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Archiv für die 'Väterbilder' Kategorie

Als Familienvater habe ich mich leider nicht so gut geschlagen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Dezember 2011

Der Sänger Harry Belafonte will noch mit 84 Jahren für Gerechtigkeit kämpfen. Ein Mustervater sei er seinen vier Kindern hingegen nie gewesen, sagt er im Interview mit der Frankfurter Rundschau.

‚… Der Dokumentar-Film „Black Power Mixtape“ zeigt Sie an der Seite von Martin Luther King, den Sie in den Sechzigerjahren zur Nobelpreisverleihung nach Schweden begleiteten…

Ein einmaliges Erlebnis! Und auch all die anderen Szenen der Bürgerrechtsbewegung, die der Film zeigt, und über die eigentlich viel zu wenig bekannt ist. Nicht nur außerhalb der USA, sondern selbst dort. Dass auch die Menschen in Schweden, Deutschland oder Frankreich ihren Teil zu unserem Kampf beigetragen haben, ist in Vergessenheit geraten.

Nein, das hat sich so ergeben. Das Leben mit all seinen Möglichkeiten ist wie eine große Speisekarte – und irgendwie habe ich mich wohl für die Menüs entschieden, in denen Filme nur Beilage, nie Hauptgericht waren. Ich war trotzdem zufrieden, wie sich meine Karriere entwickelte.

Auch in Ihrem Privatleben?

Als Familienvater habe ich mich leider nicht so gut geschlagen wie in anderen Bereichen. Es war nicht leicht, gleichzeitig für meine Kinder und für alle anderen Menschenkinder da zu sein. Das hat mich manchmal fast zerrissen. Aber wenn man wirklich für Veränderung kämpfen will, muss man Entscheidungen treffen. Hätte ich mich für das Dasein als Mustervater entschieden, hätte ich nicht an der Seite von Dr. King kämpfen können. Das war sicherlich nicht leicht für meine Kinder. Aber ich glaube, sie haben mir inzwischen vergeben. …‘

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I still can’t say goodbye

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Dezember 2011

When I was young, my Dad would say Come on Son let’s go out and play Sometimes it seems like yesterday And I’d climb up the closet shelf When I was all by my … by Chet Atkins

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Väter zeigen ihr Gesicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. November 2011

Väter_gesicht

Unter dem Titel „Baba zeigt Gesicht“ ist vom 23. November bis zum 22. Dezember 2011 in der Hochschule Esslingen eine Ausstellung zu sehen, in der es um die Lebenswelten von Einwanderern geht. Die Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege will mit dieser Schau auf Migrationsthemen aufmerksam machen und hat vor allem die Väter, deren Lebenswege je nach sozialer und kultureller Herkunft oft sehr widersprüchlich verlaufen, in den Blick genommen.

So werden die Erfahrungen der Väter mit ihrer eigenen Migration beleuchtet und es wird der Frage nachgegangen, wie sie sich auf das Vatersein ausgewirkt haben. Zudem wird in der Ausstellung auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf thematisiert.

Die Ausstellung „Baba zeigt Gesicht“ wird am Mittwoch, 23. November, um 13 Uhr auf der Empore der Hochschule in der Flandernstraße eröffnet. Petra Pfendter, Diplom-Sozialarbeiterin und Diplom-Pädagogin, hält den Eröffnungsvortrag über den „Wandel der Männer- und Väterrolle am Beispiel türkeistämmiger Väter in Deutschland“. Ab Donnerstag, 24. November, ist die Ausstellung im Foyer der Hochschule zu sehen.

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Väter mit Zuwanderungsgeschichte sprechen über ihre Vaterrolle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2011

Wie entwickeln Väter mit Zuwanderungsgeschichte einen eigenen Erziehungsstil „zwischen den Kulturen“? Gibt es auch Gemeinsamkeiten, die Erziehungstraditionen in allen Kulturen durchziehen? Diesen Fragen wollte das vaeter.nrw.de-Redaktionsteam auf den Grund gehen und holte die Meinungen von elf Vätern mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln ein.

Die Ergebnisse der – nicht repräsentativen – Befragung zeigen: Pauschale Aussagen lassen sich kaum treffen. Vermutungen, dass die Väter sich als „zwischen den Kulturen stehend“ erleben, bestätigten sich nicht. „Die Väter fühlen sich in ihrer familiären Herkunftskultur ebenso Zuhause, wie in der deutschen“, berichtet Väterexperte Antonio Diaz aus Dortmund, der Vätergruppen leitet und mit den meisten der Väter sprach. „Einige integrieren sogar weitere kulturelle Einflüsse aus den Herkunftsländern ihrer Partnerinnen.“ Dabei träfen sie jedoch auch eine Auswahl, was sie übernehmen wollten und was nicht, sagt er.

Peter, der aus Polen nach Deutschland kam, wurde zum Beispiel selbst streng katholisch erzogen. Er distanziert sich aber von dieser Tradition. „Mir ist das nicht wichtig und ich gebe dies dementsprechend auch nicht an meine drei Kinder weiter“, berichtet er. Der türkeistämmige Orhan hält bewusst an Erziehungsgrundsätzen fest, die in seinem Herkunftsland einen hohen Stellenwert besitzen. Er zählt auf: „Familienzusammenhalt, respektvoller Umgang in der Familie und in der Gesellschaft, Tradition und die muslimische Religion.“ …

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‚Mein Vater steht für Werte, die die Gesellschaft heute braucht’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. November 2011

Audi-Chef Rupert Stadler äußert sich im Interview mit dem Magazin brandeins über den veränderten Blick auf Arbeit von jungen Arbeitnehmern, das Verhältnis zu seinem Vater und die Frage, warum er zu Hause wenig zu melden hat.

‚… Wie entscheidend ist heute der Ruf eines Unternehmens, wenn es hochkarätige Bewerber gewinnen will?

Er wird immer wichtiger. Ein Beispiel aus dem Unternehmen: Wir fahren mit unseren Rennwagen das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Hier in Ingolstadt haben die Mitarbeiter parallel einen 24-Stunden-Lauf durchs Werksgelände initiiert und dabei Geld für einen karitativen Zweck gesammelt. Vermutlich hat der verschärfte Blick aufs Soziale viel mit der Maslow’schen Bedürfnispyramide zu tun …

… derzufolge erst die Grundbedürfnisse eines Menschen erfüllt sein müssen, bevor er sich um Selbstverwirklichung bemüht.

Genau. Wir alle stehen in dieser Pyramide weit oben. Die Organisation bewegt sich und entwickelt sich weiter. Junge Leute wollen zum Beispiel oft keine starren Arbeitszeiten mehr. Mal powern sie zwei Wochen auf einem Projekt, dann wollen sie aber auch eine längere Pause. Ich kann das verstehen, ich muss nach anstrengenden Phasen auch immer mal wieder runterkommen.

Sie haben einmal gesagt, Sie bewunderten Ihren Vater, der seinen Traum, Lehrer zu werden, aufgab, um den elterlichen Bauernhof zu übernehmen, auf dem Sie auch aufgewachsen sind. Was genau bewunderten Sie – die Pflichterfüllung, das Hintanstellen der eigenen Interessen, die Disziplin?

Genau diese drei Dinge. Für ihn war es als Landwirt kein Zuckerschlecken, dennoch hat er mit Fleiß und Ausdauer viel Gutes auf den Weg gebracht, unter anderem vier Kinder, aus denen etwas geworden ist und die heute eigene Familien haben. Er hat auf diese Weise sein inneres Lebensglück gefunden. Mein Vater steht für Werte, die die Gesellschaft heute braucht: Bodenständigkeit, Aufrichtigkeit, Anstand, Leistung aus Überzeugung.

Ihre Frau hat Ihnen, als Sie vor vier Jahren Audi-Chef wurden, das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling geschenkt. Eine Anspielung auf den künftig noch häufiger abwesenden Gatten?

Ja, das war tatsächlich ironisch gemeint.

Ist es ein gutes Modell, bei Mitarbeitern mehr präsent zu sein als bei den eigenen Kindern?

Ich weiß nicht, ob es ein gutes Modell ist. Und wenn ich mir Vorwürfe mache, dann deswegen. Weiterlesen »

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Zeit mit Papa

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Oktober 2011

Zeit mit PapaAm 19. November erscheint ein Familienplaner in Form eines Fotokalenders, der mittlerweile im 7. Jahr die Thematik „Väter und ihre Kinder“ in Bildern dokumentiert und durch das Jahr begleitet. Der Kalender wird ab Januar 2012 durch eine Foto-Wanderausstellung begleitet und erscheint erstmalig als Kalender und Familienplaner.

Das Vater-Kind-Kalender-Projekt möchte mit dem Kalender zeigen, dass Vater-Kind-Gespanne ebenso natürlich schön aussehen können, wie das bei Müttern und ihren Kindern der Fall ist. Dreizehn Väter und deren Kinder aus Berlin und anderen bundesdeutschen Städten wurden dafür in 2011 von Fotografen sowie Müttern und Freunden der Väter und Kinder fotografiert.

Ausgangspunkt für das Kalenderprojekt war und ist der gesellschaftliche Wandel, der dazu führt, dass Männer ihre Vaterrolle zunehmend stärker wahrnehmen wollen – und können! Der aktive, partnerschaftliche Vater ist demzufolge heutzutage längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Väter leisten sich Gefühlsoffenheit, Weichheit, Zärtlichkeit, Fürsorglichkeit und auch Schwäche gegenüber ihren Kindern. Väter bevölkern Spielplätze, kennen die Kinderkleidergrößen ihres Nachwuchses, gehen zum Babyschwimmen, zu PEKiP-Kursen, fahren im Team mit ihren Kindern Carrerabahn und verbringen ihre freie Zeit immer öfter und gerne mit ihren Kindern.

Der Kalender und Familienplaner versucht nicht nur das Schöne, Wichtige und Bindende einer Vater-Kind-Beziehung bildhaft ausdrücken. Dieses Mal gibt es außerdem in einem aufwendig gestalteten Kalendarium Platz zum Eintragen von Terminen und Aktivitäten für die ganze Familie, vor allem aber für die „Zeit mit Papa“. In einer entsprechenden Kalenderspalte gibt es täglich nicht nur die Möglichkeit, eigene Ideen, Verabredungen und Termine einzutragen.

Es gibt zahlreiche Tipps, Angebote und Reisevorschläge für 2012, die als Anregungen für die Väter und Kinder bereits recherchiert wurden und eingetragen sind.

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Väter bekommen weniger Anerkennung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Oktober 2011

Im FOCUS-Online-Interview beschreibt Raphael Schwiertz, nach dem ‚Rücktritt’ von Jakob Hein, Deutschlands einziger Väterbeauftragter, seine Erfahrungen mit dieser Aufgabe und den Vätern, die zu ihm kommen.

FOCUS Online: Herr Schwiertz, ihr Job ist – um es vorsichtig auszudrücken – nicht ganz alltäglich. Wie fühlt es sich das an, Deutschlands einziger Väterbeauftragter zu sein?

Raphael Schwiertz: Für mich ist das eigentlich weniger spektakulär als es vielleicht für Außenstehende klingt. Ich bin ja auch nicht der erste. Es gab schon mal einen Väterbeauftragten an der Charité in Berlin. Seit der seine Stelle gewechselt hat, ist die Stelle, soweit ich weiß, unbesetzt.

FOCUS Online: Haben Sie gezögert, als Sie gefragt wurden, ob sie den Posten an der Essener Uniklinik übernehmen wollen?

Schwiertz: Gezögert habe ich schon. Ich bin ja kein Fachmann für das Thema, sondern einfach nur Kinderarzt und ich war vor einiger Zeit selbst ein Jahr in Elternzeit. Aber ich habe mir gedacht: Wenn ich es nicht mache, macht es vielleicht keiner. Und das hätte ich sehr schade gefunden.

FOCUS Online: Was genau ist Ihre Aufgabe?

Schwiertz: Ich bin Ansprechpartner für Mitarbeiter der Uniklinik Essen, die demnächst Vater werden oder schon Vater sind. Die kommen zum Beispiel mit Fragen zu den Vätermonaten oder zum Elterngeld. Es geht dann vor allem um praktische Dinge – wann muss ich das beantragen oder wie funktioniert das mit dem Bereitschaftsdienst, wenn ich Teilzeit arbeite. Ich versuche das, so gut es geht, zu beantworten. Manches muss ich aber erst recherchieren. Viele Fragen könnte sicherlich auch die Gleichstellungsbeauftragte beantworten, aber mein Eindruck ist, dass Männer sich scheuen da hinzugehen. Sie fragen lieber einen Mann, der selbst schon in Elternzeit war.

FOCUS Online: Also haben Sie gut zu tun?

Schwiertz: Ich mache das seit gut einem Jahr und bisher ist die Resonanz eher verhalten. Es meldet sich vielleicht alle zwei Wochen mal jemand. Ich gehe aber davon aus, dass das noch mehr werden wird. Es spricht sich teilweise erst jetzt herum, dass es einen Väterbeauftragten gibt, die Uniklinik ist ja weit verzweigt. Mein Posten ist nur eine von vielen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die die Uniklinik Essen ins Leben gerufen hat. Auch die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen sollen erleichtert werden, das wurde teils auch schon verbessert. …’

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… und die Schuldigen sind: die Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Oktober 2011

‚Jeden Tag verlieren in Österreich 7 Kinder ihr Zuhause. Die Gründe dafür sind vor allem Überforderung in der Kindererziehung, Gewalt in der Familie, Vernachlässigung oder Verwaisung.‘ Das sind die ersten Sätze auf der Webseite von Pro Juventute Österreich. In der im September gestarteten Werbekampagne ’99 Luftballons‘ wird er ansatzweise systemische Blick durch plumpe Schuldzuweisungen an die Väter ersetzt.

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Engagierte Väter sind Gewinner

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Oktober 2011

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat im Interview mit dem Magazin Focus flexiblere Arbeitszeiten in Unternehmen und mehr praktische Unterstützung für berufstätige Eltern angemahnt. „Im Vergleich zu Vollzeitmitarbeitern sind Teilzeitkräfte pro Stunde effizienter. Wer pünktlich gehen muss, arbeitet nämlich Dinge auf den Punkt ab.“

‚… FOCUS: Bei mehr als der Hälfte der Kinder von Paarfamilien arbeiten beide Eltern. Haben Politik und Wirtschaft diese Entwicklung allzu lange verschlafen?

Kristina Schröder: Insgesamt gibt es noch eine Menge zu tun. Auf die Doppelbelastung der Mütter durch Familie und Beruf wird immer noch zu wenig Rücksicht genommen. Und Väter, die sich intensiver um ihre Kinder kümmern wollen, bekommen zu oft im Betrieb den Looserstempel aufgedrückt.

FOCUS: Könnten wir da von Skandinavien lernen?

Kristina Schröder: Kürzlich hatte ich Besuch von Audun Lysbakken, dem norwegischen Minister für Gleichstellung. Er hatte gerade Vätermonate genommen und vermittelte mir sehr überzeugend, dass in seinem Land in diesem Punkt eine andere Kultur der Gleichberechtigung herrsche. Vor allem sind die Norweger weiter, was die Abkehr von beruflichen Präsenzritualen angeht. Dafür können wir kein Gesetz machen, aber wir können und müssen für eine andere Mentalität werben.

FOCUS: Ihre Kollegin von der Leyen wirbt dafür, nicht berufstätige Mütter für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Richtig so?

Kristina Schröder: Die richtige Ausgangsfrage lautet doch: Was wollen die Frauen, was wollen die Familien? Ich stehe für eine Politik, die den Familien Optionen eröffnet. Wir Politiker sollten nicht vorgeben, wie sich Familien am besten organisieren. …‘

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Wie ich ein guter Vater wurde

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Oktober 2011

… und warum es viel schwieriger ist, eine gute Mutter zu sein. In der Welt am Sonntag ist ein Vorabdruck von ‚Mann sein für Anfänger’ des amerikanischen Autors Michael Chabon zu lesen.

‚Das Praktische am Vatersein ist die so erbärmlich niedrige Qualitätsmesslatte. Vor ein paar Jahren nahm ich meinen jüngsten Sohn mit zum Supermarkt um die Ecke in Berkeley, Kalifornien – eine Stadt, in der Väter meiner Einschätzung nach im Allgemeinen gute Arbeit leisten und einige es sogar etwas übertreiben. Ich hatte meinen zwanzigmonatigen Sohn auf dem Arm und packte mit der freien Hand den Inhalt des Einkaufswagens auf das Kassenband. Ich weiß nicht mehr, an was ich in dem Moment gedacht habe, aber es kann genauso gut der Honey-Nut-Cheerios-Werbesong aus dem Jahr 1979 gewesen sein wie die Bedürfnisse und Ansprüche meines Sohnes oder das unbeschreibliche Wunder, das er für mich ist. Vielleicht dachte ich auch an überhaupt nichts. Ich fragte mich, warum die Frau hinter uns – als ich sie bemerkte – unentwegt so liebevoll zu uns hinüberlächelte. Sie trug Leggings in Regenbogenfarben, und ich dachte, sie wäre vielleicht ein bisschen verrückt und würde deshalb jeden anstrahlen. „Sie sind ein wirklich guter Vater“, sagte sie schließlich. „Das sehe ich.“

Ich schaute auf meinen Sohn. Er kaute auf dem Papierüberzug eines Drahtverschlusses. Zweifelsohne bestand Erstickungsgefahr; auch hätte der Draht seine Lippe oder Zunge durchbohren können. Seine Frisur tendierte zum satirisch überzeichneten Extrem der Einstein-Skala. Sein Gesicht war leicht verschmiert. Nein, es war schmutzig.

Man hätte sogar versucht sein können, das Wort „verkrustet“ zu verwenden. „Oh, das ist gar nicht mein Kind“, gab ich zurück. „Das hab ich da hinten gefunden.“ Nein, in Wirklichkeit habe ich mich natürlich bedankt. Ich ging mit meinem Sohn und einer Tüte Lebensmittel im Arm davon, und zu Hause angekommen, stellte ich eine Schale mit Honey Nut Cheerios vor ihn und checkte meine E-Mails. Ich war ein wirklich guter Vater. …‘

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