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Archiv für die 'Frauen' Kategorie

Die neue Ökonomie der Heirat

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Januar 2010

Amerikanische Männer profitieren von einer Heirat, weil die Frauen besser ausgebildet sind und mehr Geld verdienen als sie selbst. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pew Research Centers. Die Forscher verglichen Einkommen und Bildungsabschlüsse zwischen 1970 und heute.

In diesen 40 Jahren haben die amerikanischen Frauen die Männer sowohl bei Bildung als auch bei der Einkommensentwicklung überholt. Heute sind demnach mehr Männern mit Frauen verheiratet, deren Ausbildung besser und deren Einkommen höher ist als das der Männer.

“Aus ökonomischer Sicht haben diese Trends dazu beigetragen, dass sich die Geschlechterrollen umgekehrt haben, was den Zugewinn aus der Ehe angeht”, schreiben die beiden Autoren der Studie, Richard Fry und D’Vera Cohn. Früher hätten relativ wenig Frauen gearbeitet, so dass eine Heirat den ökonomischen Status der Frauen mehr gehoben habe als den Männer. In den vergangenen Jahrzehnten hätten dann jedoch zunehmend die Männer von einer Heirat profitiert.

Als einen Indikator für ihre These führen die Autoren das mittlere Haushaltseinkommen an, das zwischen 1970 und 2007 für verheiratete Männer sowie verheiratete Frauen und unverheiratete Frauen jeweils um rund 60 % gestiegen sei. Haushalte unverheirateter Männer hätten dagegen nur einen Anstieg von 16 % verzeichnet.

Da gerate ich glatt in Versuchung, die ketzerische Frage zu stellen wo die ‚bösen’ Arbeitgeber geblieben sind, die den gut qualifizierten Frauen bis zu 30 % weniger Geld zahlen. Das suggerieren ja die Zahlen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Und was mich natürlich auch noch interessiert ist, was sich außer dem monetären Zugewinn noch alles am Rollenverständnis ändert. Getreu des alten Satzes ‚das Sein bestimmt das Bewusstsein’.

Die komplette Studie gibt es auch als pdf Datei.

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‚Alte Rollenbilder belasten heutige Beziehungen’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Januar 2010

Die nach wie vor unausgewogene Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau bei Haushalt und Kinderbetreuung ist Hauptgrund für die Unzufriedenheit in Paarbeziehungen und sogar “Beziehungskiller Nummer eins”. Darauf wies der Wiener Theologe, Psychotherapeut und Geschlechterforscher Erich Lehner am Schlusstag der diesjährigen Pastoraltagung zum Thema “Beziehung leben zwischen Ideal und Wirklichkeit” in Salzburg hin.

Das überkommene Beziehungsmodell, wonach der Mann Familienernährer, seine Partnerin Hausfrau und “Teilzeitzuarbeiterin” ist, sei nach  wie vor “eingegraben in gesellschaftliche Strukturen” und enge individuelle Lebensgestaltungsmöglichkeiten stark ein, so Lehner.  Diese Strukturen gelte es in Gesellschaft und Kirche zu überwinden,  um Beziehungen leichter glücken zu lassen.

Als veränderungshemmend zeigte der an der Universität Klagenfurt lehrende Geschlechterforscher etwa die vorfindliche Arbeitswelt auf,  die von “verfügbaren Männern” ausgehe; ähnlich hemme, dass im Bereich der Bildung das Üben der Schulkinder in den familiären Bereich verwiesen werde, aber auch ein traditionelles Mutterbild, das die alleinige Versorgung der Kleinkinder durch die Mutter als  entscheidend für deren gesunde Entwicklung postuliere.

Studien  würden demgegenüber klar aufzeigen, dass die zusätzliche Präsenz des Vaters den Start eines Kindes ins Leben deutlich erleichtere. Wenn Mutter, Vater und Kind eine Dreiecksbeziehung (“Triade”) ermöglicht werde, erlangten die Kinder eine höhere kognitive und soziale Kompetenz, erklärte Lehner.

Der Wissenschaftler zeigte anhand aktueller Studien auf, dass in  Österreich partnerschaftlich gestaltete Beziehungen im Sinne von “halbe-halbe” eine “extrem seltene” Lebensform darstellen. Die zwei Millionen österreichischen Paare teilen sich die Hausarbeit im  Durchschnitt wie folgt auf: Bei 57 % der Paare ist allein die  Frau zuständig, bei 28 % sind es beide Partner, in 12 % hilft der Frau eine dritte Person. Auch wenn beide Partner  voll berufstätig sind, ändert sich diese Verteilung nur unwesentlich  zugunsten der Frauen. Im Blick auf die Kinderbetreuung ist in 36 % der Paare die Mutter alleinverantwortlich, 54 % teilen  sich die Verantwortung – wobei Väter mehr spielen als sich um den  Haushalt zu kümmern.

Von den Frauen geäußerte Unzufriedenheit mit dieser  Aufgabenverteilung würden von ihren männlichen Partnern oft so lange “überhört”, bis die Frauen nur mehr in einer Trennung die Chance auf  Verbesserung sehen. “Die Männer sind oft erst dann  veränderungsbereit, wenn es schon zu spät ist”, sagte Lehner. Für das Gelingen von Partnerschaften seien Status, Sexappeal und sogar  Liebe weniger wichtig als Kompetenz bei der Konfliktlösungen und Stressbewältigung.

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‚Liebe ist die Fantasie, …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Januar 2010

dass der andere einem die Großartigkeit widerspiegeln möge, die man in sich selbst verspürt.’

Im Gespräch mit Andrea Seibel und Judith Luig äußert sich der Soziologe Gerhard Amendt in der heutigen Ausgabe der Welt über Männer, Frauen, Feminismus und Opferkategorien.

‚ … Die Welt: Was ist denn der Unterschied zwischen Feminismus und Frauenbewegung?

Amendt: Die Frauenbewegung stand für zweierlei: die Selbstermächtigung der Frau, die Amerikaner sprachen von Empowerment, und für die streitbare Veränderung der Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Der Feminismus steht für das Gegenteil: Er ordnet alle Frauen irgendeiner Haupt- oder Unterkategorie von Opfern zu. Macht wird ihnen abgesprochen. Die Männer hingegen werden letztlich einer kollektiven Henkerkategorie zugerechnet. …

Die Welt: Was ist das größte Missverständnis zwischen Mann und Frau?

Amendt: Dass Männer meinen, sie müssten weiterhin die Frauen so versorgen, wie sie das menschheitsgeschichtlich getan haben. Und das größte Missverständnis der Frauen ist, wenn sie meinen, der Mann könne die Väterlichkeit nur dann sinnvoll entwickeln, wenn er sich so verhält, wie sie als Mutter sich verhalten. An diesen Missverständnissen reibt sich vieles. Untersuchungen zeigen, dass Männer Frauen nicht diskriminieren wollen, sondern meinen, sie müssten sie beschützen. Wenn Frauen heute durch die Bank als Opfer beschrieben werden, setzt das paradoxerweise die tradierte Versorgermentalität der Männer abermals in Bewegung. Eine Frau, die als Opfer auftritt, ruft einen Mann auf, ihr zu Hilfe zu eilen. Und das ist genau das, was Frauen nicht brauchen. …

Die Welt: Wie definieren Sie Liebe? Weiterlesen »

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Studie entlarvt den ‚Mythos vom nutzlosen Mann’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. November 2009

Karrierefrauen wollen auch im Haushalt die Oberhand behalten. Sie bezichtigen ihre Männer der Faulheit – um sich weiblicher zu fühlen. Dies erklärt Dr. Rebecca Meisenbach, Junior Professorin an der University of Missouri in der Studie „The Female Breadwinner“ die in der Zeitschrift Sex Roles veröffentlicht wird.

Berufstätige Mütter sind sich ihrer Meinung nach in der Regel vor allem in einer Sache einig: Ihre Partner bringen sich im Haushalt zu wenig ein. Laut Meisenbach werden den Männern diese Vorwürfe zu Unrecht gemacht: Berufstätige Mütter bemühen den Mythos vom „nutzlosen Mann“, um sich selbst weiblicher zu fühlen. „Berufstätige Frauen, die den größeren Teil zum Familieneinkommen beitragen, beschreiben sich selbst als diejenige, die ‘es sieht’, wenn im Haushalt Unordnung herrscht und etwas dagegen getan werden muss. Sie wollen damit ein Stück weit eine traditionelle weibliche Identität aufrecht erhalten“.

Meisenbach ist der Ansicht, dass die Entwicklung hin zu immer mehr beruflich erfolgreichen Frauen und parallel dazu mehr männlichen Faulenzern ein Märchen ist, das sich Frauen gegenseitig erzählen, um „überwältigende Schuldgefühle“ auszugleichen. Von diesen würden die meisten karrierebewussten Frauen geplagt, weil sie immer weniger die Rolle der Mutter und Ehefrau ausfüllen.

„Diese Frauen kämpfen mit dem Konflikt, der zwischen ihrem Status als arbeitende Frau, die das höhere Einkommen hat, und den traditionellen Erwartungen an ihr Geschlecht besteht“, so Meisenbach. „Indem sie betonen, dass sie ihren Männern sagen müssen, was diese im Haushalt zu tun haben, versuchen sie die Rolle der Ehefrau, die den Haushalt managt und die Kinder versorgt, zurückzuerobern, damit sie sich irgendwie innerhalb der klassischen Geschlechtergrenzen bewegen. Wenn sie die Hausarbeit, die ihr Mann erledigt, anordnen, dann bewahren sie sich das Gefühl, weiterhin die weibliche häusliche Domäne zu dominieren. So versuchen sie, sowohl zuhause als auch im Berufsalltag Kontrolle und Verantwortung zu übernehmen. Für berufstätige Mütter ist das vielleicht notwendig, um mit den beiden konkurrierenden Diskursen – auf der einen Seite die perfekte Frau im Beruf, auf der anderen die hingebungsvolle Mutter – klarzukommen.“

Quelle, Übersetzung

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Väter sind einfach unersetzlich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. November 2009

Im papaextra Interview erklärt Tobias Bücklein wie er dazu gekommen ist, das Thema Mann-Sein und Vater-Haben auf musikalisch-kabarettistische Weise abzuarbeiten, warum es für Väter elementar ist, sich mit anderen Männern auszutauschen und was sich in der Gesellschaft ändern muss, damit Vater werden an Attraktivität gewinnt.

‚papaextra: Was empfinden Sie an der Situation heutiger, junger Väter als besonders schwierig?

T.Bücklein: … Männer mit einem eigenen Kinderwunsch, einem eigenen Rollenverständnis müssen das auch teilweise gegen den Willen ihrer Frau behaupten. Das klingt für manche merkwürdig. Aber eine aktive Vaterrolle bedeutet auch, diese einzufordern, sich nicht ins zweite Glied bzw. den Beruf zurückzuziehen oder dorthin verdammen zu lassen. Partnerschaft und Elternsein auf Augenhöhe verlangt von den Männern Einsatz ohne Applaus und Konfliktbereitschaft in der Beziehung. Nicht eben männliche Primärtugenden.

papaextra: Worin sehen Sie die positive Wirksamkeit des väterlichen Elements für das Kind? Oder anders: Was macht den Vater unersetzlich?

T.Bücklein: … Väterliche Zuwendung scheint einen erheblichen Einfluss auf das seelische Gleichgewicht zu haben. Auch die Kommunikationsfähigkeit und der berufliche Erfolg hängen wohl mit den Vätern zusammen. Außerdem glaube ich, dass Menschen eine einseitige, „symbiotische“ Beziehung nicht gut tut. Väter repräsentieren „das andere“, die andere Möglichkeit, die andere Meinung. Und von einer guten Elternbeziehung kann das Kind erfahren, dass es verschiedene Lösungen für eine Sache geben kann, verschiedene Ansichten und dennoch Liebe.

papaextra: Was müsste sich Ihrer Meinung nach gesellschaftlich ändern, damit das Vatersein wieder attraktiver wird?

T.Bücklein: Es wird immer noch behauptet, Männer könnten Beruf und Familie besser vereinbaren als Frauen. Das ist Quatsch. Sie vereinbaren eben gar nicht, sondern machen entweder beides mehr recht als schlecht oder entscheiden sich für den Beruf. Manchmal entscheiden sie nicht mal, sondern werden in den Beruf „abgeschoben“. Das Vereinbarungsthema muss also viel mehr als bisher auch aus Männersicht gedacht werden.

Und ich denke, es fehlt immer noch der gesellschaftliche Konsens, dass für Kinder beide Eltern gleich wichtig sind – auch wenn sie unterschiedliche Rollen spielen. Männer müssen ihren eigenen Kinderwunsch ernster nehmen. Vaterschaft darf außerdem nicht mit der Angst verbunden sein, beim Scheitern der Beziehung diese Rolle zu verlieren.

papaextra: Wie wichtig ist der Austausch von Männern/Vätern untereinander? Weiterlesen »

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Kleiner Mann – na und!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Oktober 2009

Der Durchschnittsmann in Deutschland misst rund 1,80 Meter. Alles was drunter liegt, ist Frau zu wenig. Das ist kein Gerücht, sondern das belegen auch zahlreiche Umfragen und Partnerwahlstudien. Der Ruf von kleinen Männern ist in der Frauenwelt schon lange ruiniert. Sie gelten als unerotisch, unmännlich, wadenbeißerisch, komplexbehaftet und müssen sich noch mit einer ganzen Reihe anderer Vorurteile rumschlagen.

Umfragen zeigen, dass 90 Prozent der deutschen Frauen Männer attraktiv finden, die über 1,70 Meter groß sind. Die Hälfte davon träumen sogar von einem Mann, der mit einer Körpergröße zwischen 1,80 Meter bis 1,90 Meter gesegnet ist.

Fakt ist, genauso wie Frauen ihren Traumpartner unbewusst nach der Körpergröße aussuchen, tun es Männer mit ihrer Traumpartnerin. Wie eine Untersuchung der Universität Breslau an 600 Frauen und Männern ergab, lässt sich die unbewusste Partnerwahl sogar anhand einer einfachen Formel berechnen:

Die Größe des Mannes in Meter geteilt durch die Größe der Frau. Ist das Ergebnis 1,09 herrscht quasi ein körperlicher Idealzustand zwischen Mann und Frau. Die Studie hält auch ein überraschendes Ergebnis bereit: Große Frauen suchen sich, zum Wohle ihrer Kinder, einen kleineren Mann, so die Aussage. Grund: die Nachkommen würden sonst zu hoch wachsen.

Kleine Männer sind besser im Bett

Der ewige Kampf, sich gegen die Großen zu behaupten, findet auch im Bett statt – besagt ein Gerücht. Kleine Männer sollen sich angeblich mehr Mühe beim Sex geben. Zärtlicher, einfallsreicher, besser sein. Hat der kleine Mann es geschafft, seine Herzensdame in die Kissen zu kriegen, will er sie dort auch halten.

frauTV klärt über dieses und andere „Kleine Männer-Klischees“ auf und stellt einen charmanten 1,60 Meter-Mann vor, bei dem man alle Studien sofort vergessen möchte.

Sendetermine: Donnerstag, 29. Oktober 2009, 22.00 – 22.30 Uhr und Montag, 2. November 2009, 11.30 – 12.00 Uhr (Wdh.)

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Frauen auf dem Sprung. Das Update der BRIGITTE Studie fordert Väter heraus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. September 2009

Deutschlands führende Frauenzeitschrift BRIGITTE hat in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und mit infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft die Studie “Frauen auf dem Sprung” fortgesetzt. 2007 wurden für die repräsentative Untersuchung insgesamt 1020 Frauen zwischen 17 und 19 bzw. 27 und 29 Jahren persönlich interviewt. 18 Monate später folgt nun das Update, das viele gute Nachrichten für aktive Väter aber auch einige brisante Ergebnisse enthält.

‘Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft sollten diesen selbstbewussten Frauen gut zuhören. Denn sie bestimmen das gesellschaftliche Modell von morgen. „Die jungen Frauen machen keinen Rückzieher, im Gegenteil, sie bekräftigen noch selbstbewusster, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen”, sagt die Soziologin Prof. Jutta Allmendinger, WZB-Präsidentin und wissenschaftliche Leiterin der Studie.

Kinder und Karriere: Kein Grund für Kompromisse

Die Frauen sind seit der letzten Befragung noch kompromissloser geworden. Nur noch 17 % würden für den Partner den Beruf wechseln, 2007 waren es noch 37 %. Keine Kinder, weil der Partner das so will? Das käme nicht einmal für jede zehnte in Frage. Für den Job die Familie vernachlässigen? Dazu waren 2007 noch 47 % bereit, 2009 nur noch 28 %. Trotz der problematischen Lage auf dem Arbeitsmarkt beurteilen die Frauen ihre eigenen Chancen zuversichtlich. „Sie wissen, dass sie gebraucht werden – und fühlen sich eher als Gewinnerinnen der Krise”, sagt Jutta Allmendinger. …

Liebe und Geld

Was ist bei einem Mann am wichtigsten? Auf diese Frage steht der Wunsch nach einem Partner, der sich Zeit für die Familie nimmt, an erster Stelle. Sein Einkommen interessiert die jungen Frauen am wenigsten. Gefragt ist die gleichwertige Partnerschaft, das Modell des Ernährers hat ausgedient. Die Frauen wollen ihr eigenes Geld verdienen. Dabei legen sie vor allem Wert auf Kontinuität: 91 % sagen, dass ihnen ein sicherer Arbeitsplatz wichtig ist, nur 60 % nennen ein hohes Einkommen. Trotzdem sind sie unzufrieden, weil sie weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. “Das ärgert die gewaltig”, so Allmendinger.

Die Frauen wissen, dass sie hervorragend ausgebildet sind, 78 % geben an, dass sie gern Verantwortung übernehmen. Allerdings haben sie auch Angst vor Misserfolg: 44 % zweifeln oft an den eigenen Fähigkeiten, 61 % machen sich oft Sorgen. Diese Selbstzweifel können auf dem Weg nach oben bremsen. Aber: “Die Zeiten sind günstig für Frauen. Sie wollen springen, ich hoffe, sie werden das auch tun”, sagt Jutta Allmendinger.’

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Erwerbsarbeit bleibt Sache der Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. August 2009

Frauen arbeiten auch in der Schweiz nach wie vor deutlich mehr im Haus und in der Familie als Männer. Dies geht aus einer Studie des Bundesamtes für Statistik über Veränderungen beim Zeitaufwand für Haus- und Familienarbeit 1997- 2007 hervor. Sie stützt sich auf Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake).

Danach ging bei den Frauen der durchschnittliche Zeitaufwand für Haus- und Familienarbeit 1997 bis 2007 von 31,4 auf 30 Stunden pro Woche zurück. Bei Männern stieg er im gleichen Zeitraum von 15,7 auf 18,1 Wochenstunden.

Frauen zwischen 30 und 40 Jahren leisten mit durchschnittlich 45 Wochenstunden rund doppelt so viel Haus- und Familienarbeit wie Männer (zwischen 20 und 25 Wochenstunden). Bei über 60-jährigen Männern und Frauen gleicht sich der Zeitaufwand immer mehr an.

Am größten ist das zeitliche Engagement erwartungsgemäß in Familienhaushalten mit Kindern, deren jüngstes jünger als sieben Jahre alt ist. Frauen leisten in dieser Zeit fast 60 Wochenstunden Haus- und Familienarbeit. Seit 1997 hat sich dies kaum geändert.

Väter in dieser Familiensituation arbeiten nur etwa halb so viel zu Hause (31,5 Wochenstunden). Seit 1997 haben sie aber ihr Engagement um 7,2 Stunden pro Woche erhöht. Sie verbringen unter den Männern absolut am meisten Zeit mit Haus- und Familienarbeit.

Nimmt man die berufliche Erwerbsarbeit hinzu, so arbeiteten Väter mit Kleinkindern 2007 insgesamt am Arbeitsplatz und zu Hause 73 Stunden pro Woche, 1997 waren es 65 Stunden. Bei den Müttern mit Kleinkindern wuchs die gesamte Arbeitsbelastung für Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit 1997 bis 2007 von 67 auf 71 Wochenstunden.

Frauen investieren für die meisten Tätigkeiten zu Hause – Kochen, Putzen, Waschen, Kinder betreuen – mehr Zeit als Männer. Einzig in Sachen Handwerk und Handarbeit sowie bei administrativen Arbeiten liegen die Männer vorn.

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Die Praxis der ethischen Gefühle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. August 2009

Im Gespräch mit Spiegel Online äußert sich der Psychoanalytiker Horst – Eberhard Richter über das Schwinden sozialen Verantwortungsgefühls, die Krankheit des modernen Kapitalismus und einen Weg aus der Krise:

‚ … SPIEGEL ONLINE: Ist die Art von freier Marktwirtschaft, die sich Adam Smith vorgestellt hat, überhaupt möglich?

Richter: Ich setze heute große Hoffnung auf die laufende Stärkung der Frauen in allen Berufen. Ich behaupte: Die Finanzkrise wäre nicht in die katastrophale Zockerei entglitten, hätten Frauen in dieser Branche schon deutlich mehr Führungspositionen innegehabt.

SPIEGEL ONLINE: Was machen denn Frauen anders?

Richter: Die Wertewelt von Frauen ist stärker durch Hilfsbereitschaft und Teilen mit anderen geprägt als bei Männern. Das zeigen Vergleichsstudien. Das ebenbürtige Einrücken der Frauen in Führungspositionen ist noch mitten im Gang und wird sich vermutlich eher noch beschleunigen.

SPIEGEL ONLINE: Aber werden die Männer in Führungspositionen nicht versuchen zu verhindern, dass Frauen ihnen diese Positionen streitig machen?

Richter: Es gibt natürlich Widerstände. Die Männer haben Angst, ihre Dominanz zu verlieren und unterdrücken vielfach schon die eigene moralische Sensibilität, um nicht als weichliche Gutmenschen zu erscheinen. Gerissenheit, Habgier und Egoismus werden in unserer Gesellschaft als Erfolgsfaktoren angesehen. Güte, Großzügigkeit, Ehrlichkeit stehen für Versagen. Wenn wir mehr Frauen in Führungspositionen in der Finanzindustrie haben, dann wird sich das ändern. Dann stehen die notwendigen Finanzmarkt-Regeln in Zukunft nicht nur auf dem Papier, sondern werden auch befolgt. Dann könnte Adam Smiths Vision der Marktwirtschaft Wirklichkeit werden. …’

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Gemeinsam für Gleichstellung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2009

Gleichstellung ist ein Anliegen, das Frauen und Männer gleichermaßen betrifft. Nachdem die Frauen schon seit längerem organisiert sind, haben sich im letzten Jahrzehnt in der Schweiz verschiedene männer- und väterpolitische Gruppierungen neu formiert und als Partner im Gleichstellungsprozess positioniert.

Jetzt wurde eine neue Phase des Dialogs eingeläutet: Am 21. April 2009 haben das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG, der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen alliance F und der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch in Bern unter dem Titel ‚Richtung Chancengleichheit’ eine Tagung zur Förderung des Dialoges und der Zusammenarbeit zwischen Frauen- und Männerorganisationen sowie Gleichstellungsbüros durchgeführt.

Rund sechzig ausgewählte Persönlichkeiten nahmen an der Tagung teil. Sie haben zwei Ziele verfolgt: Einerseits wurden gemeinsame Anliegen identifiziert und Wege zu deren Umsetzung in einer geschlechter- und organisationsübergreifenden Allianz diskutiert. Andererseits erarbeiteten die Teilnehmenden die Grundlagen für eine zukunftsweisende Dialogkultur.

Ich bin gespannt, wann dieser Dialog in Deutschland beginnt.

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