der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Frauen' Kategorie

Väter gehören in die Küche

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Februar 2011

Ein attraktiver Bursche betritt eine noch attraktivere Küche: riesengroß, offen, ein herrlicher Anblick, wenn auch ein bisschen kühl – also die Küche. Die hat ja als Statussymbol den Porsche in der Einfahrt längst abgelöst. Der potenzielle Porschefahrer steuert denn auch direkt auf die Einbaugeräte zu und blickt verzückt in Backrohr und Dampfgarer.

Es beginnt eine Genuss-Collage, die nahtlos an die AEG-Kampagne 2010 anknüpft, aber noch sinnlicher ist. Die schnell geschnittenen, exquisiten Bilder von aufgeschlagenen Eiern, brutzelndem Fleisch, frischem Gemüse, Fisch, Obst – unterschnitten von Nahaufnahmen gierig verzehrender Lippen, glitschiger Hände: So sexy hat man Küche und Lebensmittel zuletzt 1986 im Film ‚9 1/2 Wochen’ mit Kim Basinger gesehen. Die gekonnt eingesetzte Musik tut ein Übriges.

Der Kampagne liegt eine Studie des Österreichischen Gallup Instituts im Auftrag von AEG-Electrolux zugrunde. Noch immer sind zwar zwei Drittel der Zeit, die im Haushalt für das Kochen aufgewendet wird, fest in weiblicher Hand, doch dieses Verhältnis ist im Wandel begriffen. Geben doch 26% der 500 befragten (Hobby) KöchInnen an, dass die Männer nun mehr kochen, als noch vor einigen Jahren. Lediglich 15% der Befragten sind der Meinung, dass sich das Kochpensum der Frau erhöht hat. Weiterlesen »

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Väter sind in der Verantwortung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Februar 2011

Bascha Mika, ehemalige Chefredakteurin der taz hat ein Buch über die ‚Die Feigheit der Frauen: Rollenfallen und Geiselmentalität. – Eine Streitschrift wider den Selbstbetrug’ geschrieben. Männer interessieren sie in diesem Zusammenhang kaum. ‚Wir wissen doch fast alles über das männliche System.’ Im Interview mit ihrem alten Arbeitgeber erklärt sie, warum es vor allem auf den ‚subjektiven Faktor’ ankommt und sich im privaten Umfeld etwas verändern muss.

‚… Entlassen Sie die Männer aus ihrer Verantwortung?

Quatsch! Wenn sich Frauen in ihrem persönlichen Umfeld der traditionellen Rolle verweigern, werden sich Männer noch umsehen. Aber das sind zwei völlig verschiedene Aspekte. Ich will ja die Frauen erreichen und nicht die Männer.

Haben Sie ein klassisches Frauenbuch geschrieben?

Wenn Sie so wollen, ja.

Wird es die Republik verändern?

Es wäre schon toll, wenn es eine Debatte auslöst, die wir meiner Meinung nach dringend führen müssen. Ich rechne damit, dass ich mir jede Menge Widerspruch einhandle. Aber auch der ist wichtig. Wir haben lange über die Strukturen geredet, das müssen wir auch weiterhin tun. Aber wir brauchen darüber hinaus eine neue Perspektive. Denn der subjektive Faktor spielt eben auch eine Rolle. Er ist einer der Gründe dafür, dass sich die Verhältnisse so wenig geändert haben.

Der Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der gerade veröffentlicht wurde, zeigt deutlich, dass es Strukturen sind, die Frauen daran hindern, Karriere und Familie zu vereinbaren.

Richtig. In bestimmten gesellschaftlichen Bereichen, zum Beispiel wenn es um den Aufstieg im Beruf geht, sind die Strukturen so stark, dass Frauen da kaum etwas machen können. Aber es gibt eben auch ihr privates Umfeld, da können sie durchaus etwas ändern.

Was? Weiterlesen »

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Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Januar 2011

… lautet der Titel des Gutachtens der 2008 eingesetzten Sachverständigenkommission der heute im BMFSFJ übergeben worden ist, nicht der Ministerin, nein dem parlamentarischen Staatssekretär Kues. ‚Orientierungslos und ohne Ziel’ überschreibt Katja Tichomirowa ihren Bericht in der Frankfurter Rundschau dazu.

Ein wenig macht es den Eindruck, als sei dem Bundesfamilienministerium da ein Kuckucksei ins Nest gelegt worden. Die gestrige Übergabe des Gutachtens zum ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ließ die Empfänger jedenfalls vergleichsweise kalt. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) überließ es ihrem Staatssekretär, das Sachverständigengutachten entgegenzunehmen.

Was die Experten über die unterschiedlichen Lebensläufe von Männern und Frauen in zwei Jahren Arbeit herausfanden und welche Handlungsoptionen sie der Politik vorzuschlagen haben, kommentierte der parlamentarische Staatssekretär im Familienministerium, Hermann Kues, mit dürren Worten. Der Aplomb, mit dem Schröders Vorgängerin Ursula von der Leyen das Gutachten 2008 in Auftrag gegeben hatte, ist offenbar vergessen. „Wir wollen eine Gleichstellungspolitik mit klaren Zielsetzungen“, lautete von der Leyens Auftrag an die Sachverständigenkommission, die sich im Juni 2008 konstituiert hatte. Die gewünschten Handlungsempfehlungen liegen nun vor. Manche dürfte der Regierungskoalition indes kaum schmecken.

Das Fazit, zu dem das Gutachten der Kommission kommt, lässt an Deutlichkeit kaum zu wünschen übrig: Zwar hat es in den vergangenen Jahren Fortschritte in der Gleichstellungspolitik gegeben, es mangelt ihr allerdings eben an jener klaren Zielsetzung, die von der Leyen offenbar schon 2008 vermisste. So stellt die Kommission fest, dass das fehlende Leitbild der Gleichstellungspolitik dazu führe, dass sie gleichzeitig Anreize für ganz unterschiedliche Lebensmodelle gebe. Sie gewähre Unterstützung in einer Lebensphase, die in der nächsten abbrächen oder in eine andere Richtung führten, kritisiert das Gutachten. Eine Politik, die auf eine wirkliche Chancengleichheit abziele, müsse Fehlanreize vermeiden.

Das gilt nicht nur für die gut ausgebildeten Frauen zu, auf die Tichomirowa in ihren weiteren Ausführungen eingeht sondern in gleichem widersprüchlichen Ausmaß auch für Männer und Väter. Weiterlesen »

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Welche Gewaltdynamiken bestehen in Paarbeziehungen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. November 2010

Im Gespräch mit Miriam Hollstein über seine Studie “Männer – die ewigen Gewalttäter?” räumt Peter Döge mit einigen Klischees auf.

‘Berliner Morgenpost: Herr Döge, Männer sind Täter, Frauen Opfer – alles falsch?

Peter Döge: Es ist nicht komplett falsch, aber es kommt darauf an, wie man sich dem Thema nähert. Wenn man Gewalt nicht differenziert, sondern nur als schwere körperliche Gewalt definiert, stimmt das Schema. Aber das ist problematisch, weil es nicht klarmacht, welche Gewaltdynamiken sich da zwischen den Beteiligten abspielen.

Berliner Morgenpost: Aber es ist doch ein Unterschied, ob ein Mann seine Frau schlägt oder eine Frau zu ihrem Mann “Du Idiot” sagt …

Peter Döge: Vielleicht für die einmalige Gewalthandlung. Aber man geht heute davon aus, dass psychische Gewalt auf Dauer dieselben Folgen haben kann wie physische Gewalt. Abgesehen davon machen die schweren Gewalthandlungen bei den männlichen Taten gegen die Partnerin nur ein Fünftel aus. Die anderen 80 Prozent sind Schreien und leichte körperliche Gewalt – und da unterscheiden sich Männer und Frauen nicht so besonders: Auch Frauen treten und verteilen Ohrfeigen.

Berliner Morgenpost: Kritiker solcher Studien sagen, damit würde die Gewalt an Frauen verharmlost.

Peter Döge: Die Frage ist doch, was man mit solchen Studien will. Will man Geschlechterthesen belegen, die einfach nicht mehr stimmen, oder will man einen Beitrag zur Gewaltprävention leisten? Ich habe häufig den Eindruck, in der feministischen Gewaltdebatte geht es oftmals gar nicht so sehr um Gewaltprävention, sondern vielmehr darum, immer wieder eine Ideologie bestätigt zu bekommen. Aber wenn man akzeptiert, dass auch Frauen physisch gewalttätig sind, muss man doch fragen, welche Gewaltdynamiken da in Paarbeziehungen bestehen. Nur so kann man wirklich präventiv tätig sein.’

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(Mindestens) jedes fünfte Opfer häuslicher Gewalt ist ein Mann

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Oktober 2010

Das Schweizer Bundesamt für Statistik hat für das Jahr 2009 auf der Grundlage von Polizeidaten ausgewertet, zu wie vielen männlichen und weiblichen Opfern häusliche Gewalt führt.

Demnach ist bei Tötung oder versuchter Tötung in 31 % der Fälle das Opfer ein Mann und die Täterin eine Frau. Bei schwerer Körperverletzung sind es 21 %, bei einfacher Körperverletzung 17 %. Insgesamt beträgt der Frauenanteil bei den Gewaltdelikten in Beziehungen 20 %.

Tatsächlich liegt der Wert noch höher, «Die Dunkelziffer ist gross, viele Männer schämen sich», bestätigt Dori Schaer-Born, Präsidentin der Berner Fachkommission für Gleichstellungsfragen. Eine Gewalttat stehe «im Widerspruch zum männlichen Rollenbild». Zudem würden viele Männer «nicht Ernst genommen, wenn sie sich bei der Polizei melden».

Gemäss der Zürcher Kantonspolizei hat die Gewaltbereitschaft der Frauen in den letzten Jahren zugenommen. «Frauen sind eher bereit, tätlich zu werden», sagt Pressechef Mario Cortesi.

Laut ausländischen Studien sind die häufigsten Motive für Gewalthandlungen durch Frauen Zwang, Ärger und der Wunsch, den Partner für schlechtes Benehmen, besonders für Untreue, zu bestrafen. Trennung und Scheidung gelten als besonders hohe Risikofaktoren für partnerschaftliche Aggressionen. Oft spielten Eifersucht, das Bedürfnis nach Macht und Kontrolle, aber auch allgemeine Frustration und Stress eine Rolle.

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Geschlecht, (noch) eine Dimension sozialer Ungleichheit?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2010

Zu dieser Frage gibt es einen interessanten Dialog zwischen Jens Alber, Direktor der Abteilung Ungleichheit und Integration und Jutta Allmendinger Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin, der in der aktuellen Ausgabe der WZB Mitteilungen dokumentiert ist. Alber kennzeichnet die moderne Dienstleistungsgesellschaft als Frauengesellschaft, in der sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern abschleifen. Am Beispiel der Arbeitszeitwünsche von Männern und Frauen belegt er, dass nicht jede Ungleichverteilung an sich schon auf eine Diskriminierung schließen lässt.

Jutta Allmendinger stimmt der Feststellung ihres Kollegen, dass sich die Lebensverläufe von Männern und Frauen in den letzten Jahrzehnten angenähert haben, zwar voll zu, sieht aber noch immer eine bestehende Ungleichheit in den Lebenschancen von Frauen und Männern.

Für sie bestehen freie Entscheidungen, zum Beispiel über den Umfang der Arbeitszeiten, nur dann, ‚wenn die Strukturen wirklich verschiedene Optionen lassen und Offenheit für realistische Alternativen fördern’.

Diese Perspektive macht deutlich, dass sich zahlreiche Problemstellungen der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern eher durch einen Dialog auf Augenhöhe über die ‚realistischen Alternativen’ lösen lassen als durch sich wiederholende Anklagen gegenüber dem jeweils anderen Geschlecht.

Als Gesprächspartner auf Männerseite steht für diesen Dialog das Bundesforum Männer zur Verfügung, es wird am 4. November in Berlin offiziell gegründet.

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Berechtigte Fragen, untaugliche Antworten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2010

Der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch distanziert sich mit einer Stellungnahme vom ‚1. Internationalen Antifeminismus-Treffen’, das am 30. Oktober 2010 in Uitikon/Zürich stattfinden soll. Der Ansatz des Antifeminismus stelle zwar legitime Fragen, führe mit seinen Antworten aber in eine Sackgasse.

‚1) männer.ch distanziert sich vom «Antifeminismus-Treffen» und verwehrt sich gegen einen Geschlechterkampf, welcher einseitig den (feministischen) Frauen die Schuld an den geschlechterpolitischen Verwerfungen zuschiebt.

2) Das «Antifeminismus-Treffen» gibt untaugliche Antworten, formuliert aber legitime Fragen. Es ist Ausdruck einer wachsenden Zahl von Männern, welche sich in ihrer Alltagsrealität und ihren Anliegen im Stich gelassen fühlen. Es ist Warnsignal für ein reales Problem: die ungenügende Berücksichtigung der Männeranliegen durch die Politik im Allgemeinen und die Gleichstellungsinstitutionen im Speziellen.

3) Auch aus Perspektive von männer.ch kann der gleichstellungspolitische Diskurs nicht länger einseitig der Frage folgen, wie Benachteiligungen von Frauen beseitigt werden können. Diese gibt es zwar nach wie vor (z.B. Lohnungleichheit), genau so wie es auch Benachteiligungen von Männern gibt (z.B. Dienstpflicht).

Die Benachteiligungen von Männern und Frauen gegeneinander aufzuwiegen ist jedoch in keinem Fall zielführend. Die Frage lautet nicht: Geht es den Männern oder den Frauen «schlechter»? Die Frage heißt: Wie können Männer und Frauen gemeinsam das Projekt «Chancengleichheit» zum Wohl aller gestalten?

4) männer.ch fordert die (Weiter-)Entwicklung eines echten Geschlechterdialogs, Weiterlesen »

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Eine Lobby fürs starke Geschlecht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. September 2010

In der WDR 5 Redezeit findet Morgen ein Gespräch mit Hans-Georg Nelles, Mitglied der Lenkungsgruppe des Bundesforum Männer statt.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat ein eigenständiges Referat “Gleichstellungspolitik für Männer und Jungen” in ihrem Haus etabliert. “Frauen” kamen stets im Titel des Ministeriums vor, Männer wurden bestenfalls “mitgedacht”. Doch es hat sich gezeigt, dass es einer Emanzipation beider Geschlechter bedarf.

Themen wie die Schwierigkeiten von Jungen in der Schule oder die Bedeutung aktiver Väter werden in der Öffentlichkeit zunehmend diskutiert. Stimmen aus der “Männerbewegung” werden laut, die eine Diskriminierung des “starken Geschlechts” beobachten. Als Lobbyverband im ‚vorpoltischen’ Raum wird sich im November offiziell das “Bundesforum Männer” gründen, mit dabei ist Hans-Georg Nelles.

Sendezeit  WDR 5, Dienstag, 7.9.2010, von 11:05 bis 11:30 Uhr

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Männer- und Väterpolitik braucht keine ‚Übermutter’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. August 2010

Einspruch Herr Kollege! Erich Lehner äußert sich im Interview mit dieStandard zur aktuellen Diskussion um die gemeinsame Obsorge in Österreich und die Erfordernisse der Gleichstellungspolitik. Eine der Kernaussagen ist, dass ‚Männerpolitik einer Frau unterstellt sein muss’. Ich bin kein Psychoanalytiker wie Lehner, aber eindeutig der Auffassung, dass eine dialogorientierte Männerpolitik niemandem unterstellt werden kann, ebenso wenig wie die Frauenpolitik. Männer- und Väterpolitik braucht keine ‚Übermutter’

‚… dieStandard.at: Was schlagen Sie für mehr Gerechtigkeit in diesen Bereichen vor?

Lehner: Ich halte die Verteilung von Berufsarbeit und Familienarbeit als einen der Schlüsselpunkte für Geschlechtergerechtigkeit. Das heißt zunächst Frauen im Beruf zu fördern. Allerdings verweise ich hier gerne auf den Ausspruch der schwedischen Feministin Eva Moberg, dass Frauen nicht Gleichstellung im Berufsleben erlangen, solange sie alleinverantwortlich für die Familie sind. Moberg forderte zu Recht eine größere Präsenz von Männern in der Familie. Ich bin deshalb sehr dafür, dass die Karenzzeit aufgeteilt wird. Eine Hälfte sollte ausschließlich dem Vater, die andere Hälfte ausschließlich der Mutter zur Verfügung stehen. Es sollte gesellschaftlich klar sein, dass beide Elternteile sowohl für die materielle Versorgung als auch für die psychosoziale Betreuung der Kinder zuständig sind. Aufgabe der Politik wäre es hier, die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu schaffen.

dieStandard.at: Kürzlich wurde berichtet, dass Männer von Mobbing betroffen sein können, wenn sie in Karenz gehen Ist die Karenz-Scheu der Männer also berechtigt?

Lehner: Natürlich gibt es das, aber das sind Extreme. Grundsätzlich sagen alle Umfragen, dass es eine hohe Bereitschaft unter Männern gibt, mehr bei ihren Kindern zu sein. Allerdings gilt auch, wenn es Widerstand zur Väterkarenz gibt, dann eher von Seiten männlicher Kollegen, jedoch ist dieser Widerstand nicht immer extrem. Ein Großteil der Karenzväter berichtet dennoch, dass sie auch unter männlichen Kollegen Anerkennung für ihre Entscheidung bekommen haben. Es zeigt aber, dass die Bereitschaft zu größerem familiären Engagement der Männer von der Politik aufgenommen und unterstützt werden muss. Weiterlesen »

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Auch aktive Väter sind Opfer langer Arbeitszeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. August 2010

Frauen werden heutzutage meistens genauso gut bezahlt wie Männer, zeigt eine Studie des Chartered Management Institute. Das größte Problem für ist, dass die hoch bezahlten Stellen immer mehr Arbeitsstunden verlangen, meint Camilla Cavendish in einem Beitrag für die konservative Tageszeitung The Times:

“The men-only model of achievement is alive and well in ‘extreme jobs’ that leave no time for life outside work. …

Globalisierung bedeutet, dass immer mehr Menschen über verschiedene Zeitzonen hinweg arbeiten und es mit unersättlichen Kunden zu tun haben, die nie schlafen. Menschen in beratenden Funktionen wie Rechtsanwälte, Buchhalter und Informationstechniker sind gegenüber den Forderungen von Kunden, die selbst immer mehr Überstunden machen, besonders anfällig. …

Der Arbeit verschrieben zu sein, bedeutet, sich nicht dem Partner, den Kindern oder Verwandten verschreiben zu können. Karrieremänner können ein Date absagen und beeindrucken. Karrierefrauen können ein Date absagen und das war’s – Kinder zu haben ist noch schwieriger. …

Frauen haben die meisten Hürden am Arbeitsplatz genommen. Aber das Machomodel der extremen Arbeit ist eine große Herausforderung. Der Kampf um Gehälter ist weitgehend vorbei. Der Kampf um Stunden hat erst begonnen.”

Und in diesem Kampf stehen Frauen, Mütter und Väter auf einer Seite, extreme Arbeitszeiten und eine weiterhin vorherrschende Anwesenheitskultur hindern auch aktive Väter daran, ihre Vorstellungen von Familienleben umzusetzen und auch mit reduzierten Stundenzahlen Erfolg im Beruf zu haben.

Quelle

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