangenen 30 Jahre betrachtet, zeigt überraschende und signifikante Veränderungen in der Haltung und im Verhalten am Arbeitsplatz und in der Familie auf.

Zum ersten Mal wollen junge Frauen im gleichen Umfang Jobs mit einem hohen Maß an Verantwortung wie junge Männer. Eine Mutterschaft beeinflusst diese Karriere Ambitionen kaum noch.

Einige der wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

Women in dual-earner couples are contributing more to family income. In 1997 women contributed an average of 39% of annual family income. That figure rose to 44% in 2008. In 2008, 26% of women living in dual-earner couples had annual earnings at least 10 percentage points higher than that of spouses/partners, up from 15% in 1997.

Among Millennials (under 29 years old), women are just as likely as men to want jobs with greater responsibility. In 1992, 80% of men and 72% of women under the age of 29 wanted jobs with greater responsibility. Today the figure is 67% of men and 66% of women. The figure reached its low point for both genders in 1997.

times_are_changingToday, there is no difference between young women with and without children in their desire to move to jobs with more responsibility. Whereas 60% of women under 29 with children and 78% of women without children wanted jobs with more responsibility in 1992, today the percentages are 69% (with children) and 66% (without children).

Men and women are both less likely to embrace traditional gender roles. Only 41% of employees in 2008 believe it is better “if the man earns the money and the woman takes care of the home and children,” down from 64% in 1977. The drop is even more pronounced among men (74% to 42% versus 52% to 39% of women). Now there is no statistical difference between men and women in their views.

Bedeutsam ist zudem, dass sich diese Veränderungen nicht nur in den Einstellungen widerspiegeln. Junge Väter (unter 29 Jahren) verbringen an einem normalen Arbeitstag mehr Zeit mit Ihren Kindern als Mütter im Alter von 29 bis 42 Jahren

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Mütter und Väter in Führungspositionen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. April 2009

Wie hoch ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft? Warum verdienen sie meist weniger als ihre männlichen Kollegen? Und warum sind weibliche Chefs seltener verheiratet als männliche? Diesen und anderen Fragen geht der heute in Berlin veröffentlichte Führungskräfte-Monitor nach, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erarbeitet hat.

Der Monitor untersucht, wie sich die Situation von weiblichen und männlichen Angestellten mit Führungsfunktionen und mit hoch qualifizierten Tätigkeiten in den vergangenen Jahren in der Privatwirtschaft in Deutschland entwickelt hat.

Einige der Ergebnisse:

Da im Haushalt in vielen Fällen eine traditionelle Aufgabenteilung herrscht, leiden Frauen stärker als Männer unter langen Arbeitszeiten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren.

Vor allem in der Familienbildungsphase sind Frauen besonders hohen Karriererisiken ausgesetzt. Die Karrierechancen sind dagegen in dieser Phase für Männer besonders hoch. Das hat für Frauen langfristig negative Folgen, denn ein verpasster Karriereeinstieg kann später nur schwer korrigiert werden.

    fuehrungskrafte_kinderbetreuungDas spricht auf jeden Fall dafür, die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten an den biografischen Weichenstellungen auszurichten und endlich von der hierzulande immer noch vorherrschenden Anwesenheitskultur wegzukommen.

    Es lohnt sich aber auch, mal etwas genauer in die Studie einzutauchen, z.B. auf Seite 56, wo es um die Kinderbetreuung geht: ‚… Zuvor wurde gezeigt, dass 25 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer in Führungspositionen mit Kindern unter 16 Jahren im Haushalt leben. Auch bei der Zeit, die von diesen Personen für die Kinderbetreuung aufgewendet wird, zeigen sich die erwarteten traditionellen Strukturen: Die relativ wenigen Frauen mit Kindern widmen sich zu über 80 Prozent an Werktagen mindestens eine Stunde ihrem Nachwuchs. Dies trifft hingegen nur auf knapp 7 von 10 Männern zu. Bei Männern bestehen offensichtlich stärkere Unterstützungsstrukturen als bei Frauen, die Kinderbetreuung an Wochentagen an andere abzugeben. …’

    Es ist schon erstaunlich, wie hier die Wirklichkeit sprachlich an traditionelle Erklärungsmuster angepasst wird

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    Hürden sind für viele Mütter und Väter noch hoch

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. März 2009

    In vielen Firmen sind Bedingungen für Mütter und Väter nicht rosig. Heimarbeitstage, flexibles Zeitmanagement, Kinderbetreuung: Familienfreundlichkeit ist modern und wichtig. Jedenfalls in der Selbstdarstellung von Unternehmen.

    Die Wirklichkeit für viele Arbeitnehmer sieht jenseits von Betriebskindergärten und Home – Office – Tagen weniger rosig aus. Eine Umfrage zum Thema ‚Firma & Familie’ der Frankfurter Rundschau zusammen mit den hessischen Unternehmerverbänden (VhU), der IGS Organisationsberatung, der Wirtschaftszeitung Aktiv und der Hessenstiftung belegt: Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bringen ist noch immer ein hartes Stück Arbeit.

    Aber, ‚es gibt keine günstigere Zeit für Unternehmen als jetzt in der Krise, sich rechtzeitig und konsequent als familienfreundlicher Arbeitgeber zu positionieren. Dies gelte besonders für den Mittelstand. Er hat die Chance, heute Wettbewerbsvorteile für morgen zu sichern. Denn wenn sich die Konjunktur erst wieder erholt hat, ist auch der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wieder voll entbrannt. Konzerne werden ihre Attraktivität gegenüber hoch qualifizierten Berufseinsteigern ausspielen’, erklärte Prof. Dieter Weidemann, Präsident der VhU.

    Als Bremser in den Betrieben betätigen sich oft die unmittelbaren Vorgesetzten. Sei es, weil sie in ihrer Abteilung möglichst wenig zusätzlichen Organisationsaufwand wünschen, sei es, weil sie ohnehin das Gefühl haben, dass die Geschäftsführung an einer tatsächlichen Umsetzung der eigenen Richtlinien zur Familienfreundlichkeit nur wenig interessiert ist.

    Dabei sind die Zahlen eindeutig: Über 60 % der Arbeitnehmer gaben an, dass sie bereits einmal der Familie zuliebe ihre berufliche Situation verändert oder auf einen Karriereschritt verzichtet haben. 45 % haben in den letzten zwei bis drei Jahren vermehrt familienfreundliche Maßnahmen bei ihren Arbeitgebern eingefordert, 96 % bezeichneten das Thema als für sie persönlich relevant.

    Auch bei der Nutzung der Elternzeit durch Väter sind die Veränderungen zu beobachten: Fast 40 % der Befragten beobachten eine verstärkte Nutzung in ihrem Betrieb.

    Marcus Schmitz, Geschäftsführer der IGS Organisationsberatung GmbH skizziert die Konsequenzen der Befragung: “Die Geschäftsleitung ist aufgefordert, die Umsetzung bei den Führungskräften der mittleren Ebene zu forcieren und in praxisnaher Qualifizierung auch gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu thematisieren. Dabei muss auch das Spannungsfeld der Führungskräfte bearbeitet werden, sonst lässt sich keine Win – Win -Situation realisieren.”

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    Kinder, Keller und Karriere – Männer suchen ihre neue Rolle

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. März 2009

    Männer sollen sich zwar von alten Rollen verabschieden, sie sollen aber auch nicht so werden wie Frauen. Am besten, sie sind alles zugleich: stark und sensibel, hart und einfühlsam. Am besten, sie verdienen 10.000 Euro im Monat und sind trotzdem schon mittags zu Hause. Zwischen Tradition und Moderne suchen Männer nach Orientierung.

    “Männer in Bewegung” heißt die Studie, die im Auftrag der Männerarbeit der Evangelischen Kirche und der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands durchgeführt wurde und gestern in Berlin vorgestellt wurde.

    Vor zehn Jahren gab es die erste Ausgabe der Studie. Sie sorgte damals für viel Diskussion um die Rolle des Mannes. Der Untertitel “Wie Deutschlands Männer sich selbst und wie Frauen sie sehen” machte damals klar, dass sich über das eine Geschlecht nicht ohne das andere reden lässt.

    “Wir haben zehn Jahre später noch einmal geschaut, wie sich die Männer verändert haben. Die neuen, modernen, die partnerschaftlichen Männer haben sich wenig verändert. Verändert haben sich die Männer, die wir vor zehn Jahren als ‘traditionelle’ angesprochen haben – für die klar ist, der Mann ist draußen in der feindlichen Welt und arbeitet, die Mutter und Frau ist zu Hause.

    Da hat sich ein Wandel vollzogen: Die Berufstätigkeit von Frauen, von Müttern wird stärker anerkannt, wird nicht als etwas Negatives betrachtet, weniger als vor zehn Jahren. Man kann sagen, die traditionellen Männer haben sich modernisiert, sie haben sich neueren Vorstellungen angenähert. Wichtige Begründung ist, dass diese Männer anerkennen, dass für die Familie, für den Haushalt ein zweites Einkommen notwendig ist”, sagt Rainer Volz zur Einstellung der Männer zum Beginn des 21. Jahrhunderts.

    “Zehn Jahre Männerentwicklung in Deutschland” hat das Forscherduo Volz und Zulehner seinen Bericht überschrieben. “Entwicklung” hört sich erst einmal positiv an. Aber ist positives Denken auch berechtigt? Hat sich tatsächlich das Verhalten der Männer geändert oder nur ihre Einstellungen? Sind Männer am Ende immer noch ganz die Alten? Rainer Volz macht Hoffnung, er hält den “neuen Mann” für empirisch nachweisbar.

    “Vorneweg, Männer machen insgesamt weniger als die Frauen im Bereich von Kindererziehung, aber dahinter verbirgt sich, dass die modernen Männer deutlich mehr machen, als vor zehn Jahren. Moderne Väter leben tatsächlich das, was sie von sich meinen, dass sie fürsorgliche, aktive Väter sind. Die Kehrseite ist, dass die traditionell eingestellten Männer sogar noch etwas weniger machen als vor zehn Jahren.” Weiterlesen »

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    Männer in Bewegung – die Präsentation einer Studie

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. März 2009

    Heute habe ich nach einem ersten Probelauf bei den ‚Spitzenvätern’ am 5. März die Pressekonferenz zur Studie ‚Männer in Bewegung getwittert. Im Folgenden dokumentiere ich die überarbeiteten Beiträge aus der Bundespressekonferenz.

    Es hat angefangen, Präluminarien, Teilnehmerliste, Einführung durch Herrn Zulehner, Einschätzungen und Schlussworte von der Minsterin und das alles bis 15:00 Uhr, von der Leyen hat schließlich einen Anschlusstermin.

    Zulehner: Die Entwicklung von Frauenn kann durch die Nicht – Entwicklung der Männer ins Stocken kommen. Traditionelle Rollenbilder halbieren die Wirklichkeit und schränken Männer und Frauen ein. Zwischen den Modernenen und den Traditionellen picken sich die ‘Rosinen’ Männer (Suchende + Balancierende) das Passende heraus.

    Männer machen im Haushalt das ‘Praktische’ Moderne Männer, bzw. Väter machen mehr mit den Kindern als vor 10 Jahren. Der Weg zur neuen Zeit ist aber noch weit. Wenn das Kind krank ist bleiben 15% der Männer und 85% der Frauen zu Hause.

    Die Ehe bleibt ein Obdach der Seele. Moderne Männer wollen ein partnerschaftliches Modell, das aber überladen und damit extrem brüchig wird. Die Berufstätigkeit von Frauen wird weithin akzeptiert, auch von tradionellen Männern. Deshalb werden diese jetzt auch als ‘teil’ traditionelle kategorisiert. Die Gründe sind ökonomischer Natur.

    Männer wenden sich in einer diskreten und skeptischen Weise auch wieder der Religion und der Kirche zu, anders als die Frauen.

    Huber erinnert zunächst an zwei Synoden vor 20 Jahren, es sind aber noch weitere und wichtige Schritte zur Gleichberechtigung von Frauen zu gehen. Die Studie ist von Leidenschaft für ein neues Männerbild getragen, die empirisch getragen wird.

    Männer sind heute als präsente Familienmenschen genauso gefragt, wie im Berufsleben. Männer haben sich den Herausforderungen gestellt und das bringt sie in das Spannungsfeld von Beruf und Familie. Dies trägt sicherlich auch dazu bei, sich manche gegen Kinder zu entscheiden. Ehe bekommt als partnerschaftliches Modell eine neue Zukunftschance. Die Ungleichzeitigkeit der Modernisierung von Männern und Frauen stellt kirchliche Bildung vor neue Herausforderungen

    Dr. Schick: Studien sind dazu da, dass etwas damit geschieht. Der Verglich mit der von 1998 macht Erstaunliches deutlich, aber wir können uns nicht darauf ausruhen. Gemeinschaft von Männern und Frauen muss der gesellschaftlichen Entwicklung nutzen und dienen.

    Die gesellschaftliche Relevanz des Glaubens muss deutlich gemacht, Pflege von Angehörigen muss sichtbar werden.

    Und jetzt die Ministerin: Der Initiative der Kirche ist zu verdanken, dass wir jetzt die zwei Studien vorliegen haben. Die Ehe spielt eine wichtige Rolle, nur 13 % der modernen Männer halten die Ehe für überholt, bei den traditionellen sind es 35 %. Modernisierung gibt der Ehe Stabilität, besonders wenn sie auf Liebe und nicht auf Abhängigkeit aufgebaut ist. Weiterlesen »

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    Männer heute – Macho ist out, Softie nicht in

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. März 2009

    Väter auf der Arbeit, Mütter zu Hause – so war das früher. Dass die Geschlechterrollen in Bewegung gekommen sind, ist allen klar. Doch die Mehrheit der Männer hat ihre neue Rolle noch nicht gefunden. Traditionelle Muster sind auf dem Rückmarsch, moderne aber noch nicht populär genug.

    Männer haben sich modernisiert, aber anders als Manche vermuten. Zwar ist die Zustimmung zu Modellen, in denen Väter und Mütter sich beide um Haushalt und Kinder kümmern, gestiegen. Doch während die Gruppe der ‘modernen Männer’ kaum größer geworden ist, ist bei Männern mit traditionellen Wertvorstellungen die Akzeptanz anderer Modelle gewachsen.

    Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Männerarbeit der Evangelischen Kirche und der Gemeinschaft der katholischen Männer Deutschlands, die unter dem Titel „Männer in Bewegung“ am Mittwoch in Berlin vorgestellt wird. 1216 Männer im Alter von 17 bis 85 Jahre wurden dafür befragt. Die Ergebnisse wurden mit der Studie ‚Männer im Aufbruch’ verglichen, die 1998 erstellt wurde.

    Nur noch 54 % der befragten Männer stimmten dem Satz zu „Frauen sind von Natur aus besser geeignet, Kinder zu erziehen“. Vor elf Jahren waren es 65 % gewesen. Die Ansicht, ein Kleinkind leide unter der Berufstätigkeit der Mutter, vertraten 38 %, 18 Prozentpunkte weniger als 1998. Hielten vor elf Jahren 39 % der Männer die Frauenemanzipation für „wichtig und gut“, waren es diesmal 46 %.

    Vier Männertypen identifiziert die Studie: Da gibt es auf der einen Seite den teiltraditionellen Mann, der sich vornehmlich über den Beruf definiert, sich als Ernährer sieht und Kinder und Haushalt der Frau überlässt. Auf der anderen Seite gibt es den modernen Mann, der findet, dass sich Mann und Frau gleich um Haushalt und Kinder kümmern und beide zum Haushaltseinkommen beitragen sollten.

    Dazwischen sind laut Studie der balancierende Mann und der suchende Mann angesiedelt. Während der balancierende Mann aus traditionellen und modernen Positionen aussucht, was in sein Lebenskonzept passt, kann der suchende Mann mit beidem nicht viel anfangen. „Der Suchende“, sagt Martin Rosowski, Geschäftsführer der Evangelischen Männerarbeit, „hat sein männliches Leitbild noch nicht gefunden, ebenso wenig wie den festen Platz in Beruf, Partnerschaft und Gesellschaft.“

    Er ist laut Studie am stärksten ausgeprägt: Knapp ein Drittel der Befragten ließ sich ihm zuordnen. Ihm folgen der teiltraditionelle Typ (27 %) und der balancierende (24 %). Die „modernen Männer“ stellen mit 19 % nicht nur die kleinste Gruppe dar; ihre Zahl ist im Vergleich zu 1998 auch kaum gewachsen.

    Ich werde am kommenden Mittwoch unter twitter.com/Vaeter von der Pressekonferenz über weitere Ergebnisse der Studie und die Diskussion darüber berichten.

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    Heimchen am Herd – wieder gefragt bei Männern?

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2009

    Haben junge Männer auch heute noch ein altes Rollenverständnis? Dieser Verdacht drängt sich auf, liest man die Vorwerk-Familienstudie 2008: Nur ein Drittel der befragten Männer zwischen 16 und 29 Jahren unterstützt beim anderen Geschlecht den Wunsch nach Selbstverwirklichung. Während mehr und mehr Frauen beruflich immer besser qualifiziert sind, scheinen viele Männer ihre Partnerin gerne in der Rolle als Hausfrau und Mutter aufgehen zu sehen.

    Oder täuscht der Eindruck angesichts der Tatsache, dass sich zunehmend Männer Väterzeit nehmen und sich ihr Selbstbild nicht auf die Rolle des Familienernährers beschränkt?

    Welche Vorstellungen von Partnerschaft und Familie werden im Alltag gelebt und wie haben sie sich über die verschiedenen Generationen entwickelt? Wie ist es heute um die gerechte Verteilung und Anerkennung von Hausarbeit, Kindererziehung und Berufstätigkeit bestellt?

    Jenseits vom Eva-Prinzip und Rabenmutter-Image der Superweiber, jenseits von karrierefixierten Patriarchen und Hausmanns Dilemma diskutieren wir über die Vielfalt weiblicher und männlicher Beziehungskonzepte.

    Am 17. Oktober des vergangenen Jahres haben Dr. Elke Rohmann, Sozialpsychologin der Ruhr- Universität Bochum und Dr. Thomas Gesterkamp, Autor und Männerforscher über dieses Thema im Rahmen der Sendung Lebenszeit im Deutschlandfunk diskutiert. Zugeschaltet war zeitweise auch Rainer Volz, Leiter des Zentrums für Männerarbeit der evangelischen Kirche im Rheinland und Co Autor der Studie ‚Männer im Aufbruch’ aus dem Jahre 1998. Die nach 10 Jahren in 2008 durchgeführte Folgeuntersuchung wird am 18. März in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt, in der Sendung hat Volz aber auf schon einige wichtige Entwicklungen und Veränderungen des  Selbstbildes von Männern und Vätern hingewiesen.

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    Trauernde Männer gesucht

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2009

    Für eine wissenschaftliche Studie an der Universität Würzburg werden Männer gesucht, die eine ihnen nahe stehende Person durch deren Tod verloren haben und darüber trauern. Anhand von zwei Fragebögen sollen sie im Internet anonym Fragen im Zusammenhang mit ihrem Verlust beantworten. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.

    Wenn es um die Begleitung, Beratung und Therapie von Menschen in Trauer geht, steht Deutschland gut da. Anders verhält es sich mit dem Gebiet der Trauerforschung; diese wird in Deutschland kaum betrieben.

    Dies zeigt sich unter anderem darin, dass es keine wissenschaftlichen Untersuchungsverfahren zur Erfassung des Trauerns gibt, wie sie in englischer Sprache seit langem in Gebrauch sind. Dabei könnten derartige Verfahren zu einem deutlich besseren Verständnis des Trauerverlaufs beitragen; mit diesem Wissen ließe sich die Situation der Betroffenen spürbar verbessern.

    Dieses Defizit wollen Wissenschaftler nun beheben: In einem Projekt am Institut für Psychologie der Universität Würzburg, das gemeinsam mit der Praxis für Psychologische Diagnostik und Beratung in Würzburg und des Trauerzentrums Frankfurt/M. durchgeführt wird, sammeln sie gegenwärtig Informationen von Menschen, die eine ihnen nahe stehende Person durch deren Tod verloren haben und darüber trauern.

    Da sich bisher überwiegend Frauen an der Umfrage beteiligt haben, sind nun besonders Männer mit einem Verlusterlebnis gesucht. Männer, die sich selbst als Trauernde betrachten, auch wenn der Verlust schon lange zurückliegen mag, werden gebeten, via Internet an der Befragung teilzunehmen. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.

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    Vereinbarkeit – schon lange ein Männerthema

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Januar 2009

    Mehr Flexibilität im Beruf, andere Arbeitszeitmodelle und eine betriebliche Infrastruktur pro Elternschaft: Das sind die Top – Wünsche, die Väter wie Väter in spe an ihre Arbeitgeber richten. Dieses Fazit zieht das Deutsche Jugendinstitut (DJI) aus einer Studie über Männer, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt worden ist.

    Mehr als 90 % der noch kinderlosen jungen Männer möchte gerne Vater werden, doch die Gesellschaft macht es ihnen nicht leicht: Das Frauenproblem von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird immer mehr auch ein Männerproblem. Denn junge Männer wollen sich sowohl im Beruf als auch in der Familie engagieren, heißt es dort.

    Väter & KarriereUnd: ‚Bislang richteten sich beispielsweise familienfreundliche Arbeitszeiten in Unternehmen überwiegend an Frauen – und nicht an Männer.’

    Ich freue mich, dass diese Erkenntnis inzwischen so weite Kreise gezogen hat. Als ich vor 5 Jahren Väter & Karriere gestartet habe und genau diese Themen auf die Tagesordnung gesetzt habe, stand ich noch ziemlich allein auf weiter Flur. Inzwischen hat es sich also rumgesprochen. Unternehmen, die sich darauf einrichten, dass jungen Absolventen Familie und Karriere gleichermaßen wichtig ist, können sich jetzt glaubwürdig als innovativer und Väter – bewusster Arbeitgeber positionieren. Denn es gilt ja nicht nur die Krise zu überstehen, sondern insbesondere auf die Zeit danach vorbereitet zu sein.

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    “Wissensdurst wird durch Klugscheißerei verdorben”

    Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2008

    Der Neurobiologe Gerald Hüther hält in Spiegel Online ein leidenschaftliches Plädoyer für die freie Entfaltung des kindlichen Entdeckergeistes und gegen die Dauerkontrolle und Bevormundung durch Erwachsene:

    ‚… Hüther: Kinder unter Daueraufsicht, die immer nur an der Hand von Erwachsenen umhergeführt werden, gleichen Haustieren, Stalleseln, die das Leben in der Freiheit nicht mehr kennen. Aus der Hirnforschung wissen wir, dass unter diesen Bedingungen die Ausreifung des Gehirns nicht optimal gelingt. Das Gehirn bleibt eine Kümmerversion dessen, was daraus hätte werden können.

    SPIEGEL: Was ist falsch daran, wenn sich die Eltern in die Aktivitäten des Kindes einmischen?

    Hüther: Die Eingriffe der Erwachsenen sehen häufig so aus, dass das Kind den Mut am eigenen Gestalten und Entdecken verliert – Wissensdurst wird durch Klugscheißerei verdorben. Nehmen wir ein einjähriges Kind, das endlich aus fünf Holzklötzen einen kleinen Turm gebaut hat und darauf stolz ist. Dann kommt der Papa nach Hause und sagt: “Oh, hast du einen schönen Turm gebaut! Aber guck mal, der Papa kann einen noch größeren!” So etwas ist tödlich. Der Vater mischt sich ins Spiel ein, statt das Kind zu ermutigen, und verdirbt ihm so den Spaß am Turmbauen. Ein vorbildlicher Vater schickt das Kind auf seiner Suche nach Antworten auf den richtigen Weg. Kinder müssen von Erwachsen inspiriert werden, nicht angeleitet.

    SPIEGEL: Wie können Eltern, die mit ihrem Kind mitten in einer Großstadt leben, noch inspirierend sein?

    Hüther: Die Eltern können sich mit den Kindern aufs Fahrrad setzen und dorthin fahren, wo es etwas zu entdecken gibt. Keine Museen, sondern Schrottplätze, Müllhalden! Oder Wiesen, Bäche, Wälder – da gibt es viele Möglichkeiten. Eltern können sich auch zusammentun, können innerhalb ihres Wohnbereichs Räume schaffen, in denen die Kinder Dinge gestalten können. …’

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