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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

Auch Väter profitieren von der Quote

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Oktober 2010

Ein halbes Jahr nach Einführung einer unternehmensinternen Frauenquote zeigt sich die Deutsche Telekom mit den ersten Ergebnissen zufrieden: „Unser erstes Etappenziel haben wir erreicht. Der Zug, den wir aufs Gleis gesetzt haben, rollt“, teilte Personalvorstand Thomas Sattelberger am 27. September mit. In wenigen Monaten habe das Unternehmen zusätzlich Frauen auch und gerade für Top-Führungspositionen gewinnen können.

Außerdem habe die betriebliche Entscheidung für die Quote die gesamtgesellschaftliche Debatte über Führungschancen für Frauen spürbar angefacht, meint Sattelberger.
An mehreren Stellschrauben zeige die Quote bereits kräftig Wirkung, so der Telekom-Personalchef. So seien seit März im 60-köpfigen Management-Team unterhalb des Konzernvorstands, dem Business Leader Team, nunmehr sechs statt vormals zwei Managerinnen vertreten.

Doch nicht nur Frauen profitieren vom Umsetzungsprogramm zur Frauenquote. Auch für viele Männer habe sich die Quote als „Türöffner für Varietät und neue Arbeitsformen“ erwiesen, stellt Sattelberger klar. Beispielsweise hat sich der Anteil der Männer, die in Elternzeit gehen, seit 2009 um fast 40 Prozent erhöht.

Das liegt aber nicht nur an der Quote, sondern auch an der Arbeit des Väternetzwerks ‚Heimspiel’. Dieses Netzwerk hat sich im Frühjahr 2008 unter der Schirmherrschaft von Rene Obermann gegründet und treibt die Kommunikation in Sachen aktiver Vaterschaft bei der Telekom voran.

Neben dem Ausbau der betrieblichen Kinder- und Seniorenbetreuung will die Deutsche Telekom ihren Beschäftigten durch zwei neue Richtlinien mehr Zeitsouveränität ermöglichen: Die eine fördert explizit die Führung in Teilzeit und auf Distanz, die andere regelt den Umgang mit und die Erwartungshaltung an mobile Arbeitsmittel außerhalb der normalen Arbeitszeiten.

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Wenn die Familie vorgeht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. September 2010

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für Beschäftigte – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – wichtiger als Unternehmen denken. Das belegt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Sie liegt dem Handelsblatt exklusiv vor. Befragt wurden 300 Personalentscheider und mehr als 3 000 Beschäftigte zwischen 25 und 49 Jahren.

Ein Fazit: Mehr als Dreiviertel der Eltern zwischen 25 und 39 Jahren würden für mehr Familienfreundlichkeit ihren Job wechseln. Über ein Viertel der Befragten hat dies bereits getan. Den anderen mangelt es offensichtlich nur an Alternativen.

„Firmen, die keine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, schaden nur sich selbst“, warnt Schneider, Direktor des Forschungszentrums für familienbewusste Personalpolitik an der Steinbeis-Hochschule Berlin. „Mitarbeiter fehlen länger oder können nicht den vollen Einsatz bringen.“ Letztlich bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Firma zu verlassen – Wissen geht verloren. Familienfreundlichkeit zahlt sich für Firmen ökonomisch aus, das konnte Schneider in einer Studie bereits belegen.

Tatsache ist, dass die Gesellschaft altert und qualifizierte Mitarbeiter immer knapper werden. Umso stärker können familienbewusste Arbeitgeber punkten. Denn selbst 70 % der kinderlosen Beschäftigten achten bei der Jobwahl auf Familienfreundlichkeit: Sie ist ihnen genauso wichtig oder sogar wichtiger als das Gehalt.

In vielen Firmen jedoch bleibt Familienfreundlichkeit ein Lippenbekenntnis. Die wirklichen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter kennen sie kaum:

  • Irrglaube Nummer eins, das zeigt die Umfrage: Familienfreundlichkeit interessiert nur Mütter.
  • Irrglaube Nummer zwei: Familienfreundlichkeit ist nur Mitarbeitern mit kleinen Kindern wichtig. Betriebskita schön und gut – das Betreuungsproblem endet aber nicht mit der Einschulung. Doch nur jeder zweite Personalchef glaubt, dass das Thema auch Beschäftigten über 40 Jahre wichtig ist.
  • Irrglaube Nummer drei: Familie gleich Kinder. Die Umfrage zeigt, dass sich schon von den 25- bis 49-Jährigen Beschäftigen fast jeder zehnte nebenher um einen älteren bzw. kranken Angehörigen kümmert. Zwei Drittel von ihnen tun dies zusätzlich zur Kinderbetreuung – die Generation „Sandwich“.

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Familienbewusste Unternehmen gewinnen qualifizierte Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. September 2010

Für 90 % der Beschäftigten mit Kindern ist Familienfreundlichkeit bei der Arbeitgeberwahl ebenso wichtig wie das Gehalt. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Personalmarketingstudie des Marktforschungsinstituts Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Somit ist der Wert wie schon in der ersten Befragung 2007 unverändert hoch. Für ganze 77 % der Eltern zwischen 25 und 39 Jahren ist Familienfreundlichkeit zudem ein Grund, die Arbeitsstelle zu wechseln. „Für Unternehmen wird ihre Attraktivität als Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftebedarfs immer wichtiger. Wer dabei auf Familienfreundlichkeit setzt, wird von den Wettbewerbsvorteilen spürbar profitieren!“, kommentiert Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder die Ergebnisse.

Zwar halten Arbeitgeber Familienfreundlichkeit für wichtig, jedoch bisher nur für junge Beschäftigte. Deutlich unterschätzt wird dagegen die Bedeutung für ältere Beschäftigte zwischen 40 und 49 Jahren. Dabei sind es bei ihnen 72 %, für die Familienfreundlichkeit bei der Arbeitgeberwahl wichtig ist. Damit verschenken Unternehmen großes Bindungspotenzial für erfahrene Beschäftigte, die noch ein rund 20-jähriges Berufsleben vor sich haben.

Nach wie vor wird Familienfreundlichkeit nicht ausreichend im Personalmarketing beziehungsweise in der internen Kommunikation eingesetzt: Weiterlesen »

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The New Dad – Exploring Fatherhood within a Career Context

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. August 2010

Das Boston College for Work & Family hat die Studie ‘The New Dad – Exploring Fatherhood within a Career Context’ vorgelegt, in der zahlreiche neue Erkenntnisse darüber, wie Väter die Erwartungen der Arbeitswelt und ihre Vorstellungen von aktiver Vaterschaft zu vereinbaren suchen, offengelegt werden. Die Autoren bezeichnen sie als ‚stealth approaches’, also einer Vorgehensweise, die für Außenstehende nicht sichtbar wird.

Die wesentlichen Ergebnisse der Studie sind:

  • Most fathers in the study confirmed that their self-image at work increased in a positive way after having children, with many fathers reporting that their new role as parents had enhanced their reputation, credibility, and even career options.
  • Although new fathers felt supported by their bosses regarding work-life flexibility, most did not arrange formal flexible work arrangements as new mothers often do. Instead, these fathers used more informal, sometimes “stealth” approaches to balancing work and family issues.
  • In many cases the men were not prepared for how much work it can be to take care of a young child. They choose to spend time with their children, often at the expense of personal activities they previously enjoyed. Often their priorities changed to focus more on family and less on work. In some cases they adjusted their ambitions for professional advancement and career to take into account their new responsibilities and joys.
  • It is clear that after many years of struggle, women have earned legitimacy in both the home and work spheres. For the most part, moving from one sphere to another, or having a foot in each for some periods of time, is now considered both legitimate and commonplace. In terms of stay-at-home dads, however, men have not experienced a similar revolution in terms of their role in the home and family sphere.

Die Studie gibt es als pdf Dokument zum herunterladen.

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Karenz kann Karriere kosten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. August 2010

Walter F. war auf einem guten Weg. Sein Arbeitgeber, ein Medienunternehmen, hatte ihm eben einen Führungskräftevertrag und damit mehr Gehalt angeboten. Doch dann traf F. eine für seine Laufbahn fatale Entscheidung: Er wurde Vater – und entschloss sich, in Karenz zu gehen.

Sein Aufstieg war damit zu Ende. Von einem Potenzialtraining wurde er ausgeschlossen, der in Aussicht gestellte Aufgabenbereich schrumpfte jäh – er sei nie als Führungskraft vorgesehen gewesen, hieß es plötzlich. Als F. trotzdem die Karenz antrat und auch die Gleichbehandlungsanwaltschaft einschaltete, eskalierte die Situation. Bei seiner Rückkehr war der Arbeitsplatz besetzt, der EDV-Zugang gesperrt. Letztlich bekam er die Kündigung.

Karriereknick, Abstellgleis, im Extremfall der Rauswurf – dieses Schema ist Sandra Konstatzky, Juristin bei der staatlichen Gleichbehandlungsanwaltschaft, die im Fall F. eine Diskriminierung feststellte, wohl vertraut. Immer wieder beschweren sich Väter, die im Job geschnitten werden, weil sie für ein paar Monate heim zu den Kindern wollen. Nach wie vor litten zwar vor allem Frauen unter derartiger Diskriminierung, weil diese öfter in Karenz gingen, sagt Konstatzky, „doch die Sanktionen der Arbeitgeber fallen bei Männern tendenziell schärfer aus“.

Karenzwillige Väter seien häufiger in den oberen Unternehmensetagen anzutreffen, meint die Anwältin – und stießen gerade dort auf besonderes Unverständnis ihrer Bosse. Freiwilliges Windelwechseln passe eben nicht zum Klischee des jungen, dynamischen Managers, für Väter sei die Paraderolle des rund um die Uhr arbeitenden Ernährers vorgesehen. Überdies liest Konstatzky aus den ihr bekannten Schikanen durch Firmenchefs eine Drohbotschaft heraus:

„Ihr Männer fangt nicht auch noch damit an, euch aus der Arbeit davonzustehlen.“

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Umfrage zu ‚Vätern in Unternehmen’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. August 2010

Im April, Mai und Juni 2010 stellte vaeter-nrw.de unter „Ihre Meinung“ seinen Nutzern  jeweils eine Frage zum Themenbereich „Väter in Unternehmen“. Organisationsberater und Väterexperte Hans-Georg Nelles aus Köln kommentiert die Ergebnisse.

„Fällt es Ihnen als Vater in Ihrem Unternehmen leicht, Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nutzen?“ So lautete im April 2010 die erste vaeter-nrw.de-Frage aus den Themenblocks „Väter in Unternehmen“. 36,3 Prozent der Umfrageteilnehmer beantworteten die Frage mit „ja“ (22,7 %) und „eher ja“ (13,6 %). Fast zwei Drittel (63,7 %) votierten dagegen mit „eher nein“ (18,2 %) und „nein“ (45,5 %).

Väterfreundlichkeit muss von Unternehmenskultur getragen sein

Hans-Georg Nelles, der als Organisationsberater Betriebe rund um eine väterfreundliche Unternehmensführung berät, überrascht dieses Ergebnis nicht. „Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Selbst wenn es in Unternehmen Angebote gibt, die sich ganz explizit auch an Väter wenden, fällt es ihnen oft schwer, sie auch in Anspruch zu nehmen.“

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber schlössen daraus oft fälschlich, es gäbe keinen Bedarf. Dabei übersehen sie, dass Angebote nur dann funktionieren, wenn sie von der Unternehmenskultur getragen sind. „In vielen Unternehmen existiert eine Kultur mit unausgesprochenen Regeln, die den Vätern suggeriert, dass sie sich ins Abseits katapultieren, wenn sie Angebote – allen voran solche zur Arbeitszeitreduzierung oder der Einrichtung eines Heim-Büros – nutzen.“ Weiterlesen »

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Vätermonate verändern die Unternehmenskultur

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Juli 2010

Diese Ansicht vertritt Familienministerin Schröder im Gespräch mit MensHealth. Dies kann ich aus eigener Erfahrung und Arbeit bestätigen, setze aber nicht darauf, dass Männer durch die Elternzeit jetzt den gleichen ‚Makel’ haben wie Mütter und ‚ausfallen’ können, sondern bezeichne die Elternzeiten als Lernzeiten, in denen wichtige soziale Kompetenzen, Soft Skills erworben bzw. verstärkt werden. Diese Erfahrungen sind ein viel stärkeres Einstellungskriterium und der Perspektivenwechsel ein größerer kultureller Umbruch.

‚ … Viele Kritiker sprachen in Bezug auf die Elternzeit ja am Anfang vom „Wickel-Volontariat“. Was hat sich aus Ihrer Sicht durch die Vätermonate verändert?
Inzwischen nehmen mehr als 20 Prozent der Väter Elternzeit. Auch in Bayern, da ist die Quote sogar am höchsten. 20 Prozent – das ist eine kritische Masse, die dafür sorgt, dass sich im Bewusstsein etwas verändert. Väter, die wegen der Kinder eine berufliche Auszeit nehmen, sind keine Exoten mehr. Sie sind auf allen Hierarchiestufen zu finden, im öffentlichen Dienst wie in der Privatwirtschaft, Chefs genauso wie Fließband-Arbeiter. Das ist mehr als nur statistisch bedeutsam – das ist ein Kulturwandel. Es gibt kaum ein anderes politisches Projekt, das in so kurzer Zeit so viel verändert hat.

Es gab ja auch direkt Geld.
Geld ist oft ein Anreiz, aber nicht immer – viel wichtiger ist persönliche Motivation. Ein Freund von mir hat gerade seine Vätermonate genommen. Und der sagte: Der Unterschied ist, dass ich als Vater vorher nur für das Entertainment zuständig war. Aber immer wenn es ernst wurde, wenn die Kleine schlecht geträumt hat, wenn sie hingefallen ist, dann hat sie nach Mama gerufen. Jetzt, nach seinen Vätermonaten, ruft seine Tochter eben auch nach Papa. Und das, sagt er, kann ihm keiner mehr nehmen.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass die Vätermonate drei und vier noch kommen?
Der Ausbau des Elterngeldes durch weitere Partnermonate und die Einführung eines Teilzeit-Elterngeldes sind Ziele, an denen ich auf jeden Fall festhalten möchte. Das ist gegenwärtig allerdings nicht finanzierbar.

Was verändert sich durch die Vätermonate in den Unternehmen? Weiterlesen »

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Deutschlands erster Väterbeauftragter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2010

Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft stellt jeden Monat eine Hochschulperle vor, aus denen die Hochschulperle des Jahres 2010 gekürt wird. Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken.

Die Hochschulperle des Monats Juli 2010 bekommt die Charité in Berlin. Sie hat den bundesweit ersten Väterbeauftragten. Jakob Hein ist seit Anfang 2009 Ansprechpartner für alle männlichen Mitarbeiter, die erwägen, zur Betreuung ihres Kindes in Elternzeit zu gehen. Bei ihm können sie sich über rechtliche und vertragliche Rahmenbedingungen informieren, aber auch moralische Unterstützung für die Durchsetzung ihres Vorhabens bekommen.

Immer noch finden die auf Männer durch eine Vaterschaft zukommenden Veränderungen und Belastungen nur im geringen Maß gesellschaftliche Beachtung. Viele Schwangerschaftsberatungsstellen verfügen bis heute über keinen männlichen Berater. Auch Familienberatungsstellen bieten kaum auf Väter zugeschnittene Beratungsangebote an. Mit ganz praktischen Fragen zum Thema Vaterschaft werden die Männer meist allein gelassen, sagt auch Jakob Hein: „Ich spreche aus eigener Erfahrung, da ich selbst fünf Monate in Elternzeit war.“ Nach der Geburt seines ersten Sohnes vor gut sieben Jahren hatte er dafür allerdings noch unbezahlten Urlaub nehmen müssen.

Jakob Hein soll zwischen werdenden Vätern und ihren Vorgesetzten vermitteln und sie von der Wichtigkeit zufriedener Eltern im Beruf überzeugen. Auch die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Charité, Christine Kurmeyer, freut sich über die Arbeit von Jakob Hein: „Das ist für alle Beteiligten ein Gewinn: für die Väter, die Kinder und nicht zuletzt auch für die Frauen.“ Dass Nachfrage besteht, bewies der Ansturm, den Hein erlebte, nachdem er seine Tätigkeit aufgenommen hatte: mit zeitweise 30 Anfragen pro Woche. Inzwischen hat er im Intranet für die rund 15.000 Beschäftigten der Charité eine Info-Plattform eingerichtet.

In einem Punkt allerdings bleiben die Männer benachteiligt: Bisher ist Jakob Hein Väterbeauftragter im Ehrenamt – und ohne eigenes Budget. Das mache sich bei allem Engagement durchaus bemerkbar, sagt Jakob Hein. Dennoch: „Väterbeauftragter zu sein ist eine feine Sache.“ Er könne jedem Unternehmen nur empfehlen, solch eine Position einzurichten, denn sie sei ein Signal an die Beschäftigten.

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Aktive Vaterschaft und Beruf – eine Analyse betrieblicher Hindernisse

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2010

Johanna Possinger hat ein Working Paper zur „Vereinbarkeit von Vaterschaft und Beruf – eine Analyse betrieblicher Hindernisse“ veröffentlicht. Es handelt sich dabei um Teilergebnisse ihrer noch laufenden Dissertation mit dem Arbeitstitel „Zwischen Sorgearbeit und Brotverdienen – Väter im Spannungsfeld von Familien- und Erwerbsleben“. Die wichtigsten Ergebnisse sind:

Väter in Deutschland wollen ihre traditionelle Funktion als Brotverdiener der Familie zunehmend um Elemente engagierter Vaterschaft erweitern – ein Einstellungswandel, der sich auch im steigenden Beliebtheitsgrad des Elterngelds bei Männern niederschlägt. Gleichwohl herrscht in den meisten Familien – nicht immer freiwillig – eine traditionelle Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit.

Im vornehmlich vom Beruf geprägten Alltag von Vätern kommt den ArbeitgeberInnen eine besondere Bedeutung zu. Allerdings können auch Unternehmen, die als familienfreundlich gelten, die Vereinbarkeitsdilemmata von Vätern oft nicht oder nur unbefriedigend lösen.

Aus Angst vor einem „Karriereknick“ nehmen die meisten Männer keine familienbewussten Angebote in Anspruch. Dabei erweist sich die antizipierte Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes häufig als unbegründet. Vielmehr sind es Befürchtungen informeller Natur, wie der Verlust von Zuständigkeiten oder eine Außenseiterposition im Kollegenkreis, die auf Väter abschreckend wirken.

Arbeitsklima, Betriebsklima und Unternehmenskultur werden als Handlungsfelder einer familienbewussten Personalpolitik oft unterschätzt, dabei sind sie ausschlaggebend für die tatsächliche Familienfreundlichkeit eines Betriebs. Werte und Verhaltenskodices, die auf diesen Ebenen verankert sind, wie jederzeitige Verfügbarkeit, körperliche Anwesenheit am Arbeitsplatz sowie „traditionelle“ Vorstellungen von Männlichkeit, können so dominant sein, dass sie die eigentlich vorhandenen familienfreundlichen Angebote untergraben bzw. außer Kraft setzen.

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Kinder killen Karrieren

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juli 2010

In seinem Beitrag in SPIEGEL Online deckt Michael Kröger die zum Teil gravierenden Unterschiede zwischen den in zahlreichen Umfragen von Deutschlands Unternehmen geäußerten Bekenntnis zur Familienfreundlichkeit und der von den unmittelbaren Vorgesetzten ausgestalteten Wirklichkeiten in den Betrieben auf.

Er dokumentiert die Erlebnisse von 10 Frauen nach der Elternzeit am Arbeitsplatz. Deren Fazit: Eine vorübergehende Arbeitszeitreduzierung zur Kindererziehung bedeutet häufig das Ende der Karriere. Und Teilzeit für Führungskräfte? Ausgeschlossen!

Welche Auswirkungen haben diese Beispiele für Väter, die ihre Vorstellungen von verantwortungsvoller Vaterschaft umsetzen, Elternzeit nehmen und vielleicht auch Arbeitszeiten reduzieren oder zumindest keine Überstunden mehr machen wollen.

Machen sie die gleichen Erfahrungen oder lassen sie sich von den beobachteten Karriereeinbrüchen ihrer Kolleginnen davon abhalten, ihre Vorstellungen von aktiver Vaterschaft umzusetzen. Der Abstand zwischen den 60 %, die gerne Elternzeit nehmen wollen und den 20 %, die es bereits machen wäre ein Indiz dafür.

Ich bin an Berichten zu Ihren Erlebnissen nach der Rückkehr aus der Elternzeit, vor allem, wenn Sie länger als 2 Monate währte und Sie im Anschluss Arbeitszeiten reduziert haben, sehr interessiert.

Wenn Sie (selbstverständlich auch anonym) darüber berichten wollen, setzten Sie sich bitte mit mir in Verbindung.

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