Engagierte Väter sind Gewinner
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Oktober 2011
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat im Interview mit dem Magazin Focus flexiblere Arbeitszeiten in Unternehmen und mehr praktische Unterstützung für berufstätige Eltern angemahnt. „Im Vergleich zu Vollzeitmitarbeitern sind Teilzeitkräfte pro Stunde effizienter. Wer pünktlich gehen muss, arbeitet nämlich Dinge auf den Punkt ab.“
‚… FOCUS: Bei mehr als der Hälfte der Kinder von Paarfamilien arbeiten beide Eltern. Haben Politik und Wirtschaft diese Entwicklung allzu lange verschlafen?
Kristina Schröder: Insgesamt gibt es noch eine Menge zu tun. Auf die Doppelbelastung der Mütter durch Familie und Beruf wird immer noch zu wenig Rücksicht genommen. Und Väter, die sich intensiver um ihre Kinder kümmern wollen, bekommen zu oft im Betrieb den Looserstempel aufgedrückt.
FOCUS: Könnten wir da von Skandinavien lernen?
Kristina Schröder: Kürzlich hatte ich Besuch von Audun Lysbakken, dem norwegischen Minister für Gleichstellung. Er hatte gerade Vätermonate genommen und vermittelte mir sehr überzeugend, dass in seinem Land in diesem Punkt eine andere Kultur der Gleichberechtigung herrsche. Vor allem sind die Norweger weiter, was die Abkehr von beruflichen Präsenzritualen angeht. Dafür können wir kein Gesetz machen, aber wir können und müssen für eine andere Mentalität werben.
FOCUS: Ihre Kollegin von der Leyen wirbt dafür, nicht berufstätige Mütter für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Richtig so?
Kristina Schröder: Die richtige Ausgangsfrage lautet doch: Was wollen die Frauen, was wollen die Familien? Ich stehe für eine Politik, die den Familien Optionen eröffnet. Wir Politiker sollten nicht vorgeben, wie sich Familien am besten organisieren. …‘
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