der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Männer' Kategorie

Die Gleichberechtigung des Mannes stärken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Mai 2009

Die Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands (GKMD) wendet sich in einer Erklärung an die, die in Kirche, Staat, Parteien, Wirtschaft, Verbänden und Medien Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. “Durch die weltweit verflochtenen Entwicklungen in allen Lebensbereichen stehen wir vor vielfältigen Herausforderungen in Gesellschaft und Kirche. In dieser Situation politisch und pastoral angemessen für die Menschen tätig zu sein, setzt voraus, dass dieses Handeln sich vom Anspruch der Geschlechtergerechtigkeit leiten lässt. Wir wollen Frauen und Männern gerecht werden” heißt es in einer Erklärung.

Bestärkt sieht sich die GKMD dabei durch die Ergebnisse der zweiten repräsentativen Männerstudie „Männer in Bewegung. Zehn Jahre Männerentwicklung in Deutschland“.

Grundlage für Gleichstellungspolitik ist, dass die Perspektive beider Geschlechter gleichermaßen Berücksichtigung findet. Die Männerperspektive muss somit unverzichtbarer Bestandteil von Gleichstellungspolitik werden. Die GKMD fordert deshalb:

  • eine Überprüfung und ggf. Novellierung bestehender Gleichstellungsgesetze, sofern die Männerperspektive nicht oder nur unzureichend Berücksichtigung findet
  • eine geschlechterparitätische Besetzung von Gleichstellungseinrichtungen
  • politische und kirchliche Unterstützung beim Aufbau eines bundesweiten Netzwerkes von Männerorganisationen und -initiativen („Bundesforum Männer“)
  • finanzielle und personelle Stärkung der Männer-, Jungen- und Väterarbeit Männerpolitische Positionen und Forderungen der GKMD in der Familienpolitik

Die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt sich heute in unserer Gesellschaft für Mütter und Väter gleichermaßen. Immer mehr Männer, die Vater werden, wollen ihre Aufgaben als Väter aktiv gestalten. Das ist für die Kinder und damit für die Zukunft unserer Gesellschaft von grundlegender Bedeutung. Deshalb braucht unsere Gesellschaft eine breite gesellschaftliche Debatte über die Vaterrolle sowie über unterstützende familienpolitische und pastorale Maßnahmen für Väter. Die GKMD fordert deshalb:

  • klare Grundlagen zu schaffen, dass Mütter und Väter zwischen Familienarbeit, Erwerbsarbeit und verschiedenen Teilzeitmodellen ohne Probleme wählen können
  • weitere steuerliche Entlastung von Paaren mit Kindern
  • gleiche Behandlung von Vätern und Müttern in Fragen des Sorgerechts
  • Ausbau von Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren, Bezahlung von Tageseltern verbessern
  • Förderung familien- und väterfreundlicher Betriebe
  • Ausbau der Angebote für Väter (und ihre Kinder) in Kitas, Schulen und Familienbildung
  • Unterstützung und Stärkung aktiver Vaterschaft in Bildungsarbeit

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Die Krise wird zur Männer-Rezession

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2009

In diesem Fall stimmt ihre Prognose nicht. Im ‚Profil’ Interview hatte Alice Schwarzer auf die Frage: Werden die Frauen die Hauptleidtragenden der Wirtschaftskrise sein? geantwortet, ‚Davon ist auszugehen. Es trifft ja immer die Letzten in der Kette am härtesten.’ Das Gegenteil ist der Fall:

Es sind immer die gleichen Bilder, die derzeit um die Welt gehen: Bei Continental in Frankreich demonstrieren die Mitarbeiter, in Rüsselsheim fordern die Autobauer ein Rettungskonzept für Opel, in New York und London räumen die Banker ihre Büros, in denen sie nicht mehr gebraucht werden. Es sind die Bilder einer Krise – und die Gesichter der Menschen haben eines gemeinsam: Sie sind fast ausnahmslos männlich.

55 % aller Arbeitslosen sind derzeit männlich – und es werden wohl noch mehr. Männliche Mitarbeiter seien von der aktuellen Wirtschaftskrise stärker betroffen als weibliche. Während die Arbeitslosenquote bei Männern im April im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 % stieg, ist sie bei Frauen um 2,8 % zurückgegangen. In absoluten Zahlen heißt das: Während 217.848 Männer ihren Job verloren haben, haben 46.939 Frauen sogar eine neue Stelle gefunden.

Eine Begründung, die man auch beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) teilt: “Der Abbau von Arbeitsplätzen trifft momentan vor allem männliche Fachkräfte, weil Industriebranchen wie Auto oder Maschinenbau nach wie vor Männerdomänen sind”, sagt DGB-Sprecherin Claudia Frank.

Außerdem werden derzeit vor allem Vollzeitstellen abgebaut – aber viele Frauen haben keine 40-Stunden-Woche: Ziemlich genau ein Drittel der werktätigen Frauen sind teilzeitbeschäftigt. Bei Männern liegt dieser Anteil gerade mal bei 5,5 %.

So überrascht es auch nicht, dass der Anteil von Frauen im Niedriglohnbereich deutlich höher ist: Laut Bundesagentur sind 67,4 % aller geringfügig Entlohnten weiblich – sie arbeiten als Altenpflegerinnen, Tagesmütter, jobben als Aushilfskraft in Supermärkten oder gehen putzen. Diese Jobs sind zwar nicht gut bezahlt, aber sie werden gebraucht.

Gleichzeitig profitieren Frauen in den besser bezahlten Bereichen – denn traditionell weiblich dominierte Branchen wie Bildung und Gesundheit sind weniger krisenanfällig.

“Frauen sind außerdem flexibler, Weiterlesen »

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‚Ein Ehrenmann schlägt seine Frau nicht’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. April 2009

Im Gespräch mit Caroline Schmidt spricht Kazim Erdogan, der vor zweieinhalb Jahren in Berlin die erste türkische Vätergruppe ins Leben gerufen hat, über die Klischees, mit denen türkische Männer zu kämpfen haben und die Erfolge seiner Arbeit.

‘… SPIEGEL ONLINE: Sie sagten eben “meistens wachsen die Kinder bei den Frauen auf” – gibt es auch allein erziehende Väter?

Erdogan: Wir haben einige Väter in der Gruppe, die ihre zwei, drei Kinder alleine groß ziehen. Für die ist es am Anfang doppelt hart. Immerhin helfen oft die Großeltern.

SPIEGEL ONLINE: Spielen Ehre und Gewalt in diesen Gesprächen eine Rolle?

Erdogan: Wir reden darüber fast jeden Montag. Wir haben am Anfang unserer Sitzung immer eine Viertelstunde, in der jemand ein Thema vorschlagen kann. Oft spricht dann ein Mann irgendeine Gewalttat im Bekanntenkreis an, manche schildern auch eigene Aggressionen. Es ist für sie nicht einfach, ihre Frauen mit neuen Partnern zu sehen. Wir versuchen dann gemeinsam, denjenigen zu beruhigen. Und ich sage ihm dann immer, dass seine Ehre nicht von der Treue seiner Frau oder der Keuschheit seiner Tochter abhängt, sondern ganz allein von seinem Verhalten. Ein Ehrenmann rastet nicht aus und schlägt auf seine Frau ein.

SPIEGEL ONLINE: Es ist ein gängiges Vorurteil, dass türkische Männer sich nicht im Griff haben.

Erdogan: Damit haben die Väter immer zu kämpfen. Auch in den Behörden herrscht das Bild des brutalen, türkischen Mannes vor. Mit diesen Klischees wird man nicht leicht fertig. Wenn es zum Beispiel in einem Sorgerechtsstreit den Verdacht gibt, der Mann schlägt, sind die Kinder schnell weg. Viele Sachbearbeiter schenken den Geschichten der Frauen eher Glauben als denen der Männer.

SPIEGEL ONLINE: Welche Erfolge können Sie nach zweieinhalb Jahren Vätergruppe verzeichnen?

Erdogan: Die Männer sind offener geworden, viel offener. Türkische Männer reden sonst nie über ihre Probleme, Ehekrisen oder Scheidungen dürfen in traditionellen Familien niemals gegenüber Freunden oder Bekannten thematisiert werden. Sie sind auch ruhiger geworden, haben Tricks und Kniffe gelernt, sich selbst in schwierigen Situationen im Griff zu behalten. Viele Männer erzählen mir, dass sie sich jetzt mit ihren Kindern und Enkelkindern besser verstehen als früher, auch mit der Ehefrau laufe es besser. Manche haben jetzt eigene Vätergruppen gegründet, um diese Erfahrungen weiter zu geben.’

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Der Mann als Krisengebiet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. April 2009

Alice Schwarzer hat Profil, dem Online – Magazin Österreichs, das sie als ‚Deutschlands Starfeministin’ ankündigt, in einem ‘Mail-Rap’ 40 Fragen beantwortet, unter anderem zu Männern und ihrem Beitrag zur gegenwärtigen Krise, zum gegenwärtigen Geschlechterverhältnis und den Perspektiven

‚… profil: Sie haben in einem Interview gesagt, dass die Männer die Hauptverursacher der Wirtschaftskrise sind, was natürlich auch quantitativ zu erklären ist. Wie lautet Ihre psychologische Erklärung dafür?

Schwarzer: Meine materialistische Erklärung dafür lautet: Die Männer haben ja auch das große Geld. Meine psychologische Erklärung: Für Männer ist Geld nicht gleich Mittel zum Zweck wie für Frauen, sondern gleichbedeutend mit Macht und Potenz. Darum zocken sie so enthemmt.

profil: Der Mann wird von der Sachliteratur neuerdings zum Krisengebiet erklärt: Muss er uns in seinem heutigen Zustand leid tun?

Schwarzer: Nein, Mitleid ist immer falsch. Aber Mitgefühl dürfen wir schon haben mit diesen Jungen und Männern, die in ihrem alten Selbstverständnis erschüttert sind und ein neues noch nicht so recht gefunden zu haben scheinen.

profil: Existiert so etwas wie eine Männerbewegung?

Schwarzer: Kennen Sie eine?

profil: Die US-Feministin Susan Faludi und auch andere Feministinnen erklären die Krise des Mannes mit seinem kaputten Selbstwertgefühl, das sie im Schwinden der Ernährer- und Versorgerrolle begründet sehen. Wie lautet Ihre These dazu?

Schwarzer: Ich schließe mich der klugen Susan Faludi an.

profil: Studien belegen, dass Scheidungsväter durch Alkoholismus, Depressionen und andere psychische Erkrankungen besonders gefährdet sind. Wieso können Männer so schlecht allein sein?

Schwarzer: Weil sie es so gar nicht gewohnt sind. Aber ich denke, dass die zunehmende Isolation und Vereinsamung in unserer kapitalistischen Welt keinem Menschen guttut, egal, welches Geschlecht er hat.

profil: In einem profil-Interview haben Sie vor ein paar Jahren gesagt, dass die sexuelle Verweigerung die letzte Machtbastion des Mannes ist, um die emanzipierten Frauen zu bestrafen. Hat sich diese Tendenz noch verstärkt?

Schwarzer: Ich sehe heute in der Sexualität eher zwei Tendenzen: Die eine ist die einer zunehmend gleichberechtigten kommunikativen Sexualität auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern. Die andere ist die einer zunehmend ungleichen Sexualität, die nicht zuletzt von einer frühen Pornografisierung und Frauenverachtung der Männer geprägt ist.

profil: Die in der „sexuellen Marktwirtschaft“, wie die Schweizer Autorin Sibylle Berg das nennt, schwer vermittelbaren Frauen sind die gut situierten Akademikerinnen um die 40. Ist weiblicher Erfolg noch immer das Anti-Aphrodisiakum schlechthin?

Schwarzer: Für manche Männer. Nicht für alle. Siehe meine vorige Antwort. …

profil: Die schwedische Autorin Maria Sveland hat mit ihrer feministischen Polemik „Bitterfotze“ einen neuen Gender-Diskurs angeregt. Die Quintessenz des Buches ist die wachsende weibliche Frustration bei der Familiengründung. Genau ab diesem Punkt werden auch in liberalen Beziehungen die Karten zuungunsten der Frauen neu gemischt. Wie kann man dagegen ankämpfen?

Schwarzer: Indem man auch in der Liebe weniger zu Illusionen und Selbstbetrug neigt und mehr zur Wahrheit und Eigenverantwortung.

profil: Simone de Beauvoir sagte: „Mutterschaft ist eine Form der Sklaverei.“ Hat sie noch immer Recht?

Schwarzer: Bis vor gar nicht so langer Zeit war das so. Heute wird das besser, allmählich. Aber noch fast immer sind die Mütter mehr in der Pflicht mit den Kindern als die Väter.

profil: Wie lautet Ihre Prognose für den Gebärstreik der Frauen? Wird sich diese Tendenz verschärfen?

Schwarzer: Ich habe eher den Eindruck, dass Frauen es wieder zunehmend wagen, Kinder und einen Beruf zu wollen. …’

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Befreiungsbewegung für Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. April 2009

Mit der Frauenbewegung verändert sich auch der Status des Mannes in der Gesellschaft. Die Autoren möchten zeigen, wo »Mann« in dieser Gesellschaft steht und wie seine Zukunft aussehen kann.

Das Buch ‘ Befreiungsbewegung für Männer – Auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie. Essays und Analysen’ untersucht das feministische Zeitalter und liefert Ausblicke und Vorschläge für die Ära danach. Gleiche Verpflichtungen, Gleichbehandlung und Gleichwertigkeit beider Geschlechter müssen das Ziel sein. Damit führt auch an einer offenen wie offensiven Interessenvertretung der Männer kein Weg vorbei.

Eine so offen wie offensiv auftretende Männerbewegung ist nach vier Jahrzehnten einseitiger Mädchen- und Frauenförderung als überfällige weltanschauliche Korrektur zu sehen. Sie steht auf der Agenda 21. Ihre Aufgabe wird sein, Männer aus falschen und schädlichen Selbstverpflichtungen, aus der Fessel enger sozialer Erwartungen, aus tradierten Rollenkäfigen zu befreien.

Eine große Rolle spielen Themen wie die Stellung des Mannes in der Familie, Gewalterfahrungen, Diskriminierung, Gesundheit und Sterblichkeit, Männerpolitik, Emotionen und traditionelle Männlichkeit.

Mit Beiträgen von Gerhard Amendt, Christine Bauer-Jelinek, Warren Farrell, Claudia Fischer, Astrid von Friesen, Paul-Hermann Gruner, Arne Hoffmann, Klaus Hurrelmann, Karin Jäckel, Beate Kricheldorf, Eckhard Kuhla, Susanne Kummer, Hans-Joachim Lenz, Karl- Heinz van Lier, Marc Luy, Wolfgang Schmidbauer, Matthias Stiehler, Markus Theunert und Martin Verlinden.

Ein Buch, das Widerspruch und Kontroversen auslösen will.

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Wenn Papa in den Knast muss

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2009

Das Produkt eines ambitionierten Projekts ist ab kommender Woche an einem ungewöhnlichen Ort erhältlich. Im ‚Gitterladen’ halten die Sächsischen Landesvollzugsanstalten dann ein Buch bereit, welches gemeinsam mit Vätern in Haft, der Diplom-Psychologin Nicole Borchert und dem Verein “Leben ohne Fesseln e.V.“ entstanden ist. Ein Kinderbuch namens “Wir treffen uns im Traum“ – Eine Geschichte über Papa im Gefängnis”. Es handelt in Bildern und Texten von dem kleinen Mädchen Alessa, dessen Vater ins Gefängnis muss.

In Sächsischen Haftanstalten sind derzeit 3.381 Männer inhaftiert. Davon sind aktuell rund 960 Väter von minderjährigen Kindern (28,4 %). Zum Vergleich: 252 Frauen verbüßen Haftstrafen in Sachsen. Davon haben 142 minderjährige Kinder. Dies entspricht einem Anteil von über 56,4 %.

Anlass für dieses ungewöhnliche Buchprojekt sei so Justizminister Geert Mackenroth das Leiden der Kinder. „Das Kinderbuch über Alessa und ihren Vater kann in einer schweren Lebenssituation helfen. Wenn Väter ins Gefängnis müssen, leiden ihre kleinen Kinder oft ganz besonders mit.

In den sächsischen Justizvollzugsanstalten fördern wir deshalb gezielt Vater-Kind-Projekte. Damit wollen wir die bestehenden Bindungen zwischen dem inhaftierten Vater und seinem Kind festigen. Das ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch ein Beitrag zur erfolgreichen Wiedereingliederung der Gefangenen nach der Haftentlassung.“

Das Kinderbuch “Wir treffen uns im Traum” – Eine Geschichte über Papa im Gefängnis – ab nächster Woche im Internetshop der Arbeitsbetriebe des Justizvollzuges zum Preis von 5,27 EUR erhältlich.

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Wann ist Mann ein Mann?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2009

Wann ist der Mann ein MAnn?Der am 4.3.2009 in der Reihe “betrifft” im SWR 3 ausgestrahlte Filmbeitrag ‘Wann ist der Mann ein Mann?’von Claus Räfle ist inzwischen auf den Seiten von Mestemacher eingestellt und kann dort in voller Länge abgerufen werden.

Eine Kurzversion gibt es auf den Seiten des SWR.

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Schweizer Vätertag 2009

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2009

Der Schweizer Vätertag wird in diesem Jahr zum 3. Mal durchgeführt: Um seine Verankerung zu stärken, hat maenner.ch als Träger einiges unternommen, um die Leitidee dieses nationalen Aktionstages weiter zu verankern. So wurde mit drei namhaften Unternehmen der Kredit- und Versicherungswirtschaft auch in diesem Jahr eine Sponsoringpartnerschaft eingegangen.

Diese Firmen versuchen die betriebswirtschaftlichen Vorteile aus dem Gleichgewicht von Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen systematisch auszuschöpfen. In zukunftsorientierter Weise – und trotz oder gerade wegen trüber Konjunkturlage – setzen sie auf die Profitabilität familienfreundlicher Arbeitsbedingungen und nutzen diesen Erfolgsfaktor als Pfeiler einer wertorientierten Unternehmenspolitik.

Die betriebliche Praxis zeigt, dass die Förderung eines gesundheitsförderlichen Interessenausgleichs beruflicher und familiärer Aufgaben zum einen für die Attraktivität der Arbeitgebers, zum andern für die Leistungsmotivation von Fach- und Kadermitarbeitenden zu einem bedeutenden Faktor geworden ist.

Die Diskussion, die der «Schweizer Vätertag» im betrieblichen Umfeld anschiebt, ist gerade in Hinblick auf Männerrollen ein Zeichen der Zeit: Sachzwangargumente, Menschenbilder oder Grundannahmen von Gewinn- und Leistungsprinzip sind in der männlich geprägten Schweizer Führungslandschaft oft ein «Einstellungskorsett», wenn es darum geht, väterbewusste Arbeitsgestaltung und dessen längst erwiesene hohe Wertschöpfung zur kompetenten Organisation im betrieblichen Alltag weiter Realität werden zu lassen.

männer.ch setzt einen seiner langfristigen Schwerpunkte im Themenbereich «Mann und Arbeit». In diesem Zusammenhang kommt dem Vätertag eine wichtige Bedeutung betreffend die Arbeitswelt zu.

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Männer heute – Macho ist out, Softie nicht in

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. März 2009

Väter auf der Arbeit, Mütter zu Hause – so war das früher. Dass die Geschlechterrollen in Bewegung gekommen sind, ist allen klar. Doch die Mehrheit der Männer hat ihre neue Rolle noch nicht gefunden. Traditionelle Muster sind auf dem Rückmarsch, moderne aber noch nicht populär genug.

Männer haben sich modernisiert, aber anders als Manche vermuten. Zwar ist die Zustimmung zu Modellen, in denen Väter und Mütter sich beide um Haushalt und Kinder kümmern, gestiegen. Doch während die Gruppe der ‘modernen Männer’ kaum größer geworden ist, ist bei Männern mit traditionellen Wertvorstellungen die Akzeptanz anderer Modelle gewachsen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Männerarbeit der Evangelischen Kirche und der Gemeinschaft der katholischen Männer Deutschlands, die unter dem Titel „Männer in Bewegung“ am Mittwoch in Berlin vorgestellt wird. 1216 Männer im Alter von 17 bis 85 Jahre wurden dafür befragt. Die Ergebnisse wurden mit der Studie ‚Männer im Aufbruch’ verglichen, die 1998 erstellt wurde.

Nur noch 54 % der befragten Männer stimmten dem Satz zu „Frauen sind von Natur aus besser geeignet, Kinder zu erziehen“. Vor elf Jahren waren es 65 % gewesen. Die Ansicht, ein Kleinkind leide unter der Berufstätigkeit der Mutter, vertraten 38 %, 18 Prozentpunkte weniger als 1998. Hielten vor elf Jahren 39 % der Männer die Frauenemanzipation für „wichtig und gut“, waren es diesmal 46 %.

Vier Männertypen identifiziert die Studie: Da gibt es auf der einen Seite den teiltraditionellen Mann, der sich vornehmlich über den Beruf definiert, sich als Ernährer sieht und Kinder und Haushalt der Frau überlässt. Auf der anderen Seite gibt es den modernen Mann, der findet, dass sich Mann und Frau gleich um Haushalt und Kinder kümmern und beide zum Haushaltseinkommen beitragen sollten.

Dazwischen sind laut Studie der balancierende Mann und der suchende Mann angesiedelt. Während der balancierende Mann aus traditionellen und modernen Positionen aussucht, was in sein Lebenskonzept passt, kann der suchende Mann mit beidem nicht viel anfangen. „Der Suchende“, sagt Martin Rosowski, Geschäftsführer der Evangelischen Männerarbeit, „hat sein männliches Leitbild noch nicht gefunden, ebenso wenig wie den festen Platz in Beruf, Partnerschaft und Gesellschaft.“

Er ist laut Studie am stärksten ausgeprägt: Knapp ein Drittel der Befragten ließ sich ihm zuordnen. Ihm folgen der teiltraditionelle Typ (27 %) und der balancierende (24 %). Die „modernen Männer“ stellen mit 19 % nicht nur die kleinste Gruppe dar; ihre Zahl ist im Vergleich zu 1998 auch kaum gewachsen.

Ich werde am kommenden Mittwoch unter twitter.com/Vaeter von der Pressekonferenz über weitere Ergebnisse der Studie und die Diskussion darüber berichten.

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Familienpolitik für Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. März 2009

megatrend_maenner Dieser Satz bringt bei Google heute ganze 5 Treffer und keinen Hinweis darauf, dass mit dieser Überschrift der erste Megatrend des 1999 gegründeten Zukunftsinstituts von Matthias Horx beschrieben wurde.

‚Männer: Das Marketing entdeckt eine neue Zielgruppe – Wieso wir uns von verkrusteten Rollenbildern verabschieden müssen’ lautet heute der Titel in der Jubiläumsausgabe ‚10 Jahre Zukunftsletter’. Dort wird punktgenau das Dilemma thematisiert, dass gerade in diesem Monat, am 8. März war Weltfrauentag und am 20. März ist Equal Pay Day.

‚In weiten Teilen herrschte in unserer Kultur- und Konsumwelt ein höchst einseitiges Bild von den Männern vor. ER war das Maß aller Dinge. … Doch je weiter Die Emanzipation und die Gleichstellung voranschritt, desto stärker gerieten auch männliche Geschlechter- und Rollenidentitäten unter Druck. …

Damals nutzten zwar zwar gerade 1,5% der Männer die Möglichkeit, Erziehungsurlaub zu nehmen, jedoch der Trend war schon erkennbar. Erste Unternehmen wurden zu Vorreitern in Sachen Familienpolitik für Väter und nahmen die Bedürfnisse moderner Familien vorweg.’

So wie die Hotelfirma Marriot International, die mit der Working Father Campaign Leistungsträgern mit Kindern Fähigkeiten des Familienmanagements näher bringen wollte.

Und heute?

Hat sich die Situation grundlegend geändert. ‚Nicht nur, das die ‚gefühlte Väterdichte’ auf den Spielplätzen und vor den Kindergärten der Republik deutlich zugenommen hat, auch die Blogosphäre ist voll von Väterseiten (z.B. www.vaeterblog.de) und sozialen Netzwerken (z.B. www.ichbinpapa.de) rund um das Thema Vaterschaft.

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