der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Partnerschaft' Kategorie

Aushandlungen von Paaren zur Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. August 2015

Zwischen den Wünschen von Vätern, mehr Zeit in Familie bringen zu wollen und der tatsächlichen Reduzierung von Arbeitszeit nach der Geburt eines Kindes oder der Inanspruchnahme von längeren Elternzeiten klafft immer noch eine Lücke. Zur Erklärung dieser Widersprüche gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Untersuchungen und Studien, die gute Gründe und Erklärungen liefern, nach Ansicht der Tübinger Wissenschaftlerin Almut Peukert aber zu kurz greifen.

Sie setzt sich in ihrer kürzlich veröffentlichten Dissertation kritisch mit den vorliegenden Quantitativ empirischen Studien zur Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter auseinander. Neben der jeweiligen Datenbasis und fehlender Vergleichsgruppen gibt sie insbesondere zu bedenken, dass in allen Studien mit theoretischen Modellen es (neo-) utilitaristischen Paradigmas gearbeitet wird, welche als Handlungsmodell der rationalen Wahl voraussetzen. Dies ist ihrer Meinung nach ‚unterkomplex‘.

Sie hält es für erforderlich, den Blick stärker auf die innerpartnerschaftlichen Aushandlungen im Übergang zur Elternschaft zu richten. Auf der Grundlage der von ihr mit 9 Paaren geführten Partner- und Einzelinterviews entwickelt sie anhand des Aspekts „Wer betreut das Kind?“ vier zentrale Begründungsfiguren, die sich in der Selbst- und Fremdzuschreibung von Betreuungsverantwortung und –aufgaben unterscheiden:

„1. ‚Hegemonic Mothering‘: Beide Elternteile sehen selbstverständlich und einvernehmlich die Mutter in der Betreuungsverantwortung, während der Vater als (deutlich) weniger kompetent und verantwortlich positioniert wird.

2. ‚Sameness Taboo‘: Beide Elternteile verstehen sich auf Paarebene als potenziell egalitäre Betreuungspersonen. Der Vater versucht jedoch implizit über geschlechterdifferenzierende Annahmen seine Betreuungsverantwortung zu minimieren.

3. ‚Maternal Gatekeeping‘: Die Mutter schreibt sich selbst die Hauptverantwortung für die Betreuung des Kindes zu und versucht das Engagement des Vaters zu begrenzen. Der Vater hingegen versteht sich als egalitärer Elternteil und widersetzt sich dem ‚Maternal Gatekeeping‘.

4. ‚Equally Shared Parenting‘: Beide Elternteile sehen sich selbstverständlich, einvernehmlich und im gleichen Maße in der Betreuungsverantwortung.“

Auch bei der Frage, „Wer nimmt wie lange Elternzeit?“ weist die Autorin anhand der von ihr untersuchten Paare nach, dass nicht nur die Nominalwerte der Erwerbseinkommen und die beruflichen Rahmenbedingungen maßgeblich sind. „Vielmehr handelt es sich bei den Aushandlungen um eine Konstruktion von Realität, durch die Handlungsoptionen … wahrgenommen werden.“

Die vier Begründungsfiguren spielen auch bei der Elternzeitaufteilung eine Rolle. Peukert weist systematische Unterschiede darin, welche Erwerbstätigkeiten, Karriere(n) und Einkommen in den Aushandlungen der Paare zur Elternzeit relevant bzw. nicht relevant gemacht werden, nach. Weiterlesen »

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Weichenstellungen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. August 2015

EntscheidungsgründeWie teilen sich Paare nach der Geburt ihrer Kinder die Aufgaben in Familie und Beruf auf? Was war für diese Entscheidung wichtig? Konnten sie die gewünschte Aufteilung verwirklichen? Und was erwarten sie von der Politik? Hierzu wurden mehr als 3.000 Mütter und Väter, die als Paare mit ihren Kindern unter 6 Jahren zusammenleben, bei einer vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Untersuchung des Instituts für Demografie in Allensbach repräsentativ befragt.

Wesentliche Ergebnisse: Während Männer und Frauen vor der Geburt des ersten Kindes zu 71 Prozent beide Vollzeit erwerbstätig sind, reduzieren Mütter danach ihre Erwerbstätigkeit. Die durchschnittliche Stundenzahl der Berufstätigen verringert sich bei den Männern von 43 auf 42 Stunden unmittelbar nach der Elternzeit, weil auch ein Teil der Väter den Arbeitsumfang reduziert. Bei den berufstätigen Frauen verringert sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 37 auf 25 Wochenstunden (von 37 auf 23 in Westdeutschland und von 38 auf 31 in Ostdeutschland). Die meisten Elternpaare entscheiden sich nach der Geburt weiterer Kinder für die gleiche Erwerbskonstellation, die sie beim ersten Kind gewählt haben.

Die meisten Eltern hatten von vornherein feste Vorstellungen, wie eine solche Aufteilung aussehen könnte (58 Prozent). Paare, bei denen nach der Elternzeit oder den Elternzeiten der Vater in Vollzeit und die Mutter ebenfalls in Vollzeit oder in längerer Teilzeit arbeitet, haben mehr Planungsbedarf als andere. Ihre Festlegungen erfolgten etwas später und werden von mehr Erwägungen und Gesprächen begleitet.

Nach den Ergebnissen der vertiefenden Intensivinterviews beschäftigen sich die gemeinsamen Überlegungen oft damit, für wie lange die Mutter in Elternzeit geht und mit wie vielen Stunden sie später in den Beruf zurückkehrt. Für Väter wird dagegen die Beibehaltung der Vollzeitberufstätigkeit in der Regel vorausgesetzt. Im Hinblick auf die Väter diskutieren die Partner eher darüber, ob diese Elternzeit beanspruchen sollten und wie stark sie sich an der Kinderbetreuung und der übrigen Familienarbeit beteiligen. Dabei stimmten die grundsätzlichen Vorstellungen von Männern und Frauen meist überein. Die Aufgabenteilung verlief für 87 Prozent ohne Kontroversen, als das gemeinsame Prüfen von Alternativen und Realisierungsmöglichkeiten.

Bedeutsam dafür, dass Väter von der Elternzeit Gebrauch machen, ist auch das Erwerbsverhalten der Mutter: Dort, wo die Mütter nach der eigenen Elternzeit mit höherer Stundenzahl berufstätig sind, entscheiden sich Väter deutlich häufiger für eine eigene Elternzeit (29 Prozent) als dort, wo die Mütter mit einer kürzeren Teilzeit in den Beruf zurückkehren (21 Prozent) oder gar nicht berufstätig sind (17 Prozent). Wenn Mütter ihre Erwerbstätigkeit für längere Zeit unterbrechen, gilt in vielen Familien die durchgehende Berufstätigkeit des Vaters für die materielle Sicherung als notwendig. Weiterlesen »

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Geschichten von der modernen ‚Heimatfront‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2015

Was passiert, wenn Väter zu Hause bleiben und Mütter die Familie finanziell versorgen? Das Projekt ‚The Big Flip‘ dokumentiert Geschichten dieser Veränderungen.

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Kinder, Karriere und Vereinbarkeit … es beginnt alles im Kopf

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Juli 2015

… denn das, was ich mir nicht vorstellen kann, wird schwerlich Wirklichkeit werden können. Mit diesem Zusammenhang beschäftigt sich Ines Hein in ihrem Beitrag „Neue Väter, alte Klischees“ für ntv. Auf der einen Seite nehmen vier von fünf Vätern nehmen zwei Monate Elternzeit. Gut zwei Drittel aller Väter verzichten gleich ganz darauf, auf der anderen besagt die Studie „Eltern 2015″ das mit 85 Prozent generell mehr Väter für ein partnerschaftliches Erziehungsmodell stimmen als Mütter mit nur 67 Prozent. Die Erklärungen für diese Differenzen sind komplex.

“Die Einstellung des Vaters ist der eine Aspekt”, weiß Eberhard Schäfer, Geschäftsführer des Väterzentrums Berlin, das sich als Verein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt. “Die Haltung der Mutter der andere. Zwar wird die Entscheidung über die Aufteilung der Elternzeitmonate gemeinsam gefällt. Doch viele Paare reden darüber nicht miteinander.” Wenn eine Mutter also selbst das erste Jahr zu Hause bleiben möchte, ist die Sache ohne einen weiteren Dialog oft entschieden.

Was keinesfalls heißen soll, dass der geringe Anteil von Männern in längerer Elternzeit auf das Konto engagierter Mütter ginge. Andersherum wird eher ein Schuh daraus: “Wenn Männer lediglich die beiden Partnermonate nehmen, heißt das nicht zwangsläufig, dass sie weniger familiär engagiert wären”, betont Schäfer.

Neben den (nicht geführten Aushandlungsprozessen und den Reaktionen am Arbeitsplatz spielt noch ein weiterer Faktor eine bedeutsame Rolle. Ein Vater bringt es auf den Punkt: “Nach zehn Monaten in Elterncafés und auf Spielplätzen wünsche ich mir, dass es eine gleichberechtigtere Wahrnehmung für Väter in längerer Elternzeit gäbe. Ich habe oft gehört, wie besonders es sei, dass ich so lange zu Hause bleibe. Aber für mich war das die Realität, und dieses Lob klang immer ein wenig so, als würde mich jemand dazu beglückwünschen, dass ich mir die Schuhe selbst zugebunden habe.”

Quelle

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Väterkarenz unterstützt den Wiedereinstieg der Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Juni 2015

Geht auch der Vater in Karenz (Elternzeit), schaffen Mütter leichter die Rückkehr in den Beruf. Das wird nun erstmals durch das neue AK Wiedereinstiegsmonitoring gemessen: 77 Prozent der Frauen, deren Partner in Karenz waren, sind mit Ende der arbeitsrechtlichen Karenz zum zweiten Geburtstag ihres Kindes wieder erwerbstätig. Dagegen sind es bei Frauen ohne partnerschaftliche Teilung nur 56 Prozent. Immer mehr Väter gehen in Karenz, die Unterbrechungen werden aber kürzer.

Statt des Langzeitmodells des Kinderbetreuungsgeldes (30 plus 6 Monate) wählen immer mehr Frauen kürzere Modelle. Die Rückkehr in den Beruf gelingt diesen Frauen besser, wie das Wiedereinstiegsmonitoring zeigt. Demgegenüber gilt für Frauen, die das Langzeitmodell gewählt haben: Obwohl sie 1.200 Euro im Monat dazuverdienen dürfen, sind nur ein Drittel mit Ende der arbeitsrechtlichen Karenz wieder zurück im Beruf.

Trotz höheren wirtschaftlichen Drucks haben Alleinerzieherinnen bis zum zweiten Geburtstag ihres Kindes eine Wiedereinstiegsquote von nur 53 Prozent gegenüber 58 Prozent bei Frauen insgesamt. Deutliche Unterschiede bei der Väterbeteiligung und den Wiedereinstiegschancen von Frauen gibt es auch nach Branchen.

Das Wiedereinstiegsmonitoring wurde im Auftrag der AK zum zweiten Mal von L&R Sozialforschung erstellt – erweitert um wichtige neue Inhalte:  So ist es erstmals möglich die Gestaltung der Karenz in Paarbeziehungen und von Alleinerzieherinnen zu analysieren. Außerdem zeigt das aktuelle Monitoring erstmals die Auswirkungen der neuen Kurzmodelle, weil Daten über einen längeren Zeitraum zur Verfügung standen.

Die anonymisierten Daten stammen vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger, dem Arbeitsmarktservice, dem Sozialministerium sowie den Krankenkassen. Erfasst wurden alle Personen, die 2006 bis 2012 Kinderbetreuungsgeld bezogen haben. Dabei wurde bis zu fünf Jahre nachbeobachtet, ob ein Wiedereinstieg erfolgt ist oder nicht. Das sind 440.000 Personen, ohne Selbständige und BeamtInnen.

Auf Basis der Ergebnisse braucht es aus Sicht der Arbeiterkammer familienpolitische Maßnahmen für mehr partnerschaftliche Arbeitsteilung und Erleichterungen für Alleinerzieherinnen:

  • Ein Recht auf einen bezahlten Papamonat.
  • Ein Ende der finanziellen Benachteiligung von Eltern, die sich für ein kurzes Kinderbetreuungsgeld-Modell entscheiden.
  • Eine längere Mindestbezugsdauer beim Kinderbetreuungsgeld, um längere Väterkarenzen zu erreichen.
  • Einen Gleichstellungsbonus für eine partnerschaftliche Teilung der Karenz.

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Neue MännerWege sind online

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juni 2015

MaennerWegeEs ist vollbracht: die Zeitschrift Switchboard (1989-2014) hat mit dem Portal MaennerWege.de einen  Online-Nachfolger bekommen. Nach mehreren Monaten Vorarbeit wurde das Portal letzte Nacht freigeschaltet.

Die MännerWege sind ein nicht-kommerzielles Online-Portal. Sie verstehen ihr Angebot in der Tradition von Switchboard. Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit (1989-2014) und werden von Alexander Bentheim und Frank Keil verantwortet und betreut. Beide wohnen und arbeiten in Hamburg und sind u.a. langjährige Herausgeber bzw. Autoren für „Switchboard“.

Die „MännerWege“ veröffentlichen zukünftig (Gast)Beiträge zu Lebenslagen, Anliegen und Bedürfnissen von Männern, Vätern und Jungen als Texte, Audios, Videos und Bildergalerien – wobei diese als Querschnittsthemen zu unvermeidbaren, aber auch gewollten Überschneidungen in folgenden Rubriken führen:

  • in der Heimatkunde greifen wir geographisch-regionale Themen auf, etwa mit kürzeren und längeren Berichten und Reportagen zu Initiativen, Ideen, Ereignissen, Tagungen, politischen Entwicklungen – wir wollen aber auch Heimaten neu beleben, inneren und äußeren Orten einen Raum verschaffen, an denen Mann sich zuhause fühlen kann;
  • das WerkZeugs kümmert sich um Themen in der Arbeitswelt einschl. Bildung und Schule, Pädagogisches im weitesten Sinne, Beratung, Coaching, Therapie. Auch wird sich der eine und andere Rat für den Alltag oder das Leben überhaupt finden;
  • die Körpersachen beinhalten Beiträge zu Gesundheit, Männermedizin, Ernährung, Sexualität und Sport;
  • mit U18 fragen wir nach neuen Erkenntnissen und Entwicklungen in der Arbeit mit Jungen und zur Jungenpädagogik sowie generell nach Belangen für Jungen und männliche Jugendliche, bis hin zu intergenerativen Themen, die Jungen betreffen;
  • der Feierabend enthält (rezensierte) kulturelle Beiträge aus Theater, Kunst, Belletristik, Fotografie, Musik – auch wenn wir wissen, dass hier manche hart arbeiten, um anderen den Feierabend zu versüßen;
  • in der Revue schließlich findet sich Biographisches, Reflexives, Suchendes und Gefundenes, um sich „mitreisend“ auf MännerWege einzulassen.

Unsere Philosophie: Weil das Leben beständig fließt, neue Fragen alte Antworten ablösen, Werte und Traditionen verworfen und wiederbelebt werden, macht es Sinn, soziale, kulturelle und andere Orientierungen mit all jenen, die an Entwicklung und Gemeinschaft interessiert sind, kommunikativ zu teilen. Dazu möchten die MännerWege ihren Teil beitragen.

Alexander Bentheim und Franz Keil laden ein, der einen oder anderen Spur zu folgen – es gibt immer etwas Neues zu entdecken.

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Schluss mit dem Spagat

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juni 2015

Wie Sie aufhören, sich zwischen Familie und Beruf zu zerreißen. Eigentlich mag ich keine Ratgeber und der Titel haut mich auch nicht gerade vom Hocker. Aber da ich die Autorin Felicitas Richter neulich bei einer Veranstaltung zum Thema in Berlin getroffen habe und sie mir sagte, dass sie viele positive Rückmeldungen, gerade auch von Vätern bekommen hat, habe ich mir das Buch doch einmal etwas genauer angesehen.

Es passt wunderbar zum aktuellen Diskurs über das was geht und was Mann oder Frau sich in die Tasche lügen, bietet aber deutlich mehr als die Werke von Brost und Garsoffky. Richter bleibt nicht bei der Aussage stehen, dass Arbeit und Leben für Väter und Mütter nicht ins Gleichgewicht zu bringen sind. Da der Tag nun mal zeitlich limitiert ist, kann ich ein Mehr an Arbeit nicht beliebig durch zusätzliche Ruhe- und Entspannungsphasen auf der anderen Seite der Waage ausgleichen. Das Bild der Waage passt auch gar nicht, da Arbeit ein Teil des Lebens ist und die Abspaltung zu den Problemen führt, die ‚Vereinbarkeit‘ flicken möchte.

Richter setzt mit dem von ihr entwickelten Konzept ‚simple present‘ vielmehr darauf, die scheinbar diametral wirkenden Kräfte analog zu denen eines Kreisels ins Gleichgewicht zu bringen. Die aktive Konzentration auf eine Sache, in sich selbst ruhen und die Gegenwärtigkeit im Hier und Jetzt, vergleichbar mit dem Verhalten spielender Kinder, kann ihrer Ansicht nach auch gestressten Eltern weiterhelfen.

Wie dies im Alltag praktiziert werden kann verdeutlicht die Autorin an einer Vielzahl alltäglicher Situationen, die sie anhand eigener Erfahrungen als Mutter von vier Kindern nachvollziehbar und ansprechend beschreibt. Rubriken wie ‚Zum Ausprobieren‘ und ‚Wenn es hart auf hart kommt‘ machen deutlich, dass es nicht um einfache ‚Rezepte‘ geht, sondern um Kommunikation und Aushandlungsprozesse: Mit den (eigenen) Kindern, dem Partner und der Partnerin, dem Arbeitgeber und …

Im hinteren Klappentext fasst sie noch einmal die wichtigsten ‚Tools‘ zusammen. Mein Favorit: „Perfektionismus ablegen … setzen Sie sich und andere nicht unter Druck. Dabei verlieren Sie zu viel Kraft. …“

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Väter brauchen engagierte Partnerinnen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juni 2015

1990 am Küchentisch in Köln gegründet, ist der Verband berufstätiger Mütter e. V. (VBM) heute als bundesweiter Lobbyverband nicht mehr wegzudenken: Ob eine Stellungnahme zum ElterngeldPlus, zur Frauenquote im Bundesfamilienministerium oder zum Familienbericht NRW – die Expertise der ehrenamtlich engagierten Frauen des VBM zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie – für Frauen UND Männer – ist gefragt.

In 25 Jahren Ehrenamt mit überparteilichem politischem Engagement wurde viel erreicht, auch wenn zahlreiche Forderungen der Anfangsjahre zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Themenfeldern Betreuung & Bildung, Familien-& Rollenbilder, Arbeitswelt & Karriere sowie Recht & Steuern nach wie vor hoch aktuell sind. 25 Jahre Verbandsarbeit wollen die VBM-Mitglieder feiern und laden dazu auch alle Interessierten ein, am Samstag, den 13. Juni 2015, von 13.30 bis 16.30 Uhr, ins Studio Dumont in der Breite Straße 72, in 50667 Köln.

Gäste und Teilnehmer erwarten spannende Impulsreferate unter anderem von Dr. Marita Alami, Vorsitzende des Arbeitskreises Kölner Frauenvereinigungen, sowie von Helma Sick, Co-Autorin von Renate Schmidt „Ein Mann ist keine Altersvorsorge” und erfahrene Finanzberaterin für Frauen. Zudem stehen zwei kleine erlesene Podiumsrunden auf dem Programm – zum einen mit Gründungsfrauen und VBM-Frauen der ersten Stunde, und zum andern mit Melanie Vogel, Initiatorin und Veranstalterin der Frauenkarrieremesse women&work, Hans-Georg Nelles, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bundesforums Männer, und mit Cornelia Spachtholz, der Vorstandsvorsitzenden des VBM.

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Große Mehrheit der Väter in Elternzeit folgt dem Gesetz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. März 2015

Fast vier von fünf Vätern (79 %), die für ein im dritten Vierteljahr 2013 geborenes Kind Elterngeld bezogen, entschieden sich für die im Gesetz für sie vorgesehenen zwei Partnermonate. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatten Väter in Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen mit durchschnittlich 2,7 Monaten die kürzesten Bezugsdauern. Väter in Bremen bezogen mit durchschnittlich 4,2 Monaten bundesweit am längsten Elterngeld, gefolgt von den Vätern in Berlin mit 3,9 Monaten. Der Bundesdurchschnitt lag bei 3,1 Monaten; zwei Jahre zuvor waren es noch 3,3 Monate.

Insgesamt wurden 244 000 Leistungsbezüge von Elterngeld für die im dritten Quartal 2013 geborenen Kinder gemeldet. Väter bezogen bei rund 61 000 der insgesamt 189 000 im betrachteten Bezugszeitraum geborenen Kinder Elterngeld. Dies entsprach einer Väterbeteiligung von 32,3 %.

Analog zur Statistik der beendeten Leistungsbezüge zum Elterngeld (Geburten bis 31. Dezember 2012) lassen sich auch aus der neuen Bestandsstatistik zum Elterngeld (Geburten ab 1. Januar 2013) Aussagen über die endgültige Inanspruchnahme von Elterngeld für Kinder eines bestimmten Geburtszeitraums errechnen. Aufgrund der derzeitigen maximalen Bezugsdauer von 14 Monaten kann eine Auswertung nach beendeten Leistungsbezügen allerdings erst fünf Quartale nach Ablauf des betrachteten Geburtszeitraums erfolgen.

Der durchschnittliche Elterngeldanspruch bei Müttern, die vor der Geburt nicht erwerbstätig waren, lag bei 329 Euro monatlich (nicht erwerbstätige Väter: 331 Euro). Elterngeldbezieher, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, hatten einen durchschnittlich höheren Elterngeldanspruch (Mütter: 900 Euro; Väter: 1 249 Euro).

Mit dieser Entwicklung bestätigen sich die Erfahrungen aus den skandinavischen Ländern: mit der zunehmenden Inanspruchnahme der Elternzeit durch Väter nähern diese sich an die für sie vorgesehenen Zeiträume an. Island hat daraus die Konsequenz gezogen und Zahl der für Väter reservierten Monate von drei auf fünf erhöht. Ob die im Elterngeld Plus Gesetz geplanten vier Partnerschaftsbonusmonate eine vergleichbare Wirkung erzielen bleibt abzuwarten.

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Eine (zu) leise Veränderung im Hintergrund

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. März 2015

Der Zwischenruf der „Realistin“ Sonja Bayer in der Huffington Post legt den Finger auf die Schwachstelle der Diskussion zur Gleichberechtigung in Deutschland:

„… Gleichberechtigung wird häufig mit Frauenförderung assoziiert, dabei soll Gleichberechtigung doch alle „fördern”. Nicht nur die Rolle der Frau hat sich in den letzten ca. 65 Jahren stark verändert, sondern auch die Rolle des Mannes-insbesondere des Vaters.

Diese Veränderung scheint sich aber eher „leise im Hintergrund” zu vollziehen. Denn wo sind die Vorbilder für die Männer, die sich gleichwertig in Haushalt und Partnerschaft einbringen? Wo sind die „Förderveranstaltungen” für Väter die eine längere Elternzeit nehmen möchten- für Väter, die mit dem kranken Nachwuchs zu Hause bleiben und für Väter, die sich gleichwertig und engagiert in die Erziehung einbringen wollen?

Männer, die ein Meeting früher verlassen müssen um das Kind von der Kita abzuholen oder Männer, die sich morgens auf der Arbeit abmelden, weil das Kind krank ist, werden gerade in der freien Wirtschaft von vielen Kollegen und oft auch von Vorgesetzten … belächelt. Ganz schnell gilt der Mann dann als „Softie” oder gar „Weichei”.

Viele Frauen wünschen: engagiert sollen sie sein die Männer und gerade auch in ihrer Vaterrolle-aber bitte doch kein Softie! So wird es für viele Männer zu einer schwierigen, vorbildlosen Gratwanderung zwischen dem engagierten Partner/Vater und dem „Weichei”. …

Wenn die Gesellschaft diese „neuen” Männer/Väter fördern möchte, sollten alle die Männer/Väter in dieser Entwicklung unterstützen und gerade auch Frauen Männer in diesem „Entwicklungsprozess” unterstützen- denn es ist ein Gewinn für alle gleichermaßen: die Männer, die Frauen und die Kinder. …“

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