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Archiv für die 'Familie' Kategorie

Familien – Revolution von oben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Januar 2007

So titelt die Welt heute einen Kommentar von Matthias Kamann zur neuen Familienpolitik, die im neuen Jahr in der medienwirksamen Gestalt des Elterngeldes daherkommt.

Das revolutionäre Moment sieht Kamann in der Tatsache, ‘dass wegen der Einkommensabhängigkeit dieser Leistung der Staat zum ersten Mal signalisiert, die materiellen Bedürfnisse und Hoffnungen akzeptieren zu wollen, die von den Eltern vor der Schwangerschaft gehegt wurden. Bisher galt ja: Sobald Paare zu Eltern werden, gehen sie in einen anderen ökonomischen Aggregatzustand über und werden eine Wirtschaftsgemeinschaft sui generis, die mit der in den Zeiten ihrer Kinderlosigkeit nichts mehr zu tun hat. Und der Staat begnügt sich mit der Abfederung besonderer Härten sowie der (unzulänglichen) Erstattung jener Kosten, die von den Eltern für die Gesellschaft erbracht werden.’

Es sei aber eine ‘eine Revolution von oben: Im Rahmen eines … steuerlichen Umverteilungssystems tritt der Staat in Vorleistung, er nimmt auf dem Weg von Transferzahlungen einen Wandel vorweg, den die Gesellschaft in weiten Teilen erst noch zu vollziehen hat. Dieser Wandel besteht darin zu akzeptieren, dass die Gründung einer Familie mit Kindern nicht mehr darin bestehen kann, mit dem bisherigen Leben und seinen finanziellen oder beruflichen Mustern mehr oder weniger zu brechen. Statt dessen sollen nun die Berufstätigkeit der Frau, die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern sowie das Einkommensniveau das gleichsam Vorgängige sein, in das Kinder immer nur hinein geboren werden.’

Transfer von der linken in die rechte Tasche, noch nicht akzeptierter Wandel. Da wird ein kleiner Trippel – Schritt schon zu einer Revolution, oder wie das Heidelberger Familienbüro behauptet, zur Konterrevolution gegen die Familien hochstilisiert.

Das ist nur möglich in einem Land, in dem sich junge Familien nach der Geburt eines Kindes in den 50er Jahren wiederfinden, verglichen zum Beispiel mit den skandinavischen Ländern.

Revolution, das wäre eine Aufteilung der Elternzeit zu gleichen Teilen zwischen Müttern und Vätern und eine höhere Wert – Schätzung der Erziehungsleistungen in der Währung die zählt, dem Euro.

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Ein kleiner Schritt – der Familie zuliebe

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Dezember 2006

Seiner Frau und seinen vier Töchtern zuliebe moderiert Günther Jauch zum ersten Mal nicht die Vierschanzentournee im Fernsehen. Jahrelang hatte er seine Familie vertröstet und nicht mit ihnen Silvester gefeiert – zum großen Ärger der fünf Damen.

“Meine Frau und meine Kinder haben rebelliert. Seit Jahren bitten sie mich, einmal Silvester mit ihnen zu feiern”, sagte Jauch laut dem Sender RTL. Für die Moderation der Vierschanzentournee habe er sonst schon am zweiten Weihnachtsfeiertag die Koffer gepackt. “Jahr um Jahr habe ich sie vertröstet, im vergangenen Jahr ist es mir dann zum wirklich allerletzten Mal gelungen”, betonte Jauch, der seit 2000 die Skisprung-Übertragungen moderiert.

Die Fernsehzuschauer werden es verkraften, Jauchs Familie wird es genießen. Ihnen und allen Lesern und Leserinnen dieses Blogs wünsche ich einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr.

Quelle 

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Mutter versorgt die Kinder und Vater geht arbeiten – die Familie im Schulbuch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2006

Die aktuelle Situation und die Zukunft der Familie ist eines der zentralen Themen des gegenwärtigen politischen und wissenschaftlichen Diskurses. Der Diskurs hat teilweise die Form eines Krisenszenarios – mit verklärenden Rückblicken auf die Vergangenheit. In der Auseinandersetzung kommt allerdings die pädagogische Dimension zu kurz.

In der Schule stellt die Familie einen wichtigen Lerngegenstand dar; zum einen im schulischen Alltag, indem Kinder mit unterschiedlichen, teilweise auch ihrer eigenen Erfahrung sehr fremden familialen Lebensformen durch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler konfrontiert werden; zum zweiten als im Lehrplan enthaltener Lerngegenstand, vorrangig in den Fächern Religion/Ethik, Deutsch und Sozialkunde. Als expliziter Lerngegenstand, manchmal aber auch eher “unter der Hand”, etwa bei Sachaufgaben im Mathematikunterricht, taucht die Familie somit auch im Schulbuch auf. Es ist somit von großem Interesse, danach zu fragen, welches Verständnis, welches Ideal, welche Konzepte von Familie in den Schulbüchern vermittelt werden.

Die in dem Band “Die Familie im Schulbuch” versammelten Beiträge zeigen, wie sehr die Präsentation der Familie im Schulbuch in den verschiedenen Zeiten und Kulturen von ideologischen Prämissen geprägt ist und wie sehr stereotype Vorstellungen perpetuiert werden.

Die Ergebnisse einer Tagung der “Internationalen Gesellschaft für historische und systematische Schulbuchforschung e. V.“, die im Herbst 2005 von der Augsburger Pädagogin Prof. Dr. Eva Matthes zum Thema “Die Familie im Schulbuch” ausgerichtet worden war liegen jetzt vor.

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Weniger Reden, mehr Handeln!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Dezember 2006

Angesichts des demographischen Wandels hat Bundespräsident Köhler für eine stärkere Unterstützung familiärer Strukturen plädiert. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft müssten sich dringend des Themas annehmen.

Bundespräsident Horst Köhler hat eine Stärkung der Familien in Deutschland gefordert, um der Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Politik und Gesellschaft müssten angesichts des demographischen Wandels umdenken: «Unsere Steuer-, Sozial- und Bildungspolitik und unsere Infrastruktur hinken den Veränderungen der Familie hinterher, weil sie an überholten Familienbildern ausgerichtet sind», sagte Köhler am Mittwoch im Berliner Schloss Bellevue zur Eröffnung der Konferenz «Forum Demographischer Wandel».

«Familien aber brauchen zeitgemäße Strukturen, sie brauchen eine Gesellschaft, die ihnen Zeit lässt und Raum», sagte Köhler. In Familien werde «das soziale Netz gesponnen, das unsere Gesellschaft zusammenhält.»

Quelle

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Ein Segen für die Familie?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2006

So lautet die Überschrift des aktuellen Dossiers von Spiegel Online zur Familienpolitik.

In Ihm sind aktuelle Artikel, etwa zur Frage, wie weit darf sich der Staat angesichts von zunehmenden Fällen von Verwahrlosung in die Familie einmischen, zum Beispiel in Form von verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen, aber auch Beiträge aus den vergangenen 8 Jahren versammelt.

Der Eindruck, den ich nach erstem Lesen habe ist der: es ist seit langem bekannt, was zu tun wäre, passiert ist in den letzten Jahren aber wenig und das auch noch zu zögerlich.

Zitieren möchte ich an dieser Stelle einen kurzen Abschnitt aus einem Interview mit Tom Sommerlatte, dem Vize-Präsident der Unternehmensberatung Arthur D. Little vom Herbst 1999:

… ‘Welche Erfahrungen machen Sie mit Mitarbeitern, die Familie haben?

Unsere Berater fangen zwischen 25 und 30 an. Bekommen sie Kinder, ändert sich ihr Verhalten. Sie können besser hinhören, sich besser in die Lage anderer versetzen, sind toleranter, und sie organisieren ihre Arbeit genauer, um ihre Freizeit zu schützen.’ …

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Warum gründen junge Männer keine Familien mehr?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. November 2006

Nach der Veröffentlichung der neuesten Untersuchung des BAT Freizeitforschungsinstituts beschäftigt sich nun auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit dieser Frage. In ihrer Online Ausgabe hat sie eine Umfrage zu diesem Thema platziert.

Die LeserInnen haben die Möglichkeit zwischen sechs Erklärungen auszuwählen:

  • Das finanzielle Risiko ist zu groß (20,87%)
  • Männer scheuen die Verantwortung (16,05%)
  • Single zu sein ist attraktiver (11,23%)
  • Das Konzept Familie hat sich überlebt (3,94%)
  • Die Karriere geht vor (6,62%)
  • Nicht die Männer sind das Problem (41,29%)

Fast zwei Drittel entscheiden sich (Zählung vom 4.11. um 12:30 Uhr) für zwei Antwortmöglichkeiten, die unter Umständen aufs Gleiche hinauslaufen: Es sind die finanziellen Risiken bzw. Probleme, die die Männer , zumindest nicht alleine, gar nicht zu verantworten haben.

Ebenfalls bemerkenswert ist, dass nur knapp 4% die Familie für ein Auslaufmodell halten.

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