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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

Familie 2.0 – neue Väter und alte Gewohnheiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. April 2010

… Chancen für Partnerschaften und Konsequenzen für Unternehmen.

Bei der Veranstaltung am 27. April in der Fachhochschule Dornbirn wird Hans-Georg Nelles auf aktuelle Fragestellungen rund um das Thema Familie und Arbeit aus der Perspektive der Väter eingehen und dabei insbesondere den Nutzen beleuchten, den Partnerschaften aber auch Unternehmen aus einer neuen Rollenaufteilung ziehen können.

Nicht verschwiegen werden dabei die Widersprüche und Hindernisse, die diesen Prozess begleiten. Ermutigend wirkt der Blick über die Grenzen, insbesondere in die skandinavischen Länder, die durch eine langjährige und konsequente Gleichstellungs- und Familienpolitik beachtliche Erfolge vorweisen können. Im Einzelnen beinhaltet der Vortrag folgende Punkte:

  • Was wollen Väter? – alte Einsichten und neue Möglichkeiten
  • Arbeit ist (nur) das halbe Leben – einige aktuelle Untersuchungsergebnisse
  • Bin ich ein guter Vater? – die schwierige Suche nach neuen Rollenmustern
  • … reden, aushandeln, handeln … – neue Herausforderungen für die Partnerschaft
  • Die Karenz ist der Anfang! Und was kommt danach? – aktive Vaterschaft im Alltag, Vorbilder und gute Beispiele
  • Das nutzt Unternehmen und Vätern
  • Möglichkeiten einer innovativen Personalentwicklung
  • Wie ‚ticken‘ die Führungskräfte von Morgen? – demografische Entwicklung und Wertewandel

Der Eintritt ist frei, Anmeldungen werden hier erbeten.

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‚Mehr Vätermonate sind nicht richtig’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. April 2010

Zwölf Monate Elternzeit müssen reichen, sagt Wirtschaftsexperte Michael Hüther im Interview mit der taz und: Die von Familienministerin Schröder geplante Verlängerung geht seiner Meinung nach zu Lasten der Berufstätigkeit von Müttern und Vätern.

‚… taz: Die Verlängerung der Vätermonate ist im Koalitionsvertrag vereinbart.

Michael Hüther:Das ist richtig. Aber ob es der richtige Weg ist, ist damit nicht gesagt.

Was ist der richtige Weg?

12 Monate Elternzeit.

Viele Väter wollen gern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Das können Väter auch mit der jetzigen Regelung schon. Mütter und Väter sollten untereinander aushandeln, wie sie die Elternzeit aufteilen. Die entscheidende Frage bei der Elternzeit ist doch, inwieweit eine Verlängerung die Berufstätigkeit von Müttern und Vätern beeinflusst: Je länger die Auszeit, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg in den Job.

Die geplante Neuerung sieht aber auch ein verlängertes Teilelterngeld von insgesamt 28 Monaten vor. Damit wäre einem kompletten Ausstieg aus dem Job ja vorgebeugt.

Das Teilelterngeld ist nicht das Problem, weder finanziell noch arbeitsmarktpolitisch. Wichtig ist mir, dass die Zeit, in der Eltern keinen Bezug zu ihrem Arbeitsplatz haben, möglichst kurz gehalten wird.

Halten Sie das Elterngeld generell für eine gute Lösung?

Das Elterngeld ist eine wichtige Innovation, es würdigt die Leistung von Müttern und Vätern. Dafür ist es der richtige Weg weg vom Sozialtransfer hin zur Lohnersatzleistung. Und für Väter hat das Elterngeld offenbar eine große Signalwirkung: Sie kümmern sich stärker um ihren Nachwuchs als früher. Ich glaube auch, dass die Vätermonate als solche irgendwann an Bedeutung verlieren, weil sich Eltern in Zukunft in dem Sinne einigen, wie viele Monate jeder zu Hause bleibt. …’

Ich finde die Aussagen etwas widersprüchlich und vor allem zu einseitig auf die Interessen der Betriebe ausgerichtet. Familie und Kinder brauchen in einer bestimmten Lebensphase Zeit. Da können auch Unternehmen durch passende Angebote Signale setzen und Vätern und Müttern die Entscheidung darüber, wer wann wie lange mit reduzierter Arbeitszeit im Job ist, erleichtern. Denn zu Hause bleiben ist ja nicht im Sinne der Unternehmen Herr Hüther, oder habe ich Sie da falsch verstanden.

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Es geht um mehr als 2 Monate zusätzliches Elterngeld für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2010

Gestern habe ich an dieser Stelle über das Veto des Finanzministers gegen die Pläne zur Weiterentwicklung des Elterngeldes und der Partnermonate berichtet, Die zwei zusätzlichen Monate für Väter sind nicht billig, es geht um 250 Millionen Euro. In ihrem Kommentar in der taz macht Barbara Dribbusch deutlich, das es um viel mehr als das Geld geht. Es geht um einen weiteren Schritt hin zu einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit auf der einen und zwei weitere in den Unternehmen hin zu einer Unternehmenskultur, die weniger auf Anwesenheit setzt und ‚Vereinbarkeit’ nicht nur in Form Hochglanzbroschüren und Sonntagsreden betont, sondern tatsächlich lebt:

‚Auf den ersten Blick scheint es nur ein Konflikt zwischen Sozialpolitik und Finanzen zu sein. In Wirklichkeit jedoch geht es um einen tiefen Wandel in der Lebensorganisation von Paaren, wenn jetzt um eine Erweiterung des Elterngeldes gestritten wird. Nach dem Referentenentwurf aus dem Familienministerium soll es künftig vier statt zwei der sogenannten Vätermonate geben. Außerdem soll es länger möglich sein, dass beide Eltern gleichzeitig auf Teilzeit gehen und dabei Teilelterngeld beziehen – und dies gemeinsam bis zu 14 Monate lang. Bisher ist eine solch gleichberechtigte Arbeitsteilung unattraktiv, weil dadurch schon nach sieben gemeinsamen Monaten der Anspruch auf Elterngeld verbraucht ist.

Kämen die Neuerungen, die so schon im Koalitionsvertrag vereinbart waren, könnte dies also vieles verändern, auch in der Wirtschaft: Unternehmen wären damit konfrontiert, dass viele Väter nicht mehr nur zwei, sondern vier Monate abwesend sind. Ob man länger aussetzen kann, ohne Karriereoptionen einzubüßen, ist eine der ungeklärten Fragen der männlich dominierten Unternehmenskultur.

Firmen müssten sich überdies damit abfinden, dass mehr Männer für ein gutes Jahr auf Teilzeit wechseln wollen, um sich mit der gleichfalls verkürzt arbeitenden Partnerin die Erziehungsaufgaben zu teilen. Die Erweiterung des Elterngeldes fördert eine neue Ökonomie in den Geschlechterrollen. Denn gerade in den kritischen Monaten nach der Geburt eines Kindes „traditionalisieren“ sich bisher viele Paare, weil die Väter Überstunden kloppen und die Mütter im Job aussetzen. …’

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In Liechtensteiner Unternehmen war heute Vätertag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2010

Familienfreundliche Strukturen werden im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger. Heute Nachmittag fand in Unternehmen und Verwaltung in Liechtenstein ein Vätertag statt. Die Einladung dazu wurde an über 300 Arbeitgebende schon zu Beginn des Jahres verschickt.

Viele Unternehmen sind mit ihrer Teilnahme auf positive Resonanz gestoßen. Ein Teilnehmer meinte «Solche Aktionen sind zweifellos hilfreich, um Kindern die Berufswelt ihres Vaters näherzubringen, was letztlich auch zu einem besseren Verständnis der Rolle des Vaters außerhalb des Zuhauses beiträgt.»

Mädchen und Jungen können an den Vätertagen am Arbeitsplatz des Vaters zuschauen, Fragen stellen und beobachten. Sie erhalten somit einen Einblick in das Berufsleben und Unternehmen können beim einen oder anderen Jugendlichen vielleicht schon Interesse an einer späteren Ausbildung im Unternehmen wecken.

Ein kurzer Erlebnisbericht für eine „Vätertagszeitung“, das hauseigene Intranet, die Betriebszeitung oder eine Ausstellung mit Fotos und Wettbewerb können den Tag abrunden. Der nächste Vätertag in Unternehmen wird voraussichtlich im Jahr 2012 stattfinden.

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Fortschritt Familienfreundlichkeit – Ergebnisse zweier Befragungen in Unternehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Februar 2010

Gemeinsam mit der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) stellte die hessenstiftung – familie hat zukunft die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensumfrage zur Familienfreundlichkeit vor.

Fazit der beiden Studien: 84 % der Unternehmen setzen sich mit Familienfreundlichkeit auseinander. Das Thema macht nach Angabe der Befragten in den vergangenen zwei Jahren Fortschritte (sagten 58 %). Die Geschäftsleitungen stehen voll und ganz hinter familienfreundlichen Maßnahmen (59 %). Doch der Personalbereich verschläft in vielen Fällen seine strategische Verantwortung, versteht sich kaum als Initiator.

Die Umsetzungsverantwortung für familienfreundlicher Maßnahmen wird bei den Führungskräften gesehen. Gleichwohl billigt der Personalbereich den Führungskräften kaum die Inanspruchnahme familienorientierter Instrumente zu. Eine betroffene Führungskraft wäre jedoch der beste Multiplikator für eine Kulturveränderung im Unternehmen.

Die wirkliche Veränderung für die Arbeitswelt liegt darin, dass die bisherige Abschottung gegen das Thema deshalb nicht mehr funktioniert, weil jetzt auch Männer und Väter ihre Rolle in der Familie entdecken und neue Lösungen fordern. 40 % der Personalmanager bestätigen, dass Männer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärker einfordern als vor zwei Jahren.

Die Befragungen wurden 2009 im Auftrag der Hessenstiftung und der VhU von der IGS Organisationsberatung GmbH, Köln unter 171 Personalern und 62 Führungskräften durchgeführt.

In der Februar Ausgabe der Zeitschrift Personalwirtschaft ist zu den beiden Befragungen der Artikel ‚Thema ohne HR-Lobby’ erschienen.

Die Ergebnisse der Onlinebefragung unter Personalern gibt es hier, die der Ergebnisse der schriftlichen Befragung unter Führungskräften stehen ebenfalls zum Download bereit

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Innovation und Fortschritt? Nicht für Väter in Elternzeit!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Februar 2010

Im Blog des Missy Magazine berichtet eine Mutter wie es ihr mit den rückständigen Einstellungen der Männer und Kollegen des Vaters ihres Kindes ergangen ist. Ein weiteres Fundstück in der Sammlung der schlechten Beispiele, dem rrho in seinem Kommenmtar zu dem Beitrag direkt ein weiteres hinzufügt:

‚Ein Bekannter von mir hat ebenfalls zwei Monate Elternzeit genommen; sein Chef verkündete dann den Kollegen, sie könnten sich in der nächsten Zeit keinen Urlaub nehmen, und sie wüssten ja, wem sie das zu verdanken hätten.’

‚ … Warum können wir uns nicht einfach alles gerecht teilen, jeder bringt die Hälfte Geld rein, und jeder kümmert sich die Hälfte ums Kind. Dann wüsste er, wie anstrengend Kinderbetreuung wirklich ist, und ich wüsste, dass Arbeit auch nicht nur lustige Polonäse durchs Büro ist.

Wir können uns das nicht teilen, weil in seiner Chefetage nur Männer sitzen. Männer, für die es normal ist, dass sie ihre Kinder manchmal Tage nicht sehen, weil sie morgens zu früh gehen und abends zu spät wieder da sind. Männer, deren Frauen anscheinend ganz selbstverständlich die Rolle der ewigen, fürsorglichen Mutter übernehmen, damit die Männer in der Agentur die Unersetzlichen spielen können. Nicht mein Problem, habe ich gedacht. Jetzt leider schon, weil diese Männer ihren antiquierten Lebensentwurf zu meinem machen wollen.

Der Mann wollte zwei Monate in Elternzeit gehen und Elterngeld beziehen. Ist ja auch sein gutes Recht. Wir fanden es beide wichtig, dass er auch, zumindest für einen kurzen Zeitraum, mehr Alltag mit dem Sohn hat. Sein Anliegen musste er mit seinen Geschäftsführungskollegen besprechen, allesamt Väter. Keiner von ihnen hat Elternzeit genommen. Schon in den Vorgesprächen wurde dem Mann durch die Blume gesagt, es wäre besser, wenn er es ließe.

Die Meinung eines Kollegen spiegelt gut wider, was für ein reaktionärer Wind in der Chefetage weht: Er vertritt die Meinung, Elternzeit passe nicht zur Rolle eines Geschäftsführers, Weiterlesen »

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Neue Plattform zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Februar 2010

Der Kanton Zürich hat eine neue Internetplattform zum Thema ‚Vereinbarkeit von Beruf und Familie’ freigeschaltet. Sie soll Arbeitgebern und Beschäftigten als Informationspool und Forum zu Themen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie dienen. Unternehmen erfahren, wie sie familienfreundlicher werden können, Angestellte finden Tipps, wie sie zu einer besseren Vereinbarkeit kommen können.

Die Unternehmen können ihre Familienfreundlichkeit auf der Plattform selber testen. Auf dem Vereinbarkeits-Blog können sie Erfahrungen austauschen. Die Plattform zeigt zudem die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Unternehmen im Kanton Zürich zu deren Familienfreundlichkeit und den Vergleich mit den Unternehmen im Kanton Basel-Stadt. Diese Bestandesaufnahme ist die erste ihrer Art in der Schweiz.

Die Ökonomieprofessorin Sybille Sachs und der Unternehmensberater Matthias Mölleney sind als Promotoren für das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Unternehmen unterwegs. Ihr Auftrag: Firmenverantwortliche sensibilisieren und Massnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bekannt machen. Dazu schreiben sie auch im vereinbarkeits – Blog, ihre ersten Themen ‚Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Rechnet sich das?’ und ‚Männer in qualifizierter Teilzeitarbeit’. Zwei heiße Eisen.

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Kölner Stadtverwaltung befragte beschäftigte Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Februar 2010

Im März 2008 hat die Kölner Stadtverwaltung einen Fragebogen an alle 6.529 Männer und Väter, die bei der Stadtverwaltung Köln beschäftigt sind versandt. Die Fachstelle Familienbeauftragter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie kooperierte bei der Umsetzung des Vorhabens mit dem Amt für Stadtentwicklung und Statistik sowie dem Personalamt.

Das Ergebnis: 1.999 Männer beteiligten sich schließlich an der anonymen Befragung. Die hohe Rücklaufquote von rund 30 Prozent ist ein Indiz dafür, dass das Interesse bei den Vätern und denen, die es werden wollen, groß ist. Im Gespräch mit dem Portal vaeter-nrw.de erläutert der Familienbeauftragte Peter Hoffstadt die Konsequenzen.

‚ … vaeter-nrw.de: Was folgt daraus für die Väter? Sind väterspezifische Maßnahmen in der Stadtverwaltung geplant?

Peter Hoffstadt: Natürlich werden die Ergebnisse und unsere daraus resultierenden Handlungsempfehlungen für eine väter- und mitarbeiterorientierte Personalpolitik in der Kölner Stadtverwaltung diskutiert. Wir müssen etwas für die Akzeptanz bei der Inanspruchnahme von Teilzeitarbeit und Tele- bzw. Heimarbeit tun. Dazu gehört auch die Sensibilisierung und Information der Vorgesetzten über die Möglichkeiten bei der Stadtverwaltung und bestehende Rechtsansprüche. Wir empfehlen den Auf- und Ausbau des Weiterbildungsprogramms für Beschäftigte in Elternzeit. Und wir müssen auch über flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder der Mitarbeiter nachdenken. Ein zentraler Punkt ist für mich die Information und Beratung von (werdenden) Vätern. Auch Männer brauchen einen Gleichstellungsbeauftragten, der sie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie berät. Flankierend ist der Aufbau eines Intranetportals sinnvoll, das sämtliche familienorientierten Dienstleistungen inklusive Informationen zur Pflege von erkrankten Angehörigen für die Beschäftigten zusammenstellt und Ansprechpartner auflistet. Um die interne Kommunikation für eine familienorientierte Unternehmenskultur zu fördern, schwebt uns vor, einen „Tag der Familie“ für städtische Beschäftigte zu institutionalisieren.

Als einen ersten Schritt in diese Richtung freue ich mich darüber, dass das Amt für Gleichstellung seit neuestem das Angebot der Informationsreihe „Lunch Pakete“ auf Männer- und Väterthemen ausgeweitet hat. Daraus hat sich bereits eine Gruppe von engagierten Vätern gebildet – ein möglicher Anfang für ein Väternetzwerk in der Stadtverwaltung.’

Eine Zusammenfassung der Befragungsergebnisse gibt es als pdf zum Download.

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Von seiner Väterzeit profitiert Martin Reckweg heute noch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Januar 2010

Da habe ich am Montag in einem Beitrag über die Livestyle Machos in den deutschen Medien berichtet und nun präsentiert die ZEIT Martin Reckweg, Chefredakteur von Radio Bremen, der vor 18 Jahren als einer der ersten Männer beim NDR Elternzeit nahm.

Im Gespräch mit Tina Groll erzählt er, wie seinen Wunsch damals durchgesetzt hat und welche Erfahrungen er gemacht hat:

‚ … ZEIT ONLINE: Und wie haben Ihre Vorgesetzten und Kollegen reagiert? Immerhin waren Sie der erste Mann, der für zumindest ein halbes Jahr den Abteilungsleiterjob hat sein lassen und sein Kind in den Mittelpunkt seines Lebens gestellt hat.

Reckweg: Es gab keine Vorbilder und ich hatte eine Vorgesetzte ohne Kinder, die meinen Wunsch nicht verstehen konnte. Sagen wir, er kam mindestens überraschend für sie. Es sorgte tatsächlich für Aufsehen, dass ich als Mann Elternzeit nehmen wollte. Aber es hat sich eine breite Unterstützerschaft für mich unter den Kollegen und – was noch viel wichtiger ist – auf Führungsebene gebildet, die alle dafür votierten, es zu probieren. Ein wenig war meine Elternzeit auch ein Experiment für andere Väter beim NDR.

ZEIT ONLINE: Wie haben Sie die Zeit mit Ihrem Kind erlebt?

Reckweg: Es war eine wunderschöne Zeit, die zu den schönsten in meinem Leben gehört. Der intensive Kontakt mit meinem Kind war für mich sehr bereichernd. Ich muss sogar sagen, dass ich bis heute von dieser Zeit profitiere. Ich habe es genossen, die Rolle zu wechseln, und sicher habe ich auch neue Qualifikationen in dieser Zeit erworben. Die Reaktionen aus der Umwelt waren durchweg positiv, selbst wenn ich der einzige Vater auf dem Spielplatz war. Langeweile ist auch nicht aufgekommen, jeden Tag passiert ja etwas Neues mit einem kleinen Kind. Außerdem habe ich die ganze Elternzeit über den Kontakt in die Redaktion gehalten und wurde beispielsweise weiterhin in Personalentscheidungen miteinbezogen. Das war entscheidend: Sowohl mein Ausstieg als auch mein Wiedereinstieg waren von vornherein sehr gut und gründlich vorbereitet, so dass es auch gedanklich nie ein ganzer Ausstieg aus dem Beruf war.

ZEIT ONLINE: Haben Sie Veränderungen nach der Elternzeit bemerkt?

Reckweg: Ja, diese Zeit hat mich verändert. Ich habe seitdem eine andere Perspektive auf die Probleme oder Bedürfnisse von Kollegen, die Eltern sind. Und ich nutze meine Leitungsfunktion dafür, um die Kollegen dabei zu unterstützen, Familie und journalistischen Beruf besser zu vereinbaren. …’

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Führungskräfte für die Zukunft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Januar 2010

Wie sehen Studierende wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlicher Fächer und junge Berufstätige auf dem Weg in Führungspositionen die ideale Führungskraft von morgen? Welche ethischen Standards, welche persönlichen Wünsche und Träume sind ihnen wichtig? Was halten sie vom amtierenden Management?

In seinem Buch „Die Dritte Kultur im Management. Ansichten und Absichten der nächsten Führungsgeneration“ gibt Prof. Holger Rust, Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover, Antworten auf diese und weitere Fragen, die die künftige Personalarbeit in Unternehmen zentral betreffen.

Rust befragte rund 1.300 junge Menschen über neun Jahre hinweg: Studierende und Young Professionals mit deutlich erkennbaren Absichten, wirtschaftliche Karrieren zu machen. Die Studierenden kommen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften und der Informationstechnologie. Die Gruppe der Young Professionals ist in Unternehmensressorts tätig, die als klassische Einstiegswege in Führungslaufbahnen gelten. Zwei Kernfragen standen im Zentrum der Erhebung. Anhand einer Kriterienliste von 22 Eigenschaften entwarfen die Befragten ihr Profil einer idealen Führungskraft der Zukunft. Als wesentliche Eigenschaften stellten sich mitarbeiterorientierte Sozialkompetenzen heraus: Inspirationsfähigkeit, Ermutigung, Lern- und Kommunikationsbereitschaft.

Die Selbsteinschätzung der befragten Studierenden und Young Professionals dokumentiert ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Insgesamt sehen sie sich in der Lage, die Anforderungen, die an eine ideale Führungspersönlichkeit der Zukunft gestellt werden, zu erfüllen.

Bei der Frage nach dem Profil der amtierenden Führungskraft ergibt sich im Vergleich mit der idealen Führungskraft allerdings ein schlechtes Zeugnis. Besonders die mitarbeiterorientierten Handlungsoptionen wie beispielsweise Ermutigung, Kommunikation oder Lernbereitschaft werden schlecht bewertet. Interessant ist, dass bei betriebswirtschaftlich- pragmatischen Kompetenzen wie Organisationstalent, Intelligenz und analytischem Geschick die Differenz geringer ausfällt.

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