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Archiv für die 'Rolllenbilder' Kategorie

Pubertät ist, wenn Jungs etwas mit ihren Vätern unternehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. August 2012

Pubertierende Jugendliche verbringen mehr Zeit mit Ihren Eltern als gedacht – und dies macht sie sozialer und selbstbewusster. Darüber berichten Forscher der Pennsylvania State University im Fachmagazin „Child Development“.

Nach der Studie von Susan McHale und ihren Kollegen wirkt sich die gemeinsame Zeit positiv auf die Entwicklung der Heranwachsenden aus. In der Pubertät sind Väter und Mütter für viele Jugendliche nervig und uncool – soweit das allgemeine Vorurteil. Herauszufinden, ob dies tatsächlich stimmt und wie sich die Zeit mit den Eltern auf Heranwachsende auswirkt, war das Ziel der Langzeitstudie.

Das Ergebnis: Pubertierende verbringen – entgegen dem Vorurteil – mehr Zeit mit ihren Eltern. Obwohl die Jugendlichen immer unabhängiger von ihren Familien werden, pflegen sie weiterhin enge Beziehungen zu ihren Müttern und Vätern, wie die US-Gesellschaft zur Erforschung der Kinderentwicklung (SRCD)die Expertin McHale in einer Mitteilung zitiert.

Teenager, die viel mit ihren Vätern und gleichzeitig anderen unternehmen, sind demnach sozialer im Umgang mit Gleichaltrigen. Darüber hinaus verbringen Zweitgeborene der Studie zufolge mehr Zeit mit ihren Eltern und gleichzeitig anderen Menschen als Erstgeborene. Mütter hingegen unternähmen mehr mit ihren Mädchen, wenn sie eine Tochter und einen Sohn haben – genauso Väter mit ihren Jungen.

Für ihre Studie beobachteten die Wissenschaftler das Verhalten in rund 200 Familien der Mittel- und Arbeiterschicht in kleinen Städten und ländlichen Gemeinden. Die Forscher untersuchten, wie viel Zeit Eltern und Kinder von der frühen bis zur späten Pubertät miteinander verbrachten. Fünfmal innerhalb von sieben Jahren führten sie daher persönliche Gespräche und Telefoninterviews mit den Müttern, Vätern und deren Kindern.

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Wenn Menschen so funktionierten, wie Ökonomen das behaupten, wäre alles ganz einfach

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. August 2012

Der Soziologe Hans-Peter Blossfeld leitet die größte sozialwissenschaftliche Studie der Welt, das Nationale Bildungspanel, bei dem seit fünf Jahren rund 100.000 Männer und Frauen untersucht werden. Im Interview mit der Zeit erläutert er erste Ergebnisse

‚DIE ZEIT: … Was haben Sie bislang herausgefunden?

Hans-Peter Blossfeld: Wir sind jetzt in der Lage, die typischen Lebensläufe aller nach 1945 geborenen Männergenerationen zu rekonstruieren.

ZEIT: Wieso nur die von Männern?

Blossfeld: Wir haben unsere Analyse mit den Männern angefangen, weil ihre Lebensläufe viel einfacher zu analysieren sind als die von Frauen. Männer leben heute noch so wie vor 40 Jahren. Da hat sich nicht viel geändert. …

Ganz so einfach ist das nicht. Für einen Mann, der die traditionellen Vorstellungen im Kopf hat, von wegen: »Der Mann ist der Ernährer«, für so einen Mann ist es eine Art Entmännlichung, eine Frau zu heiraten, die gebildeter ist als er selbst, die mehr Geld verdient und mehr Einfluss und Macht hat. Trotzdem: Die Männer sind offenbar eher bereit, ihr Muster zu ändern. Wir haben zum Beispiel eine digitale Heiratsbörse analysiert, mehrere Zehntausend anonymisierte Datensätze: Wer schreibt wen an, und wer schreibt wem zurück. Da zeigt sich: Es gibt einige Männer, die gegen alle Normen versuchen, bei besser gebildeten Frauen zu landen, aber die lassen sie abblitzen. Das heißt, der Widerstand gegen das Aufbrechen der traditionellen Rollenmuster ist eher bei den Frauen anzusiedeln als bei den Männern.

ZEIT: Klingt aussichtslos.

Blossfeld: Es gibt auch Paare, bei denen das funktioniert. Aber die Frau, die erfolgreich ist und einen Mann mit niedrigerem sozialen Status wählt, zahlt dafür einen Preis: Sie hat die Mehrfachbelastung mit Beruf, Familie und Haushalt.

ZEIT: Selbst wenn er weniger zu tun hat im Job?

Blossfeld: Ja. Wenn Menschen so funktionierten, wie Ökonomen das behaupten, wäre alles ganz einfach. Dann würde derjenige den Haushalt machen, der weniger arbeitet und weniger verdient, und derjenige, der erfolgreich ist im Job, bringt das Geld nach Hause. Aber das klappt in der Realität nicht. Es gibt in unserer Gesellschaft immer noch feste Vorstellungen davon, was Frauenarbeit ist und was Männerarbeit. Wenn er das Auto repariert, macht er das nicht zwangsläufig, weil er das besser kann, sondern weil er zeigen kann: Ich bin ein Mann. Und wenn sie die Wäsche macht, dann auch, weil sie damit zeigen kann: Ich bin eine Frau. Die Geschlechtsidentitäten werden anhand alltäglicher Tätigkeiten ständig reproduziert.

ZEIT: Was passiert in einem System, in dem die Frauen plötzlich die besser Ausgebildeten sind? Weiterlesen »

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Väter verdienen das Geld, Mütter führen den Haushalt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. August 2012

Immer mehr Frauen in Österreich finden Gefallen an klassischen Rollenbildern. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts „Spectra“.

Der Aussage „Im Grunde finde ich es richtig, dass sich die Frauen um den Haushalt und die Kinder kümmern, und die Männer das Geld verdienen“ stimmen 54% der Österreicher (sehr bzw. eher) zu, 2005 lag dieser Anteil bei 49%. Besonders interessant ist die Tatsache, dass für diesen Anstieg die Frauen verantwortlich zeichnen. 51% stimmen dieser Aussage zu. Das entspricht einem Plus von 10%-Punkten gegenüber der letzten Messung. Es sind hier vor allem die über 40jährigen Frauen, die diese Ansicht vertreten. Jüngere Frauen können der Aussage erwartungsgemäß wesentlich weniger abgewinnen. Die Sicht der Männer (56%) liegt in etwa auf dem Niveau der Frauen und blieb unverändert.

Dazu passt, dass der Beruf Hausfrau wieder an Standing und Attraktivität gewonnen hat. Das Statement „Der Beruf der Hausfrau ist genauso erfüllend wie jede andere berufliche Tätigkeit auch“ erfährt eine Zustimmung von 56% (+6%- Punkte). Wiederum überraschend wirken auch hier die Ergebnisse im Geschlechtersplit. Es sind die Frauen, die die Wertigkeit des Hausfrauenberufs treiben. Ihre Zustimmung ist im Vergleich zu 2005 enorm angestiegen (von 45% auf 57%), die der Männer bewegt sich relativ konstant bei 55% (+1%-Punkt). Ein Blick auf die Altersgruppen belegt zudem, dass diese Aussage auch die Meinung vieler jüngerer Frauen widerspiegelt.

Große Einigkeit besteht demgegenüber auch darin, dass ein Beruf für Frauen das beste Mittel ist, unabhängig zu sein (81 %). Auch wenn es Männer im Berufsleben leichter haben als Frauen (78 %). 86 % sind der Meinung, dass sich Väter genauso um die Kindererziehung kümmern sollten wie Mütter. 71 % der weiblichen und 49 % der männlichen Befragten finden, dass Männer dabei nur den angenehmen Teil übernehmen.

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Zusammen anders! – Der Grüne Geschlechtergipfel

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Juli 2012

Frauen und Männer wollen eine gute Ausbildung, einen guten Job, gleiche Chancen, aber – Frauen wollen auch gleichen Lohn für dieselbe Arbeit, Männer wollen nicht länger alleine der Familienernährer sein. Mütter und Väter wollen mehr Zeit für und mit ihren Kindern, aber – Mütter wollen länger als halbe Teilzeit arbeiten, während Väter nicht immer weiter Überstunden anhäufen wollen.

Die Liste der Diskrepanzen zwischen den Wünschen nach einem selbstbestimmten, gleichberechtigten Leben von Frauen und Männern und den Chancen, diese zu verwirklichen, lässt sich fortsetzen. Unzeitgemäße gesetzliche Rahmenbedingungen und antiquierte Rollenstereotype in den Köpfen vieler Verantwortlicher in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verhindern, dass Frauen und Männer gleichberechtigte Partnerschaft, gleiche Rechte und gleiche Pflichten wirklich leben können.

Frauen sind seit über vierzig Jahren in Bewegung, streiten für ihre Rechte und können einige Erfolge nachweisen, vor allem im Kampf für Selbstbestimmung und gegen Gewalt. Ob der Feminismus jedoch noch zeitgemäß ist, wird immer wieder angezweifelt, gerne auch von Frauen selbst, nicht zuletzt von der amtierenden Bundesfrauenministerin.

Auch Männer mischen sich zunehmend in die Debatte um Gleichberechtigung ein. Diejenigen, die den Mut haben, ein neues Bild vom Mann zu entwerfen und im Alltag zu leben. Und die dafür die Frauen nicht als Gegnerinnen, sondern Partnerinnen sehen und gewinnen wollen.

Aktuell wird an einigen Baustellen, die das Geschlechterverhältnis betreffen, gearbeitet, sei es das Sorgerecht, die Quote in der freien Wirtschaft oder das Betreuungsgeld. Der Grüne Geschlechtergipfel  identifiziert aktuelle Hemmnisse beim Kampf für gleiche Rechte und Pflichten, entwickelt Alternativen und sucht Verbündete auf dem Weg in die gleichberechtigte Gesellschaft. Zusammen anders!

Der Grüne Geschlechtergipfel findet am 22. September 2012, von 10:00 bis 17:30 Uhr im Horion-Haus in Köln Deutz statt.

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Auch schwule Väter haben weniger Sex

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juli 2012

Schwule sind nicht anders als Heteros: Wenn sie ein Kind groß ziehen, dörrt das Sexleben aus, so das Ergebnis einer amerikanischen Studie.

In der qualitativen Studie befragten Forscher der staatlichen Universität von San Francisco 48 schwule Paare, die Kinder in ihrem Haushalt erziehen. Dabei fanden die Forscher beim Thema Sex kaum Unterschiede zu heterosexuellen Elternpaaren: “Wenn schwule Paare Eltern werden, richten sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Kinder. Sie sind eher müde und haben weniger Zeit für Kommunikation und weniger Verlangen nach Sex”, erklärte die Autorin der Studie  Colleen Hoff. Die Ergebnisse sind in der neusten Ausgabe des Fachmagazins “Couple and Family Psychology” veröffentlicht worden.

Die Veränderungen in ihrem Privatleben nahmen die meisten hin: “Die Väter, die an der Studie teilgenommen haben, haben ihre neue Lage ganz pragmatisch akzeptiert”, so Hoff. Sie konnte nicht feststellen, dass Männer in mongamen Beziehungen eher fremdgingen als zuvor.

Laut der letzten Volkszählung werden in den USA in einem von fünf Haushalten mit schwulen Paaren und in einem von drei lesbischen Haushalten Kinder groß gezogen.

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BIG SPICK – das Vätermagazin

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juni 2012

Der SPICK feiert gerade seinen 30. Geburtstag. Die ersten SPICK-Leser haben längst selber Kinder und werden von ihnen an ihre eigene Kindheit erinnert. So kamen SPICK-Verleger Max Künzler und SPICK-Chefredakteur Hans Schödel auf die Idee ‚einen SPICK für Grosse‘ zu machen. Witzig, originell und intelligent sollte der sein und ebenso spickig wie das Original.

Zwar haben schon viele – meist erfolglos – versucht, ein Männermagazin zu lancieren, aber ein Magazin ‚extra für Väter‘, das ist neu und einzigartig in der Medienlandschaft. Und eins verbindet (fast) alle Männer in der Schweiz: Sie sind gerne Väter. Sehr sogar!

90 % würden laut einer Studie von Pro Familia gern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Die Studie im Auftrag des Kantons St. Gallen trägt den Titel: ‚Was Männer wollen!‘ Was wohl: Sie wollen keine bloßen Wochenendväter sein und die Beziehung zu ihren Kindern pflegen, so einfach ist das.

Und jetzt gibt es auch keine Ausreden mehr, es nicht zu tun: Denn BIG SPICK geht nicht nur der Frage nach, was unsere Kinder von uns Vätern brauchen, sondern enthält auch haufenweise Ideen, wie man die Zeit mit seinen Kindern spielerisch und lustvoll und kreativ gestalten kann. Wie wär‘s zum Beispiel mit einer Steinbock-Safari oder dem Bau eines Bumerangs oder einem Ausflug zum Forellenfischen mit garantiertem Angelerfolg?

Umfang 80 Seiten plus Umschlag. Der redaktionelle Inhalt ist angelehnt an die Rubriken des bestbekannten Jugendmagazins SPICK; Themen wie «Leben und Leute» oder «Natur und Wir» – sind neu aufgemacht für wahre Väter. Geplant sind Reportagen von einzigartigen oder seltenen Tieren. Exklusive Kolumnen von Mann zu Mann. Oder Comics und Witze, die im Jugend-SPICK niemals zu lesen wären. Experimente, die nur von Vätern zu machen sind. Portraits von Männern, die Außergewöhnliches leisten. Geheimrezepte zum Nachmachen aus entlegenen Gegenden. Berichte von Reisen, die alle Väter und deren Kinder begeistern.

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Das halten Väter vom Betreuungsgeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2012

Das Betreuungsgeld bestimmt seit einiger Zeit die familienpolitische Diskussion. Alle haben sich dazu zu Wort gemeldet, alle wurden dazu befragt – bis auf die Väter! Das wollten wir von www.vaeter-zeit.de ändern und haben Väterexperten um ein Statement zum Betreuungsgeld gebeten.

„Väter wollen gefragt und einbezogen werden! Sowohl im familiären Alltag als auch in der familienpolitischen Diskussion.“ Das ist die einhellige Meinung der Väterexperten zum Betreuungsgeld. Ansonsten reicht das Spektrum der Statements von Verständnis für die Zustimmung bis zu eindeutiger Ablehnung.

Eberhard Schäfer vom Väterzentrum Berlin hat täglich mit Vätern zu tun, die sich Gedanken über eine gute Kinderbetreuung machen. „Es wurde die fast übereinstimmende Sichtweise deutlich, dass Kinder unter zwei Jahren am besten in der Familie betreut werden.“ Dr. Matthias Stiehler, Theologe und Pädagoge aus Dresden, fühlt sich bei der Debatte um das Betreuungsgeld in die DDR zurück versetzt. Früher Krippenbetreuung erteilt er eine Absage und fordert eine Auseinandersetzung über das Für und Wider solcher Einrichtungen.

Durch das Betreuungsgeld werden Väter wieder in der Ernährerfalle und Mütter in der Betreuungsfalle gefangen, meint Hans-Georg Nelles, Organisationsberater in Düsseldorf. Auch er sieht als Ausweg eine „hochwertige Kinderbetreuung“. Dass Väter mehr Zeit für Kinder haben wünscht sich Jens Janson, Referent der Männerarbeit der Evangelischen Kirche Deutschlands. Das sieht Dietmar Nikolai Webel, stellvertretender Vorsitzender des Väteraufbruch für Kinder, ähnlich. Er glaubt, „Teilzeitmodelle werden zunehmend an Wichtigkeit gewinnen“, anders seien die Voraussetzungen für die stärkere Beteiligung von Vätern an der Erziehungsarbeit nicht zu schaffen.

Generell stellen die Experten dem väterlichen Engagement ein gutes Zeugnis aus. Und das sei unabhängig von staatlicher Förderung der Familienarbeit: „Noch nie habe ich von einem Vater gehört, dass er sein Engagement in der Erziehung seiner Kinder von 100 € mehr in der Tasche abhängig machen würde“, so Wolfgang Englert, Vorsitzender des Männernetzes Hessen.

Die Statements der Väterexperten zum Betreuungsgeld im Einzelnen:

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Politikerin und junge Mutter – Vereinbarkeit im Deutschen Bundestag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juni 2012

413 Abgeordnete im Deutschen Bundestag haben ein Kind oder mehrere, darunter 288 Väter und 125 Mütter. Die meisten Kinder, nämlich sieben, hat Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, ihr jüngstes Kind ist elf Jahre alt. Damit gehört von der Leyen einer seltenen Spezies an, denn deutsche Politikerinnen mit kleinen Kindern sind eine Rarität. Im Bundestag sitzen 27 Frauen, die 40 Jahre alt sind oder jünger, nur zehn von ihnen haben Kinder. Auch bei den unter 50-Jährigen hat nur knapp die Hälfte Kinder. Im Durchschnitt hat jede weibliche Bundestagsabgeordnete 1,22 Kinder – das ist noch weniger als der im internationalen Vergleich ohnehin schon sehr geringe deutsche Durchschnitt von 1,36 Kindern pro Frau.

Daraus leiten  Isabelle Kürschner und Jasmin Siri als Ausgangslage für die von der Hans-Seidel Stiftung publizierten Studie ‚Politik mit Kind und Kegel‘ die Hypothese ab, dass es für Politikerinnen besonders schwer ist, Beruf und Familie zu vereinbaren. Auch wenn sich die Öffentlichkeit längst an Frauen im Parlament gewöhnt hat, sind sie immer noch in der Minderheit. Unter der „Minderheit‛ Frauen stellen junge Mütter mithin eine Minderheit in der Minderheit dar.

Ein Ergebnis der Studie ist, ganz gleich, welcher Partei die Mütter im Bundestag angehören, eines ist ihnen gemeinsam: Sie sollten stets als gute Vorbilder vorangehen, eine Verpflichtung, derer sie sich auch bewusst sind. Denn dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf heutzutage auch in Deutschland möglich ist, soll von Seiten der Politik kein Lippenbekenntnis bleiben, weshalb einige Interviewpartnerinnen beschrieben, dass sie in ihren Fraktionen zwar kritisch beäugt wurden, man aber dennoch froh war, dass man nun auch endlich „so eine‛ hatte; eine junge Mutter, der es offensichtlich gelingt, ihre politische Karriere fortzusetzen. Diese Erwartung führt jedoch zwangsläufig dazu, dass sich die jungen Mütter einem enormen Druck ausgesetzt fühlen. Sie müssen unter Beweis stellen, dass „frau‛ heute tatsächlich alles haben kann und werden dabei von Kollegen, Medien und der Öffentlichkeit sehr genau beobachtet.

Mich würde ja brennend interessieren, wie es den jungen Vätern im Bundestag geht und welchen Druck sie auszuhalten haben, wenn sie aktive Vaterschaft leben möchten.

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Aus der Rolle fallen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juni 2012

Unter dem Titel „Aus der Rolle gefallen! Geschlechterklischees in Deutschland und Russland“ fand Mitte Mai in den Räumen der Organisation „Memorial International“ das zweite „Moskauer Gespräch“ dieses Jahres statt. Die Soziologin Irina Tartakowskaja und Matthias Lindner vom Bundesforum Männer diskutierten mit jungen Russen und Deutschen den Status quo der jeweiligen Geschlechterbilder.

Lindner erklärte zu Beginn der Veranstaltung, dass Jungen in Deutschland heutzutage weniger und niedrigere Schulabschlüsse erzielten. „Wir müssen umdenken. Deutschland kann es sich nicht leisten, auf die Ressource Kinder zu verzichten.“

„Im heutigen Russland erleben wir eine Renaissance der traditionellen Rollenmuster“, sagte Tartakowskaja. In der Gesprächsrunde wurde die Frage nach einem russischen Feminismus gestellt und diskutiert, warum Wladimir Putins Angelfotos mit nacktem Oberkörper in Deutschland eher negativ auffallen, in Russland jedoch von den meisten als „typisch männlich“ angesehen werden. Lindner erheiterte die Runde, als er eine Statistik zitierte, nach der Mönche im Kloster durchschnittlich beinahe genauso alt wie Frauen werden. Wo sie im „freien Leben“ doch deutlich früher sterben:

In Deutschland haben Frauen eine etwa fünf Jahre höhere Lebenserwartung, in Russland sterben Männer im Schnitt sogar 13 Jahre vor ihren Frauen. Das sei ein ziemlich hoher Preis, den Männer für ein „männliches Leben“ zahlen, erklärte Lindner. Aber er stellte ein hoffnungsvolles Bild in Aussicht: So könne der Mann der Zukunft als cool gelten, wenn er die Kindererziehung übernehme, sich das Rauchen abgewöhne, weniger trinke und langsamer Auto fahre. Vielleicht würden Männer dann die Frauen in den Lebenserwartungsstatistiken einholen und zwar auch, wenn sie nicht im Kloster leben.

Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Deutsch-Russischen Forum und der Moskauer Deutschen Zeitung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung.

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5. Väterkongress in Karlsruhe

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Mai 2012

Am 23. Juni lädt der Väteraufbruch für Kinder (VAfK) zum 5. Väterkongress in Karlsruhe ein. Er beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema „Vereinbarkeit auch für Väter – Familie zwischen Eigen- und Fremdbetreuung“.

Die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Kinderbetreuung hat eine direkte Auswirkung auf die zukünftige Rolle des Vaters und wirkt sich damit auch auf seine Rolle insbesondere nach einer Trennung aus. Neben der Diskussion um die Vätermonate wird in der Politik heftig die Einführung eines Betreuungsgeldes diskutiert. Vätern fällt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn nur wenn Väter sich über die Vätermonate hinaus dauerhaft in die Kinderbetreuung einbinden ließen, wäre eine Umverteilung der Familien- und Erwerbsarbeit innerhalb der Familien möglich.

Inhaltliche Beiträge liefern unter anderen folgende Referent_innen:

  • Prof. Dr. Hans Bertram von der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften Mikrosoziologie wird über die Konkurrenzsituation von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit und ohne Kinder sprechen.
  • Dipl. Soz.-Päd. Monika Ebeling, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte von Goslar, berichtet über ihre Bemühungen, Väter stärker zu fördern. Sie wurde aus ihrem Amt abberufen, weil sie sich zu stark für Väter einsetzte.
  • Hans-Georg Nelles, Väter & Karriere, Organisationsberater und Väterforscher stellt die vielfach nicht offen geäußerten Wünsche von Vätern in Sachen Vereinbarkeit sowie gelungene Beispiele aus Unternehmen verschiedenster Größe vor.
  • Prof. Dr. jur. Hildegund Sünderhauf von der Ev. Hochschule Nürnberg, Fakultät für Sozialwissenschaften, spricht sich vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere bei getrennten Eltern für eine abwechselnde Betreuung aus.

Einen Flyer mit dem genauen Programmablauf und weiteren Informationen gibt es hier.

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