der VÄTER Blog

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Archiv für die 'Elterngeld' Kategorie

ICH AUCH …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. September 2008

Die Kritiker der neuen Familienpolitik nörgeln: Das Elterngeld sei ein staatliches Freizeitprogramm für Besserverdiener. Genauso ist es. Und das ist wunderbar!

Eine persönliche Bilanz, die sehr ansteckend wirkt, zieht Horst von Buttlar in der Financial Times Deutschland.

‚Langsam sickert es durch. Man hört diese ganzen wunderbaren Geschichten, von Monaten ungeahnter Freiheit, von Flucht mit der Familie, von Abenteuern. Von kleinen Ewigkeiten zu Hause, einer Auszeit im Ausland, … vom Ausklinken an schönen Orten mit Menschen, die einem am liebsten sind.

Geschichten sind das, die wir vor Jahren nie gewagt hätten zu träumen, geschweige denn sie zu erzählen. Und je mehr Väter sie erzählen – Väter, die plötzlich etwas sein konnten, was sie nie waren: nämlich nur Väter -, je mehr also diese neue Spezies die Geschichten von den Vätermonaten erzählt, desto mehr sickert es durch. Es wird Normalität, setzt sich in unseren Köpfen fest.

Knapp zwei Jahre nach dem Start des Elterngelds lautet die Frage nicht mehr: Warum? Sondern: Warum nicht? Über 100.000 Väter haben sich diese Frage gestellt, und das ist erst der Anfang. …

In uns allen wird es nagen, brüten und brodeln, denn in unserem Leben, das so vorgezeichnet schien, ist plötzlich ein kleiner Abzweiger. Wir werden an unseren Schreibtischen sitzen, an dem wir seit Jahren fünf, sechs Tage die Woche und zehn Stunden am Tag hocken, und uns immer wieder fragen, was uns da Neues reizt, wieso es plötzlich eine Option gibt, die unser Koordinatensystem leise verschiebt. Bei vielen werden am Ende zwei Worte hängen bleiben: ICH AUCH. …

Mit dem Elterngeld hat die Regierung, ganz unbewusst, eine kleine Revolution in Gang gesetzt. Bei den aufstrebenden Kohorten der jungen Generation zwischen 25 und 40 werden sich die Werte nachhaltiger verschieben, als wir heute ahnen.

Das klingt zunächst nach einer gewagten Überschätzung dieser Sozialleistung. Und es stimmt ja, machen wir uns nichts vor: Das Elterngeld ist weder Allheilmittel für demografisch zerrüttete Nationen, noch schreibt es Biografien um. Die zwei Monate, auf die sich die Väter mehrheitlich beschränken, sind eine kosmetische Erziehungszeit, ein Klacks, eine Kür am Wickeltisch.

Und doch ist es etwas Großes, mehr, als wir anfangs vermuten. Es kommt also dieser Tag, an dem man von hundert auf null runterfährt, wobei es sich gar nicht wie null anfühlt Weiterlesen »

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Elterngeld – Steuerregeln bleiben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. September 2008

Elterngeld – Empfänger können keinen neuen Steuervorteil erwarten. Die Finanzminister der Länder verständigten sich heute in Berlin darauf, die bisherigen Vorgaben unverändert beizubehalten und bundesweit einheitlich anzuwenden. Die umstrittene Besserstellung von Elterngeld-Empfängern in Sachsen ist damit vom Tisch.

Der Sockelbetrag von monatlich 300 Euro hatte sich dort nicht auf den Steuersatz der Eltern ausgewirkt, das “Mindestelterngeld” wurde bei der Berechnung der Steuerlast der Eltern nicht einbezogen.

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Für 106.000 Neugeborene beziehen Väter Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. August 2008

Bis Juni 2008 wurden in Deutschland rund 103.000 Elterngeldanträge von Vätern für 106.000 im Jahr 2007 geborene Kinder bewilligt. Bezogen auf die insgesamt 685.000 geborenen Kinder entspricht dies einem Anteil von 15%. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen der Elterngeldstatistik hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) erstmals unter Bezug zur Geburtenstatistik 2007 veröffentlicht.

Bei 17% der Kinder, die zwischen Januar und Juni 2007 geboren wurden, bezogen die Väter Elterngeld. In der zweiten Jahreshälfte war die Väterbeteiligung niedriger, allerdings können für seit Juli 2007 geborene Kinder die Eltern immer noch Anträge auf Elterngeld stellen.

Von den bundesweit rund 103.000 Elterngeldanträgen von Vätern wurden rund 2.500 für Mehrlingsgeburten mit insgesamt 5.200 Kindern bewilligt. Daraus ergibt sich die Gesamtzahl von ca. 106.000 Neugeborenen, bei denen der Vater Elterngeld bezogen hat.

Beim Bezug von Elterngeld zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Während in Berlin und Bayern bei über 19% der Neugeborenen die Väter Elterngeld in Anspruch genommen hat, lag dieser Wert im Saarland bei lediglich 6,9%.

Bei einer Bezugsdauer von zwölf Monaten lag allerdings der Anteil der Väter in Bayern am niedrigsten (8% der Väter, die Elterngeld bezogen). 74% der Elterngeld beziehenden Väter in Bayern erhielten dagegen Elterngeld für zwei Monate. Am häufigsten nahmen Väter in Bremen Elterngeld für zwölf Monate in Anspruch (24%).

Differenzierte Ergebnisse der Elterngeldstatistik von Januar 2007 bis Juni 2008 für im Jahr 2007 geborene Kinder sind hier abrufbar.

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‚Lass die Leute reden’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. August 2008

Im Gespräch mit der Berliner Zeitung skizziert die Familienministerin ihre Ansichten zu Gleichstellungspolitik und Elternzeit und kündigt zum wiederholten Male eine Ausdehnung der Vätermonate an. Wie die konkrete Ausgestaltung aussehen soll, verschweigt sie aber auch diesmal.

‚Das Lohngefälle hat auch Einfluss auf die Wirkung des Elterngeldes. Solange die Frauen deutlich weniger verdienen, werden die Männer kaum länger als die zwei Pflichtmonate bei ihren Kindern bleiben.

Zu Berufsbeginn verdienen junge Väter und Mütter etwa gleich viel. Die Gehaltsschere klafft erst im Laufe der Karriere auseinander. Die jungen Väter nehmen Elternzeit nicht wegen des Geldes, das weniger ist als ihr Gehalt, sondern weil sie sich jetzt gesellschaftlich akzeptiert um ihr Kind kümmern können. Das Argument mancher Arbeitgeber: “Das kann doch ihre Frau machen”, gilt nicht mehr. Deshalb empfehlen Experten auch, die Väter-Monate auszuweiten. Das sehe ich genauso.

Um wie viele Monate?

Das werden wir in der nächsten Legislaturperiode diskutieren. Wenn es an der Zeit ist, werde ich einen Vorschlag machen.

Ist das ein Thema, mit dem die CDU in den Wahlkampf gehen könnte?

Das Thema wird sicher die Grundhaltung der Familienpolitik prägen. Aber dieses zarte Pflänzchen sollte kein Wahlkampfthema werden. Nach den Ergebnissen aktueller Umfragen wächst nicht nur die Bereitschaft der jungen Väter, aktiv Erziehungsverantwortung zu übernehmen, sondern auch die Bereitschaft der Unternehmen, Väter zu unterstützen, die sich Zeit für ihr Neugeborenes nehmen wollen. Das ist ein Vertrauensvorschuss, den wir nicht verspielen sollten, indem wir das Thema politisieren.’

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Partnermonate beim Elterngeld übertreffen (nicht) alle Erwartungen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Juni 2008

Während die die Ministerin von der Leyen voll des Lobes für die neuen Väter ist:

‚Diese Väter sind Vorbilder, denn sie setzen Prioritäten und zeigen ganz deutlich: Zeit mit meinem Kind ist mir von Anfang an wichtig.’ Seit der Einführung des Elterngeldes vor anderthalb Jahren hat sich die Zahl der jungen Väter, die sich eine Auszeit für ihre Kinder nehmen, damit inzwischen mehr als verfünffacht. ‚Wenn diese Dynamik weiter anhält, können wir schon in diesem Jahr die 20 Prozent-Grenze knacken.’

… unkt Spiegel Online herum: ‚ Große Worte trotz mickriger Zahlen. … Das Elterngeld sollte mehr Männer zur Kindererziehung bewegen, gebracht hat es wenig: Gerade mal jeder Zehnte kehrte dem Arbeitsplatz für ein Jahr den Rücken – das waren genau 6884 Väter. Bei den berufstätigen Müttern blieben hingegen 89 % für zwölf Monate daheim.

Aber fast jeder fünfte Vater in Deutschland (18,5 %) beantragte im 1. Quartal 2008 die Partnermonate beim Elterngeld. In Mecklenburg Vorpommern waren es sogar 24,3% gefolgt von den Bayern mit 23,1 %.

Im letzten Jahr vor der Einführung des Elterngeldes hatte der Anteil der Väter in Elternzeit noch bei 3,5 Prozent gelegen. Einer Untersuchung aus dem Jahre 2004 zu den Auswirkungen der Novellierung der Elternzeit zum 1. Januar 2001 nach lag der Anteil der Väter, die die gesamte Elternzeit in Anspruch nahmen bei lediglich 0,2%.

Ich erspare mir hier, gigantische Steigerungsraten zu berechnen, der nächste Schritt kann nur sein, den Anteil der Partnermonate zu erhöhen und diesen Weg konsequent bis zu einer gleichberechtigten Aufteilung weiter zu gehen.

Eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit lässt sich nicht verordnen und auch nicht ‚kaufen’, aber die Politik kann Rahmenbedingungen schaffen, die den gesellschaftlichen Diskurs, die Aushandlungsprozesse in den Familien und die Bereitschaft der Unternehmen zu einer neuen Sicht auf Eltern (-zeiten) befördern.

Umfangreiches Zahlenmaterial zu den oben skizzierten Entwicklungen finden Sie hier.

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Großelternzeit kommt, weitere Vätermonate lassen auf sich warten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juni 2008

Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben einen Gesetzentwurf zur Änderung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes vorgelegt, der heute in erster Lesung im Bundestag beraten wurde.

Die Weiterentwicklung des seit 1. Januar 2007 geltenden Gesetzes habe insbesondere die Angleichung der bislang unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten für Familien mit einem oder zwei erwerbstätigen Eltern sowie die Anpassung des Antrags auf Elterngeld bei Änderung der beruflichen oder persönlichen Situation der Eltern zum Ziel, heißt es in der Begründung.

Bisher seien Änderungen nur in besonderen Härtefällen, wie schwerer Krankheit oder Tod, möglich, heißt es weiter. Die Praxis zeige jedoch, dass es weitere Fälle gebe, in denen eine Änderung des Eltergeldantrages für die Familie wichtig sein könne. Daher solle der Antrag auch ohne Angabe von Gründen ein Mal geändert werden können, schreiben die Fraktionen.

Der Verzicht auf die Begründung erhöhe die Flexibilität für die Väter und Mütter und entlaste die Verwaltung von der Begründungsprüfung. Eine weitere Änderung des Gesetzes regelt die Berechtigung von Arbeitnehmern, Elternzeit zu beanspruchen, um in bestimmten Fällen ihre Enkelkinder zu betreuen und zu erziehen. Weiterlesen »

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Fakten zum Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Mai 2008

Seit Januar 2007 zahlt der Staat Elterngeld, wenn Mütter oder Väter für den Nachwuchs im Job pausieren.

Die Regeln, die junge Familien für einen möglichst hohen Zuschuss beachten sollten, haben die FOCUS-Online-Redakteurinnen Michaela Hutterer und Melanie Rübartsch in einem Beitrag zusammengestellt.

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Elterngeld in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft voll akzeptiert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Mai 2008

Dies erklärte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und belegte dies mit einer aktuellen Allensbach-Umfrage. Diese belegt nach ihrer Ansicht eine große Unterstützung der Personalverantwortlichen für Männer, die Vätermonate und Elternzeit nehmen

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage im Überblick:

– Mehr als 80 % der Personalverantwortlichen halten das Elterngeld für eine gute Sache – vor seiner Einführung im Jahr 2006 waren es 61 %.

– 61 % befürworten die Unterbrechung der Berufstätigkeit durch Väter – gegenüber 48 % vor zwei Jahren. 65 % bewerten die Verringerung der Arbeitszeit durch Väter positiv – gegenüber 59 % vor zwei Jahren.

– 71 % sind davon überzeugt, dass sie eine Mitverantwortung haben, ihren Beschäftigten die Entscheidung für Kinder zu erleichtern.

– In rund 40 % der Betriebe, in denen Mitarbeiter nach Einführung des Elterngeldes Vater geworden sind, haben Väter ihre Berufstätigkeit unterbrochen. 37 % der Unternehmensverantwortlichen erwarten, dass in Zukunft mehr Männer Elternzeit beanspruchen.

Wenn das so ist, dann sollten die Personalverantwortlichen alles tun, um ihre Meinung auch in den Unternehmen zum Durchbruch verhelfen und durch eine glaubwürdige Haltung der Führungskräfte und einer entsprechenden Unternehmenskultur Väter ermutigen, dass zu tun, was sie schon lange wollen.

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Nur wenige bekommen über 1.000 Euro

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. April 2008

Im vergangenen Jahr wurden 570.000 Anträge auf Elterngeld bewilligt. Männer haben 10,5 % davon gestellt und im Schnitt deutlich mehr Geld als Frauen bekommen.

Jeder zehnte erfolgreiche Antrag auf Elterngeld stammt von einem Vater. Der zeitliche Anteil der Väter fällt allerdings geringer aus: Etwa 4,6 % des gesamten Elternzeit-Volumens ging 2007 an Männer. Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe hat die Daten des Statistischen Bundesamtes zum Elterngeld im Detail ausgewertet.

Frauen bekommen nach Schröders Kalkulation im Schnitt 584 Euro im Monat, ein auffällig großer Anteil von ihnen nur den Mindestbetrag von 300 Euro. Besonders viele Mütter mit wenig Geld leben im Osten, in Bremen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland.

Bundesweit erhalten lediglich 12,9 % der Frauen für ihre berufliche Auszeit ein Elterngeld von 1.000 Euro und mehr. “Ich finde es überraschend, wie wenige Frauen vor der Geburt ein gutes Gehalt beziehen. Schließlich sind für 1.000 Euro Elterngeld nicht mehr als 1.500 Euro Nettogehalt gefordert”, sagt  Schröder.

Das Elterngeld der Männer fällt in der Regel ebenfalls nicht üppig aus: Für sie gibt es im Schnitt 946 Euro. Jeder dritte Vater bekam maximal 500 Euro, in Berlin gilt das sogar für jeden zweiten. In Bayern hingegen haben rund 60 Prozent der Elterngeld-Väter über 1.000 Euro erhalten.

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Elterngeld für Väter im Heimatland des Wickelvolontariats besonders attraktiv

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. März 2008

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nehmen Väter in bayerischen Kreisen besonders oft Elterngeld in Anspruch: In den Monaten Januar bis Dezember 2007 lag der Anteil der Männer in 83 von 96 bayerischen Kreisen über dem bundesweiten Durchschnitt von 10,5%.

Die höchsten Männeranteile an den bewilligten Elterngeldanträgen gab es jedoch in den baden-württembergischen Universitätsstädten Freiburg im Breisgau (17,8%) und Heidelberg (16,9%). Würzburg folgt als erster bayerischer Kreis mit einem Männeranteil von 16,4%. Unter den ersten zehn Städten beziehungsweise Landkreisen befinden sich fünf weitere bayerische Kreise sowie die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam (15,8%) und die Stadt Weimar (15,9%).

Die Stadt Hoyerswerda (2,4%), der Landkreis Nienburg an der Weser (4,4%) sowie die Stadt Emden (4,6%) weisen als einzige Kreise bundesweit einen Männeranteil an den bewilligten Elterngeldanträgen von weniger als 5% auf.

Die entsprechenden Ergebnisse zu allen 439 Kreisen in Deutschland der Elterngeldstatistik für 2007 sowie eine dazugehörige Kreiskarte finden Sie hier.

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