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Archiv für die 'Politik' Kategorie

Deutschland Schlusslicht bei berufstätigen Müttern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. April 2007

Das Bundesfamilienministerium und die Bertelsmann-Stiftung haben eine Studie zur Berufstätigkeit von Müttern veröffentlicht.

Danach ist Deutschland in Europa weiter das Schlusslicht. Während hierzulande rund 44 Prozent der Mütter mit kleinen Kindern berufstätig sind, sind es zum Beispiel in Portugal, Österreich und Großbritannien mehr als 60 Prozent. Auch bei der Geburtenrate liegt Deutschland an letzter Stelle.

Die Studie kritisiert, dass das zweite Einkommen in einer Familie vergleichsweise hoch versteuert wird. Viele Frauen würden deshalb nur bis zu einer Grenze von 400 Euro arbeiten.

Quelle

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Glaubenskriege statt Zukunftsgestaltung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2007

In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung präsentiert die Chefin von Allensbach, Renate Köhler Zahlenmaterial zur Akzeptanz der Pläne zum Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und analysiert die familienpolitischen Leitsätze der vergangenen Jahrzehnte und kommt dabei zu einem für mich nicht überraschendem Schluss.

Die große Mehrheit verfolgt den leidenschaftlichen Glaubenskrieg mit gewisser Ratlosigkeit. 68 Prozent der gesamten Bevölkerung, 76 Prozent der Eltern von Kindern unter 6 Jahren können nicht verstehen, warum über den Ausbau der Betreuungsinfrastruktur eine derart hitzige Kontroverse entbrannt ist.

Krippenzustimmung_Alter.jpg

Laut Köhler war die Familienpolitik der letzten Jahrzehnten durch eine polarisierende Betrachtung von Familie und Beruf gekennzeichnet. Weiterlesen »

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Jetzt sind die Männer dran

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. April 2007

Meint Christian Tretbar heute im Tagesspiegel und fährt fort:

Es gibt nicht viele männliche Politiker, die aus eigener Erfahrung über Kinderbetreuung sprechen können. Denn die wenigsten haben eine berufliche Auszeit genommen, um sich der Kindererziehung zu widmen. Dirk Niebel, der FDP-Generalsekretär, ist so ein Exemplar. Zwei Jahre Erziehungsurlaub hat er vor seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter genommen. „Ich habe mir die Betreuung mit meiner Frau geteilt, und von Urlaub kann keine Rede sein“, sagt Niebel. Ihn ärgert die Tendenz der aktuellen Debatte um einen Ausbau der Kinderbetreuung. „Es muss in der Diskussion um die Wahlfreiheit der Eltern gehen, nicht nur um die Rolle der Frau“, sagt Niebel.

Für ihn war es eine besondere Erfahrung, deshalb fordert er, dass mehr Väter für die Kinderbetreuung eine berufliche Auszeit nehmen. „Aber in vielen Betrieben ist es immer noch nicht schick, wenn Männer wegen der Kinder zu Hause bleiben“, sagt Niebel. Besonderen Anstoß nimmt der FDP-Generalsekretär an den neuerlichen Äußerungen von Bischof Walter Mixa, der es als „inhuman“ und eine Verletzung der „Würde“ bezeichnet hat, wenn Frauen sich entscheiden, nach einem Jahr Kinderbetreuung wieder in den Beruf einzusteigen. Vor allem die Tonlage stört ihn: „Damit trägt er nicht zur Versachlichung der Diskussion bei.“

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Familienpolitische Mogelpackung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. April 2007

Für die Familienförderung werden in Deutschland nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes nicht 184 Milliarden Euro jährlich, sondern nur 38,6 Milliarden Euro ausgegeben. Der Verband sieht keinerlei Spielraum für Umschichtungen zur Finanzierung des Krippenausbaus innerhalb der familienfördernden Leistungen.

„Die von der Regierung genannten 184 Milliarden Euro geben kein familienpolitisches Gesamtbudget wieder, sondern sind eine familienpolitische Mogelpackung“, sagte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Mehr als ein Drittel der Summe setze sich aus Leistungen zusammen, die zwar auch an Familien flössen, die jedoch keinesfalls an das Vorhandensein von Kindern geknüpft seien, wie etwa die Witwenrente, das Ehegattensplitting und die steuerliche Absetzbarkeit von Haushaltshilfen.

Eingerechnet seien ebenso Leistungen, die der Beamtenversorgung oder der Gesundheitspolitik zuzuordnen sind, sowie Leistungen der Existenzsicherung nach dem SGB II, der Kinderfreibetrag im Steuerrecht sowie bestimmte Beitragsregelungen in der Sozialversicherung.

„Bei der verbleibenden Restsumme führen selbst angeblich moderate Umschichtungen dazu, dass bessere Leistungen für Familien auf der einen Seite damit finanziert werden, dass man ihnen an anderer Stelle in unvertretbarer Weise Leistungen vorenthält“, sagte Schneider.

Der Paritätische untermauerte seine Position mit zwei Expertisen: einer systematischen Aufschlüsselung der Transferleistungen für Familien, sowie einer empirischen Studie zur Entlastungswirkung und zu Verteilungseffekten des Kindergeldes.

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Der Kinder – Krippen – Deal

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2007

Winand von Petersdorff betrachtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung den heute in Berlin stattfindenden Gipfel der Krippen – Spiele (r) unter dem Blickwinkel des ökonomischen Prinzips:

Knappe Güter, und das sind Kinder in Deutschland, seien teuer, heißt es. Es gibt das bemerkenswerte Phänomen in Deutschland, dass die Gesellschaft als Ganzes lautstark ihre Sehnsucht – ökonomisch gesprochen: ihre Nachfrage – nach Kindern formuliert, während die einzelnen Glieder dieser Gesellschaft gegen Kinder votieren. Denn sonst hätten sie ja welche.

Dienstleistung Kinderkriegen?

In dieser Betrachtungsweise verlangt die Öffentlichkeit den jungen Müttern eine Dienstleistung ab: Bekommt Kinder, lautet die kaum verhohlene Forderung, die etwas Abgeschmacktes hat. Denn im Vordergrund steht nicht der Kinderwunsch, sondern das Bestreben, die Sozialversicherungen zu stabilisieren.

Besonders naheliegend und geradezu natürlich ist vor diesem Hintergrund, dass die jungen potentiellen Eltern für die Erbringung dieser Dienstleistung Geld verlangen. Der Staat zahlt die Krippen und bekommt dafür Kinder. So sieht ein Geschäft aus.

Aber …

… was wirklich geschehen wird, ist unklar, selbst wenn 500.000 Kinderkrippenplätze kämen. Könnte ja sein, dass tüchtige, kluge Frauen trotzdem gegen Kinder und für Karriere votieren.

Da ist sie also wieder, die ‚deutsche Frage‘, auch unter ökonomischen Gesichtspunkten ist die Verknüpfung Kinder und Karriere, für Mütter und Väter sinnvoller. Kinder kann die Gesellschaft nämlich nicht kaufen, sie kann die Rahmenbedingungen gestalten und eine Kultur der Kinder- und Familienfreundlichkeit pflegen. Das sind hierzulande schon zwei riesige Aufgaben.

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Krippen wichtiger als Bares

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. März 2007

Die Deutschen lieben von der Leyens Pläne, schreibt Spiegel – Online. Hintergrund sind aktuelle Umfrageergebnisse zur Familienpolitik.

Den Vorschlag, die Zahl der Betreuungsplätze für Kleinkinder in den nächsten Jahren zu verdreifachen, halten laut ZDF-„Politbarometer“ 71 Prozent der Bevölkerung für richtig und nur 27 Prozent für falsch. Finanziert werden sollen diese zusätzlichen Krippenplätze nach Meinung von 63 Prozent der Befragten durch weitere staatliche Mittel, ergab die Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen. Nur 24 Prozent sind für eine Finanzierung durch Kürzung anderer familienpolitischer Leistungen.

Ähnlich sind die Aussagen aus dem „Deutschlandtrend“ der ARD. 58 Prozent der Befragten waren bei der Umfrage von Infratest-Dimap mit von der Leyens politischer Arbeit zufrieden.

Standpunkte_Familienpolitik.jpg

Kindererziehung und Beruf ließen sich in Deutschland nicht gut miteinander verbinden, ergab die Umfrage außerdem. Diese Ansicht äußerten 72 Prozent. Nur 27 Prozent sahen das anders. Wenn es darum geht, Familien mit Kindern zu unterstützen, setzen die meisten eher auf die Betreuung von Kindern als auf finanzielle Hilfen für die Eltern.

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Aus der Tasche der Eltern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Februar 2007

Wer kennt sie nicht, die Taschenspielertricks, die die Zuschauer zunächst in Erstaunen versetzen.

Christian Füller findet heute in der taz klare Worte für die Finanzierungstricks der SPD, mit der sie Ursula von der Leyen die Hauptrolle in der „Krippen Show“ stehlen wollten.

‚Getreu ihrem neuen Leitbild vom vorsorgenden … Sozialstaat wollen die Sozialdemokraten jedem bessere Chancen geben. Dazu soll der Unterbau des Bildungssystems gefestigt werden, sodass in Zukunft allen Kids schon ab dem 1. Geburtstag hochwertige Einrichtungen zur Verfügung stehen. So weit, so gut. Nur läuft die Finanzierung der Sozialdemokraten auf eine ordinäre Umverteilung hinaus…. Denn die SPD will den Ausbau der frühkindlichen Bildung komplett aus dem Geldbeutel der Eltern finanzieren. Sie sollen auf eine Kindergelderhöhung verzichten; ihre Steuervorteile werden gekappt. Besonders dreist: Sogar ein Ausbildungsfreibetrag soll angeknapst werden, um eine bessere Ganztagskita-Versorgung für Kleinkinder aufzubauen.

Um das ganze Ausmaß dieses Betrugsmanövers zu erfassen, muss man sich ein paar andere Geldströme ansehen. Denn bei den öffentlichen Ausgaben für sein Bildungswesen liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit hinten. Um das prozentuale Niveau der Spitzenreiter zu erreichen, müssten die Finanzminister von Bund und Ländern jährlich 50 Milliarden Euro mehr für Kitas, Schulen und Hochschulen investieren.‘

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Sie bekommt ein Baby – und er die Krise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Februar 2007

In der letzten Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verfasste Karen Krüger einen lesenswerten Artikel über die Generation ‚Neue Väter’.

Die Schlussfolgerungen der Autorin finde ich bedenkenswert:

‚Der amerikanische Männerforscher Michael Kimmel hat unlängst festgestellt, dass ein anderes Mann-Sein nur Bestand haben kann, wenn die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schafft.

Das im Januar eingeführte Elterngeld ist gewiss ein erster Schritt in diese Richtung. Doch Emanzipation funktioniert nur, wenn der Mann nicht nur als Behandelter, sondern auch als Handelnder auftritt.

Anders als in Skandinavien wird die Gleichstellungs- und Familienpolitik in Deutschland überwiegend von Frauen gemacht, die auf dem langen Weg zu mehr Gleichstellung gelernt haben, Wünsche zu definieren und flexibel auf Rollenerwartungen zu reagieren.

Kampagnen und Initiativen, an denen Männer sich maßgeblich beteiligen, sind dagegen rar. Anstatt sich selbst zu engagieren, reagieren viele Männer träge oder fühlen sich in die Defensive gedrängt.‘

Daran kann Mann/ muss Vater doch etwas ändern, oder?

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Väter sind keine Weicheier

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Februar 2007

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat sich im Interview mit der Welt unmissverständlich hinter die Familienpolitik von Ursula von der Leyen gestellt. Die im Rahmen der neuen Elterngeldregelung vorgesehenen ‚Vätermonate’ sieht er als ‚bescheidenen Schubs’ an:

… Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass wir eine Gesellschaft sind, in der Männer immer noch Probleme haben, zu erklären, dass auch sie Kinder betreuen wollen. Meine eigene Lebenserfahrung ist – und bei meinen Söhnen wird das noch intensiver sein -, dass man die Kinderbetreuung mitleben will. Mit den „Vätermonaten“ hat der Staat jetzt einen bescheidenen Hinweis gegeben, dass der Mann nun in seinen Betrieb gehen und diese Zeit auch einfordern kann, statt sich als Weichei zu fühlen. Viele, die das jetzt machen, sind ganz dankbar, damit beim Personalchef auftreten zu können. Denn der Personalchef muss sich ändern! Das ist nicht radikal. Es ist ein kleiner Schubs in Richtung Partnerschaft.

Also Sie, Roland Koch, begrüßen das Ende des Alphatiers?

Das Alphatier ist doch längst nicht mehr männlich. 

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Sind Hausmänner Rabenväter?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Februar 2007

Die Absurdität der Debatte, die ‚konservative‘ Familienpolitiker und Politikerinnen derzeit inszenieren wird deutlich, wenn Mann es auf diese Frage zuspitzt.

Davon heben sich die Aussagen von Philipp Mißfelder (Bundesvorsitzender der Jungen Union), der sich selbst auch als Konservativ bezeichnet, erfrischend ab. Im Interview mit der Frankfurter Rundschau erklärt er unter anderem:

Herr Mißfelder, Sie sind jung genug und verdienen genug – wenn Sie Vater werden, sollte ihre Frau denn zu Hause bleiben?

So eine Entscheidung trifft man nur gemeinsam. Meine Frau studiert Medizin. Sie will nach dem Examen in ihrem Beruf arbeiten. Wir sind daher dringend darauf angewiesen, dass die Betreuungsangebote in Deutschland deutlich besser werden. Das ist die richtige Wahlfreiheit: Zu Hause bleiben oder Familie und Beruf vereinbaren. Aber ohne ausreichend Angebote zur Kinderbetreuung gibt es keine Wahlfreiheit. Ich will niemandem etwas vorschreiben, aber ich will auch niemanden in seinen Möglichkeiten begrenzen. …

… Eine Volkspartei, zu der auch konservative Kräfte in unserem Land selbstverständlich zählen, muss für sich in Anspruch nehmen, moderne Politik zu machen. … Ich halte mich für einen Konservativen. Aber ich nehme selbstbewusst für mich in Anspruch, in meiner persönlichen Lebensplanung Berufstätigkeit und Familie vereinbar zu machen.

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