der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Partnerschaft' Kategorie

Erfahrungen eines bekennenden Vaters

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. März 2013

… waren heute Morgen im Deutschlandradio Kultur zu hören. Nicol Ljubic, 1971 in Zagreb geboren und seit 1999 als freier Journalist und Autor in Berlin lebend berichtete von seiner Vaterschaft:

‚… Es klang verlockend. Dir werden die Herzen der Frauen zufliegen, sagte meine Freundin, Du wirst sehen, Du wirst zum Frauenschwarm. Dafür müsste ich nur: Vater werden. Und als Vater für meine Kinder da sein. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dachte ich. Aber damals, vor zehn Jahren, war es offenbar doch nicht so selbstverständlich. Oder einfach nur ein guter Trick meiner Freundin.

Um es vorweg zu nehmen: Ich bin in den ersten Jahren oft mit meinem Sohn tagsüber auf den Spielplatz gegangen und nicht selten war ich wirklich der einzige Vater unter lauter Müttern. Angebaggert hat mich deswegen aber keine der Mütter. Schade, eigentlich. Seitdem hat sich auch auf den Spielplätzen einiges getan, zumindest in der Gegend, in der ich wohne: Berlin, Prenzlauer Berg. Es wird zwar viel gespottet über junge Familien, Kinderyoga und Bugaboos, aber immerhin: Hier sind Väter, die tagsüber mit ihren Kinder buddeln, keine seltene Spezies mehr.

Meine beiden Söhne sind mittlerweile zehn und acht, für sie ist es ganz selbstverständlich, dass Papa zuhause ist, wenn sie aus der Schule kommen. Von Anfang an haben meine Freundin und ich uns gleichberechtigt um die Jungs gekümmert. Dass wir beide Freiberufler sind, macht es leichter.

In all den Jahren ist mir eines klar geworden: Zeit zu haben, ist ein Luxus, für den ich gern auf Geld und Karriere verzichte. Erfolgreiche Männer reden gern über ihre 16-Stunden-Tage und darüber, dass sie mit ein paar Stunden Schlaf auskommen und trotzdem Zeit haben für ihre Kinder: am Telefon oder per Skype. Ich wundere mich jedes Mal, dass ihnen dafür Respekt und Bewunderung entgegen gebracht wird. Ich denke: die armen Männer. Und frage mich: Was ist das für eine Gesellschaft, die solche Männer für Leistungsträger hält? …‘

Den Beitrag gibt es hier als mp3 zum Nachhören.

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Väter müssen aus dem Hamsterrad ausbrechen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Februar 2013

Der Bonner Kinderpsychiater und Bestsellerautor Dr. Michael Winterhoff hat bei der Kölner Bildungsmesse didacta einen Vortrag zum Thema „Lasst Kinder wieder Kinder sein!” gehalten. Im Interview mit dem WDR wiederholte er seine Kernthesen erläuterte was Kinder brauchen:

‚… Winterhoff: Kinder brauchen eine Mutter und einen Vater, die in sich ruhen. Eltern, die ein Gespür dafür haben, wann ein Kind Aufmerksamkeit oder Anleitung braucht und wann nicht. Sie lernen nur an den Reaktionen der Erwachsenen, was gerade angemessen ist und was nicht. Immer mehr Erwachsene wollen aber partout von ihrem Kind geliebt werden, sie können ihr Kind deshalb nicht warten lassen und später nur schwer “Nein” sagen. Wenn man Kleinkindern etwas verwehrt, werden sie wütend und trotzig. Viele Eltern halten das nicht aus, deshalb geben sie immer nach. Kinder lernen so, Erwachsene zu steuern, sie können gleichzeitig eine wichtige Erfahrung nicht machen: Nämlich, dass ihren Bedürfnissen nicht automatisch Folge geleistet wird – so lernt man Frustrationstoleranz.

WDR.de: Was sollten Eltern stattdessen tun?

Winterhoff: Wichtig ist, dass sie die Hebelwirkung erkennen: Zwischen ihrem eigenen Druck und dem Verhalten gegenüber ihren Kindern. Nur über die Eltern kann man den betroffenen Kindern helfen. Wenn es Vater und Mutter gelingt, aus dem Hamsterrad auszubrechen, können sie auch wieder über ihre Intuition verfügen und werden sich ihren Kindern gegenüber mit natürlichem Gespür verhalten. Dafür brauche ich selbst regelmäßige ausgedehnte Spaziergänge durch den Wald, zu Fuß, ohne Hund oder Handy. Wenn man sich darauf einlässt, hat man zwei bis drei Stunden lang sehr viele Gedanken, dann verschwindet der Druck, man ruht in sich und spürt sich wieder. Andere erreichen diesen Zustand über Yoga. …‘

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Kinder dürfen zwei Väter haben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Februar 2013

Das Bundesverfassungsgericht hat in einem heute verkündeten Urteil entschieden, dass Homosexuelle, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, künftig ein von ihrem Partner/ ihrer Partnerin zuvor angenommenes Kind ebenfalls adoptieren dürfen. Die Regelung, die Schwulen und Lesben solch eine sogenannte Sukzessivadoption verbietet, Ehepaaren aber erlaubt, ist demnach verfassungswidrig. Die Ungleichbehandlung verletzt laut Gericht sowohl die Rechte der betroffenen Lebenspartner als auch die der Kinder.

In den beiden dem Urteil zugrundeliegenden Verfahren hatte eine lesbische Frau ein in Bulgarien geborenes Kind adoptiert und im zweiten Fall ein schwuler Mann ein Kind in Rumänien. Den jeweiligen Lebenspartnern, die die Kinder ebenfalls betreuen und umsorgen, wurde die Adoption bislang verwehrt.

Das Gericht wies mit seiner Entscheidung die Bedenken zurück, dass einem Kind das Aufwachsen mit gleichgeschlechtlichen Eltern schaden könne. Nach Auffassung der Richter ist vielmehr „davon auszugehen, dass die behüteten Verhältnisse einer eingetragenen Lebenspartnerschaft das Aufwachsen von Kindern ebenso fördern können wie in einer Ehe“. Die Richter begründeten dies mit Sachverständigengutachten, wonach eine Adoption geeignet ist, auf das Kind „stabilisierende entwicklungspsychologische Effekte zu entfalten“.

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Väter gehen häufiger Einkaufen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2013

Die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der wöchentlichen Einkaufszeit hat sich deutlich verringert. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Bergischen Universität Wuppertal.

Die Untersuchung zeigt, dass in den vergangenen Jahren insbesondere Familienväter zunehmend mehr Zeit im Supermarkt verbrachten. Betrug der Abstand zwischen Frauen und Männern bei der wöchentlichen Einkaufszeit im Jahr 1996 noch 140 Minuten, sank er bis zum Jahr 2009 auf unter 40 Minuten.

Auch bei der Zahl der unternommenen Einkaufstrips gab es bei Familien mit Kindern eine deutliche Annäherung: Während Frauen 1996 wöchentlich durchschnittlich 6 und Männer 3,5 Einkaufstouren machten, unternahmen 2009 beide Partner rund 4. Insgesamt hat die Zeit, die Familien mit Kindern wöchentlich beim Einkaufen verbringen, zwischen 1996 und 2009 von 350 auf 310 Minuten abgenommen.

Bei kinderlosen Paaren lässt sich keine Differenz beim Einkaufsverhalten zwischen beiden Partnern belegen. Insgesamt verbringen diese Paare durchschnittlich mehr Zeit mit Haushaltsbesorgungen und gehen häufiger einkaufen als Familien mit Kindern.

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Die Gedanken eines werdenden Vaters

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Januar 2013

wurden von Malte Welding formuliert und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht:

‚… In sechs Wochen kommt mein erstes Kind zur Welt, und ich habe keine Ahnung, wie ich es von A nach B bekommen soll, ohne es dabei zu verletzten oder zu töten. Und diese Frage gehört noch zu den leichtesten.

In ihrer Kinderwagen-Untersuchung fand die Stiftung Warentest in jedem der geprüften Wagen Giftstoffe. Für Puppenkinderwagen würden strengere Vorschriften gelten, so die Tester. Spielzeug muss Grenzwerte für Weichmacher einhalten, ein Kinderwagen nicht. Wenn die Stiftung Warentest zu diesem Urteil kommt, fällt es einem natürlich schwer, einen Kinderwagen auszuwählen. Aber darf ich das Kind überhaupt rollen? Oder ist es dann nicht zu weit weg von mir? Ein Baby braucht doch Körperkontakt. Also lieber doch eine Babytrage? Der klassische Babybjörn?

“Ein Babybjörn geht gar nicht“, sagt meine Bekannte S., mit zwei Kindern die erfahrenste Mutter in unserem Freundeskreis. …

“Ja“, bestätigt unsere Hebamme, „Babybjörn ist nicht gut.“ Stattdessen soll man ein Tuch benutzen.

“Tücher sind ganz furchtbar“, sagt S. „Da musst du Knoten können wie ein Seemann.“

Ein Seemann bin ich ganz und gar nicht. Das Kind würde sicher stürzen. Aber gegen den Rat meiner Hebamme will ich nicht handeln. Wer jetzt spottet, der soll das ruhig tun.

Kein Schwangerschaftslaie kann sich vor einer Schwangerschaft vorstellen, was an Entscheidungen auf einen zukommt. Das Entscheidungsdilemma wird ihn spätestens dann erwischen, wenn er dieses kleine Blinken auf dem Ultraschallmonitor sieht. „Das ist der Herzschlag“, sagt einem eine freundliche Medizinerstimme, und von diesem Moment an ist man der vorsichtigste Mensch der Welt. …‘

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Kinder ja, heiraten nein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. November 2012

Immer mehr Paare in Europa werden ohne Trauschein Eltern. In Deutschland hat sich der Anteil nichtehelicher Geburten von 7,6 % im Jahr 1960 auf 33,3 % im Jahr 2010 mehr als vervierfacht. Damit steht die Bundesrepublik aber lediglich im Mittelfeld eines rapiden Anstiegs, der ganz Europa betrifft. Dies konnten Sebastian Klüsener, Brienna Perelli-Harris und Nora Sánchez Gassen vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock erstmals im Detail belegen. Ihre Erkenntnisse, für die sie Daten aus fast 500 verschiedenen Regionen ausgewertet haben, sind jetzt in der Zeitschrift „European Journal of Population“ nachzulesen.

Demnach stieg der Anteil nichtehelicher Geburten in Teilen Skandinaviens, Frankreichs und Großbritanniens mit Zuwächsen von 55 bis über 60 % seit 1960 weitaus stärker an als hierzulande. Für Deutschland zeigt die Regionalanalyse, dass sich neue und alte Bundesländer sehr voneinander unterscheiden: “Die Anteile nichtehelicher Kinder sind heute im Osten mit rund 60 % weitaus höher als im Westen mit etwa 20 bis 40 %”, sagt Klüsener. “Der Osten war dem Westen in dieser Hinsicht schon vor 1945 voraus und in den letzten Jahrzehnten hat sich dieser Unterschied noch verstärkt.“

Mit einem Plus um 53 % auf 64 % im Jahr 2007 ging es mit dem Anteil außerehelicher Geburten in Neubrandenburg im Osten Mecklenburg-Vorpommerns am steilsten bergauf. Am schwächsten kletterte die Quote innerhalb Ostdeutschlands um Chemnitz, wo sie um 43 % auf 55 % zunahm. Das übertrifft die West-Region mit dem stärksten Anstieg immer noch bei Weitem: Hier führt Bremen die Liste an, das von 7 % auf 35 % zulegte. Schlusslicht beim Anstieg ist in den alten Ländern Oberbayern, wo im Vergleich zu den 12 % von 1960 im Jahr 2007 lediglich 11 % mehr Kinder zur Welt kamen, deren Eltern keinen Trauschein hatten. Am konservativsten zeigt sich in dieser Hinsicht aber der Raum Stuttgart, wo der entsprechende Anteil insgesamt nur 18 % betrug.

“Das Bedürfnis, vor der Geburt der Kinder zu heiraten, hat an Bedeutung verloren. Insofern ist das goldene Zeitalter der Ehe eindeutig vorbei”, sagt Geograf Klüsener. 1960, als europaweit noch kaum nichteheliche Kinder auf die Welt kamen, lagen die Quoten in großen Teilen des Kontinents unter 15 %. Zwischen 1975 und 1990 stieg der %satz in vielen Ländern West- und Zentraleuropas geradezu sprunghaft an, insbesondere in Großbritannien, Frankreich, Dänemark und der ehemaligen DDR.

Es ist also an der Zeit, dieser Entwicklung in allen gesetzlichen Regelungen, also auch beim Sorgerecht, gerecht zu werden.

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Was Väter am meisten vermissen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Oktober 2012

Andreas Lorenz hat sich die Mühe gemacht, Statistiken zur Lebenssituation von Vätern zusammenzutragen. Die Ergebnissse hat es in seinem Blog ‘Papa Online‘ veröffentlicht.Ein Beispiel:

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Nicht verheiratete Väter bekommen weniger Rechte

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juli 2012

… als verheiratete. Zweieinhalb Jahre nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und knapp zwei Jahre nachdem auch das Bundesverfassungsreicht die geltenden Regelungen außer Kraft gesetzt hat, hat das Bundeskabinett jetzt eine neue Regelung zum Sorgerecht nicht verheirateter Väter vorgelegt. Diese können nun, auch gegen den Willen der Mutter das Sorgerecht erhalten. Voraussetzung ist, dass sie die Vaterschaft anerkennen, das Sorgerecht beantragen und dies nicht dem Kindeswohl widerspricht.

Das ist gemessen an der vorherigen Rechtelosigkeit und der Macht der Mutter, den Vater aus dem Leben des Kindes auszuschließen ein klarer Fortschritt. Angesichts der Lebenswirklichkeit, in den neuen Bundesländern werden über 60 Prozent aller Kinder außerhalb einer Ehe geboren und in den alten immerhin auch knapp 30 Prozent, eine Benachteiligung der Kinder und ihrer Väter.

Väter, und das gilt unabhängig vom Ehestand, sind für die Entwicklung von Kindern unabdingbar. Je fürsorglicher sie diese Aufgabe wahrnehmen können, desto positiver ist dies für die Entwicklung der Kinder. Vor diesem Hintergrund muss es eine Regelung geben, die dem nichtverheirateten Vater das Sorgerecht nach der Anerkennung der Vaterschaft automatisch zuerkennt.

Eine solche Regelung des Sorgerechts würde zugleich den Kindesinteressen gerecht, sie würde den in der Verfassung normierten Elternrechten auch des nichtehelichen Vaters entsprechen und für die unterschiedlichen Lebensformen die Potenziale für eine gemeinsame und rechtlich verbindliche Sorge stärken.

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Du bist nicht mein Vater!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juni 2012

‚Du hast mir gar nichts zu sagen’ oder ‚Du bist nicht mein Vater’ sind oft benutze Phrasen heranwachsender Jugendlicher in Patchworkfamilien. Der Versuch es immer allen in einer Patchworkkonstellation – den eigenen und den fremden Kindern, der neuen Partnerin und den jeweiligen Ex-Partnern – recht machen zu wollen, führt oft an die Grenzen der eigenen Kräfte und zu scheinbar ausweglosen Konfliktsituation.

Wie man diesen Konfliktherden vorbeugen kann oder schon schwelende Konflikte lösen kann, zeigt Katrin Dubois in einer Vortragsreihe auf, die sich an alle Mitglieder einer Patchworkfamilie richtet

In den Vorträgen erhalten die Teilnehmenden Informationen zu einem Mediationsverfahren, das schon im alten Ägypten und auch in vielen östlichen Kulturen unter den Menschen angewandt wurde. Ziel ist es, Familienmitglieder wieder miteinander ins Gespräch zu bringen und mit den Beteiligten eine für alle Parteien gewinnbringende Lösung zu erarbeiten.

Der erste Vortrag findet am 19. Juni in der Heilpraktikerschule Düsseldorf statt. Die Kosten betragen15 Euro. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich.

Katrin Dubois, Konfliktcoach für Familien in Nordrhein-Westfalen beschäftigt sich seit Ihrem Jurastudium mit dem Verfahren der Mediation. Nach Ihrer Ausbildung zur geprüften Mediatorin an der Universität Köln hat sie sich auf die Konfliktberatung und Mediation in Patchworkfamilien spezialisiert.

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Wenn die Väter mitspielen, wird der Wiedereinstieg der Partnerin leichter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. April 2012

Der Übergang von der Partnerschaft zu einer Familie mit Kind bedeutet oft das Ende der ursprünglichen Absicht der Partner, sich familiäre Pflichten und Erwerbsarbeit partnerschaftlich aufzuteilen. Schleichend werden Männer dann zu Familienernährern und Frauen bleiben bei den Kindern zuhause. Eine qualitative Studie im Auftrag der hessenstiftung – familie hat zukunft und des Bundesfamilienministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass der ursprüngliche Lebensentwurf von Frauen und Männern umso leichter aufrecht erhalten bleiben kann, je länger Väter eine eigene Elternzeit in Anspruch nehmen.

„Der Weg aus der Familienzeit ins Erwerbsleben ist nicht immer leicht. 80 % der nicht erwerbstätigen Frauen in Hessen wollen spätestens in den Beruf zurück, wenn die Kinder größer sind. Die Wiedereinstiegsquote liegt aber nur bei 13 %. Wiedereinsteigerinnen brauchen insbesondere die Unterstützung des Partners,“ sagte Staatssekretärin Petra Müller-Klepper aus dem Hessischen Sozialministerium bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch in Wiesbaden.

„Eine vollzeitnahe und qualifikationsadäquate Rückkehr nach einer familienbedingten Erwerbsunterbrechung gelingt leichter und besser mit aktiver Unterstützung der Ehemänner“, bekräftigte Eva-Maria Welskop-Defaa, Leiterin der Abteilung Gleichstellung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zusammen mit der Hessenstiftung hatte das Bundesministerium den Blick auf die Männer beim beruflichen Wiedereinstieg der Partnerin gelenkt.

Der Autor der gemeinsam geförderten Studie „Väter und der Wiedereinstieg der Partnerin“, Hans Georg Nelles stellte vor einem Fachpublikum die Hauptaussagen vor. „Väter sind bereit, Veränderungen im Familiensystem beim Wiedereinstieg der Partnerin mitzutragen und gegebenenfalls ihre eigene Arbeitszeit zu reduzieren. Allerdings muss diese Bereitschaft rechtzeitig abgerufen werden“, erläuterte Nelles. Wesentlich sei die Bereitschaft der Partnerin, ihre Verantwortung für das Familieneinkommen zu übernehmen. Ein Wiedereinstieg „auf Probe“ etwa mit geringer Stundenzahl sei kein Signal der Verantwortungsübernahme. Weiterlesen »

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