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lebe deinen Traum!

Mit 50 noch mal Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Mai 2010

Sie sind gesellschaftlich etabliert, haben ihre Karriere schon mehr oder weniger hinter sich oder sind sogar schon in Rente. Jetzt schleppen sie Windelpakete, basteln mit Bauklötzen, spielen im Sandkasten und erklären Kleinkindern die Welt. Und das in einem Alter, in dem andere froh sind, für „Kinderkram“ nicht mehr verantwortlich zu sein: Die späten Väter, die Opa-Väter, wie sie manchmal auch ein wenig spöttisch genannt werden.

Wer in der zweiten Lebenshälfte (noch mal) eine Familie gründet, gilt als heute als Trendsetter, weil Kinder der wahre Lebenssinn seien. Oder als lebenshungriger Nimmersatt, beneidenswert oder auch als lächerlich, weil dem späten Vater gerne unterstellt wird, er suche den Kick der Jugend und habe Angst vor dem Altern. Egal, ob er nun mit 50 das erste Kind zeugt oder sich in der zweiten Lebenshälfte für einen familiären Neuanfang mit einer neuen, zweiten oder gar dritten Familie entscheidet: Über die späten Väter wird viel und kontrovers diskutiert.

Sind späte Väter bessere Wegbegleiter für ihren Nachwuchs als junge Männer, die vielleicht selbst noch gar nicht wissen, was sie vom Leben erwarten? Engagieren sich späte Väter in ihren (neuen) Partnerschaften und in der gemeinsamen Verantwortung für das Kind fürsorglicher, toleranter, gleichberechtigter als in jungen Jahren? Viele, die den familiären Neuanfang kurz vor der Rente wagen, behaupten von sich, dass sie nun bessere Väter sein könnten. Für die Kinder aus früheren Partnerschaften kann es durchaus bitter sein, mitzuerleben, dass der eigene Vater mit den späten Kindern die Welt neu entdeckt und sich dafür auch die Zeit nimmt.

Während die „selbst gemachten Enkelkinder“ ihren späten Vätern ein Stück Jugend zurückbringen und neue Herausforderungen bescheren, bietet das späte Kinderglück auch den vergleichsweise jüngeren Müttern interessante Perspektiven: Lebenserfahrung und Toleranz, finanzielle Sicherheit und oftmals auch die Bereitschaft der Männer, ihren Frauen den Rücken freizuhalten für die eigene berufliche Karriere.

Und wie steht es um die Männer und Frauen, die irgendwann um die 40 und nach langer kinderloser Partnerschaft bereit für ein erstes Kind sind, nachdem sie die gemeinsame Entscheidung für Familie lange vor sich hergeschoben haben? Welche Erfahrungen machen sie als späte Eltern im Zusammenleben mit Kindern? Mit dem Nachwuchs, den sie sich dann womöglich erst richtig mit medizinischer Hilfe „erarbeiten“ mussten?

Am Freitag, den 7. Mai können Sie zwischen 10:10 und 11:30 Uhr in der Sendung Lebenszeit im Deutschlandfunk diskutieren mit:

  • Dr. Fabienne Becker-Stoll, Psychologin und Leiterin des Staatsinstituts für Frühpädagogik, München
  • Dr. Rüdiger-Rolf Salloch-Vogel, Arzt im Ruhestand, ist froh darüber, wurde mit 57 Jahren noch mal Vater und entdeckt das Leben mit seinem heute 13-jährigen Sohn noch mal neu.
  • Philipp Dreyer, wurde mit 50 erstmalig Vater eines heute zweijährigen Sohns. Er hat achtzehn späte Väter porträtiert und hat sich mit der modernen Vaterrolle auseinandergesetzt.

Sie können kostenfrei anrufen 00 800 4464 4464 oder eine -Mail schreiben an dlf.Lebenszeit@dradio.de.

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Zweiter Frühling – Späte Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Februar 2009

Durchaus nicht alltäglich, aber auch weit davon entfernt ein Einzelfall oder die Ausnahme zu sein. 5 % der in Deutschland geborenen Kinder haben einen Vater, der älter als fünfzig Jahre ist.

Eine überraschende statistische Zahl, die man zunächst nicht vermutet. Die Väter haben schon meist älteren Nachwuchs aus einer früheren Phase. Jetzt im reifen Alter akzeptieren und begrüßen sie die Möglichkeiten, die sich aufgrund einer neuen Konstellation ergeben. Sie holen nach, was sie aufgrund familiärer Gegebenheiten oder die Inanspruchnahme durch den Beruf, nach ihrer Auffassung versäumt haben.

Eine nachvollziehbare Situation, aber in der überraschenden Häufigkeit, dass jedes zwanzigste bei uns geborene Kind einen Vater jenseits der 50 hat.
In einer 60 minütigen „stern-TV-Reportage“ werden die Lebensläufe und die momentane Situation unter dem Motto „Zweiter Frühling – Später Vater“ anhand von Beispielen dargestellt.

Sendetermin: Dienstag 3.2.2009, VOX, 22:10 Uhr

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Vom Überleben an der Wickelfront zwischen Argument und Autorität

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Januar 2009

Väter, die zu Hause bleiben, um ihre Kinder zu erziehen, Väter, die im Kreise der Mütter Erziehungsfragen debattieren, Väter, die nicht an Autorität interessiert sind, sondern am Argument. Väter und Kinder: einst eine Teilzeitbeziehung, heute eine Vollzeitbeschäftigung?

Die neuen Väter sind auf dem Vormarsch! Aber ist das nicht nur eine Erfindung der Medien? Auf der anderen Seite der Erziehung dominieren die Frauen. Die Schulen sind längst in weiblicher Hand. Was bedeutet das für die Kinder? Fehlt ihnen das männliche Vorbild? Thea Dorn hat hat zu Literatur im Foyer heute Abend neue und alte Väter eingeladen:

Bernhard Bueb „Von der Pflicht zu führen“: Der ehemalige Leiter der Eliteschule Salem hat 2006 mit seinem Bestseller „Lob der Disziplin“ für Furore gesorgt. Jetzt legt er nach. Und fordert die Wiederkehr des starken Vorbilds. Bueb glaubt an das Erziehungsmodell Klein- und Kleinstfamilie. Er setzt auf Ganztagsschulen, auf Gemeinschaft. Und auf Autorität.

Dieter Bednarz „Überleben an der Wickelfront“: Kinder zu kriegen, war nicht ganz leicht für den SPIEGEL-Redakteur Dieter Bednarz und seine Frau: mit Hilfe der Fortpflanzungsmedizin kamen dann Zwillinge und mit ihnen ein neues Leben, wiederum nicht ganz leicht, aber aufregend. Jetzt hat Bednarz einen Erfahrungsbericht geschrieben – soweit es die Kinder zuließen.

Wladimir Kaminer „Salve Papa“: Der Erfinder der Russendisco in einer ungewohnten Rolle. In seinem neuen Buch erzählt Wladimir Kaminer davon, Vater zu sein. Und einer Welt gegenüber zu stehen, die er einfach nicht versteht. Ob Finanzspekulationen auf dem Schulhof, eingeschränkte Lateinkenntnisse der Tochter oder russischen Gastkindern, am Ende retten Humor und Gelassenheit über Kommunikationsprobleme.

Dieter Thomä „Väter – eine moderne Heldengeschichte“: Die Krise der Väter, behauptet der Philosoph Dieter Thomä, ist kein neues Phänomen. Sie beginnt damit, dass dem König in der Französischen Revolution der Kopf abgeschlagen wurde. Seitdem steht Autorität auf tönernen Füssen.

Ausstrahlung am Samstag, SWR, 24.01.2009, 00.00 bis 1.00 Uhr, Wiederholung in 3sat am Sonntag, 25. Januar um 10.15 Uhr

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Jüngere und ältere Männer sind die engagiertesten Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Dezember 2008

(C) sanjarok photocase

(C) sanjarok photocase

Junge und alte Väter beschäftigen sich am meisten mit ihren Kindern. Väter im mittleren Lebensalter zwischen 35 und 49 Jahren haben dagegen größere Schwierigkeiten, sich in die Erziehung und Versorgung der Kinder einzubringen und gleichzeitig den Anforderungen am Arbeitsmarkt gerecht zu werden.

Das geht aus einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München hervor. Denn der Job fordere von ihnen häufig dauerhaft erhöhte «Flexibilität und Innovation». So sei es in der mittleren Lebensphase für Männer am wenigsten möglich, die Vaterrolle aktiv zu gestalten, ohne negative Folgen im Beruf befürchten und sich weiter in der eigenen Freizeit einschränken zu müssen.

Väter über 50 Jahren könnten dagegen ihre Prioritäten verlagern, so das DJI. Für die meisten betroffenen Männer sei dann der Höhepunkt der beruflichen Entwicklung erreicht, weshalb sie sich mehr auf die Vaterschaft konzentrieren könnten.

Je mehr ein Mann arbeitet, desto weniger Zeit verbringt er mit seinen Kindern, berichtet das DJI im «DJI Bulletin 83/84». Väter, die 50 Stunden und mehr arbeiten, übernehmen «einschneidend weniger Verantwortung» in der Versorgung ihres Kindes und teilen im Vergleich zu den anderen Vätern am wenigsten das alltägliche Geschehen mit ihrem Nachwuchs. Wird im mittleren Alter ein wöchentliches Arbeitspensum von 50 Stunden überschritten, entziehe das dem Kind den Vater.

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Auch für Männer tickt die biologische Uhr

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Oktober 2008

Männer können zwar auch im Rentenalter noch Vater werden. Ihre Sprösslinge leiden jedoch häufiger unter schweren Krankheiten, die auf Veränderungen im Erbgut zurückzuführen sind.

Grund dafür könnten Mutationen im Erbgut sein, die während der Spermienproduktion auftreten. Je älter ein Mann ist, desto mehr Teilungen hat jede einzelne Samenzelle hinter sich: Sind es bei einem Jüngling von 15 Jahren erst 35 Teilungen, so liegt die Rate bei einem 50-jährigen Mann bereits bei 840. Und jedes Mal kann etwas schief gegangen sein.

Die Folgen sind unter anderem Krankheiten und Missbildungen, die auf ein einziges verändertes Gen zurückgehen. Dazu zählen Zwergenwuchs und das Apert-Syndrom, bei dem Schädel und Gliedmaßen der Kinder deformiert sind. Andere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Kinder älterer Väter häufiger unter Bipolaren Störungen, Epilepsie und Autismus leiden. Und auch das Risiko, im Kindesalter zu sterben, ist für den Nachwuchs der Rentner-Väter erhöht.

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