der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Frauen wollen erwachsene Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2009

Ein Buch für Männer, über das ‚Nabelschnurdilemma’ und die Notwendigkeit, dieses zweite Band zur Mutter in einem emanzipatorischen Akt zu durchtrennen. ‚Älter wird Mann von alleine. Erwachsen nicht unbedingt.’ Der Autor Roland Kopp-Wichmann schöpft aus einer 25-jährigen Praxis als Paartherapeut, Coach und Führungskräftetrainer, die in das Buch in Form unterhaltsamer Beispiele von Mamasöhnchen im Nadelstreifen einfließen.

Kopp-Wichmann führt seine Leser anschaulich durch die psychologischen Hinter- und Abgründe von Paarbeziehungen, beschreibt die Vorteile für Frauen (und Männer), einen nicht erwachsenen Partner zu haben, um dann konkrete Wege zur Ablösung für Männer aufzuzeigen, die sich entschieden haben, erwachsen zu werden, denn ‚Männer lassen sich durch Frauen nicht verändern’, und das gilt umgekehrt genauso. Mann muss es schon wollen.

Dazu gehört dann u.a. ein Test ‚Wie erwachsen bin ich?’, eine Anleitung, sich mit seinem eigenen Vater (-bild) auseinanderzusetzen und eine ganze Reihe von praktischen Übungen zur Ablösung. Beeindruckt hat mich das Bild des Autopiloten, der in vielen Alltagssituationen sehr hilfreich ist, in der Partnerschaft aber häufig zur Kollision im Blindflug führt.

Im letzten Abschnitt gibt es dann auch noch Hinweise für die Partnerin, die Lektorin war schließlich der Überzeugung, dass das Buch zu 80% von Frauen gekauft wird. Aber deshalb hätte es nicht so rosa sein müssen.

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‚Väterglück’ – Ein Fotoband über Väter und ihre Kinder mit Down-Syndrom

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. März 2009

Die Stuttgarterin Conny Wenk, selbst Mutter einer Tochter mit Down Syndrom, suchte nach schönen Bildern von Kindern mit Down Syndrom. Sie konnte keine finden und begann deshalb, selbst zu fotografieren. Ihr Buch mit einer Mischung aus Bildern und kurzen Berichten der Väter über das Familienleben mit diesen ‚besonderen’ Kindern macht Mut und Freude – nicht nur für betroffene, sondern auch für neugierige Leser.

Lisa und Laura sind Zwillingsschwestern, die sich mögen. Und die sich so gar nicht ähnlich sind, denn Lisa hat das Down-Syndrom, Laura aber nicht. Vater Michael Schmidt meint: ‚Lisa ist anders, das können wir nicht wegdiskutieren und sie bleibt auch anders ihr Leben lang. Aber wir können sagen, dass wir mit diesem Anderen umzugehen wissen. Und das ist das, was uns eigentlich unseren Zusammenhalt bringt.’

Gemeinsam mit seinen Töchtern posiert Vater Schmidt für die Stuttgarter Fotografin und Autorin Conny Wenk. “Außergewöhnlich: Väterglück” heißt ihr neues Buch. Auf den Bildern sind fröhliche Kinder zu sehen, keine armen Würmchen: “Ich sehe in allen Menschen immer das Schöne. Egal, wie viele Chromosomen sie haben oder wie alt oder wie jung sie sind. Und ich fotografiere das, was ich sehe”, meint sie.

Für Rainer Kollberg ist sein Sohn nicht in erster Linie arm, krank und behindert, sondern lustig, fröhlich und einfach wunderbar. Auch der kurze Aufsatz von Rainer Kollberg im neuen Buch heißt “Einfach wunderbar”. Darin schreibt er: “Selbst den abendlichen Kampf, ins Bett zu gehen, gewinnt Tim in allen Runden, und doch fühle ich mich nie als Verlierer.”

Kinder mit Down-Syndrom haben das 21. Chromosom in dreifacher Ausführung und sie haben Charakter und Charme. Das Buch ‚Außergewöhnlich: Väterglück’ zeigt solche Kinder – und ihre stolzen und glücklichen Väter.

Die Ausstellung ‚Außergewöhnlich: Väterglück’ ist noch bis zum 12. März in der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld zu sehen

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‚Zur Hölle mit der Disziplin’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Februar 2009

Unter dieser Überschrift hat der Familientherapeut Wolfgang Bergmann im Gespräch mit Martin Zips in der Süddeutschen Zeitung mit den Ansichten der Bestsellerautoren Michael Winterhoff und Bernhard Bueb abrechnet:

SZ: Herr Bergmann, Bücher wie “Warum unsere Kinder Tyrannen werden” des Jugendpsychiaters Michael Winterhoff und “Lob der Disziplin” des ehemaligen Leiters des Eliteinternats Salem, Bernhard Bueb, sind derzeit sehr erfolgreich. Eine These der beiden Autoren: Eltern müssen ihren Kindern wieder mehr Grenzen setzen. Wie erklären Sie sich den Erfolg Ihrer Kollegen?

Bergmann: Sie scheinen einen Nerv getroffen zu haben. Und auch wenn ich damit offensichtlich derzeit recht alleine stehe: Ich habe etwas gegen diesen disziplinarischen Jargon, der auf eine unterdrückte, verkrampfte, verklemmte Art und Weise daherkommt. Dieser Bürokratenkram, dieses halb verfehlte Psychologendeutsch ödet mich zutiefst an. Die Welt ist zu komplex für die einfachen Antworten von Bueb und Winterhoff. Ihre reaktionären Thesen können, wenn es schlecht geht, die Hölle in einer Familie anrichten. Davor muss man die Familien schützen. …

SZ: Aber während Sie davon ausgehen, dass die meisten Eltern grundsätzlich in der Lage sind, Erziehungsdinge zu reflektieren, erklärt Winterhoff, dass es diese Art von Eltern immer weniger gibt.

Bergmann: Wie kommt der darauf?

SZ: Winterhoff spricht von 30 Prozent auffälligen Kindern und sagt, dass durch den immensen Wohlstand in den neunziger Jahren immer mehr Menschen damit begannen, sich um sich selbst zu drehen.

Bergmann: In dieser Form ist das doch Kneipengewäsch. Das Problem hat mit der globalisierten Welt zu tun. Es hat damit zu tun, dass ein gut ausgebildeter Ingenieur nicht mehr über sein Leben verfügt. Wo Unternehmen zerschlagen werden und die Finanzkrise wütet, da kann kein Vater seinen Kindern mehr garantieren, dass sie ihr eigenes Kinderzimmer behalten dürfen. Die Werte der Väter gehen verloren. Wenn man gleichzeitig sieht, wie fragil die Familien heute sind, so hat dies eine tiefe Unsicherheit der Kinder zur Folge. Diese Verfassung moderner Familien ist eine wesentliche Ursache für die Zunahme von ADS oder Selbstverletzungen von Kindern. Wenn der Vater nicht mehr das Gefühl hat, er habe alles im Griff, dann hat es sein Sohn auch nicht. Gleichzeitig müssen diese Kinder noch eine glückliche Familie repräsentieren und sich gegen Konkurrenz beweisen. Hinzu kommt vielleicht noch eine Patchwork-Situation und die Schule, die Kinder schon früh in Hauptschüler und Gymnasiasten selektiert. Man kann dieses komplizierte System nicht auflösen, indem man sagt: Unsere Kinder sind zu verwöhnt oder bekommen nicht genügend “Gegenwehr”, deshalb werden sie zu Tyrannen. Ein Kind liebt Vater und Mutter. Mit dieser Liebe kann man fast jedes Problem lösen.

SZ: Aus Liebe schenken manche Eltern ihren Kindern zum Beispiel teure Markenklamotten.

Bergmann: Wer seinen Kindern Markenklamotten kauft, obwohl es die gleichen Klamotten auch ohne Firmenzeichen woanders wesentlich günstiger gibt, der muss sich nicht wundern, wenn er von seinen Kindern nicht für voll genommen wird. Erklärt man dem Kind jedoch, warum man als Vater nicht bereit ist, so viel zu bezahlen, so mault das Kind zwar. Insgeheim aber ist es stolz, dass sein Vater eine klare Haltung einnimmt. …

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So wird man zum Väter – Versteher

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Februar 2009

Maximilian Brost, 17 Jahre jung, hat Vätern über hundert Fragen gestellt und sie dazu gebracht, Klartext zu reden: über Ehefrauen und Geliebte, über Schwiegermütter, Fernsehorgien und Alkoholgelage, über Hausarrest und Kumpelabende, über schlechten Umgang und Schönheitswettbewerbe, über Chefs und Sekretärinnen, über Selbstständigkeit und Standpauken, über die leidige Arbeit und das neue Auto, über Respekt, Arbeitskeller und Traumurlaub.

Es bleiben keine Fragen offen, ob es nun um die Familie, die Kinder und die Mütter, um die Arbeit, den Alltag und die Jugend oder um die Ängste und Geheimnisse der Väter geht: Von nun an sind Väter ein offenes Buch.

Brost junior tritt mit dem Buch in die Fußstapfen seines Vaters. Hauke Brost ist Buchautor und Journalist. Das Werk seines Sohnes hat er aber auch erst jetzt – nach Erscheinen – zu Gesicht bekommen.

„Ich denke, dass mein Vater in erster Linie stolz ist auf das, was ich getan habe, auch wenn wir relativ wenig drüber reden“, sagt Maximilian Brost. Das Verhältnis zu seinem Papa sei freundschaftlich, auch wenn er viele Auseinandersetzungen mit ihm habe.

Möglicherweise sind daran die typischen Eigenschaften eines Vaters schuld.

Brosts Recherchen haben ergeben, dass Väter oft „mürrisch, übermüdet und viel zu gestresst sind, um auf die Probleme der eigenen Kinder einzugehen“. Es gebe ein Verständnisproblem zwischen den beiden doch sehr sturen Arten von Menschen: „Väter versuchen uns in die richtigen Bahnen zu lenken, und wir versuchen unsere Erfahrungen selbst zu machen.“ Dennoch wüssten beide den jeweils anderen zu schätzen.

Und Väter sind sehr stolz auf ihre Kinder, weil jedes Kind auf seine ganz eigene Art einzigartig sei. „Die Tochter ist das schönste Mädchen der Welt, und der Sohn wird irgendwann Präsident – wenn er sich noch mehr anstrengt“, sagt Maximilian Brost.

Die Antworten auf seine 111 Fragen hat er gemeinsam mit vielen Freundinnen und Freunden erarbeitet, „denn Väter sind Menschen, die viele Geheimnisse gerne für sich behalten“, sagt Brost und gibt allen Papas diesen Rat: „Sie sollen nicht denken, dass sie etwas Besseres sind als ihre Kinder oder dass sie ihnen etwas voraushaben, denn so etwas merken Kinder, und Väter haben nun mal eine nervende Art, das zu zeigen.“

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Die Unmoral der Werteapostel

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Januar 2009

George Bush geht und die Finanzkrise hat den konservativen Kodex der neoliberalen Ära ins Wanken gebracht. Aber wie ticken die hartherzigen Moralisten eigentlich? Die taz veröffentlicht einen Vorabdruck aus Robert Misiks neuem Buch “Politik der Paranoia. Gegen die neuen Konservativen”, das diese Woche im Aufbau Verlag erscheint:

‚ … Konservative sind der Meinung, dass die Familie sehr wichtig ist. Sie ist der beste Platz, um als Kind aufzuwachsen, und sie ist ein wichtiger stabilisierender Faktor einer Gesellschaft. Aber für sie ist die Familie ein ökonomischer Mikroorganismus. Ein guter Vater ist nicht jemand, der mit seinen Kindern spielt oder ihnen sagt, dass er sie liebt, ein guter Vater ist einer, der arbeiten geht, um seine Kinder zu ernähren. Die Mutter, schreibt der einflussreiche neukonservative Denker Irving Kristol, “darf arbeiten, aber er muss arbeiten, weil Vaterschaft und Arbeiten sind dasselbe.”

Der zeitgenössische Kapitalismus und der Wohlfahrtsstaat haben nun aber folgendes Resultat gezeitigt. Erstens: Frauen wollen arbeiten, weshalb sie schon seltener Kinder bekommen. Und wenn sie Kinder haben und arbeiten, können sie sich auch trennen – sei es, weil sie selbst über Einkommen verfügen; sei es, weil sie wissen, dass sie Sozialhilfe erhalten, also weder verhungern noch auf der Straße landen werden. Das beeinflusst das Verhalten der Frauen.

Aber es beeinflusst auch das Verhalten der Männer. Denn es gilt: “Wohlfahrt nimmt dem Familienoberhaupt seine ökonomische Funktion und macht aus ihm einen ‚überflüssigen Mann’.” (Kristol)

“Wohlfahrtsstaatliche Leistungen verringern die Kosten unehelicher Kinder und ermutigen die Frauen, auf einen Haushalt mit dem Vater ihrer Kinder zu verzichten. Und umgekehrt fühlen sich Väter weniger verantwortlich für ihre Kinder”, behauptet der Berliner Universitätsprofessor Norbert Bolz, um dann in der milieutypischen Überspanntheit hinzuzufügen: “In Schweden ist der anonyme Steuerzahler schon ganz selbstverständlich an die Stelle des Ehemannes getreten.” …’

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Bundesweiter (Väter-) Vorlesetag am 20. November

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. November 2008

Zu viele Mädchen und Jungen gehen in Deutschland beim Vorlesen leer aus: 37 % aller Kinder bekommen niemals vorgelesen; weder im Elternhaus, noch im Kindergarten oder in der Grundschule. Das belegt die aktuelle bundesweite Studie „Vorlesen im Kinderalltag 2008“, die heute in Berlin vorgestellt wurde.

„Kinder, denen nicht vorgelesen wird, sind beim Erwerb von Sprach- und Konzentrationsfähigkeit massiv benachteiligt“, sagte Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter Konzernmarketing und Kommunikation der Deutschen Bahn.

„Kinder wünschen sich ausdrücklich, dass ihnen vorgelesen wird“, so Klein-Bölting weiter. Das gelte besonders für diejenigen, denen niemals vorgelesen wird – immerhin mehr als ein Fünftel dieser Kinder. Klein-Bölting verwies darauf, dass über Vorlesen Lesekompetenz und damit entscheidende Bildungschancen vermittelt werden können.

Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT, zufolge rückt die Studie gravierende Vorurteile zurecht: “Einkommen und Bildungsgrad spielen beim Vorlese-Verhalten der Eltern fast keine Rolle. Viele Eltern halten sich für Vorlese-Eltern, sind es in der Praxis aber nicht. Nur 18 Prozent der Eltern sagten im vergangenen Jahr, sie würden niemals vorlesen, in der aktuellen Studie erklärte ein doppelt so hoher Prozentsatz der Kinder, dass ihnen niemand vorliest.”

Eine Kernbotschaft der Studie heißt laut Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, „Vorlese-Väter gesucht”. Denn nur acht Prozent der Kinder bekommen von ihren Vätern vorgelesen. Mütter lesen im Vergleich acht Mal so häufig vor. „Für die schwer zu erreichende Zielgruppe Jungen sind Vorlese-Väter wichtige Vorbilder“, so Klein-Bölting.

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