der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Männer' Kategorie

Frauen wollen erwachsene Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2009

Ein Buch für Männer, über das ‚Nabelschnurdilemma’ und die Notwendigkeit, dieses zweite Band zur Mutter in einem emanzipatorischen Akt zu durchtrennen. ‚Älter wird Mann von alleine. Erwachsen nicht unbedingt.’ Der Autor Roland Kopp-Wichmann schöpft aus einer 25-jährigen Praxis als Paartherapeut, Coach und Führungskräftetrainer, die in das Buch in Form unterhaltsamer Beispiele von Mamasöhnchen im Nadelstreifen einfließen.

Kopp-Wichmann führt seine Leser anschaulich durch die psychologischen Hinter- und Abgründe von Paarbeziehungen, beschreibt die Vorteile für Frauen (und Männer), einen nicht erwachsenen Partner zu haben, um dann konkrete Wege zur Ablösung für Männer aufzuzeigen, die sich entschieden haben, erwachsen zu werden, denn ‚Männer lassen sich durch Frauen nicht verändern’, und das gilt umgekehrt genauso. Mann muss es schon wollen.

Dazu gehört dann u.a. ein Test ‚Wie erwachsen bin ich?’, eine Anleitung, sich mit seinem eigenen Vater (-bild) auseinanderzusetzen und eine ganze Reihe von praktischen Übungen zur Ablösung. Beeindruckt hat mich das Bild des Autopiloten, der in vielen Alltagssituationen sehr hilfreich ist, in der Partnerschaft aber häufig zur Kollision im Blindflug führt.

Im letzten Abschnitt gibt es dann auch noch Hinweise für die Partnerin, die Lektorin war schließlich der Überzeugung, dass das Buch zu 80% von Frauen gekauft wird. Aber deshalb hätte es nicht so rosa sein müssen.

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‘Gleichberechtigung habe ich mir leichter vorgestellt’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. März 2009

Es ist vertrackt: Frauen an die Macht!, lautet seit Jahrzehnten die Parole – die Realität in Job, Familie, Alltag sieht, insbesondere für Väter und Mütter, immer noch anders aus. SPIEGEL ONLINE fragt zum Frauentag nach. Fünf Männer, fünf aufschlussreiche Antworten:

Paartherapeut Woinoff: “Partnersuche nach archaischen Gesichtspunkten”
“Natürlich machen Männer öfter Karriere, sie haben ja auch einen doppelten Anreiz: Sie bekommen nicht nur das Geld und die gesellschaftliche Anerkennung – sie werden dadurch auch für Frauen attraktiver.” mehr…

“Brigitte”-Chefredakteur Lebert: “Ich bin ein Mann, aber das ist Zufall”
“Das ‘Brigitte’-Team besteht zu 95 Prozent aus Frauen, da sind Teilzeit- und Halbtagsjobs Alltag. Auch auf Führungsebene. Die Arbeit mit Frauen ist sehr angenehm. Sie kommen zum Beispiel – entgegen aller Vorurteile – schneller zum Punkt.” mehr…

SPIEGEL-Redakteur Bednarz: “Gleichberechtigung ist schwerer, als ich mir vorgestellt habe”
“Meine Frau Esther und ich versuchen, Gleichberechtigung zu leben, und das ist schwerer als wir uns vorgestellt haben. Vor allem als ich mir vorgestellt habe.” mehr…

Business-School-Präsident Steffens: “Viele Assistentinnen sind Akademikerinnen”
“Bei uns im Kollegium ist der Frauenanteil relativ groß, wir sind schließlich ein Lehr- und Wissenschaftsbetrieb, also eine der so genannten weichen Industrien. Und natürlich sind viele megastarke Frauen dabei, auch in Führungspositionen. Aber ich beobachte ein interessantes Phänomen.” mehr…

Familienwissenschaftler Bertram: “Deutschland ist weit hinten bei der Gleichberechtigung”
“Die Bundesrepublik ist noch mehr als andere Länder eine Industriegesellschaft. Männlich dominierte Branchen wie die Autoindustrie oder der Maschinenbau prägen die Wirtschaft – deshalb sind wir ziemlich weit hinten, wenn es um Gleichberechtigung geht.” mehr…

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Das “starke Geschlecht” in der Krise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2009

Wann ist ein Mann ein Mann? Diese Frage wird angesichts enormer gesellschaftlicher Veränderungen in der Machtbalance zwischen Männern und Frauen immer intensiver debattiert. Ist das ehemals starke Geschlecht tatsächlich in einer Umorientierungs-, Übergangs- und Aufbruchsphase? Für “betrifft” beobachtet Claus Räfle Männer aus verschiedenen Generationen.
Da ist der 34-jährige “metrosexuelle” Großstadt-Mann, der feminin und verständnisvoll auf Kuschelkurs ist. Er möchte von den Frauen lernen und hält alle typisch männlichen Eigenschaften für überholt. Ganz anders sieht dies Marc, 23, aus Berlin. Er geht mehrmals die Woche zum Bodybuilding. Er wirkt in seinen Posen wie ein Macho. Für ihn ist die Emanzipation zu weit gegangen.

Völlig anders sieht dies Michael aus München, der sich anschickt seinen Job für ein Jahr ruhen zu lassen, um sich ganz für Familie und Kindeserziehung zu engagieren. Der Automobilingenieur nutzt die Elternzeit, da seine Frau einen besser bezahlten Job hat. Michael bekam den “Spitzenvater Preis 2008”. Um der verunsicherten Männerwelt zu helfen, hat eine Unternehmerin aus dem Westfälischen diesen Preis gestiftet.

Auf der Suche nach dieser neuen Identität ist auch Cristian aus Rodgau. Er ist aus der Generation der Mitvierziger, die häufig ohne männliche Vorbilder heranwuchsen. Männer, die in ihren eigenen Beziehungswelten dann Partnerinnen hatten, die nicht nur im Beruf Karriere machten und unabhängig waren, sondern die auch in der Zweisamkeit auf Augenhöhe verhandeln wollten.

Cristian schätzt starke Frauen außerordentlich, aber manchmal will er seine Männlichkeit richtig spüren. Gemeinsam mit einer Gruppe Gleichgesinnter trifft er sich zu einem langen Wochenende in der Wildnis. “Indianerspielen” haben sie das als Jungs genannt. Heute hilft es den Männern auf der Suche nach sich selbst.

Der Film von Claus Räfle ist am Mittwoch, den 44.03.2009, von 20.15 bis 21.00 Uhr auf SWR zu sehen.

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Sie rotzen, sie motzen, sie rasen und sie mobben …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Februar 2009

maennerzeitung_1-2009_klein… junge Männer machen Schlagzeilen. Grund genug für die Männerzeitung auf Spurensuche zu gehen: Wo sind die jungen Männer? Wer macht sich für sie stark?

Junge Männer sind im Clinch: Traditionell männliche Sozialisation fordert von Jungen und Männern eine einseitige Orientierung an äußeren Leistungsmaßstäben unter gleichzeitiger Ausblendung emotionaler, sozialer und spiritueller Bedürfnisse.

Genauer Hinschauen tut Not: Barbara Ingenberg von der Opferberatungsstelle für gewaltbetroffene Jungen und Männer wendet sich gegen stereotype Denkmuster. Auf Die Frage, ob Gewalt typisch männlich ist, meint sie: „Die Vorstellung, dass Männer Täter sind und Frauen Opfer, entspricht nicht der Realität. Die Wirklichkeit ist viel differenzierter. Gewalt hat kein Geschlecht.

Die Zahlen zur Jugendgewalt sind nicht eindeutig. Sie zeigen weniger eine breite Zunahme der Gewalt, als eine Zunahme an Meldungen und Anzeigen. Die Gesellschaft reagiert sensibel auf jugendliche Regelverstösse. Der Kampf gegen Regelverstösse allein genügt jedoch nicht. Junge Männer brauchen Perspektiven und Vorbilder. Sie brauchen reelle Chancen auf eine Lehrstelle und einen Arbeitplatz. Und sie brauchen männliche Vorbilder: Väter, Lehrer, Fussballtrainer, ältere Kollegen. Keine Dauerhelden, aber lebensfreudige Menschen, die ihnen Mut machen

So kommt die Männerzeitung zum Fazit: Junge Menschen brauchen Menschen um sich herum, die ihnen zeigen können, wie das Leben geht. Real, alltäglich und unspektakulär. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen den Sinn für diejenigen Risiken schärfen, für die es sich lohnt, allen Mut zusammen zu nehmen: Das Risiko, sich selbst zu sein.

Die Ausgabe 1-2009 der Männerzeitung erscheint am 6. März.

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Die Männerzeitung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Februar 2009

Die Schweizer Männerzeitung erscheint seit 2001 vier Mal jährlich in einer Auflage von 4000 Exemplaren. Jede Nummer beleuchtet ein Schwerpunktthema aus den Bereichen Arbeit, Familie, Gesundheit, Sexualität, aus Männersicht. Zielpublikum sind engagierte Männer, die sich kreativ mit ihrem Mannsein auseinandersetzen, interessierte Frauen sowie Männer und Frauen, die beruflich mit Männern zu tun haben.

Die Zeitung will «Männerwirklichkeiten ungeschminkt abbilden» und so Männer zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Geschlechterrolle und ihrem Beitrag zum Gleichstellungsprozess ermutigen. Gleichstellung wird als Prozess betrachtet, der von Frauen und Männern gemeinsam getragen und vorwärts gebracht werden muss. Ziel ist die Chancengleichheit: Die Zeitung liefert auf Männerseite einen Beitrag, dass (mehr) Männer in diesen Prozess einsteigen und dabei den potenziellen Gewinn (von Lebensqualität, Gesundheit und Autonomie) stärker gewichten können als den potenziellen Verlust (von Status und Macht).

Das Projekt Männerzeitung hat sich in den acht Jahren seines Bestehens sehr erfreulich entwickelt. Die Zeitung ist im Bereich der professionellen und ehrenamtlichen Männer- und Väterarbeit breit abgestützt. Sie ist die zentrale Vernetzungs-, Veranstaltungs- und Informationsplattform der «zukunftsorientierten» Männer und Väter. Sie arbeitet eng mit „männer.ch“, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen zusammen.


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Immer mehr Berliner Väter gehen in den Papaladen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Februar 2009

Männerunde im Papaladen in Berlin

Männerunde im Papaladen in Berlin

Schon jeder fünfte Vater lässt seine Arbeit ruhen und verzichtet auf Geld, um für sein Kind da zu sein. Der Grund dafür: Die Einführung des Elterngeldes im Januar 2007. Bis zum Juni 2008 sind laut Statistischem Bundesamt 28 742 Anträge in Berlin bewilligt worden. 20,4 % werden inzwischen von Vätern eingereicht. Die Zahl hat sich mehr als verdoppelt (Mitte 2007 noch 11,1 %)!

Das Elterngeld ermöglicht Vätern und Müttern insgesamt 14 Monate Babypause. Dabei werden 67 Prozent des letzten Nettoeinkommens vom Staat gezahlt – bis maximal 1800 Euro. Das lohnt sich: In Berlin bekommen Väter durchschnittlich 806 Euro (Frauen: 594 Euro).

Und: In den zwei Jahren seit der Einführung der Elternzeit werden auch wieder mehr Babys geboren! 2008 wurden in Berlin 35 153 Geburten gezählt, 3979 mehr als 2007. 2006 waren es noch 29 628.

Allein in Mitte kamen im vergangenen Jahr 5164 Kinder zur Welt: Das ist Spitze in Berlin!

Väter mit Kinderwagen – auf den Straßen der Stadt keine Seltenheit mehr. In der Marienburger Straße gibt es sogar einen Papaladen. Mitbegründer Marc Schulte:

„Die meisten Väter teilen sich heute die Betreuung des Kindes mit ihren Frauen. Ein Großteil davon sind Akademiker in Festanstellung, die im Durchschnitt acht Monate Elterngeld beziehen!“

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Halt an. Wo läufst du hin?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Februar 2009

„Halt an. Wo läufst du hin?“ Unter diesem Motto stehen die diesjährigen E-Mail-Fastenimpulse speziell für Männer, angeboten von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), der Katholischen Glaubensinformation (kgi) und der Kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge. Zu den Fastensonntagen und den besonderen Tagen der Fastenzeit erhalten die Teilnehmer einen kurzen Text zugemailt, der zum Innehalten und Nachdenken einlädt.

„Wir Männer sind meistens unterwegs. Zur Arbeit, zum Erfolg usw. Manchmal mit hängender Zunge, außer Atem.“ So Dr. Hans Prömper, Leiter der katholischen Erwachsenenbildung in Frankfurt und Mitinitiator des Projekts. Deshalb gelte es, das Tempo herauszunehmen. „Halt an. Wo läufst du hin?“, schrieb im 17. Jahrhundert der Mystiker Angelus Silesius zu Recht.

Die elf Impulse vom Aschermittwoch bis zum Ostermontag orientieren sich am jeweiligen Tagesevangelium. Davon ausgehend schreiben Männer für Männer, was sie mit dem Text verbinden und welche Fragen sich ihnen stellen. Unter den Autoren sind Praktiker aus der Männerarbeit, aber etwa auch der HR-Kirchenfunkredakteur Klaus Hofmeister und der Erzbischof von Bamberg, Dr. Ludwig Schick.

Die Briefe in der Regel am Vorabend bzw. bei den Sonntagen am Freitag verschickt.

Anmeldung

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In Zwangsehen leiden auch die Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2009

Bisher wurde das Thema Zwangsehe vor allem aus der Perspektive der Frauen betrachtet. Doch es gibt auch Männer, die gegen ihren Willen verheiratet werden. Sie sprechen nur selten über ihr Leid.

„Mein Leben ist vorbei“, sagt Ali Akdeniz. Das sagt er, nachdem er 30 Jahre lang mit einer Frau zusammengelebt hat, die er nicht liebt. 30 Jahre hat er still gehalten, zuerst wegen der Eltern, dann wegen der Kinder.

Ein halbes Jahr zuvor war der Vater alleine in die Türkei gereist. Er brachte ein kleines Foto mit. Es zeigte ein Mädchen, an das sich Ali Akdeniz nur vage erinnern konnte. Als Kind hatte er ein paar Mal im Heimatdorf mit ihr gespielt. Das sei seine Cousine und seine zukünftige Ehefrau, sagte der Vater.

Schicksale muslimischer Mädchen, die zwangsverheiratet werden, die bedroht, geschlagen oder gar ermordet werden, wenn sie sich dem Willen ihrer Familien widersetzen, sind bekannt. Ein Viertel der türkischen Frauen lernt den Ehemann erst bei der Hochzeit kennen. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Neun Prozent gaben an, zur Ehe gezwungen worden zu sein.

Die Perspektive des Mannes hat dagegen bisher kaum jemanden interessiert. „Man ging einfach davon aus, dass Männer von arrangierten Ehen nur profitieren“, sagt Ahmet Toprak, Pädagogik-Professor an der Fachhochschule Dortmund und Experte für deutsch-türkische Migrantenfamilien.

Doch Ali Akdeniz Geschichte ist kein Einzelfall. Im Mädchenhaus Bielefeld gibt es seit 2007 die bundesweit erste Online-Beratung gegen Zwangsheirat. Im vergangenen Jahr haben hier nicht nur Frauen, sondern auch 28 Männer Hilfe gesucht. Auch Kazim Erdogan kennt einige Fälle von jungen Männern, die von ihren Familien in eine Ehe gedrängt wurden – mit Erpressung und Gewalt. Der Psychologe betreut in Berlin-Neukölln ehrenamtlich eine der ersten Beratungsgruppen für türkische Väter. Von 30 Männern hätten alleine vier ihre Hochzeit als Zwang empfunden, sagt er.

„Die Männer waren bisher völlig auf sich allein gestellt“, sagt Kazim Erdogan. „Sie tragen ihre Sorgen in die Moschee und beten.“ Darüber zu sprechen ist fast unmöglich. Es widerspricht ihrem Bild vom starken Mann und Familienvater. „Der Leidensdruck muss sehr groß sein“, sagt Erdogan.

„Hochzeiten mit engen Verwandten sind üblich. Das wird als ein Weg gesehen, der Familie zu helfen“, sagt Ahmet Toprak. Auch wenn ein junger türkischer Mann ein zu offenes Leben führt, trinkt, Drogen nimmt oder viele Freundinnen hat, kann die Heiratsfalle zuschnappen. „Dann sieht die Familie die Hochzeit als Disziplinierungsmaßnahme“, sagt Toprak. Betroffen sind zudem Homosexuelle. „Sie werden zwangsverheiratet, um das bürgerliche Image der Familie zu bewahren“, sagt Toprak. Viele Schwule führen nach der Hochzeit ein Doppelleben, doch die Fassade bleibt bewahrt.

Toprak stammt selbst aus der Türkei und hat als erster Wissenschaftler türkische Männer zum Thema Zwangsheirat befragt. Das Ergebnis: Sie kommen mit Zwangsehen meistens besser klar als Frauen. „Männer haben viel mehr Möglichkeiten, der Situation zu entfliehen, da sie weniger kontrolliert werden“, sagt Toprak. Im Gegenteil: Seitensprünge oder Liebesbeziehungen der Männer würden häufig stillschweigend geduldet. Für die zwangsverheiratete Frau dagegen wird die Ehe oft zum Gefängnis.

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Henne oder Ei?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Februar 2009

Seit Jahren liegt das Einkommen von Frauen unter dem der Männer. Üblicherweise wird diese Lohnkluft mit unterschiedlicher Qualifikation, Berufswahl und Berufserfahrung von Frauen und Männern erklärt. Eine Studie des DIW Berlin macht darauf aufmerksam, dass offenbar noch ein weiterer Faktor bei den Einkommensunterschieden eine Rolle spielt: das Ausmaß der Hausarbeit.

Männer arbeiten nach wie vor weniger im Haushalt als Frauen – vollbeschäftigte Männer in Paarhaushalten etwa eine Stunde pro Werktag, so das DIW. “Hausarbeit beansprucht Zeit und Energie, die Frauen sonst in ihren Beruf investieren könnten”, meint die Autorin und DIW-Arbeitsmarktexpertin Silke Anger. So würden vollberufstätige Frauen ohne Hausarbeit rund ein Viertel mehr verdienen als Frauen mit täglich zwei Arbeitsstunden im Haushalt.

Arbeitsteilung folgt traditionell Vorstellungen

Trotz eines Anstiegs der Erwerbsbeteiligung und Wochenarbeitszeit von Frauen hat sich an der Aufteilung der häuslichen Tätigkeiten insgesamt zwischen Frauen und Männern bislang wenig geändert, wie das DIW festgestellt hat. Selbst vollbeschäftigte Frauen verwendeten noch immer deutlich mehr Zeit auf die häusliche Arbeit. Nach wie vor bestehe eine Spezialisierung von Paaren innerhalb eines Haushalts. „Vollzeitbeschäftigte Männer nehmen mit täglich neun Stunden Erwerbsarbeit die Rolle des Hauptverdieners ein – und mähen am Wochenende den Rasen.

Vollzeitbeschäftigte Frauen, die mit ihrem Partner zusammenleben, arbeiten im Schnitt eine halbe Stunde weniger am Arbeitsplatz, dafür übernehmen sie im Haushalt häufiger Wischmopp und Kochlöffel – Tätigkeiten, die sich nicht auf das Wochenende verschieben lassen“, ist in der Studie zu lesen. Diese Tendenz sei selbst in Haushalten erkennbar, in denen beide Partner vollerwerbstätig seien.

Qualifikation schützt vor der Hausarbeitsfalle

Die Arbeitsteilung im Haushalt hängt stark von den Einkommenssaussichten beider Partner ab. Finanziell lohnt es sich für ein Paar, wenn sich der Partner mit dem schlechteren Verdienst stärker auf die unbezahlte häusliche Tätigkeiten konzentriert. Verdienen beide Partner, Mütter und Väter, etwa gleich viel, können sich beide in gleichem Maß an der Haus- und Familienarbeit beteiligen, ohne dass dadurch das Haushaltseinkommen sinkt.

Langfristig könnte eine stärkere Gleichberechtigung bei der Hausarbeit große Effekte haben: Eine geringere Belastung im Haushalt könnte Frauen ermutigen, stärker in ihre Karriere zu investieren und eine größere Nähe zum Arbeitsmarkt aufzubauen. Dadurch kann sich die Lohnkluft zwischen den Geschlechtern verringern.

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Trauernde Männer gesucht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2009

Für eine wissenschaftliche Studie an der Universität Würzburg werden Männer gesucht, die eine ihnen nahe stehende Person durch deren Tod verloren haben und darüber trauern. Anhand von zwei Fragebögen sollen sie im Internet anonym Fragen im Zusammenhang mit ihrem Verlust beantworten. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.

Wenn es um die Begleitung, Beratung und Therapie von Menschen in Trauer geht, steht Deutschland gut da. Anders verhält es sich mit dem Gebiet der Trauerforschung; diese wird in Deutschland kaum betrieben.

Dies zeigt sich unter anderem darin, dass es keine wissenschaftlichen Untersuchungsverfahren zur Erfassung des Trauerns gibt, wie sie in englischer Sprache seit langem in Gebrauch sind. Dabei könnten derartige Verfahren zu einem deutlich besseren Verständnis des Trauerverlaufs beitragen; mit diesem Wissen ließe sich die Situation der Betroffenen spürbar verbessern.

Dieses Defizit wollen Wissenschaftler nun beheben: In einem Projekt am Institut für Psychologie der Universität Würzburg, das gemeinsam mit der Praxis für Psychologische Diagnostik und Beratung in Würzburg und des Trauerzentrums Frankfurt/M. durchgeführt wird, sammeln sie gegenwärtig Informationen von Menschen, die eine ihnen nahe stehende Person durch deren Tod verloren haben und darüber trauern.

Da sich bisher überwiegend Frauen an der Umfrage beteiligt haben, sind nun besonders Männer mit einem Verlusterlebnis gesucht. Männer, die sich selbst als Trauernde betrachten, auch wenn der Verlust schon lange zurückliegen mag, werden gebeten, via Internet an der Befragung teilzunehmen. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.

Quelle

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