der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Väter 2014

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Januar 2014

… die Vorstellung der Studie ‘Väter 2014’ hat eine  breite Berichterstattung in den Medien ausgelöst. Ich werde in den nächsten Tagen an dieser Stelle eine detaillierte Auswertung vorlegen.

Hier ist schon mal der Bericht der ARD Tagesschau, die sich vorab im Berliner Papaladen umgesehen haben:

ARD_Väter-2014

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Väterbilder | 1 Kommentar »

Väter 2014 Wünsche und Wirklichkeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Januar 2014

20140113_115031Sie wollen nicht mehr außen vor sein, sondern mitten drin im Familienalltag. Sie haben klare Vorstellungen davon, was einen guten Vater ausmacht. Sie wickeln, schmusen, helfen im Haushalt – und bleiben doch die Vollzeit-Ernährer. Das zeigen die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage, die die Zeitschrift ‚Eltern‘ heute in Berlin präsentiert hat.

Die Stühle in den Räumen 3 und 4 der Bundespressekonferenz waren alle besetzt und nicht alle konnten sitzen. Die Zeitschrift Eltern hatte zur Präsentation ihrer Studie ‚Väter 2014‘ geladen und das Thema ist durch die Ankündigung von Sigmar Gabriel, sich Mittwochnachmittags um seine Tochter kümmern zu wollen in den Schlagzeilen. Was wünschen sich Väter und mit welchen Wirklichkeiten sind sie bei der Verwirklichung ihrer Wünsche konfrontiert.

Eines der spannendsten Ergebnisse: auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung lassen sich deutliche Unterschiede zwischen Rollennmustern und Aufgabenteilungen in den neuen und den alten Bundesländern feststellen. Väter in den neuen Ländern sind nicht ganz so oft bei der Geburt ihres Kindes dabei, praktizieren aber eine partnerschaftlichere Aufgabenteilung und beteiligen sich in größerem Maße an der Familienarbeit. Das dies möglich ist, weil ihre Partnerinnen in größerem Umfang Vollzeit arbeiten blieb nicht unerwähnt.

Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass Väter mit Kindern unter drei Jahren ebenfalls sehr viel mehr Zeit mit den Kindern und im Haushalt aufwenden als Väter mit älteren Kindern. An der Elternzeit beteiligen sie sich zu 44 Prozent. Auch wenn sie mit der ‚Schnuppervariante‘, den zwei vorgesehenen Vätermonaten anfangen, wird diese Entwicklung Konsequenzen haben.

Auch wenn die Erwartungen nach wie vor widersprüchlich sind. „Vollzeit ist ihnen das Liebste“ war eine der Interpretationen, die der Forsa Chef Güllner zu Beginn der Veranstaltung sagte, als es darum ging, dass die Väter (81%) zwar mehr Zeit für die Familie haben wollen, aber zu 61 Prozent Vollzeit arbeiten wollen. Dies heißt ja auch, dass 40% weniger arbeiten möchten. An der Stelle allein die theoretische Möglichkeit einer Arbeitszeitflexibilisierung in den Unternehmen anzuführen, um den Vätern mangelnden Willen nachzuweisen, finde ich ärgerlich.

Der als Kommentator geladene Thomas Gesterkamp verwies an dieser Stelle auf die eklatanten Fehlanreize im deutschen Steuersystem. Bei der Beantwortung der weiteren Fragen wurde ebenfalls deutlich, dass bei der Umsetzung des Wunsches nach Arbeitszeitreduzierungen nicht nur die Rahmenbedingungen verändert werden müssen. Auch die vielfach nicht oder zu spät ausgesprochenen Erwartungen innerhalb einer Partnerschaft stehen einer anderen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit im Wege. Diese Absprachen sollten lange vor der Geburt des Kindes getroffen werden. Den Vätern würde zudem eine flächendeckende Geburtsvorbereitung, die sie auf ihre Vaterschaft vorbereitet, helfen, mit den völlig neuen Aufgaben besser zu Recht zu kommen und Ansprüche und Erwartungen an sich selbst und die Partnerin auf das „richtige“ Maß zu reduzieren.

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Rolllenbilder, Vater werden | 2 Kommentare »

Ganz kleine Jungs bevorzugen auch Puppen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Dezember 2013

Neue Forschungsergebnisse der University of Western Sydney zeigen, dass kleine Jungs Gegenstände mit Gesichtern lieber mögen als Maschinen, was die Theorie der angeborenen Vorliebe von Babys für „mädchenhafte“ oder „Macho“- Spielzeuge in Frage stellt.

Forscher des MARCS Institut Babylab an der University of Western Sydney haben die Vorlieben von vier und fünf Monate alten Babys getestet, indem sie ihnen Bilder von männlichen und weiblichen Personen und Puppen sowie von Autos und Öfen gezeigt haben. Die Forscher maßen dann, wie lange der Blick der Babys auf die jeweiligen Gegenstände gerichtet war und berechneten daraus die Vorlieben der Babys.

Die Studie, die im Journal of Experimental Child Psychology veröffentlicht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sich Jungs genau wie Mädchen im Babyalter lieber mit Puppen als mit Autos beschäftigen.

„So überraschend sich dies auch anhören mag, obwohl es eigentlich üblich ist, Puppen für Mädchen und Autos für Jungs zu kaufen, deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass kleine Jungs eigentlich Puppen lieber mögen“, sagt die Leiterin der Studie, Dr. Paola Escudero.

„Jeder kauft gerne Puppen für kleine Mädchen und Autos und Lkw für kleine Jungs, das ist einfach gang und gebe.“ „Dies wird durch vorherige Studien unterstützt, denen zufolge 3-jährige Jungs lieber mit Transport- und Bauspielzeugen spielen, wohingegen Mädchen Puppen vorziehen.“

„Mit der neusten Eye-Tracking-Technologie konnten wir jedoch feststellen, dass es diese geschlechtsspezifischen Unterschiede bei fünf Monate alten Babys noch nicht gibt. Das zeigt, dass diese Unterschiede das Ergebnis von physiologischen Veränderungen (z.B. des Hormonspiegels), kognitiver Entwicklung oder sozialem Druck sind.“

Während Dr. Escuderos Forschung neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur natürlichen Verbindung von Jungs zu Puppen bringt, wird die Debatte darüber, was die geschlechtsspezifischen Veränderungen bei älteren Kindern auslöst, weiterhin heiß geführt.

Es bedarf wohl weiterer Forschung, um die Lücke zwischen fünf Monaten und drei Jahren zu schließen und festzustellen, welche Einflüsse das Interesse kleiner Jungs an Spielzeugautos, Lkw und anderen typisch männlichen Spielzeugen weckt.

Quelle

Abgelegt unter Gender, Kinder, Rolllenbilder | Keine Kommentare »

Nacht- und Wochenendarbeit von Vätern und Müttern sind für Kinder nachteilig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Dezember 2013

Elterliche Arbeitszeiten am Abend, in der Nacht und an Wochenenden haben vielfältige negative Auswirkungen auf Kinder. Das zeigt eine systematische Auswertung von Studien über die letzten drei Jahrzehnte durch ein internationales Forscherteam, das von Jianghong Li, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, geleitet wird.

Die Autoren sind sich bewusst, wie schwierig es ist, die einzelnen Einflussfaktoren von ungewöhnlichen Arbeitszeiten auf das kindliche Wohlbefinden zu bestimmen. Viel hängt von der individuellen Familiensituation ab. Aber 21 der 23 analysierten Untersuchungen in entwickelten Ländern zeigten eine deutliche Tendenz: Arbeit außerhalb der üblichen Zeiten hat ungünstige Folgen für die soziale und emotionale Situation der betroffenen Kinder. Verhaltensauffälligkeiten, schlechtere kognitive Leistungen (Sprechen, Lesen und Mathematik) und Fettleibigkeit sind unter Kindern, deren Eltern zu diesen Zeiten arbeiten, weiter verbreitet als bei Kindern, deren Eltern überwiegend während der Normalarbeitszeit erwerbstätig sind.

Zu den Gründen gehören depressive Symptome der Eltern, eine schlechtere Wahrnehmung der Erziehungsaufgaben, ein verminderter Austausch zwischen Eltern und Kindern, ein Verlust an Eltern-Kind-Nähe und der allgemeine Mangel an Unterstützung in der Familie. Wenn Eltern am Wochenende und in den Abend- und Nachtstunden arbeiten, geht es besonders Kindern aus sozial benachteiligten Familien schlechter, nämlich ärmeren Familien, Familien mit nur einem Elternteil und Familien, in denen Eltern in Vollzeit in der Nacht und am Wochenende arbeiten.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Gesundheit, Kinder | Keine Kommentare »

Tendenziell traditionell – Vorwerk Familienstudie 2013

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2013

Rollenvorstellungen FrauenEin Fokus der gerade veröffentlichten „Vorwerk Familienstudie 2013“ liegt auf Fragen zur Partnerschaft: Was wünschen sich Väter und Mütter für die eigene Beziehung und wo liegen die Grenzen? Besonders interessant ist dabei der Langzeittrend. In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Vorstellungen von Rollenverteilung in der Partnerschaft kaum geändert. Insgesamt halten sowohl Männer als auch Frauen noch verbreitet an tendenziell traditionellen Vorstellungen fest.

Dass zum Beispiel der Mann zugunsten der Frau bei der Karriere zurücksteckt, können sich sowohl Männer als auch Frauen heute sogar nur in geringerem Anteil für die eigene Partnerschaft vorstellen als noch 1993 (Frauen 1993: 54 %, heute 48 %; Männer 1993: 47 %, heute 40 %). Auch die Vorstellung, nur halbtags zu arbeiten, um der Partnerin eine Berufstätigkeit zu ermöglichen, stößt zumindest bei Männern heute auf eher weniger Gegenliebe als noch vor 20 Jahren (1993: 33 %, heute 30 %).

Deutlich gestiegen ist allerdings die Akzeptanz von Elternzeit. 44 % der Männer und 56 % der Frauen können es sich vorstellen, dass der Mann Elternzeit nimmt. Vor 20 Jahren waren es nur 33 % der Männer und 37 % der Frauen. Und dass die Männer mal abends die Betreuung der Kinder übernehmen, damit die Frau ausgehen kann, finden heute 83 % der Frauen und 74 % der Männer gut – ebenfalls eine deutliche Steigerung gegenüber 1993.

Weitere Ergebnisse der Studie sind:

ZU WENIG ZEIT 65 % der Eltern mit Kindern unter 16 Jahren haben das Gefühl, dass sie nicht allen Anforderungen gerecht werden. Überdurchschnittlich häufig klagen – überwiegend teilzeitbeschäftigte – berufstätige Mütter über zu wenig Zeit.

STRESS IM AUTO Kommentare beim Autofahren – darüber hat rund jedes dritte Paar schon gestritten. Dabei sehen frisch Verliebte häufig über den Fahrstil des anderen bzw. die Kommentare zum eignen Fahrstil hinweg. Doch je länger ein Paar zusammen ist, desto eher ist das Anlass zum Ärger.

MEIN GELD, DEIN GELD Nur rund die Hälfte der Deutschen hält ein gemeinsames Konto in einer Partnerschaft für eine gute Idee. Meist wird ein gemeinsames Konto erst nach einer Hochzeit eingerichtet – wenn überhaupt.

ARBEITGEBER IN DER PFLICHT Laut Mehrheit der Bevölkerung sollte ein Arbeitgeber Mitarbeiter bei größeren familiären Problemen unterstützen und Möglichkeiten zur Hilfe anbieten. Allerdings würden nur 38 % der abhängig Beschäftigten frühzeitig auf ihren Arbeitgeber zugehen und ihm von ihren Problemen erzählen. Und nur 30 % der Befragten finden, dass der Arbeitgeber von sich aus auf die Mitarbeiter zugehen sollte.

Quelle

Abgelegt unter Partnerschaft, Rolllenbilder | Keine Kommentare »

Anreize für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. November 2013

Eine Lohnersatzleistung für Eltern, die eine partnerschaftliche Arbeitsteilung praktizieren, könnte zu mehr Gleichberechtigung beitragen.

Bei der Erwerbsarbeit orientiert sich ein Großteil der Paare mit Kindern nach wie vor an traditionellen Mustern: Wenn Vater und Mutter berufstätig sind, habe er üblicherweise eine Vollzeit- und sie eine Teilzeitbeschäftigung, schreiben Kai-Uwe Müller, Michael Neumann und Katharina Wrohlich in ihrer Studie zur Familienarbeitszeit.

Die Ökonomen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) haben im Auftrag der Hans-Böckler- und der Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht, wie eine “Lohnersatzleistung bei Familienarbeitszeit” die Arbeitsteilung unter Eltern beeinflussen würde. Auf diese Leistung hätten Familien Anspruch, wenn beide Elternteile einer Erwerbsarbeit im Umfang von 80 Prozent einer Vollzeitstelle nachgehen, also etwa 30 Stunden pro Woche berufstätig sind.

Ziel ist es, die Differenz zum Vollzeiteinkommen teilweise zu ersetzen. Dabei soll die Lohnersatzrate mit steigendem Nettoeinkommen sinken: Wer als Vollzeitbeschäftigter 950 Euro netto im Monat verdient, würde 80 Prozent des Einkommensausfalls ersetzt bekommen, der durch die Reduzierung der Arbeitszeit entsteht. Bei einem Nettolohn von 2.200 Euro wären es 30 Prozent.

Wie sich eine solche Regelung auswirken würde, haben die DIW-Forscher mit Hilfe eines Simulationsmodells überprüft, das auf Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels und des Datensatzes „Familien in Deutschland” basiert. Dass beide Eltern in vollzeitnaher Teilzeit arbeiten, trifft zurzeit auf etwa 1,2 Prozent der Familien mit Kindern zwischen ein und drei Jahren zu. Durch die Einführung der Lohnersatzleistung würde der Anteil den Berechnungen zufolge kurzfristig auf 1,4 Prozent, also um ein Sechstel steigen.

Dabei gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Eltern nur anspruchsberechtigt sind, wenn sie vor der Geburt ihres Kindes eine Vollzeitstelle hatten. Entfällt diese Voraussetzung, wäre ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte zu erwarten. Bei einer höheren Lohnersatzrate könnte der Effekt bis zu 0,9 Prozentpunkte betragen. Die Kosten – einschließlich der Einsparungen durch positive Beschäftigungseffekte – lägen je nach Ausgestaltung zwischen 32 Millionen und 138 Millionen Euro jährlich.

Alles in allem wäre also mit einer Zunahme der Familien mit partnerschaftlicher Arbeitsteilung zu rechnen, allerdings von einem geringen Ausgangsniveau. Dabei sei zu beachten, dass die Simulation lediglich die unmittelbare Reaktion auf finanzielle Anreize abbilde, so die Autoren. Langfristig könnte die Reform auch zu einem Wandel von Normen und Einstellungen beitragen und so zusätzliche Wirkungen entfalten.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten | Keine Kommentare »

Kinder wollen eine gerechtere Welt für alle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. November 2013

Die 3. World Vision Kinderstudie hat nun schon zum dritten Mal mit einem repräsentativen Sample von 2500 Kindern die Perspektiven der 6-11jährigen Kinder in Deutschland auf ihre Lebenswelten untersucht. Neben den bewährten Themen Familie, Schule, Freunde und Freizeit war das Schwerpunktthema der diesjährigen Studie das Thema Gerechtigkeit.

Die Kinder wurden befragt, was Gerechtigkeit für sie überhaupt ist und ob und wo sie sich gerecht oder ungerecht behandelt fühlen. Erhoben wurden die Antworten zum einen wieder über eine quantitative Studie, bei der die Kinder von Interviewerinnen und Interviewern einen Fragebogen mit 60 Fragen vorgelegt bekamen, den sie in etwa 30 Minuten beantworteten. Dies ist der erste Teil der Studie. Zum anderen gab es wieder einen qualitativen Teil, in dem 12 Kinder in Tiefeninterviews und mit kindgerechten Methoden zu ihren Lebenswelten befragt wurden. Daraus entstanden 12 Kinderporträts, die den zweiten Teil der Studie füllen.

Die 3. World Vision Kinderstudie stellt erneut das subjektive Wohlbefinden von Kindern und damit die Erlebniswelt der Kinder aus ihrer Sicht in den Mittelpunkt. Wohlbefinden ist mehr als Wahrung der Kinderrechte und Beachtung des (rechtlich verstandenen) Kindeswohls. Die Kinderstudie dokumentiert erneut, dass Kinder kompetent und authentisch über ihre eigene Lebenssituation Auskunft geben können; sie sind Spezialisten ihrer eigenen Erlebniswelt. Zudem verleiht die Studie den Kindern in Deutschland eine Stimme, die gehört zu werden verdient, nicht nur von Eltern und Pädagogen, sondern auch von Wissenschaftlern und Politikern.

Im Bereich ‚Familie und Erwerbstätigkeit‘ gaben die Kinder u.a. folgende Auskünfte:

Bei 35 % der Kinder arbeitet ein Elternteil Vollzeit und der andere in Teilzeit, oder aber es sind beide teilzeiterwerbstätig. Rückläufig ist demgegenüber mit aktuell 32 % die „klassische“ Einverdiener-Familie. Beide Elternteile in Vollzeit trifft bei 13 % der Kinder zu, alleinerziehend und dabei in Vollzeit oder Teilzeit erwerbstätig auf 12 %, arbeitslos auf 4 % der Familien der befragten Kinder und Sonstiges, wie zum Beispiel im Studium, in Ausbildung oder aber Hausfrau oder Hausmann ohne Erwerbsbeteiligung in der Familie, auf nach wie vor 4 %.

Die Kinder wurden erneut nach ihrer Zufriedenheit befragt, was die Zuwendung ihrer Eltern anbelangt. Im Trend betrachtet, beklagen nach wie vor Kinder dann am häufigsten Zuwendungsdefizite („Beide Elternteile haben zu wenig Zeit oder ein Elternteil hat zu wenig Zeit, der andere mal so, mal so“), wenn die Eltern alleinerziehend und erwerbstätig (32 %) oder aber arbeitslos oder aus sonstigen Gründen nicht erwerbstätig sind (29 %). Am geringsten ist der Anteil der Kinder mit Zuwendungsdefiziten dort, wo beide Elternteile erwerbsbeteiligt sind, entweder einer in Vollzeit und der andere in Teilzeit oder beide in Teilzeit (konstant 8 %).

Quelle

Abgelegt unter Kinder | Keine Kommentare »

32 Stunden Woche für Väter und Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. November 2013

Das derzeit in den Koalitionsverhandlungen diskutierte neue Modell einer staatlich geförderten Familienarbeitszeit könnte die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland deutlich verbessern, zu einer partnerschaftlicheren Aufteilung der Familienarbeit führen sowie die Einkommen und Renten vieler Mütter steigen lassen.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), das die Kosten und Wirkungen einer solchen Familienarbeitszeit untersucht hat. Das Modell sieht vor, dass beide Eltern für maximal drei Jahre ihre Arbeitszeit auf 80 % anpassen und für die Differenz zum Vollzeitverdienst entschädigt werden. Die finanzielle Unterstützung soll dabei im Anschluss an das Elterngeld gezahlt werden und sich wie dieses am Nettoeinkommen der Eltern orientieren.

Eltern mit geringerem Einkommen würden prozentual stärker entschädigt werden als Eltern mit hohen Einkommen. Das Urteil der DIW-Forscher fällt dabei positiv aus: „Die Kosten der Lohnersatzleistung wären mit bis zu 140 Millionen Euro pro Jahr zu Beginn relativ moderat. Wenn sich die sozialen Normen langfristig ändern und mehr Familien das Modell nutzen, würden die Kosten zwar steigen, dann wäre aber auch viel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht. Zudem würde sich das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland erhöhen, die Einkommen und Renten vieler Mütter würden steigen.“

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Politik | Keine Kommentare »

Wenn Mütter mehr arbeiten reduzieren Väter Arbeitszeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Oktober 2013

Die Studie “Familienergänzende Kinderbetreuung und Gleichstellung” die von INFRAS und dem Schweizerischen Institut für empirische Wirtschaftsforschung (SEW) der Universität St. Gallen durchgeführt wurde, gibt erstmals einen Überblick über die Versorgung mit familien- und schulergänzenden Betreuungsangeboten in der Schweiz.

Dabei zeigen sich grosse regionale Unterschiede, in erster Linie zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Unterschiede bestehen auch zwischen der Deutschschweiz und der Romandie, wo das Angebot insgesamt besser ausgebaut ist. Die Forschenden zeigen, dass sich das Betreuungsangebot direkt auf die Erwerbspensen von Müttern und Vätern auswirkt: Mütter sind vermehr Vollzeit erwerbstätig und Väter arbeiten häufiger Teilzeit. Die familienergänzende Kinderbetreuung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Kinderbetreuung | Keine Kommentare »

Karriere machen die Falschen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Oktober 2013

Eine aktuelle Untersuchung der Outplacement-Beratungsfirma Lee Hecht Harrison (LHH) bringt an den Tag, was manche wussten und viele ahnten: Wer es (in der Schweiz) zum Manager bringen will, muss 100 % arbeiten, bereits im Unternehmen arbeiten und zudem mit dem Chef gut auskommen. Teilzeitkräfte bleiben ebenso wie Branchenfremde außen vor.

Die Konsequenz in den Augen der Beratungsfirma: Unternehmen, die weiter so konservativ befördern wie bisher, landen in der Sackgasse. Wie der Aufstieg in die Teppichetage vor sich geht, entspreche nicht mehr der allgemeinen Entwicklung der Lebensweise. Befördert werde nur, wer mehr als 100 % arbeite und arbeiten wolle – Teilzeit ist kaum möglich.

Das schließt Bewerber aus, die andere als traditionelle Familienformen leben wollen, und versperre den Unternehmen den Zugang zu kreativen Kräften und Köpfen. Nicht die Besten werden befördert, sondern die zu 100 Prozent Verfügbaren, beklagt LHH.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Karriere | Keine Kommentare »