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Archiv für die 'Unternehmen' Kategorie

Und jährlich frustriert die Gallup Umfrage

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. März 2012

Angestellte in Deutschland sind nicht gerade sehr motiviert. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 1300 Beschäftigten, die die Unternehmensberatung Gallup am Dienstag vorstellte. Laut dem Engagement-Index sind die Deutschen mit ihrer beruflichen Situation generell zwar sehr zufrieden. Die emotionale Bindung an ihren Job liegt jedoch auf konstant niedrigem Niveau.

  • Laut der Studie sind nur 14 % aller Arbeitnehmer mit Herz und Verstand bei der Sache.
  • 63 % der Deutschen machten demnach nur „Dienst nach Vorschrift“.
  • Und der Anteil jener Arbeitnehmer, die „innerlich gekündigt“ haben, sei von 2001 bis 2011 kontinuierlich gestiegen: von 15 auf 23 %.

Der Begriff der innerlichen Kündigung wurde vom Führungsforscher Martin Hilb geprägt. Er bezeichnet diesen Zustand als eine Art Selbstjustiz des Arbeitnehmers. Der Angestellte fühlt sich ungerecht behandelt und arbeitet nur noch so viel, wie ihm angesichts dieser Behandlung fair erscheint. Er stellt also durch Arbeitsverweigerung sein Gerechtigkeitsgefühl wieder her.

Die Mitarbeiter, die sich innerlich verabschiedet haben, fehlen demnach häufiger; sie entwickeln so gut wie nie Ideen, wie sich die Arbeitsabläufe und Produkte des Unternehmens verbessern lassen; und einige verlassen irgendwann das Unternehmen – was zu Know-how-Verlusten führt. Laut Gallup entsteht durch schlecht motivierte Mitarbeiter ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu 124 Milliarden Euro – pro Jahr.

Ein wichtiger Grund für die schlechte Mitarbeitermotivation ist nach Angaben von Gallup ein Defizit in der Personalführung. Die Ursachen für den relativ geringen Anteil emotional hoch gebundener Arbeitnehmer in Deutschland seien „hausgemacht und gehen auf Defizite in der Personalführung zurück“, heißt es in der Studie.

Der Aussage „Ich habe in den letzten sieben Tagen für gute Arbeit Anerkennung und Lob bekommen“ stimmten demnach nur 4 % der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung zum Unternehmen uneingeschränkt zu. Nur 1 % der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung erklärt, dass es jemand im Unternehmen gibt, der die persönliche Entwicklung fördert.

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Das Väter-Handbuch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. März 2012

In den letzten zehn Jahren hat ein neues Vaterbild zunehmend Konturen angenommen. Einerseits extrem verurteilt, andererseits aufs Höchste idealisiert, hat der Vater in den Medien, in der sozialwissenschaftlichen Forschung und der Familienpolitik an Bedeutung gewonnen. Ob als Schlüsselfigur zugkräftiger Werbeslogans oder als Adressat gezielter Initiativen, werden erzieherische Kompetenzen des Vaters immer mehr herausgestellt.

Die 38 Beiträge des Handbuchs fokussieren auf Vaterschaft und Vatersein in einem bislang nicht erreichten Perspektivenreichtum. Dabei wird nicht nur der aktuelle Stand der Väterforschung akzentuiert, sondern es werden ebenso Einblicke in die konkrete Väterarbeit eröffnet. So ist das Handbuch ein solides Nachschlagewerk für all jene, die sich mit Väter-, Familien-, Gender- und Gleichstellungsfragen auseinandersetzen.

In meinem Beitrag ‚Väter – ein Gewinn für Unternehmen‘ beleuchte ich die Hindernisse, die vornehmlich in den Köpfen der Akteure in Unternehmen und Familie existieren, aber auch die Potenziale und Chancen, die sich aus einer aktiven Vaterschaft und einer väterbewussten Personalpolitik ergeben und skizziere ihre Eckpunkte in den Dimensionen Achtsamkeit, Wertschätzung, Kommunikation, Arbeitszeiten, Führung und gelebte Praxis.

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Mikl-Leitner will drei ‚Papa-Monate‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2012

Im Interview mit der Sonntag-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH schlägt Johanna Mikl-Leitner, Innenministerin und Chefin des ÖVP-Arbeitnehmerbundes ÖAAB, eine Ausweitung des ‚Papa-Monats‘ vor. „Ich fordere Wahlfreiheit für die Familien. Eltern sollen es sich aussuchen können, ob sie die Karenzzeit bis zu drei Monate vorziehen.“

„Eltern sollen es sich aussuchen können, ob sie die Karenzzeit nacheinander verbringen oder bis zu drei Monate vorziehen für die Zeit direkt nach der Geburt,“ sagt Mikl-Leitner. Mütter sollen in dieser „sehr intensiven Zeit“ nicht allein bleiben müssen.

Dass Väter nun bis zu drei Monate nach der Geburt gleichzeitig mit der Mutter bei ihrem Baby bleiben sollen dürfen, ist neu. Bisher war nur von einem „Papa-Monat“ die Rede. Das sah jedenfalls der ursprüngliche Vorschlag von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) vor.

Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat bereits angekündigt, mit den Sozialpartnern über den „Papa-Monat“ zu reden. Bei der Wirtschaftskammer stößt das Modell auf wenig Begeisterung: „Ich halte mehr von der Väterkarenz“, sagt die zuständige Generalsekretärin der Kammer, Anna Maria Hochhauser, zu ÖSTERREICH. „Die Väterkarenz auszubauen ist zielführender – noch dazu in Zeiten der Budgetkonsolidierung.“

Die Nachfrage der Väter nach mehr Zeit mit ihren Kindern ist jedenfalls da. „Die Kurzzeitvariante des Kindergeldes wird mittlerweile zu 30 % von Vätern in Anspruch genommen“, so Mikl-Leitner in ÖSTERREICH.

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Bei Väteranliegen zum Kinderarzt gehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. März 2012

… die bei der Universitätsklinik Essen beschäftigten Männer. Der Kinderarzt  Raphael Schwiertz ist dort seit über einem Jahr Väterbeauftragter – der einzige in Nordrhein-Westfalen. Seine Aufgabe: Jungen Vätern, die Elternzeit nehmen wollen, zur Seite zu stehen und ihnen bei der Organisation und Durchsetzung ihres Plans zu helfen.

Auch wenn es Probleme mit Vorgesetzten gibt, soll Schwiertz schlichtend eingreifen. Aber das sei noch nie vorgekommen, berichtet er. Eigentlich gibt es mit der Gleichstellungsbeauftragten an der Uniklinik schon eine Stelle, bei der sich junge Eltern beraten lassen können. Der Väterbeauftragte soll aber speziell Ansprechpartner für Männer sein.

„Weil ich meine eigene Elternzeit als sehr positiv wahrgenommen habe, will ich junge Väter ebenfalls dazu ermutigen“, sagt der 32-jährige Assistenzarzt. Das Beratungsangebot gilt nicht nur für Ärzte, sondern für alle Angestellten der Klinik. „Wenn aber mal ein Kollege von außerhalb anruft, helfe ich dem natürlich auch.“

Mit dem Väterbeauftragten will die Uniklinik Essen als Arbeitgeber für junge Mediziner attraktiver werden. „Gerade vor dem Hintergrund drohenden Fachkräftemangels und der Abwanderung vieler junger Ärzte ins Ausland hat die Klinikleitung ein Interesse daran, ihren Angestellten etwas zu bieten“, sagt Schwiertz.

Er sieht aber auch, dass medizinische Einrichtungen Nachholbedarf haben, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von jungen Medizinern betrifft. „Andere Branchen sind da schon viel weiter“, sagt er.

Schwiertz beantwortet alle Fragen zum Thema Antragstellung, Teilzeit oder Bereitschaftsdienste in der Elternzeit. „Ich will vor allem die Unentschlossenen dazu motivieren, sich für die Elternzeit zu entscheiden“, sagt er. Weiterlesen »

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Zwei Köpfe denken besser als einer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Februar 2012

Tanja Mumot und Christian Bürgel leiten gemeinsam eine Filiale der Commerzbank AG in Duisburg. Beide Führungskräfte sind davon überzeugt, dass die Commerzbank von diesem Top-Sharing-Modell genauso profitiert wie sie selbst.

In welchem Modell arbeiten Sie, und wodurch zeichnet es sich aus?

Tanja Mumot: Seit April 2009 teilen wir uns die Leitung der Commerzbank-Filiale Duisburg-Rheinhausen. Von Montag bis Mittwoch ist Christian Bürgel Chef, ich bin es donnerstags und freitags. Jeden Mittwoch und Freitag machen wir eine geordnete Übergabe aller Themen. Was andere Kolleginnen und Kollegen nur vor ihrem Urlaub tun, machen wir zweimal die Woche.

Christian Bürgel: Großes gegenseitiges Vertrauen und ein gemeinsamer Führungsstil sind bei diesem Modell die Grundvoraussetzungen. Unser Modell ist mit viel Organisationsgeschick und ganz genauer Absprache verbunden.

Wie profitieren Sie von diesem familienbewussten Arbeitszeitmodell?

Tanja Mumot: Nach meiner Elternzeit hatte ich nicht damit gerechnet, direkt als Führungskraft bei der Commerzbank einzusteigen. Dank des Top-Sharing- Modells kann ich nun gleichzeitig meine Karriere vorantreiben und viel Zeit mit meinem dreijährigen Sohn verbringen. Meine Work-Life-Balance stimmt.

Christian Bürgel: Ich wollte einfach mehr Zeit mit meiner Familie verbringen Dafür hätte ich auch in Kauf genommen, meine Führungsposition nach über zehn Jahren aufzugeben. Aber dazu kam es nicht, da ich das Top-Sharing-Angebot erhielt, das meinen Bedürfnissen ideal entspricht.

Welche Vorteile schöpft Ihr Arbeitgeber daraus?

Tanja Mumot: Die Commerzbank profitiert von zwei zufriedenen und ausgeglichenen Führungskräften, die dank der familienbewussten Arbeitszeiten hoch motiviert ihren Job machen. Und das spiegelt sich auch positiv in unseren Leistungen wieder. Eine klare Win-Win-Situation!

Christian Bürgel: Ganz meine Meinung. Ich denke, dass wir gemeinsam sogar mehr erreichen können. Schließlich ist in einem Team weitaus mehr Ideenpotenzial vorhanden: Zwei Köpfe denken mehr als einer allein.

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Man(n) kann es nicht perfekt machen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2012

Pieter Wasmuth, Chef des Energiekonzerns Vattenfall in Hamburg, äußert sich im Interview-mit der Welt über sein Frauen- und Männerbild:

‚… Die Welt: Sie arbeiten für einen schwedischen Konzern. Skandinavien ist ja bekanntlich etwas fortschrittlicher als wir, was das Thema Frauen & Karriere angeht.

Pieter Wasmuth: Die schwedische Sicht auf das Thema Frauenquote, so wie wir es hier in Deutschland diskutieren, ist tatsächlich eine andere. Schon alleine, weil der gesellschaftliche Anspruch auf Gleichberechtigung ein anderer ist. Daher wird dort auch gar nicht so viel über das Thema gesprochen, weil es schon viel etablierter ist. Bei Vattenfall gibt es eine klare Erwartungshaltung, bei einer neuen Stellenbesetzung sorgfältig darauf zu achten, ob auch eine Frau für den Posten infrage kommt. Und für meine schwedischen Kollegen ist es wiederum selbstverständlich, als Mann Elternzeit zu nehmen. So weit sind wir hier noch nicht.

Die Welt: Haben Sie Elternzeit genommen?

Pieter Wasmuth: Dafür hatte ich leider nie Zeit. Wäre damals meine berufliche Situation eine andere gewesen, hätte ich das vielleicht auch gerne gemacht. Aber ich war nun mal in einer Lebensphase, knapp über 30 Jahre, in der ich gerade dabei war, mich beruflich zu entwickeln …

Die Welt: … und in der bei Frauen immer der große Karriereknick folgt, weil sie sich für Kinder entscheiden.

Pieter Wasmuth: Der Bruch muss nicht automatisch bei der Frau entstehen. Das kann auch beim Mann sein. Wenn die Frau mit 30 Jahren beruflich sehr erfolgreich ist, sieht man wahrscheinlich auch auf das Portemonnaie, und wenn sie deutlich besser verdient, kommt man vielleicht auch zu der Entscheidung, dass es besser ist, wenn sie weiterarbeitet. Zudem ist das auch immer eine Frage der Betreuungsangebote für die Kinder.

Die Welt: Die in Deutschland im Vergleich zu Skandinavien noch nicht so gut ausgebaut sind.

Pieter Wasmuth: Da hat sich in den vergangenen 15 Jahren, seit ich damals Vater wurde, auch vieles weiterentwickelt. Damals gab es noch nicht so viele Möglichkeiten. Bei uns wohnten die Großeltern fast um die Ecke, demnach hatten wir auch das entsprechende Back-up. Aber wir haben unsere drei Kinder auch mit einem Jahr in die Kindertagesstätte gebracht. Damit sie nicht nur zu Hause in der Watteschachtel aufwachsen, sondern sich möglichst früh mit Gleichaltrigen sozialisieren.

Die Welt: Hatten Sie denn das Gefühl, dass Sie trotz Karriere genügend Zeit für Ihre Kinder hatten?

Pieter Wasmuth: Das würde ich mal zu Dreiviertel zu meinen Gunsten beantworten. Als die Kinder noch klein waren, habe ich sie morgens alle einmal durchgewickelt. Das ist wichtig, diese Erfahrung. Weiterlesen »

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Karenz ist (un)männlich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Januar 2012

Viele Männer, die in Elternzeit gehen, bekommen Probleme mit dem Arbeitgeber. Diese reagieren beleidigt, wenn Männer sie für ein Kind ‚im Stich lassen‘ – und degradieren die Väter.

An Aufforderungen für Väter, mehr Zeit mit ihrem Nachwuchs zu verbringen, fehlt es nicht. Auch Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer und Gewerkschaft versuchen Männer für die Karenz zu begeistern. Sie wenden sich dabei an die falschen Adressaten.

Väter müssen gar nicht mehr überzeugt werden: Denn nach langen Jahren, in denen der Anteil der Väter auf Kinderpause bei ca. 4 % dahindümpelte, stieg die Zahl der männlichen Kindergeldbezieher im Vorjahr stark und weit in den zweistelligen Prozentbereich an. Vor allem das einkommensabhängige Kindergeld erweist sich als überaus attraktiv für Männer.

Das Problem scheint vielmehr bei Unternehmen zu liegen, die in Verhaltensmustern aus den sechziger Jahren verharren: Viele Männer, die in Karenz gehen, werden gemobbt, degradiert oder schnellstmöglich gekündigt. Eine absurde Variante von Gleichberechtigung, die niemand wollte – wenn Väter genauso schlecht behandelt werden wie Mütter.

Arbeiterkammer und Gleichbehandlungsanwaltschaft wissen von vielen Fällen zu berichten, in denen sich Karenz als Karriereaus erwies. Harald Zeiner ist ein Paradebeispiel dafür, welche Schwierigkeiten echte Männer bekommen können.

Der 34-jährige Ökonom wird heute noch zornig, wenn er sich an seinen schnellen Auf- und noch rasanteren Abstieg erinnert. „Ich habe immer 170 Prozent gearbeitet“, erzählt er, oft nachts, häufig an Wochenenden. Kein Wunder, dass er sich rasch zum Chef der neuen Stabsstelle Strategie in einem Wiener Vertriebsunternehmen hocharbeitete. Er sei stets das „Liebkind“ des Geschäftsführers gewesen, sagt er. „Er hat mich oft angerufen und in viele Entscheidungen eingebunden.“

Die Begeisterung nahm allerdings ab, als Zeiner sich entschloss, sechs Monate in Väterkarenz zu gehen. „Ich war der erste Mann im Unternehmen.“ Der Geschäftsführer reagierte zuerst mit blankem Unverständnis. „Karenz ist unmännlich“, tönte er, wartete mit Gehässigkeiten im Kollegenkreis à la „Der steht unter der Fuchtel seiner Frau“ auf und war für Zeiner nicht mehr zu sprechen. Auch der Führungskräftevertrag von Zeiner, den dieser unterschrieben in der Geschäftsführung abgegeben hatte, war plötzlich unauffindbar. Doch das war erst der Anfang. …

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Gehalt ist nicht so wichtig wie Balance von Arbeit und Leben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Dezember 2011

Wie lassen sich gute Mitarbeiter im Unternehmen halten? Was kann das Unternehmen tun, damit seine Mitarbeiter lange fit und gesund bleiben und nicht ausbrennen? Der Personaldienstleister Hays gibt in seinem HR-Report 2011 mit dem Schwerpunkt Mitarbeitergewinnung Antworten auf diese und weitere Fragen.

Die Studie zeigt, wie sich die befragten Unternehmen zu den relevanten Personalthemen aufstellen. Darin sind unter anderem Anregungen dazu zu finden, wie das eigene Unternehmen nachhaltig attraktiv gestaltet werden kann.

Die Karriereperspektiven sind für 60 % aller Mitarbeiter das wichtigste Argument dafür, bei einem Unternehmen zu bleiben. Ältere Arbeitnehmer bevorzugen deutlich Beschäftigungssicherheit und Förderprogramme, die individuell abgestimmt werden.

Bei den jüngeren Mitarbeitern stehen flexible Arbeitszeitmodelle und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben mit Zustimmungswerten von jeweils rund 100 % ganz vorne. Letzteres hat gerade für die junge Generation eine enorme Bedeutung. Ihr ist bewusst, dass sie in Anbetracht einer verlängerten Lebensarbeitszeit „in Balance“ sein muss. Insgesamt spielen bei den Befragten nicht-monetäre Faktoren eine deutlich größere Rolle als eine gute Bezahlung.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten waren die beiden entscheidenden Sphären im Leben vieler Menschen – Beruf und Privatleben – klar voneinander abgegrenzt. Dieses Bild existiert für die Mehrzahl der heutigen Arbeitnehmer nicht mehr: Die alte Balance kippt im Zuge einer zunehmend gleichberechtigten Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern und einer „Entgrenzung“ von Arbeit und Freizeit. Heute ist in der Regel nicht mehr ohne weiteres auszumachen, inwieweit „Work“ oder „Life“ den Einzelnen be- oder entlasten. Wo, wann und in welchem Maße der Einzelne Belastung empfindet und im Gegenzug „auftankt“, hängt in hohem Maße von der persönlichen Situation in Beruf und Privatleben, von Neigungen und individuellen Einschätzungen ab.

Das Hinwirken auf eine in dieser Form definierte Work-Life-Balance ist angesichts zentraler Trends und Entwicklungen in der Arbeitswelt ein Muss auf der Agenda zukunftsgerichteter Unternehmen. Weiterlesen »

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Teilhabe von Eltern am Arbeitsleben entscheidend für Wohlbefinden der Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Dezember 2011

Eltern, die selbst ihren Unterhalt bestreiten, und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, vermitteln ihren Kindern am ehesten das Vertrauen, die Zukunft zu meistern. Zu diesem Ergebnis kommt der UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland, der am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Laut UNICEF wachsen 14 % der Kinder in Deutschland in „relativer Armut“ auf.

„Für die Selbstachtung und das Selbstvertrauen der Kinder ist es von zentraler Bedeutung, dass ihre Eltern den Lebensunterhalt selbst bestreiten können“, erklärte Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF-Deutschland. Er betonte, dass eine gute Förderung in Kindertagesstätten und Schulen Defizite aufgrund mangelnder Teilhabe der Eltern nur begrenzt ausgleichen könne.

Für die Studie wertete UNICEF bestehende Untersuchungen aus, darunter den Mikrozensus 2008 und die Pisa-Studie. Dabei lag der Fokus unter anderem auf dem materiellen Wohlbefinden, Gesundheit und Sicherheit, Bildung und Ausbildung sowie dem subjektive Wohlbefinden. UNICEF ermittelte dabei „deutliche Unterschiede innerhalb Deutschlands“. Diese seien teilweise größer als zwischen einzelnen OECD-Staaten.

Die meisten Kinder sagen laut dem UNICEF-Bericht, dass sie sich subjektiv gut fühlen. Je nach Bundesland schätzen jedoch zwischen 11 und 17 Prozent der Kinder ihr schulisches Wohlbefinden als schlecht ein.

Als negative Einflüsse auf das Wohlbefinden nennt UNICEF zum Beispiel hohe Arbeitslosigkeit, einen Mangel an Ausbildungsplätzen sowie ein unfriedliches Schulklima. Auch ein hoher Anteil an Armut und an Alleinerziehenden werden als einschränkend empfunden.

Um die Situation von Kindern in Deutschland zu verbessern, empfehlen die Autoren der Politik, nicht nur auf Kinderbetreuung und Bildung zu schauen. Weiterlesen »

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Man sollte auch die Männer einbeziehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Dezember 2011

Susanne Ruoff, 53, wird ab September 2012 neue Konzernchefin der Schweizer Post. Im Interview mit der Sonntagszeitung äußert sie sich zu ihrem beruflichen Werdegang und ihrem Führungsstil.

‚… Warum sind Sie einst Lehrerin geworden und wollten es dann nicht mehr sein?

Für mich war schon als Kind klar, dass ich einmal Lehrerin werde. Nach sieben Jahren, in denen ich als Primarlehrerin unterrichtet hatte, reizte mich aber eine neue Herausforderung.

Hat Ihnen der Schulbetrieb nicht mehr zugesagt?

Nein, ich bin einfach ein sehr neugieriger Mensch und möchte auch beruflich immer wieder Neues kennen lernen. Als die Informatik aufkam, wollte ich dieses Wirtschaftsumfeld entdecken. Und so fasste ich den Entschluss, zu IBM zu gehen.

Anders als bei IBM wird Ihnen bei der Post künftig jeder dreinreden – schließlich gehört die Post irgendwie jedem Schweizer.

Auch das kenne ich noch vom Schulbetrieb her, da sind auch viele der Meinung, sie wüssten besser als die Lehrkräfte, wie der Unterricht funktionieren sollte. Und obwohl die Pädagogen die Fachleute sind, hat auch jeder das Recht, bei der Strategie der öffentlichen Schulen mitzureden.

Viele wollen gar keine neue Post-Strategie.

Auch die Post muss sich anpassen. Aber es gibt sicherlich keine Veränderungen um der Veränderungen willen. …

Als junge Mutter haben Sie bei IBM früher Teilzeit gearbeitet. Ist es möglich, eine Führungsposition ohne Vollzeitpensum auszuüben?

Natürlich geht das. Es ist ein volkswirtschaftlicher Unsinn, dass wir so viele Frauen ausbilden und dann deren Wissen nicht nutzen. Ich fördere Teilzeitarbeit ganz bewusst – übrigens auch bei Männern. Man sollte nicht immer nur von Frauenförderung sprechen, sondern auch die Männer einbeziehen. …‘

Quelle

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