der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Männer' Kategorie

(Mindestens) jedes fünfte Opfer häuslicher Gewalt ist ein Mann

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Oktober 2010

Das Schweizer Bundesamt für Statistik hat für das Jahr 2009 auf der Grundlage von Polizeidaten ausgewertet, zu wie vielen männlichen und weiblichen Opfern häusliche Gewalt führt.

Demnach ist bei Tötung oder versuchter Tötung in 31 % der Fälle das Opfer ein Mann und die Täterin eine Frau. Bei schwerer Körperverletzung sind es 21 %, bei einfacher Körperverletzung 17 %. Insgesamt beträgt der Frauenanteil bei den Gewaltdelikten in Beziehungen 20 %.

Tatsächlich liegt der Wert noch höher, «Die Dunkelziffer ist gross, viele Männer schämen sich», bestätigt Dori Schaer-Born, Präsidentin der Berner Fachkommission für Gleichstellungsfragen. Eine Gewalttat stehe «im Widerspruch zum männlichen Rollenbild». Zudem würden viele Männer «nicht Ernst genommen, wenn sie sich bei der Polizei melden».

Gemäss der Zürcher Kantonspolizei hat die Gewaltbereitschaft der Frauen in den letzten Jahren zugenommen. «Frauen sind eher bereit, tätlich zu werden», sagt Pressechef Mario Cortesi.

Laut ausländischen Studien sind die häufigsten Motive für Gewalthandlungen durch Frauen Zwang, Ärger und der Wunsch, den Partner für schlechtes Benehmen, besonders für Untreue, zu bestrafen. Trennung und Scheidung gelten als besonders hohe Risikofaktoren für partnerschaftliche Aggressionen. Oft spielten Eifersucht, das Bedürfnis nach Macht und Kontrolle, aber auch allgemeine Frustration und Stress eine Rolle.

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Männer – die vernachlässigte Gesundheit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Oktober 2010

Der Erste Deutsche Männergesundheitsbericht, der diese Woche in Berlin vorgestellt wurde, bestätigt, dass Männer zu wenig auf sich achten. Er kommt zu dem Ergebnis: Männer zwischen 40 und 50 Jahren erleiden fünf Mal so häufig einen Herzinfarkt, ihre psychischen Erkrankungen bleiben häufig unentdeckt und sie haben eine etwa fünf Jahre niedrigere  Lebenserwartung im Vergleich zu Frauen.

Studien zeigen auch: Männer rauchen mehr, sie trinken mehr, ihr Essverhalten ist eher ungesund, sie leben riskant und gehen nur selten zum Arzt. Stress in der Arbeitswelt, Selbstausbeutung und Mehrarbeit stellen ebenfalls ein höheres Gesundheitsrisiko dar. Aber warum ist das so? Am Sonntag, den 31. Oktober fragt 2010 Mona Lisa bei den Männern nach, warum sie so wenig auf sich achten.

Dies ist aber nur ein Aspekt aus dem Bericht. In Zukunft sind  neben systematischer Forschung und Berichterstattung auch Präventionsarbeit und die Beseitigung riskanter Strukturen erforderlich. Denn das Resümee des Männergesundheitsberichts ist überschrieben mit ‚Wir wissen zu wenig über Männer und Männergesundheit’.

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Erster Deutscher Männergesundheitsbericht erschienen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Oktober 2010

Präventionsangebote und medizinische Versorgung – insbesondere bei psychischen Erkrankungen – müssen besser an den unterschiedlichen Bedürfnissen von Männern und Frauen ausgerichtet sein. Das ist ein Ergebnis des Ersten Deutschen Männergesundheitsberichts. Herausgegeben wird der Bericht von der Stiftung Männergesundheit und der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. mit Unterstützung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG.

Der Bericht stellt die gesundheitliche Lage, die Gesundheitsversorgung und das Gesundheitsverhalten der Männer in Deutschland dar. Außerdem zeigt er Defizite der Gesundheitsförderung und der medizinischen Versorgung auf, gibt Handlungsempfehlungen und liefert Impulse für weitergehende Forschungen.

Der Männergesundheitsbericht stellt fest, dass Männer das weitgehend vernachlässigte Geschlecht sind: Allzu lange waren Wissenschaft, Politik und Krankenkassen zögerlich, männliche Gesundheitsprobleme zu akzeptieren und zielgerichtet zu beheben. So fehlte bisher auch ein Männergesundheitsbericht, während ein Frauengesundheitsbericht bereits seit 2001 vorliegt.

Mit dem jetzigen Pilotbericht ist damit zugleich der Auftrag an die Politik verbunden, einen offiziellen staatlichen Männergesundheitsbericht auszuarbeiten. Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder verwies bei der Vorstellung des Berichts darauf, dass die Bundesregierung erstmals ausdrücklich eine Jungen- und Männerpolitik betreibt: „Moderne Familienpolitik funktioniert nicht ohne die Männer.“

„Hier wird der Männergesundheitsbericht den gesundheitlichen Belangen der Männer nicht nur zu medizinischer, sondern vor allem zu gesellschaftlicher Aufmerksamkeit verhelfen“, Weiterlesen »

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Kinder brauchen Väter – Väter brauchen Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Oktober 2010

Anlässlich des internationalen Männertags am 3. November laden das Katholische Familienwerk, die Männerberatung des Kärntner Caritasverbandes und der Verein „Mann-sein“ zum Kärntner Männertag ein. Mit einem Workshop und einem Vortrag werden aktuelle Themen des „Mann-seins“ behandelt. Im Anschluss gibt es Gelegenheit zu Diskussion und Austausch.

„Kinder brauchen Väter – Väter brauchen Kinder“ – Immer mehr Männer nehmen ihre Vaterrolle heute bewusst war und wollen dabei ihren Beitrag leisten. Dabei ergeben sich – ähnlich wie in anderen Lebensbereichen – kleinere und größere Herausforderungen und Probleme. In diesem Workshop werden sich die Teilnehmenden gemeinsam den alten und neuen Herausforderungen annähern und mit verschiedenen Möglichkeiten des Vaterseins beschäftigen. Durch co-kreative Ãœbungen und in der Diskussion werden neue Handlungsideen erarbeitet.

Das miserable Geschlecht? Männer zwischen Selbstbewusstsein und Misandrie – Ãœber Männlichkeit und Väterlichkeit wird heute anhaltend viel geredet. Männer gelten heute immer deutlicher als das seelisch und körperlich belastetere Geschlecht. Von “Krise der Männlichkeit oder “Jungenkrise” ist gar die Rede. Gleichzeitig scheint sich – nicht zuletzt durch die Kritik herrschender Männlichkeit, wie sie auch gerechtfertigter Weise von der Frauenbewegung geübt wird – eine pauschalierende „Misandrie“, ein Verächtlichmachen von Männlichkeit breit zu machen. Dabei schwingen oft versteckte oder auch offene Vorwurfshaltungen und moralische Verurteilungen männlicher Lebensweisen mit.
Josef Christian Aigner versucht in seinem Vortrag, Männlichkeit und Väterlichkeit in einer schwierigen und widerspruchsvollen Zeit zu rehabilitieren und die Ressourcen engagierter Männlichkeit aufzuzeigen.

Nähere Informationen zum Programm gibt es hier.

Quelle

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Wiedereinstieg – ein Thema für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Oktober 2010

„Am besten, Mann und Kinder merken nichts davon, wenn ich wieder arbeiten gehe“ – mit dieser Haltung stellen sich nicht wenige Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg selbst ein Bein. Sie wollen den Vätern möglichst wenig Veränderung zumuten, wenn sie sich den Herausforderungen der Erwerbswelt stellen. So ist ein Scheitern in der Regel schon programmiert.

Und die Männer? Sind sie die Blockierer im Hintergrund, die selbstverständlich von morgens 7 bis abends 7 verschwinden? Die sich nicht trauen, von ihren Chefs eine reduzierte Stelle oder wenigstens weniger Überstunden zu fordern?

Mit diesen und weiteren Fragen setzt sich die Tagung ‚Doppelpack – Wie Männer Frauen und Frauen sich selbst beim beruflichen Wiedereinstieg behindern’ am 11. November, in der Zeche Carl in Essen auseinander.

Nähere Informationen zum Ablauf der Veranstaltung finden Sie hier.

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Männer unter Druck

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Oktober 2010

Der Aufschwung ist da und die Wirtschafts- und Finanzkrise scheint im Wesentlichen überwunden. So ist seit kurzem zu hören. Doch Studien und Straßenumfragen belegen nach wie vor einen enormen Druck, der sich vielfach zeigt: bei Managern und Hartz-IV-Empfängern, in Beratungsstellen und Arztpraxen, bei Familien wie Singles.

Vor diesem Hintergrund, und im Licht aktueller Männerstudien, richtet der Fachtag den Blick darauf, wie speziell Männer in verschiedenen Lebenskontexten und Milieus mit zunehmendem Druck und Lebenszumutungen umgehen. Mit Experten wollen dabei wir folgende Fragen diskutieren:

Wie werden solche akuten Lebensbelastungen von Männern jeweils erlebt und verarbeitet, so unterschiedlich die Lebenslagen auch im Einzelnen sein mögen?

  • Welche Ressourcen stehen bestimmten Männern/Männlichkeiten zur Verfügung?
  • Wo sind die Grenzen von Bewältigungsressourcen?
  • Wie können Männer mit ihren spezifischen Drucksituationen (Burnout bei Hochqualifizierten, Perspektivlosigkeit beim abgehängten Prekariat, Bildungsmüdigkeit von Jugendlichen …) umgehen?
  • Bieten sich gerade in diesen Drucksituationen auch Chancen neuer Orientierungen?
  • Oder haben heutige „Männer“ auch im historischen Vergleich zu früheren Männergenerationen letztlich nichts anderes gelernt, als noch mehr (stillen) Druck auszuhalten?

Eingeladen zum Fachtag sind Männer und Frauen, die in ihrem politischen, beruflichen und persönlichen Umfeld mit diesen Fragen konfrontiert und auf der Suche nach neuen Antworten sind.

Die Veranstaltung ‘Männer unter Druck‘ findet am Mittwoch, den 10.11.2010, von 10 bis 17 Uhr, im Haus am Dom, in Frankfurt am Main statt.

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Kulturelle Inszenierung von Männlichkeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Oktober 2010

Das Ausstellungsprojekt ‚Männerbilder’ greift ein von der kulturwissenschaftlichen Forschung lange vernachlässigtes Thema auf: Die Konstruktionen und Krisen von »Männlichkeiten«. In den vergangenen Jahrzehnten hat ein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden, der auch die tradierte Geschlechterordnung erfasste. Das Konzept der Geschlechterkonstruktion ermöglicht heute auch einen neuen Blick auf das „Mannsein“ als eine historisch veränderliche, kulturell geprägte Kategorie.

Das öffentliche Bild von Männlichkeit verändert sich. Allerdings gibt es die „Neuen Männer“ bereits seit Jahrhunderten: Die europäische Renaissance stilisierte den biblischen Adam zum Kern eines neuen Männlichkeitsverständnisses und auch die französischen Revolutionäre forderten die Erneuerung des Mannes. Es gibt kaum eine Kultur, in der Männer nicht mit der Notwendigkeit konfrontiert sind, ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen – der Status der Männlichkeit muss stets erworben werden. In modernen Industriegesellschaften scheint der körperlich-expressiven Männlichkeit die Basis entzogen.

Befinden sich Männer in ihrem Selbstverständnis in einer Krise, wie in einer populären These des aktuellen Männerdiskurses behauptet wird? Erzeugen, versorgen, beschützen – hat das kulturübergreifende Modell für Männlichkeit inzwischen ausgedient? Wo bleiben die alten Helden und Mythen? Sind Männer in einer radikaleren Weise mit den Ambivalenzen der Moderne konfrontiert, als bislang angenommen?

Der traditionellen männlichen Geschlechtsrolle werden inzwischen krankmachende Eigenschaften attestiert: Von Herzinfarkt, Suizid, Magengeschwüre und Alkoholismus sind Männer in weit höherem Maße betroffen als Frauen. Was aber bedeutet Männlichkeit heute? Welche Bilder bestimmen gegenwärtig die Vorstellungen von Männlichkeit und das männliche Selbstverständnis? Oder ist der Begriff der Männlichkeit längst obsolet? Was dann? Weiterlesen »

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Wie soll man ein Gespräch mit jemandem beginnen, der nicht reden will?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Oktober 2010

Giovanni di Lorenzo und Axel Hacke haben zusammen ein ungewöhnliches Buch geschrieben: Wofür stehst Du? Ein Plädoyer gegen die Gleichgültigkeit. Sie stellen die große Frage nach den Werten, die für sie maßgeblich sind – oder sein sollten.

Zwei Freunde, nahezu gleichaltrig, stellen fest, dass sie sich in Jahrzehnten über vieles Private ausgetauscht haben, Leidenschaften, Ehen und Trennungen, Erfolge, Ängste und Todesfälle, dass aber eines zwischen ihnen seltsam unbesprochen blieb: An welche grundlegenden Werte glaubst du eigentlich, wenn es nicht um dich, sondern um uns alle geht? Was ist wirklich wichtig in diesem Land? Für welche Ziele der Gemeinschaft bist du bereit, dich einzusetzen? Kurz: Wofür stehst du?

Im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel äußert sich Axel Hacke auch zum Verhältnis zu seinem eigenen Vater:

‚… Sehr offen erzählen Sie vom schwierigen Verhältnis zu Ihrem Vater. War das nur möglich, weil er bereits gestorben ist?

Ja, und ich glaube, das geht vielen Autoren so. Uwe Timm konnte das Buch über seinen Bruder und seinen Vater auch erst schreiben, weil die schon gestorben waren. Viele Dinge, die ich über meinen Vater schreibe, hätte ich lieber mit ihm besprochen. Leider war das nicht möglich. Erstens, weil mein Vater relativ früh gestorben ist, und zweitens, weil es die Ebene dafür nie gab. Mein Vater gehörte dieser traumatisierten, nicht sprechfähigen Kriegsheimkehrer-Generation an. Wie soll man ein Gespräch mit jemandem beginnen, der nicht reden will? Damit war ich überfordert. Heute wäre ich es vielleicht nicht mehr.

War das Schreiben darüber eine Befreiung?

Ja, wenn man solche Dinge, die einen früher eher unbewusst bedrückt haben, in einen Text verpacken kann, dann sind sie aus einem raus, dann ist man freier davon. Trotzdem – abseits aller religiösen Fragen habe ich immer noch den ganz naiven Kinderglauben, dass man sich irgendwann wiedersieht. Ich habe das Gefühl, eines Tages stehe ich meinem Vater gegenüber und er fragt mich: Wie konntest du so persönliche Dinge über mich preisgeben? Das ist etwas, das schwierig bleibt.

Sie sprechen aber auch von einer Vaterliebe, die sogar die Verachtung der eigenen Kinder aushielt.

Das geht zurück auf die Zeit meiner Pubertät, in der ich maßlos gegen meinen Vater rebelliert habe, lange Haare bis zum Gürtel hatte und nie im Leben eine Krawatte getragen hätte. Trotzdem hat mir mein Vater einen Job in seinem Büro verschafft, wo alle seine Mitarbeiter jeden Tag gesehen haben: der Sohn vom Hacke sieht aus wie ein Gammler, wie man damals sagte. Weiterlesen »

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Das Nordelbische Männerforum sucht Referenten für Männerarbeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Oktober 2010

Das Nordelbische Männerforum möchte, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenswelten von Männern christlich-spirituelle Lebensformen mit und für Männer entwickeln und lebenspraktische Unterstützung durch und für Männer organisieren.

Gesucht wird ein Kollege, der gemeinsam mit dem zweiten Mitarbeiter des Männerforums und vernetzt mit der Männerarbeit in den Kirchenkreisen die Männerarbeit in der Nordelbischen Kirchen weiterentwickelt. Dabei sollten insbesondere die Anliegen und Herausforderungen heutiger Väter berücksichtigt werden.

Zu den Aufgaben gehört unter anderem:

  • christlich-spirituelle Formen und entsprechende Seelsorgeangebot mit und für Männer entwickeln und gestalten
  • Auf- und Ausbau der Väterarbeit und von Vater-Kind-Aktivitäten in den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden anregen und qualifizieren, auch in Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und Familienbildungseinrichtungen
  • Männeraktivitäten in den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden anregen und begleiten

Erwartet werden Kompetenzen in Theologie und Erwachsenenbildung, in der Konzeptions- und Organisationsentwicklung sowie einen allgemeinen Überblick über aktuelle männerspezifische Themen. Wünschenswert sind Erfahrungen in der Seminarleitung und der Ausbildung von Multiplikatoren.

Die Stelle ist zum 1. Januar 2011 zu besetzen. Der Stellenumfang beträgt 50 Prozent. Dienstsitz ist Kiel, ggf. auch Hamburg. Auskünfte erteilt Volker Karl Lindenberg, Referent im Männerforum, Tel.: 0431-55779-422

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Geschlecht, (noch) eine Dimension sozialer Ungleichheit?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2010

Zu dieser Frage gibt es einen interessanten Dialog zwischen Jens Alber, Direktor der Abteilung Ungleichheit und Integration und Jutta Allmendinger Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin, der in der aktuellen Ausgabe der WZB Mitteilungen dokumentiert ist. Alber kennzeichnet die moderne Dienstleistungsgesellschaft als Frauengesellschaft, in der sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern abschleifen. Am Beispiel der Arbeitszeitwünsche von Männern und Frauen belegt er, dass nicht jede Ungleichverteilung an sich schon auf eine Diskriminierung schließen lässt.

Jutta Allmendinger stimmt der Feststellung ihres Kollegen, dass sich die Lebensverläufe von Männern und Frauen in den letzten Jahrzehnten angenähert haben, zwar voll zu, sieht aber noch immer eine bestehende Ungleichheit in den Lebenschancen von Frauen und Männern.

Für sie bestehen freie Entscheidungen, zum Beispiel über den Umfang der Arbeitszeiten, nur dann, ‚wenn die Strukturen wirklich verschiedene Optionen lassen und Offenheit für realistische Alternativen fördern’.

Diese Perspektive macht deutlich, dass sich zahlreiche Problemstellungen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern eher durch einen Dialog auf Augenhöhe über die ‚realistischen Alternativen’ lösen lassen als durch sich wiederholende Anklagen gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht.

Als Gesprächspartner auf Männerseite steht für diesen Dialog das Bundesforum Männer zur Verfügung, es wird am 4. November in Berlin offiziell gegründet.

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