der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Elternzeit' Kategorie

Warum Väter nicht stärker einbezogen werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Oktober 2009

Mit dieser Frage beschäftigt sich Chris Cleave, selbst aktiver Vater, in einem Beitrag des Guardian. Seine für Großbritannien gewonnenen Erkenntnisse sind auf Deutschland übertragbar. Zwei Eckpunkte gleiche Bezahlung und das Elternzeit System sind neben den Vorstellungen in den Köpfen, die entscheidenden Stellschrauben:

According to the Fatherhood Institute, 82% of full-time, working dads say they’d like to do more childcare. But it’s not easy. …

Suspicion and traditionalist views of fatherhood, it seems, conspire to prevent fathers from getting more involved with their children, at home and at school. On top of these are the economic factors that operate to keep fathers in work and force mothers out. Rob Williams, the chief executive of the Fatherhood Institute, thinks that parental leave is key. “Now maternity leave is so much longer than paternity leave,” he says, “it has led to the woman becoming officially viewed as the child carer, which actually gives women less equality in the workplace.

It’s counter-productive. Before a working couple has children, the woman earns 91% of the man’s salary. After kids, it drops to 67%. The driver is the leave system, which makes a break in women’s careers but not in men’s. The leave system itself is deepening gender inequality. The rational decision for any couple is for the mother to stop work and be the carer. This will be true until maternity leave and paternity leave are more equal.”

The inequality of the leave system is arguably the sign of the government’s failure to make the imaginative leap between its long-held policy of getting more mothers into work with its corollary: getting more fathers involved with childcare. And if that is bad news for fathers who want to look after their children, then surely it is equally bad news for mothers who want or need to work – at over 60%, the substantial majority.

Indeed, the closer one looks at how unfair the system is to fathers, the more one realises how tough it is on mothers. In the eyes of modern Britain, mothers seem able to do no right. A study published to fanfares last week found a very modest statistical correlation between mothers working and their kids imbibing fizzy pop and spending time in front of the TV. Naturally, the media sexed it up into Mammageddon. “Working mothers’ children unfit” was BBC Online’s headline. The same day’s BBC News at Ten delivered a damning verdict on the children of working mums: they were sitting in front of the TV, eating too much and doing too little. …

It seems that the media, the schools, the spectre of paedophilia, the prevalence of absent fathers, the policies of the government and perhaps even our own machismo conspire to prevent dads taking an equal share in bringing up our young children. Meanwhile, working women are demonised as unfit mothers, while full-time mums are made to feel left-out or unfulfilled. Isn’t modern Britain groovy? …

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‚Das Geld ist es allemal wert’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. September 2009

Im Gespräch mit Anja Baumgart-Pietsch vom Wiesbadener Tagblatt nennt der Organisationsberater Hans-Georg Nelles gute Gründe für Unternehmen, sich über die Elternzeit von Vätern zu freuen:

Haben Sie das Gefühl, dass sich der Wertewandel bei Vätern langsam durchsetzt – Stichwort Erzieher, nicht nur Ernährer – oder ist der Weg dorthin noch lang?

Dieser Wandel hat sich bereits vor 25 Jahren abgezeichnet und seitdem immer weiter verstärkt. Bereits in der zweiten von der Frauen Zeitschrift Brigitte durchgeführten Befragung Mitte der 80er Jahre haben sich die neuen Väter verbal “geoutet”. Es ist wesentlich, dass zu dem Wollen und Können, das zweifelsfrei vorhanden ist, auch das Dürfen hinzukommt. Da ist vor zweieinhalb Jahren mit der Neuregelung der Elternzeit ein wichtiger Schritt gemacht worden, weitere müssen folgen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Unternehmen gemacht? Steht man dem Anliegen, Väter zu fördern, offen gegenüber, oder ist es noch ein großer Kampf? Gibt es besonders offene Branchen, oder ist dies rein von persönlichen Faktoren abhängig?

Väterförderung ist kein Unternehmenszweck. Aber Unternehmen, die die persönlichen Anliegen ihrer Beschäftigten ernst nehmen, und dazu gehört zunehmend der Wunsch von Vätern die Elternzeit zu nutzen, werden im Wettbewerb um qualifizierte Beschäftigte vorn liegen und diese Mitarbeiter auch an ihr Unternehmen binden können. Es kommt ja nicht nur darauf an, die Krise zu überstehen, sondern sich auch darauf vorzubereiten, nach der Krise mit motivierten Beschäftigten durchstarten zu können. Mit dieser Sichtweise sind innovative und technologieorientierte Betriebe schon mehr vertraut als Unternehmen, die ein hohes Durchschnittsalter der Belegschaft und in den letzten Jahren nur wenige Neueinstellungen vorgenommen haben. Mein Eindruck ist aber, dass es in jedem Fall auf die handelnden Personen ankommt, den Inhaber oder die Personalverantwortlichen, die sich vorstellen können müssen, dass junge Männer heute andere Werte und Vorstellungen von Vaterschaft im Kopf haben als sie selbst und auch auf die Väter, die ihre Vorstellungen bei der Einstellung natürlich äußern und einfordern müssen.

Kann sich überhaupt jede Familie eine “Elternzeit” des Vaters leisten?

Das Elterngeld beträgt 67 Prozent des Nettoeinkommens. Die Zeit ist also in jedem Fall mit einem Einkommensverlust verbunden. Es mag demnach Familien geben, die aus finanziellen Gründen auf die Elternzeit des Vaters verzichten müssen. Meiner Erfahrung nach ist es aber in der Regel nicht die Frage “Können wir auf das Geld verzichten?”` sondern “Wollen wir diese Erfahrung machen?” Das Geld ist es allemal wert!

Was ist aus Ihrer Sicht das wichtigste Argument aus Sicht eines Vaters, der seinen Arbeitgeber davon überzeugen möchte, dass er in Elternzeit gehen will? Weiterlesen »

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Gegenwind für neue Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. September 2009

Das Elterngeld hat viel bewirkt: Waren es früher gerade mal 1,8 Prozent aller Männer, die nach der Geburt ihres Kindes Elternzeit nahmen, sind es mittlerweile 18 Prozent. Allerdings nehmen diese meist nur die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen acht Wochen. Offenbar, weil sie sich nicht trauen.

Denn laut Umfragen würden viel mehr Männer gern länger zu Hause bleiben. Aber die aktuelle Krise, das geringere Gehalt ihrer Frauen und die massiven Vorurteile der Arbeitgeber, Eltern und Freunde, die ihnen entgegenschlagen, sind Gründe dagegen. Sönke Haase, Personalreferent eines Großkonzerns, bleibt fünf Monate daheim. Und hat am eigenen Leib erfahren, wie fest gefügt die Rollenbilder in unseren Köpfen noch sind.

Sendetermin frauTV, Donnerstag, 24. September 2009, 22.00 – 22.30 Uhr. Wiederholung, Montag, 28. September 2009, 11.30 – 12.00 Uhr.

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Väter Karenz – Deutschland als Vorbild

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. September 2009

Familienstaatssekretärin Christine Marek rechnet damit, dass das neue Kindergeld-Modell rund 20 Prozent der Väter in Karenz locken wird. Als Beleg für diese Prognose nennt die ÖVP-Politikerin im KURIER – Gespräch das Beispiel Deutschland.

Dort habe sich gezeigt, dass “höhere Geldleistungen ein Anreiz ” für die Väter sei. Auch in Österreich würden die Männer derzeit am häufigsten die Kindergeld-Variante mit dem höchsten Betrag (800 Euro) wählen: “Da haben wir schon eine Väterbeteiligung von zehn Prozent”, berichtet Marek.

Die Deutschen können seit 2007 einkommensabhängiges Elterngeld beziehen. Sie erhalten 67 Prozent des Netto – Letztbezuges, maximal 1800 Euro pro Monat. Die Bezugsdauer beträgt 14 Monate, davon mindestens zwei der zweite Partner. Der Anteil der Väter stieg bei den Nachbarn von 3,5 Prozent (2006) auf 18,4 Prozent (1. Quartal 2009). …

Eines kann man in Deutschland aber auch beobachten: Die überwiegende Mehrheit der Frauen beziehen das Elterngeld ein Jahr lang, die meisten Männer (75 Prozent) nur zwei Monate. Wird das auch in Österreich so sein? Marek dazu: “Mir ist lieber, ein Mann geht zwei Monate in Karenz als gar nicht.”

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Die Väter sollen gelockt werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. September 2009

Die Katholische Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) hat die Einigung zwischen Familien-Staatssekretärin Christine Marek und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in der Kindergeld-Frage begrüßt. “Das neue einkommensabhängige Kindergeldmodell ist ein wichtiger Beitrag zur Väterbeteiligung in der Kindererziehung”, würdigte KMBÖ-Vorsitzender Leopold Wimmer die Entscheidung in einer Presseaussendung.

Die Katholische Männerbewegung hatte im Juni 2008 die Einführung eines einjährigen 100-prozentigen Vätergeldes verlangt. “Wir sind sehr zufrieden, dass künftig 14 Monate lang 80 Prozent des Nettobezuges bezahlt werden – mindestens 1.000 Euro, maximal 2.000 Euro”, so Wimmer.

Im Mai 2009 haben in Österreich nach Angaben der KMBÖ insgesamt 164.445 Personen Kinderbetreuungsgeld bezogen. Nur 4,5 Prozent davon – 7.442 Personen – waren Männer. Laut dem KMBÖ-Vorsitzenden sind politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen unabdingbar, “damit Männer ernsthaft ihren Vaterpflichten nachkommen können”.

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Väter in Elternzeit – eine deutsche Landkarte

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. September 2009

In welchen deutschen Städten kümmern sich die meisten Väter zwei Monate oder länger um ihren Nachwuchs? Die Deutschlandkarte von Matthias Stolz hält einige Überraschungen bereit

Über Männer, die als aktive Väter plötzlich und weitgehend unvorbereitet ganztags in der Familie klarkommen müssen, ist viel gelacht worden. Neuerdings bleiben Männer schon nach der Geburt eines Kindes gern daheim – seitdem es ein Gesetz gibt, erfunden von Ursula von der Leyen, welches den Vätern zwei Drittel ihres Nettogehaltes, höchstens 1800 Euro, zusichert, wenn sie sich mindestens zwei Monate lang um das Baby kümmern. In der Zeit wird erstmals dokumentiert, wo wie viele von diesem Recht Gebrauch machen.

© Jörg Block

© Jörg Block

Wer glaubte, die emanzipiertesten Männer lebten im Osten oder in den sozialdemokratischen Zentren des Westens, der liegt falsch. Nirgendwo gibt es mehr Elternzeitmänner als in Bayern – und das trotz vermeintlich traditioneller Rollenverteilung dort. Warum das so ist? Selbst im Familienministerium spricht man von einem Rätsel. Es muss spekuliert werden: Sehnen sich bayerische Väter nach einer Pause von ihren Superjobs? Es könnte weniger die Emanzipation vom alten Männerbild sein, die sie heimtreibt, als der Glaube, das bisschen Wickeln sei gegen einen Tag im Büro doch ein Klacks.

Seit mehr als zwei Jahren gibt es die Rubrik “Deutschlandkarte” im ZEITmagazin. Nun sind die ersten 101 Karten als Buch unter dem Titel “Deutschlandkarte – 101 unbekannte Wahrheiten” als Buch erschienen.

Sie machen sichtbar, wie vielfältig Deutschland wirklich ist: Wo ist die Lebenserwartung am höchsten? Wo scheitern Ehen am häufigsten? Wo sind welche Kindernamen am beliebtesten? Wo verkauft sich die Bibel am besten? Woher kommen die meisten Playmates? Und wo schneit es am wahrscheinlichsten an Heiligabend? In 101 Themen und Karten gewährt Matthias Stolz ganz neue Einblicke in unser (Deutsch-) Land.

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Grünen Vorsitzender Cem Özdemir erwägt Elternzeit für zweites Kind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. September 2009

Pressebild.de/ Bertold Fabricius

Im Gespräch mit Schülern des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Poppenbüttel erzählte Grünen-Chef Cem Özdemir im Berliner Monbijoupark, wie er seine türkischen Eltern zur Verzweiflung brachte, was er von Schwarz-Grün in Hamburg hält und warum er überlegt, Vätermonate zu nehmen.

… Kathrin Simon-Kutscher: Machen Sie anders Politik, seitdem Sie Vater sind?

Özdemir: Hm, gute Frage. Vater zu sein spielt sicher eine Rolle. Ich weiß inzwischen, wie das ist, wenn man eine Kita sucht. Ich durchforste auch das eigene Parteiprogramm mit dem Blick des Familienvaters und frage mich: Was schreiben wir da eigentlich über Schule und Kindergärten – und wie passt das zu meiner eigenen Realität und zur Realität meiner Frau?

Kathrin Simon-Kutscher: Wenn Sie noch mal Vater werden …

Özdemir: … ich werde hoffentlich im November noch mal Vater.

Kathrin Simon-Kutscher: Herzlichen Glückwunsch! Nehmen Sie Vätermonate?

Özdemir: Ich erwäge ernsthaft, in Elternzeit zu gehen. Das ist nur nicht so einfach als Parteivorsitzender. Aber ich überlege mir das trotzdem. Das Kind soll nicht ohne Vater aufwachsen. Ich habe den Anspruch, meine kleine Tochter jeden Tag zu sehen. Im Wahlkampf geht das leider nicht.

Kathrin Simon-Kutscher: Welche Lösung haben Sie gefunden?

Özdemir: Die heiße Phase des Wahlkampfs verbringe ich getrennt von meiner Familie. Ich finde, wir haben da eine ganz gute Lösung gefunden. Meine Frau und meine Tochter machen die nächsten Wochen Urlaub bei ihrer Familie. Dort sind sie supergut aufgehoben, und ich muss kein schlechtes Gewissen haben. Außerhalb des Wahlkampfs ist mein Anspruch, meine Tochter jeden Abend ins Bett zu bringen und ihr noch etwas vorzulesen. Meistens schaffe ich das auch.

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Väter in Bayern beantragen am häufigsten Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. September 2009

Bayerische Männer zeigen sich als Familienmenschen. Mittlerweile werde jeder vierte Antrag auf Elterngeld von einem Vater gestellt, teilte Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) gestern in München mit.

Damit sei der Freistaat bundesweit “absolute Spitze”. Seit Einführung des Elterngeldes im Januar 2007 sei der Anteil der Väter kontinuierlich gestiegen und habe im ersten Halbjahr 2009 bei rund 26 % gelegen.

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Die Väterkarenz als Abseitsfalle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. August 2009

Auch in Österreich gibt es eine Diskussion um die ‚mageren’ Zahlen von Vätern in Elternzeit. Im Gespräch mit dem Kurier äußert sich Manuela Vollmann vom Kompetenzzentrum Karenz und Karriere zum Thema ‚Karrierekiller Väterkarenz?’

KURIER: Väter, die in Karenz wollen, aber vom Chef nicht gelassen werden. Kennen Sie solche Fälle?

Manuela Vollmann: Ja. Aber oft sind es nicht Chefs, sondern auch männliche Kollegen, die mit dem Thema Väterkarenz schlecht umgehen können. Manche Väter halten ihre aktive Vaterrolle im Büro sogar geheim.

Warum?

Es fehlt an Vorbildern, die im Alltag sichtbar sind. Wir brauchen Väter, die sagen: Ja, wir gehen in Karenz, weil wir das wollen. Ohne dabei um unsere Karriere zu zittern. …

Wie reagiert man als Vater, dessen Karenzwunsch nicht akzeptiert wird?

Man muss sich Verbündete suchen, aktiv sein und auch das Risiko nehmen. Das ist nun mal bei Pionieren so. Ich glaube, dass das neue einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld dafür sorgen wird, dass mehr Männer in Karenz gehen. Das wird für die Unternehmen eine Herausforderung, aber die müssen sie annehmen. Die Väter-Karenz-Option eröffnet sich massiv.

Die Chefs werden das akzeptieren?

Sie werden nicht begeistert sein. Aber sie werden merken: Karenz ist keine Katastrophe, sondern sie ist zu managen. Es gibt schon Unternehmen, die das erkannt haben und nutzen.

Sind Männer zu bequem zur Karenz?

Es geht um einen Kulturwandel. Dass Kinder grundsätzlich nur den Müttern zugeordnet werden, muss sich ändern.

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27 % der Väter beziehen länger als zwei Monate Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. August 2009

Väter beziehen nach wie vor kürzer Elterngeld als Mütter. Dies bestätigen die neuesten Ergebnisse der Elterngeldstatistik. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, haben rund drei von vier Vätern (73% beziehungsweise 26.000), deren Elterngeldbezug im zweiten Quartal 2009 endete, für zwei Monate Elterngeld in Anspruch genommen. Der Anteil der Väter mit einer zwölfmonatigen Bezugsdauer lag bei 8% (2.900). Dagegen bezogen neun von zehn Müttern (148.000) Elterngeld für zwölf Monate. Der Anteil der Mütter mit einer zweimonatigen Bezugsdauer belief sich auf weniger als ein Prozent (1.400).

Unterschiede zeigen sich auch in der Höhe des Elterngeldanspruchs. Mehr als die Hälfte der Mütter (54% beziehungsweise 90.000) hatte einen Elterngeldanspruch von unter 500 Euro, dagegen erhielt nur jeder vierte Vater (9.000) weniger als 500 Euro Elterngeld. Mehr als 1.000 Euro Elterngeld bezogen 16% der Mütter (26 000) und die Hälfte der Väter (50% beziehungsweise 17 700).

Insgesamt haben im zweiten Quartal 2009 rund 35.000 Väter den Bezug von Elterngeld beendet. Dies waren 29% mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Mütter, deren Elterngeldbezug endete, erhöhte sich gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 5% auf nunmehr 166.000.

Ich kann mich auch an dieser Stelle, wie nach jeder Veröffentlichung der Zahlen nur wiederholen. Das Elterngeld ist ein Teil der Rahmenbedingungen, die diese Zahlen beeinflussen. Traditionelle Rollenzuschreibungen, wie sie auch in der 12 + 2 Regelung des esetzes zum Ausdruck kommen wirken weiter. Auf jeden Monat, den ein Vater mehr macht, muss eine Mutter ‚verzichten’.

Die wirtschaftliche Entwicklung und die damit verbundenen Unsicherheiten in der (beruflichen) Zukunftsplanung und den betrieblichen Realitäten von Krise und Kurzarbeit verleiten auch nich gerade dazu, Neues auszuprobieren und weitere ‚Risiken’ einzugehen.

Differenzierte Ergebnisse der Elterngeldstatistik für im zweiten Quartal 2009 beendete Leistungsbezüge sind hier abrufbar.

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