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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

Väter sollten bei Antrag auf Elternzeit Kündigungsschutz beachten …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2009

Betriebsräte aus Fulda haben bei Gesprächen mit CDU – Politikern Anfang Dezember darauf aufmerksam gemacht, dass bei Beantragung von Elternzeit und Elterngeld für Väter nur eine kurze Frist zur Verfügung steht. Für eine Antragstellung unter Kündigungsschutz steht den Vätern nur ein Zeitfenster von einer Woche zur Verfügung.

Hintergrund ist ein Kompromiss zwischen Planbarkeit für den Arbeitgeber und Kündigungsschutz für den Arbeitnehmer. Bis zu einer Gesetzesänderung im Jahre 2007 stand für den geschützten Antrag sogar nur ein einziger Tag zur Verfügung.

Dabei kann es so einfach sein, für beide Seiten eine größere Sicherheit und damit auch Planbarkeit herzustellen:

Unternehmen können sich für die Anliegen von Vätern öffnen und diese wertschätzen indem sie auf die Männer und Väter zugehen und ihnen signalisieren, ‚sie sind uns als aktive Väter in Elternzeit willkommen! Wir wissen, dass Ihre Kinder, Ihre Partnerschaft aber auch wir als Unternehmen von Ihren Erfahrungen profitieren. Wir werden nach Lösungen suchen, die Ihnen die Wahrnehmung dieser Rolle auch in der Zukunft ermöglicht.’

So kann Vätern die Sicherheit vermittelt werden, dass die ‚vorzeitige‘ Äußerung ihrer Absicht, Elternzeit zu nehmen, keine negativen Folgen haben wird. Und wenn sich Vorgesetzte dann noch als kompetente und offene als Ansprechpartner präsentieren, umso besser.

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Schon Berufseinsteiger erwarten Familienfreundlichkeit im Job

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Januar 2009

Karrierechancen allein haben als Argument bei der Anwerbung künftiger Fach- und Führungskräfte ausgedient. Das belegt eine neue Studie der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK), die am 29. Januar im Rahmen des Expertenpanels „Kein Kandidat in Sicht? Perspektivenwechsel vom Unternehmen zum Kandidaten“ in München vorgestellt wird.

Bereits Absolventen haben dezidierte Ansprüche an die Familienverträglichkeit, die Unternehmenskultur und Mehrwerte ihrer Arbeit. Auch das soziale Engagement des potenziellen Arbeitgebers gewinnt an Bedeutung. Doch dieser Sinneswandel wird in der Kommunikation der meisten Bewerberkampagnen nicht berücksichtigt.

Trotz Wirtschaftskrise herrscht insbesondere in der IT-Branche bei Ingenieuren und Naturwissenschaftlern weiterhin ein extremer Fachkräftemangel. Traditionelle Bewerberkampagnen der Unternehmen bringen nicht mehr den gewünschten Erfolg. Die Bewerberflut von einst bleibt aus. Ein massives Problem für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, das den Mittelstand besonders hart trifft.

Das zeigt die Gegenüberstellung der Ergebnisse einer umfangreichen Absolventenbefragung mit einer Analyse von rund 100 Bewerberkampagnen deutscher und internationaler Arbeitgeber für den Deutschen Markt zwischen Oktober 2007 und September 2008.

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‚SieKids’ – Kinderbetreuung bei Siemens

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Januar 2009

Betriebs-KiTa der Metro Group in Düsseldorf

Betriebs-KiTa der Metro Group in Düsseldorf

Siemens verfügt bereits über 380 Plätze in betriebsnahen Einrichtungen zur Kinderbetreuung und gilt damit unter deutschen Unternehmen als führend. Im Rahmen von Promoting Diversity plant das Unternehmen derzeit rund 300 weitere Betreuungsplätze an sechs deutschen Standorten und hatte dazu einen Architektenwettbewerb für Konzeptvorschläge zum Bau solcher Kinderbetreuungseinrichtungen ausgeschrieben.

Mit dem Wettbewerb realisiert Siemens ein einheitliches planerisches Konzept, das es künftig besonders wirtschaftlich ermöglichen soll, Kinderbetreuungseinrichtung nach individuellen Anforderungen und standortspezifischen Gesichtpunkten zu bauen. Bisher wurden die Einrichtungen von Fall zu Fall neu geplant und gebaut.

„In Zukunft wollen wir noch schneller und kostensparender planen und bauen“, sagte Dr. Siegfried Russwurm, der Personalvorstand der Siemens AG und Schirmherr des Wettbewerbs. „Damit gewinnen wir Geschwindigkeit in unseren Aktivitäten, Frauen und Männern noch bessere Möglichkeiten zu bieten, sich in ihrem Job und für die Familie gleichermaßen zu engagieren„, so Russwurm.

Die Nachfrage bestätigt den Personalvorstand: Alle Kinderbetreuungseinrichtungen sind ausgelastet und in allen Einrichtungen gibt es lange Wartelisten. Dabei finden sich unter den Eltern sowohl Mütter und Väter, die in Beziehungen leben als auch Alleinerziehende, deren wertvolles Know How das Unternehmen erhalten will.

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Jede Krise birgt auch Chancen in sich …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Januar 2009

… und manchmal sind Krisen Katalysatoren für eine nachhaltige Veränderung. Über die aktuelle Wirtschaftskrise ist lange geredet worden, inzwischen hat sie auch den Arbeitsmarkt erreicht.
Auch an dieser Stelle habe ich in den vergangenen Jahren geschrieben, dass der Boom und die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften die Umsetzung von Väter- und familienbewusster Personalpolitik und die Entwicklung entsprechender Unternehmenskulturen erleichtert. Wie wird es also weiter gehen? Wird sich das Anliegen als ‚Schönwetter-Thema’ erweisen? Nice to have aber im Moment nicht bezahlbar?

wall_streetIch denke, das Gegenteil ist der Fall! Die vor uns liegenden Monate werden für die Unternehmen eine Glaubwürdigkeitsprobe darstellen. Es kommt für sie ja nicht nur darauf an, die Krise zu überstehen, sondern sich auch mit motivierten Beschäftigten auf die Zeit danach vor zu bereiten.

Welche Auswirkungen die wirtschaftlichen Entwicklungen zum Beispiel auf die Väter in Banken hat, die ihren Job bereits verloren haben oder im Anbetracht von angekündigten Einsparungen und Fusionen um ihn fürchten, wird hierzulande, im Gegensatz zu den USA, nicht öffentlich diskutiert. Dort schreibt zum Beispiel ein Senior Vice President von Lehman Brothers im Wall Street Journal über sein väterliches Engagement und seine Gefühlslage nach der Entlassung und in der Huffingtonpost wird unter der Überschrift ‚Family, Meet the New Recession (Same As the Old Recession?)’ unter anderem die Auswirkung der Krise(n) auf die Betreuung von Vorschulkindern durch Väter beleuchtet.

Ich werde die Entwicklung in Deutschland genau beobachten und an dieser Stelle dokumentieren.

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Erste Ergebnisse der Online-Befragung ‚Väter, Familie und Beruf’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2008

… der Untersuchung im Rahmen des Dissertationsprojekts von Ann-Cathrin Vogt zum Thema ‚Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter – Warum Männer ihr Erwerbsleben (nicht) unterbrechen’ liegen vor. An der Befragung haben sich 1290 Väter, deren Kinder nach dem 1. Januar 2007 geboren wurden, beteiligt.

Ein Schwerpunkt der Untersuchung war die arbeitgeberseitige (In-) Akzeptanz und das Thema ‚berufliche Benachteiligungen’.

Väter mit Elternzeiterfahrung schätzen die erwartete arbeitgeberseitige Akzeptanz von Elternzeit höher bzw. die beruflichen Benachteiligungen geringer ein als Väter, die die Elternzeit nicht nutz(t)en. Während das Risiko, bei Inanspruchnahme von Elternzeit die Arbeitsstelle zu verlieren, als gering eingeschätzt wird, wird das Risiko, den Anschluss im Beruf zu verlieren bzw. berufliche Benachteiligungen oder Lohneinbußen zu erfahren, als hoch eingestuft. Je länger die Elternzeit andauert, desto größer ist der erwartete Karriereknick.

Bestätigt wurden auch Vermutungen, die sich aus früheren Befragungen bereits ergeben haben: Verdient der Vater mehr als die Partnerin und nimmt die Einkommensdifferenz des Brutto Jahreseinkommens zwischen Vater und Mutter zu, wird die Inanspruchnahme von Elternzeit durch den Vater unwahrscheinlicher.

Plant die Partnerin zum Zeitpunkt der Entscheidung über Elternzeit Karriereschritte, entscheidet sich ein Vater mit höherer Wahrscheinlichkeit für die Inanspruchnahme von Elternzeit. Erwartet ein Vater Karrierehindernisse infolge der Inanspruchnahme von Elternzeit, nutzt er die Elternzeit seltener.

Die komplette Auswertung der erhobenen Daten wird im Sommer vorliegen

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Aufgepasst – jetzt kommt die Generation Y …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Dezember 2008

…warnt die Financial Times Deutschland (FTD) in ihrer letzten Freitagsausgabe. Heutige Studierende seien anspruchsvoll. Ein ausgeglichenes Verhältnis von Job und Freizeit sind ihnen wichtig. Unternehmen müssen dies berücksichtigen, um als Arbeitgeber auf junge Talente attraktiv zu wirken.

Arbeitgeber dürfen ihre Augen nicht mehr vor der Generation Y verschließen. Viele dieser jungen, nach 1980 geborenen Menschen haben jetzt ihr Studium abschlossen und drängen in großer Zahl in die Unternehmen. Anders als vorherige Generationen setzen sich die heute zwischen 20- und 30-Jährigen erheblich kritischer mit dem Thema Arbeit und Freizeit auseinander.

„Ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Karriere wird von den meisten Studenten aller Fachrichtungen an den 86 ausgewählten Universitäten und Hochschulen Deutschlands angestrebt“, sagt Axel Keulertz, Research Direktor für den deutschsprachigen Raum bei Universum.

Ausgeglichene Work-Life-Balance

„Zu einer attraktiven Vergütung sagt zwar niemand nein, doch für viele ist sie eher ein Hygienefaktor, den man ohnehin voraussetzt, während sich ein Arbeitgeber mit einer ausgeglichenen Work-Life-Balance vom Wettbewerb positiv abgrenzen kann. Hier lässt sich eine grundlegende Veränderung zu früheren Generationen feststellen, die zugunsten monetärer Aspekte eher auf Freizeit verzichten würden“, so Keulertz weiter.

Eine andere Erkenntnis der Universum-Umfrage: Die Studierenden von heute legen bei zukünftigen Jobs großen Wert auf weitreichende Aufgaben und Entwicklungsmöglichkeiten. „Die Generation Y ist äußerst anspruchsvoll. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, sofern sie im Kampf um die Talente nicht leer ausgehen wollen“, gibt Roger Manfredsson, Europachef bei Universum, zu bedenken.

„Diejenigen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, stehen heute trotz Fachkräftemangels gut da.“

An dieser Stelle habe ich übrigens schon vor 2 Jahren auf diese Entwicklung hingewiesen. Es lohnt sich also für Unternehmen, auf die Belange der jungen Väter einzugehen und dies auch nach außen zu kommunizieren.

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Wenn Papa beim Kind bleibt …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Dezember 2008

… bekommt er immer noch zu wenig Unterstützung aus der Chefetage, schreibt Sandra Middendorf in der Börsenzeitung.

Die Anzahl der Väter, die sich für ihr Kind eine Job-Auszeit nehmen, ist seit Anfang 2007 stetig gestiegen, von 3,5 % im Jahr vor der Einführung des Elterngelds auf 18,5 % im ersten Quartal 2008. Allerdings gingen die meisten Väter bisher nur für zwei Monate aus dem Job, sagt Ingrid Hofmann, Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Für mehrere Monate sind noch immer die wenigsten bereit. Auch Alexandra Wachendorfer vom Netzwerk Erfolgsfaktor Familie, hat diese Beobachtung gemacht: „Viele Väter bleiben für den Pflichtanteil beim Kind oder arbeiten drei oder vier Monate lang in Teilzeit.“ So auch bei den Banken, die nach Einschätzung von Carsten Rogge-Strang, Sprecher beim Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes, eher zu den Vorreitern gehörten, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

„In Banken geht es um echtes Brain“, sagt er, deswegen müssten dort die Mitarbeiter mehr als in anderen Branchen gehalten werden. Die meisten großen Banken böten bereits gute Bedingungen für eine „Work-Live-Balance“. Unter ihnen auch die Commerzbank und die Deutsche Bank. In beiden Instituten ist der Anteil der in Elternzeit befindlichen Väter in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Das Elterngeld sei ein Anreiz für Väter, eine Zeit beim Kind zu bleiben, sagt Barbara David, Leiterin des Bereichs Diversity im Personalbereich der Commerzbank.

Es sei aber gesellschaftlich noch nicht voll akzeptiert, wenn Väter zu Hause blieben. Neben der bestehenden Rollenverteilung in der Familie dürfte das allerdings auch an der noch weit verbreiteten Einstellung in den Chefetagen liegen.

Auch wenn in einer Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach für das Bundesfamilienministerium 2006 durchgeführt hat, 61 % der Geschäftsführer und Personalverantwortlichen angaben, das Elterngeld sei eine gute Regelung, unterstützen die wenigsten den Wunsch der Väter aktiv.

Neben der Finanzierbarkeit für die Eltern verstärkt das Elterngeld zwar auch den politischen Druck auf die Unternehmen und schafft den Vätern eine Lobby. Für eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf reicht es aber nicht.

Eine klare Aufforderung erhalten die Chefs und Personalverantwortlichen von ihrem eigenen Sprachrohr, dem BDA. „Wir wissen alle, dass unsere Gesellschaft zu wenig Kinder hat und es sollte im Interesse aller Unternehmen liegen, dass sich das ändert“, sagt Hofmann. Anders formuliert es Maria Kathmann vom Deutschen Gewerkschaftsbund: „Es muss sich noch viel ändern in den Unternehmen“, sagt sie. Am Ziel seien sie erst, wenn das Engagement, das man für die Familie gezeigt hat, sogar Karriere fördernd sei. „Ein Softskill sozusagen.“

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Verbale Aufgeschlossenheit …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. November 2008

… einmal anders:

Demografie ist in aller Munde und doch kein Thema. Für nur 40 % der befragten Unternehmen ist die demografische Entwicklung ein strategisches Thema. Nur etwas mehr als die Hälfte der Geschäftsführer sind sich der aktuellen Situation bewusst. In Unternehmen mit exzellenter Personalarbeit ist das Bewusstsein um die Problematik bereits doppelt so hoch.

Als Trendthema zur Sicherung des zukünftigen Personalbedarfs und der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter hat sich die Anpassung der Personalbindungsstrategien („Retention Management“) herausgestellt. 70 % der von Kienbaum identifizierten HRExcellence-Unternehmen (das sind die besten 10%) überarbeiten bereits die Personalentwicklungskonzepte, zwei Drittel bauen die qualitative Personalplanung aus und 60 % fördern die Work-Life-Balance.

„Es ist wichtig, dass die Unternehmen dem Vorbild der HRExcellence-Unternehmen folgen und heute bereits Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit und Steuerung der Workforce ergreifen, um im enger werdenden Markt um qualifizierte Mitarbeiter zukünftig bestehen zu können“, sagt Walter Jochmann von Kienbaum.

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Wenn Männer (nicht mehr) zu viel arbeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Oktober 2008

In einem Kommentar für die taz setzt sich Thomas Gesterkamp mit den Konsequenzen der Partnermonate für die Wahrnehmung und die Wirklichkeiten von Vätern, die eigene und die fremde, auseinander.

‚… Die hohe Akzeptanz der Papamonate bedeutet einen Kulturbruch in der geschlechterpolitischen Debatte. Sie liefert zudem den Beweis, dass Politik Verhalten beeinflussen oder gar steuern kann. …

… rollt jetzt eine Welle der aktiven Väter auf jene Institutionen zu, mit denen Familien zu tun haben, wenn der Nachwuchs langsam größer wird. Bildungsstätten, Krippen, Kitas, Horte und Schulen treffen erstmals auf eine nennenswerte Masse von Männern, die andere Erfahrungen in der Säuglingszeit ihres Kindes gemacht haben als frühere Generationen. Hausfrauen-Wettbewerbe um den besten selbst gebackenen Kuchen; Lehrerinnen, die um Beistand durch eine „Vorlesemutter“ für elf Uhr morgens bitten; Theateraufführungen am frühen Nachmittag, zu denen nur Muttis kommen, weil die Papis im Büro sind:

All das wird zumindest in Großstädten bald Anekdote von gestern sein. Pädagogisch geht es darum, das geweckte männliche Interesse an bisher weiblich geprägten Welten aufzugreifen. Da genügt es nicht mehr, Väter zum kostengünstigen Streichen der Wände einzuspannen oder sie zum Grillexperten beim Schulfest zu ernennen, sonst aber zu ignorieren. Männer, die eine gewisse Zeit allein für ihr Kind verantwortlich waren, wollen beachtet und ernst genommen werden. Deshalb gehören schon in die Ausbildung der Erziehungsberufe Seminare und Bausteine, die sich mit Väterarbeit beschäftigen.

Parallel dazu erreicht die Welle der aktiven Väter die Unternehmen – und damit jene „ernste Arbeit, die den ganzen Mann ausfüllt“, wie Kurt Tucholsky einst ironisch formulierte. Fakten setzen die Firmen dort unter Druck:

Bei der Fraport AG zum Beispiel gingen nach Einführung der Papamonate im vergangenen Jahr plötzlich nicht mehr 3, sondern rund 50 männliche Mitarbeiter in die Elternzeit, was am Boden des Frankfurter Flughafens besonders in der sommerlichen Hochsaison unerwartete logistische Probleme aufwarf. …’

Seine im Anschluss geäußerte Skepsis, Gesterkamp spricht sogar von der ‚Firmenlüge Familienfreundlichkeit’, kann ich nicht teilen. Es gibt sicherlich Widersprüche und Rückschläge, vor allem auf Seiten der Unternehmen. Aber der Prozess lässt sich meines Erachtens nicht mehr aufhalten. Zu viele Väter haben bereits von der ‚Einstiegsdroge’ genascht und Wohlgefallen gefunden.

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‚Auszeit’ für den Chef

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2008

Immer häufiger entscheiden sich Väter für die Elternzeit. Doch viele Führungskräfte wagen noch nicht mal die Zeit von 2 Monaten – obwohl sie in Umfragen beteuern, wie gern sie das täten.

Ileana Grabitz hat in der Welt am Sonntag Erklärungen und Begründungen zusammengetragen:

‚Ein Systemfehler, der weitreichende Folgen nach sich zieht. Noch immer lasse die Unternehmenskultur hierzulande nicht wirklich zu, dass sich Väter genauso aktiv wie die Mütter um den Nachwuchs kümmern, wettert etwa Marcus Schmitz von der Organisationsberatung IGS. „Gerade Führungskräfte müssen das vorleben, sonst wird sich nichts ändern.“ …

Selbst bei großen Unternehmen geht es auf die Frage nach Elternzeit nehmenden Führungskräften schweigsam zu. Gern dient man mit steigenden Zahlen von einfachen Angestellten, die Vätermonate beantragt haben. Doch Abteilungsleiter, Projektmanager, gar Unternehmenschefs, die ihr gesetzlich verbrieftes Recht in Anspruch nehmen und sich für ein paar Monate dem Nachwuchs widmen? Fehlanzeige.

Bestenfalls Einzelfälle seien das, eine seltene Spezies, heißt es in der Regel. Carsten Hansen, Personalchef beim Chemiekonzern BASF, räumt ein: „In einer Führungsaufgabe ist Elternzeit ein schwieriges Thema – alles andere wäre Augenwischerei.“

In der Tat, das bestätigt auch Wolfgang Frosch, Manager und Chef einer Abteilung mit elf Mitarbeitern beim Chemiekonzern BASF, bedeutet Elternzeit gerade für eine Führungskraft einigen Kraftaufwand. Weiterlesen »

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