der VÄTER Blog

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Väterliches Fürsorgeverhalten wird vererbt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Mai 2013

Väterliche Fürsorge zahlt sich aus – generationsübergreifend. Mäuse, die als Jungtiere von ihren Vätern liebevoll umsorgt werden, werden später auch selbst fürsorgliche Väter.

Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass Väter ähnlich wie Mütter das spätere Verhalten ihres Nachwuchses beeinflussen. Wie im Fachblatt “Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences” beschrieben, sei das Verhalten nicht direkt in den Genen festgeschrieben. Allerdings verändere es das Erbgut auf eine Weise, die ähnlich wie Gene an die Nachkommen weitergereicht werden könne.

Erin Gleason und Catherin Marler von der University of Wisconsin-Madison hatten das Verhalten der Mäuse-Väter experimentell verändert, indem sie einen Teil von ihnen nach der Geburt des Nachwuchses kastrierten. Dadurch sinkt der Testosteron-Spiegel der Väter und genau dieses Hormon steuert das fürsorgliche Verhalten maßgeblich. Dies bestätigten die anschließenden Beobachtungen der Forscher: Sie sahen, dass die kastrierten Väter ihre Kinder deutlich weniger umsorgten als die Vergleichsmäuse, die nur zum Schein operiert wurden. Sie kuschelten sich zum Beispiel seltener an die Kleinen und widmeten sich auch seltener der Fellpflege.

Das eigentliche Ergebnis ihrer Studie brachte der zweite Teil der Studie: Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Söhne dieses nachlässigere Verhalten später auch bei ihrem eigenen Nachwuchs zeigten. Sie kümmerten sich weniger um ihre Kinder, wenn die Mutter abwesend war. Sie packten die Kleinen auch deutlich häufiger am Nacken und trugen sie im Käfig von einem Ort zum anderen. Früheren Studien zufolge gilt dieses Verhalten bei Mäusen als eher rau und scheint den Nachwuchs später aggressiver werden zu lassen. Umgekehrt waren Mäuse, die von einem nicht kastrierten – also fürsorglichen – Vater aufgezogen worden waren, später selbst fürsorglicher.

Die Forscher schreiben, dass das väterliche Verhalten auf epigenetischem Weg an den Nachwuchs weitergereicht werde. Die Epigenetik umschreibt Veränderungen des Erbgutes, die nicht direkt die Sequenz der DNA umfassen. Stattdessen wird die Aktivität bestimmter Gene verändert, indem das Erbgut chemisch modifiziert wird. Forscher glauben heute, dass auf diesem epigenetischen Weg Umwelteinflüsse das Erbgut verändern und damit auch nachfolgende Generationen beeinflussen.

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Väter und Teenager – Kinderwunsch bestimmt Beziehung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Mai 2013

Die Beziehungen von Vätern zu ihren Kindern im Teenageralter sind offenbar stark von der Art ihres früheren Kinderwunsches geprägt: Je bewusster dieser ausfiel, desto stärker engagieren sich die Väter im Alltag für ihre Kinder. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Zentrums Gender Studies der Universität Basel. Erstmals wurden dabei die Sichtweisen von Vätern und Teenagern auf ihre Beziehung untersucht.

Für ihre Untersuchung hat die Soziologin  Dr. Diana Baumgarten längere Interviews mit acht Vätern zwischen 46 und 58 Jahren sowie acht Kindern zwischen 16 und 21 Jahren im Detail ausgewertet. Die Befragten leben jeweils in einem gemeinsamen Haushalt in der Deutschschweiz. Die Fragen an die Männer konzentrierten sich auf Einstellungen zur Vaterschaft, die Alltagsgestaltung und die Beziehung zu den Jugendlichen; auch diese hatten über ihren Alltag und ihr Verhältnis zu ihrem Vater zu berichten.

Ein Resultat der Studie: Für die Beziehung zu ihren Kindern scheint der frühere Kinderwunsch der Väter eine massgebliche Rolle zu spielen. Je bewusster sich dieser damals geäussert hat, desto klarer haben die Väter heute eine Vorstellung von ihrem Verhältnis zum Kind.

Solche «äquivalenten Väter» nehmen dabei auch eher damit verbundene Mühen und Einschränkungen auf sich, zum Beispiel eine langsamere Karriereentwicklung. Zudem sehen sie die Teenager stärker als individuelles Gegenüber als etwa die von der Autorin ebenfalls beschriebenen «supplementären Väter» und «Satellitenväter».

In der Beziehung zwischen Vätern zu ihren jugendlichen Kindern ist die Autorin auf die sogenannte «Aktivitätsnorm» gestossen: Besonders Väter, die weniger im Alltag ihrer Kinder präsent sind, haben den Anspruch, mit dem Nachwuchs möglichst viel zu unternehmen. Während Mütter ihre Beziehung zum Kind eher im Alltag leben, unterliegen Väter der Norm, sich immer wieder besondere und ausseralltägliche Unternehmungen einfallen zu lassen.

Ein weiteres bemerkenswertes Resultat ist der grosse Wert, welcher der Kommunikation und dem gegenseitigen Meinungsaustausch zukommt. Bisherige Studien haben diesen Punkt vor allem innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung betont und dabei die kommunikative Leistung von Vätern nicht beachtet.

Mütterlichkeit stelle noch immer das Modell elterlicher Fürsorge dar, an der Väterlichkeit stets gemessen werde, so die Autorin aufgrund der Interviews mit Vätern und Jugendlichen weiter. Doch in ihrer Studie kommen auch eigenständige Vorstelllungen von Vaterschaft zum Ausdruck: Fürsorglichkeit und Emotionalität würden zunehmend zu wichtigen Elementen von Väterlichkeit – und damit auch von Männlichkeit überhaupt.

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Entscheidende Faktoren für das Wohlergehen von Kindern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. April 2013

Das Bildungsniveau von Vätern und Müttern hat einen stärkeren Einfluss auf das Wohlergehen von Kindern als die Höhe des Familieneinkommens. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die Forscher der Ruhr Universität Bochum im Auftrag des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ)durchgeführt haben. Auch die gesundheitliche Situation der Kinder wirkt sich deutlich auf ihre gesamte Entwicklung aus. Weitere entscheidende Faktoren sind die Zufriedenheit der Mütter mit ihrer Wohnsituation sowie ihre allgemeine Lebenszufriedenheit.

Die Bochumer Psychologen und Sozialwissenschaftler geben in der heute veröffentlichten Studie erstmals Antworten auf eine brennende Frage der Familien- und Sozialpolitik: Welchen Einfluss haben ehe- und familienbezogene Leistungen auf das Wohlergehen von Kindern? Die Ergebnisse zeigen, dass dem Angebot an Kinderbetreuung eine entscheidende Bedeutung zukommt. Nutzen Eltern eine Einrichtung zur Kinderbetreuung, so ergeben sich positive Effekte auf verschiedene Entwicklungsaspekte wie Alltagsfertigkeiten, Motorik, soziale Kompetenzen und Sprache. Das vermindert mögliche Effekte geringen Einkommens.

Bei Familien, deren finanzielle Lage infolge fehlender regelmäßiger Erwerbseinkünfte oder hoher Mietkosten im untersten Bereich liegt, zeigt sich ein leicht verringertes Wohlergehen der Kinder. Auch ist deren Gesundheitszustand schlechter als bei den Familien mit mittlerem oder höherem Einkommen – und der Gesundheitszustand der Kinder wirkt sich ebenfalls negativ auf das Gesamtwohlergehen aus.

Allerdings weisen die Bochumer Forscher nach, dass eine schwierigere finanzielle Lage der Familie sich wenig oder gar nicht auf die Indikatoren des Wohlergehens von Kindern auswirkt, wenn die Mütter täglich Zeit mit kindbezogenen Aktivitäten wie Singen oder Vorlesen verbringen oder ein Angebot der Kinderbetreuung nutzen. Auch bei Kindern mit Migrationshintergrund ergeben sich in den meisten Altersstufen die gleichen Wohlergehenswerte wie bei Kindern ohne Migrationshintergrund. Ob und in welchem Umfang die Mutter erwerbstätig ist, hat ebenfalls weder positive noch negative Auswirkungen auf das Wohlergehen des Kindes.

Auch wenn die finanzielle Situation nicht der alles entscheidende Knackpunkt ist, so zeigt die RUB-Studie doch deutlich: Die Verlässlichkeit der staatlichen Unterstützung hat für Eltern einen hohen Stellenwert. Weiterlesen »

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Väter erkennen ihre Kinder am Geschrei

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. April 2013

… und zwar genau so gut wie Mütter. Diese sind überzeugt: Sie können das Schreien ihres Babys aus Hunderten anderer heraushören. Von Vätern hört man derartige Statements dagegen so gut wie nie. Und auch mehrere Studien scheinen in diesem Zusammenhang die Idee einer ganz besonderen, biologisch festgelegten mütterlichen Gabe zu stützen. Französische Forscher haben jetzt jedoch erstmals in einer kontrollierten Untersuchung die Probe aufs Exempel gemacht. Das Ergebnis: es kommt nicht auf das Geschlecht an – sondern nur darauf, wie viel Zeit man mit dem Nachwuchs verbringt.

29 frischgebackene Elternpaare und deren Babys nahmen an der Studie teil. 14 der Familien lebten in der Demokratischen Republik Kongo, die restlichen im französischen Saint-Etienne. Die Kleinen waren zwischen 58 und 153 Tagen alt, es handelte sich um 17 Jungen und 12 Mädchen. Für die Tonaufnahmen wurden die Schreie der Kinder aufgezeichnet, während diese gebadet wurden, also alle in einer ähnlichen Situation. Den Eltern wurden pro Durchgang schließlich jeweils fünf Schreiproben vorgespielt – immer eine ihres eigenen Kindern sowie zwei von fremden Mädchen und zwei von fremden Jungs. Zusätzlich erfassten die Forscher noch, wie viel Zeit die Eltern pro Tag mit ihren Säuglingen verbrachten, wie viele Kinder sie bereits hatten und wie viel Kontakt sie mit anderen kleinen Kindern pflegten.

Das Ergebnis fiel beeindruckend aus, berichtet das Team: Im Schnitt erkannten die Eltern in 5,4 von 6 Tests und damit in 90 % der Fälle das Schreien ihres eigenen Babys. Die Frauen schnitten dabei zwar mit 98 zu 90 % rechnerisch etwas besser ab als die Männer, der Unterschied sei aber statistisch nicht signifikant gewesen, erläutern die Forscher. Dieses Ergebnis widerspricht auf den ersten Blick dem früherer Studien aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern, in denen Väter deutlich abgeschlagen landeten: Während die Mütter in einer Studie in 97 % der Fälle richtig lagen, gelang den Vätern nur in 84 % der Fälle ein Treffer. Eine weitere Studie kommt sogar nur zu einer Trefferquote von 80 % bei den Müttern und 45 % bei den Vätern.

Doch der Widerspruch besteht nur scheinbar. Denn die erwähnten Quoten in der aktuellen Erhebung gelten nur für die Väter, die mehr als vier Stunden pro Tag mit ihrem Kind verbringen – also etwa genauso viel Zeit wie die Mütter. Betrachtet man dagegen nur die Männer, die deutlich weniger intensiv mit den Säuglingen zusammen waren, kommt ein ganz anderes Bild zustande: Diese Väter erkannten nämlich nur in 75 % der Fälle ihr eigenes Baby am Schreien. In den beiden früheren Studien sei dieser Faktor überhaupt nicht berücksichtigt worden, erläutern die Forscher.

Offenbar ist das Erkennen des eigenen Babys also in erster Linie eine Frage von Erfahrung und Lernen – und nicht von besonderen Fähigkeiten

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Mit Vätern reden können

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. April 2013

… ist nicht immer einfach. Die Frage danach war auch Gegenstand, der in der vergangenen Woche vorgelegten Unicef Studie. Demnach finden es nur fünfzig Prozent aller französischen Jugendlichen leicht, mit ihren Vätern zu sprechen – ein spektakulär niedriger Wert, verglichen mit mehr als achtzig Prozent Niederländern oder drei Vierteln aller Rumänen.

Doch liegt das daran, dass die Väter schweigsam, ständig abwesend oder uninformativ sind? Die Isländer sind übrigens die Einzigen, bei denen die Väter, was kommunikative Erreichbarkeit angeht, nicht völlig von den Müttern abgehängt werden.

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Je höher die Bildung, desto später wird Mann Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. April 2013

Längere Ausbildungszeiten, befristete Arbeits- und prekäre Lebensverhältnisse tragen heute dazu bei, dass Paare die Geburt des ersten Kindes mehr nach hinten verschieben. Doch wie wirkt es sich auf das Leben als Familie aus, wenn Menschen früh oder spät Eltern werden? Das österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF) greift in einer aktuellen Publikation diese Frage auf – und kommt zu teilweise überraschenden Ergebnissen.

„Die frühen Mütter haben häufiger als die späten Mütter nur einen Haupt- oder Realschulabschluss. Die späten Mütter haben in der Familiengründungsphase die anspruchsvollsten Bildungsabschlüsse”, so das ÖIF. Bei den Vätern zeigt sich die gleiche Tendenz. Außerdem sind die Väter zum Zeitpunkt der Familiengründung besser beruflich verankert als die Frauen – und zwar in jeder Altersgruppe. Diese ungleichen Startchancen beeinflussen die Aufteilung der Elternarbeit zwischen Frauen und Männern.

Junge Eltern haben nachweislich weniger Geld als ältere Eltern. Das kann nicht erstaunen. Frauen, die bei der Geburt ihres ersten Kindes jünger als 25 Jahre alt sind, verdienen deutlich seltener als ältere Mütter ihr eigenes Geld oder haben ein niedrigeres Nettoeinkommen. Bei den späten Müttern tragen laut dem ÖIF nur 7,1 Prozent gar nicht zum Familieneinkommen bei. Sie sind nämlich in der Familiengründungsphase viel besser in den Arbeitsmarkt integriert als jüngere Mütter.

Doch in jeder Altersgruppe leben deutlich mehr Mütter als Väter ganz ohne eigenes Einkommen. “Diese Diskrepanzen weisen auf die relativ traditionelle Arbeitsteilung in Haushalten hin”, so das ÖIF. Auch junge Väter verdienen deutlich weniger als späte Väter. Das beeinflusst das Haushaltseinkommen der jungen Eltern negativ.

Die Studien zeigen auch, dass die gemeinsam mit dem Kind verbrachte Zeit nicht vom Alter der Eltern abhängt. Außer am Wochenende verbringen ältere Eltern nicht mehr Zeit mit ihren Kindern. “Das Zeitbudget der Eltern für ihre Kinder erweist sich als weitgehend unabhängig vom Timing der ersten Elternschaft”, so das ÖIF. Dabei wünschen sich viele Eltern unabhängig vom Alter mehr Zeit für ihre Kinder. Noch mehr wünschen sie sich aber, neben Kindern und Beruf mehr Zeit für sich selbst und ihre Freunde zu haben.

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Wenn Väter die Wahl hätten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. April 2013

eltern_wahlArbeitszeiten, Kita-Ausbau, Betreuungsgeld – das Wahljahr steht im Zeichen der Familienpolitik. Doch was wünschen sich Eltern wirklich für sich und ihre Kinder? Eine heute veröffentlichte Studie im Auftrag des Magazins „Eltern” hat versucht, Antworten zu finden.

Das Ergebnis sind Wünsche, die an manchen Stellen erstaunlich konservativ sind – und an anderen überraschend modern. Spiegel Online hat die Kernaussagen der Studie zusammengefasst:

1. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt eine Kluft. Nur wenige Eltern schaffen es, ihre favorisierte Rollenverteilung auch im Alltag umzusetzen.

  • Gerade einmal 6 % der befragten Eltern sprechen sich für das traditionelle Alleinverdienermodell aus – aber 14 % befinden sich in einem.
  • 40 % finden es gut, wenn er Vollzeit arbeitet und sie Teilzeit. In der Wirklichkeit sieht es so aus: Bei knapp 57 % arbeitet er Voll-, sie Teilzeit.
  • 38 % favorisierten in der Umfrage die Variante „beide arbeiten 30 Stunden und teilen sich Hausarbeit und Kinder”. Realisieren können dieses Modell jedoch nur 6 % der Befragten, die mit einem Partner zusammenleben.
  • 16 % der Befragten gaben an, dass sie in ihrer Ehe beide Vollzeitjobs hätten, sich Hausarbeit und Kinderbetreuung gleichermaßen teilen. 13 % der Eltern wünschen sich dieses Modell. …

2. Das wichtigste Anliegen von Eltern bleibt eine gesicherte Kinderbetreuung:

  • Nur 25 % der befragten Eltern ist der Meinung, dass genügend Kita-Plätze für Kleinkinder vorhanden sind. Und jeder Zweite (48 %) würde den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz einklagen, sollten sie keinen bekommen. …

3. Die diversen Zuschüsse und Steuervorteile in der Familienpolitik sind umstritten:

  • Demnach ist das Ehegattensplitting überraschend beliebt: Vier Fünftel der Eltern (81 %) wollen die gemeinsame steuerliche Veranlagung von Verheirateten beibehalten. …

Generell fiel es den befragten Eltern schwer, im Dschungel von Leistungen und Forderungen den Durchblick zu behalten. Für die Studie befragte Forsa im Laufe des Januars 1000 Mütter und Väter von minderjährigen Kindern in Deutschland

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Ostdeutsche Väter sind zufriedener mit ihrem Familienleben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2013

Ostdeutsche Väter teilen sich die Erwerbsarbeit mit ihren Partnerinnen sehr häufig gleichmäßig auf. Im Westen dagegen setzt nur eine Minderheit dieses Erwerbsarrangement um. Dr. Angelika Tölke vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München untersuchte das Phänomen.

Zu ihrem Wohlbefinden in der Familie befragt, äußerten sich die ostdeutschen Väter am zufriedensten, gefolgt von den ostdeutschen Müttern und den westdeutschen Väter. Die westdeutschen Mütter bildeten das Schlusslicht. Dass sowohl die ost- als auch die westdeutschen Väter sich im Vergleich zu den Müttern als glücklicher mit der Familie einschätzen, führt Angelika Tölke darauf zurück, dass den Müttern – hier wie dort – nach wie vor eher die Verantwortung für Familienthemen zugeordnet wird.

Im Osten bezieht sich dies vor allen auf Tätigkeiten im Haushalt. „Es gibt übrigens interessanterweise weder in Ost- noch in Westdeutschland einen Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden und dem gewählten Erwerbsmodell“, sagt die Wissenschaftlerin. Die in Westdeutschland häufig angeführte „Doppelbelastung“ von Frauen durch Beruf und Familie, lässt sich empirisch nicht nachweisen bzw. schlägt sich nicht im Wohlbefinden nieder.

Zur Zufriedenheit der ostdeutschen Väter scheint beizutragen, dass sie sich – besonders am Wochenende – mehr Zeit für ihre Kinder nehmen als ihre Geschlechtsgenossen im Westen und diese Freizeit aktiv gestalten. In ihrer stärkeren „Familienzentrierung“, so nimmt Angelika Tölke an, wirke die hohe Wertschätzung von Familienzeit in der DDR nach. Die Freizeit im Familienkreis bot Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten.

Dagegen war die berufliche Laufbahn an ein strenges Reglement gebunden und hatte sich dem Allgemeinwohl unterzuordnen. Im Westen ist eine Bereitschaft zu beobachten, die Freizeit dem Erwerbsleben nachzuordnen: “Insbesondere für Männer scheint der eigene ‘Status’ sehr vom beruflichen Erfolg abzuhängen. Überlange Arbeitszeiten sind vielfach eine als wichtig erachtete Investition in diesen Status, der immer aufs Neue gefestigt werden muss”, sagt Angelika Tölke.

Während in Westdeutschland Grundsatzdiskussionen über Geschlechterrollen oder “Doppelbelastung” geführt würden und sich viele Mütter mit der Frage plagten, ob sie erwerbstätig und gleichzeitig eine gute Mutter sein könnten, betrachteten Paare im Osten die Aufgabenteilung in der Partnerschaft vor allem pragmatisch.

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Jüngere Väter leben seltener mit ihren Kindern zusammen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. April 2013

DJI-juengere VaeterMänner und Frauen in Deutschland werden oft erst spät Eltern – das hat aber auch gute Seiten. Junge Paare leben nach der Geburt ihres ersten Kindes beispielsweise häufiger voneinander getrennt als ältere Eltern. Das geht aus der Studie des Jugendinstituts (DJI) hervor. Demnach lebt ein Viertel der frühen Mütter und Väter nach der Geburt vom anderen Elternteil getrennt.

Haben Mütter und Väter ihr erstes Kind erst spät bekommen, leben sie in 95 % der Fälle noch mit dem anderen zusammen. Für die Kinder früher Eltern bedeutet das, dass sie seltener als andere mit beiden Elternteilen aufwachsen.

Als frühe Mütter wurden die Frauen klassifiziert, die ihr erstes Kind vor dem 25. Lebensjahr bekommen haben. Späte Mütter waren bei der Geburt über 32 Jahre alt. Frühe Väter waren bei der Geburt 29 Jahre und jünger, späte Väter waren über 35 Jahre alt. Wie sich zeigte, haben die frühen Mütter häufiger als die späten nur einen Haupt- und Realabschluss absolviert. Bei den Vätern zeichnete sich die gleiche Tendenz ab. Insgesamt haben sich die Väter zum Zeitpunkt der Familiengründung aber bessere Startvoraussetzungen für das Erwerbsleben geschaffen.

Frühe Mütter haben außerdem häufiger als die mittleren und späteren Mütter kein oder nur ein geringes eigenes Einkommen. 60 % der frühen Mütter und 41 % der späten Mütter arbeiten zum Zeitpunkt der Befragung nicht. Für die Studie wertete das DJI Daten aus einer eigenen Untersuchung sowie aus dem Mikrozensus 2007 aus.

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Mütter und Väter immer älter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. April 2013

Väter_StuttgartDas durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder hat sich seit Mitte der 70er-Jahre bis 2011 von 27 auf 32 Jahre verschoben. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Monatshefts des Statistischen Amtes in Stuttgart. Der Bericht “Mütter und Väter werden immer älter” zeigt auch, dass immer noch die Väter im Schnitt älter sind als die Mütter.

Die Abbildung zeigt die Anteile der Geburten nach Alter des Vaters und der Mutter an allen Geburten in Promille. Ein Wert von 10 bedeutet, das 10 von 1000 Geburten von Elternm der entsprechenden Alterskombination realisiert wurden. Der Schwerpunkt der Verteilungen liegt über der diagonalen Linie. Dies deutet darauf hin, dass der Vater durchschnittlich älter ist als die Mutter.

Daran hat sich seit den 70er-Jahren wenig verändert. Bei nur jeder fünften Geburt ist die Mutter älter als der Vater. Heute sind in etwa gleich viele Mütter unter 20 Jahre wie über 43 Jahre alt. 1980 dagegen gab es rund 25 Mal mehr junge (unter 20 Jahre) als ältere Mütter (über 43 Jahre).

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