der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Archiv für die 'Arbeitszeiten' Kategorie

Zwei Köpfe denken besser als einer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Februar 2012

Tanja Mumot und Christian Bürgel leiten gemeinsam eine Filiale der Commerzbank AG in Duisburg. Beide Führungskräfte sind davon überzeugt, dass die Commerzbank von diesem Top-Sharing-Modell genauso profitiert wie sie selbst.

In welchem Modell arbeiten Sie, und wodurch zeichnet es sich aus?

Tanja Mumot: Seit April 2009 teilen wir uns die Leitung der Commerzbank-Filiale Duisburg-Rheinhausen. Von Montag bis Mittwoch ist Christian Bürgel Chef, ich bin es donnerstags und freitags. Jeden Mittwoch und Freitag machen wir eine geordnete Übergabe aller Themen. Was andere Kolleginnen und Kollegen nur vor ihrem Urlaub tun, machen wir zweimal die Woche.

Christian Bürgel: Großes gegenseitiges Vertrauen und ein gemeinsamer Führungsstil sind bei diesem Modell die Grundvoraussetzungen. Unser Modell ist mit viel Organisationsgeschick und ganz genauer Absprache verbunden.

Wie profitieren Sie von diesem familienbewussten Arbeitszeitmodell?

Tanja Mumot: Nach meiner Elternzeit hatte ich nicht damit gerechnet, direkt als Führungskraft bei der Commerzbank einzusteigen. Dank des Top-Sharing- Modells kann ich nun gleichzeitig meine Karriere vorantreiben und viel Zeit mit meinem dreijährigen Sohn verbringen. Meine Work-Life-Balance stimmt.

Christian Bürgel: Ich wollte einfach mehr Zeit mit meiner Familie verbringen Dafür hätte ich auch in Kauf genommen, meine Führungsposition nach über zehn Jahren aufzugeben. Aber dazu kam es nicht, da ich das Top-Sharing-Angebot erhielt, das meinen Bedürfnissen ideal entspricht.

Welche Vorteile schöpft Ihr Arbeitgeber daraus?

Tanja Mumot: Die Commerzbank profitiert von zwei zufriedenen und ausgeglichenen Führungskräften, die dank der familienbewussten Arbeitszeiten hoch motiviert ihren Job machen. Und das spiegelt sich auch positiv in unseren Leistungen wieder. Eine klare Win-Win-Situation!

Christian Bürgel: Ganz meine Meinung. Ich denke, dass wir gemeinsam sogar mehr erreichen können. Schließlich ist in einem Team weitaus mehr Ideenpotenzial vorhanden: Zwei Köpfe denken mehr als einer allein.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Führung, Unternehmen, Work - Life - Navigation | Keine Kommentare »

Überstunden steigern Depressions-Risiko

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Januar 2012

Ständige Überstunden erhöhen das Risiko für eine schwere Depression. Dies ergab eine Langzeitstudie mit mehr als 2000 Angestellten britischer Behörden, wie ein internationales Forscherteam im Fachmagazin “PLoS ONE” berichtet.

Bei Menschen mit drei bis vier Überstunden täglich war demnach die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Depression deutlich höher als bei Angestellten ohne Mehrarbeit. In die Studie flossen Daten von 1626 Männern und 497 Frauen ein, im Mittel waren sie 47 Jahre alt. Die Studienteilnehmer wurden zwischen 3,8 und 7,2 Jahre begleitet und immer wieder untersucht und befragt, wie die Forscher um Marianna Virtanen vom University College London und dem Institut für Arbeitsmedizin in Helsinki berichten. 11 % arbeiteten im Schnitt elf Stunden und mehr am Tag.

Bei einer ersten Untersuchung wurde ausgeschlossen, dass die Angestellten bereits psychische Beschwerden hatten. Insgesamt entwickelten 3,1 % der 2123 Befragten (66 Menschen) eine schwere Depression. Bei den 1105 Menschen mit 7 bis 8 Arbeitsstunden waren es 38, bei den 227 Befragten mit 11 bis 12 Stunden 10 Betroffene.

Bei diesen Zahlen wurde anschließend der Einfluss anderer Faktoren herausgerechnet. Demnach war die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Depression bei den Vielarbeitern doppelt so hoch wie bei Angestellten ohne Überstunden.

“Auch wenn gelegentliche Überstunden Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft haben können, ist es doch wichtig zu betonen, dass übermäßige Arbeitsstunden auch mit einem höheren Risiko für schwere Depressionen einhergehen”, erklärte Virtanen in einer Mitteilung zur Studie.

Die Autoren schränken ein, dass sie keine “plausiblen Erklärungen” für das vermehrte Auftreten von Depressionen bei Überstunden aus den Ergebnissen ziehen können. Aus anderen Studien gebe es aber Hinweise, dass viel Zeit im Job zu Familienkonflikten, weniger Entspannung zwischen den Arbeitstagen und mehr Stresshormonen im Blut führen könne.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Gesundheit | Keine Kommentare »

Väter wollen weniger arbeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2012

Deutschland hat ein neues klassisches Familienmodell: Vater und Mutter sind erwerbstätig – er in Vollzeit, sie in Teilzeit. Wie aus dem Familienreport der Bundesregierung hervorgeht, arbeiten bei 52 % der Paare mit Kindern beide Elternteile. Die große Mehrheit von ihnen hat sich für die Aufteilung Vater-Vollzeit und Mutter-Teilzeit entschieden.

Das traditionelle Rollenmodell, wonach der Mann als Alleinverdiener für die Familie sorgt, während sich die Mutter als Hausfrau weitgehend allein um die Kindererziehung kümmert, wird zusehends seltener, heißt es im Familienreport 2011.

Dieser Trend wird sich fortsetzen: Immer mehr Väter wünschen sich mehr Zeit für die Kinder, während zumindest jede fünfte Mutter ihre Erwerbstätigkeit gerne noch ausdehnen würde. Insgesamt würden die Eltern ihre Arbeitszeit gerne zugunsten der Familie reduzieren. Als Ideal betrachtet die Mehrheit eine Arbeitszeit von 25 bis 35 Stunden pro Woche. “Weil die Arbeitswelt als Taktgeberin des Alltags von Familien eine wichtige Rolle für die Qualität des Familienlebens spielt, brauchen wir familienbewusste Arbeitszeiten”, erklärt Familienministerin Kristina Schröder in ihrem Vorwort zum Report.

Die Kinder stehen der Berufstätigkeit ihrer Eltern positiv gegenüber. Sie sehen klar, dass sie ihnen materielle Sicherheit bringt. Ein Teil der Kinder beklagt Anspannung und Ungeduld der Eltern als Schattenseite der Berufstätigkeit. “Aus Sicht der Kinder nehmen sich Mütter unter der Woche zu 80 % viel beziehungsweise genügend Zeit für ihre Kinder, Väter kommen dagegen nur auf 44 %”, heißt es im Familienreport. Am Wochenende gelingt es nach Meinung der Kinder den Vätern immerhin zu 84 %, genug Zeit mit ihnen zu verbringen. Die Mütter haben mit 94 % aber auch samstags und sonntags die Nase vorn.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Arbeitszeiten, Work - Life - Navigation, Zukunft | 1 Kommentar »

Runterfahren – Zufriedenheit zählt mehr als Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Dezember 2011

„Downshifting” wird das Phänomen genannt, das zuerst in den USA aufkam, wo laut einer Studie des „Center for a New American Dream” 48 % der Amerikaner karrieremäßig gern einen Gang runterschalten, auf ihre Beförderung verzichten, ihre Arbeitszeit verringern und ihre Ansprüche herunterschrauben würden. Inzwischen gibt es auch in Deutschland immer mehr Menschen, die den Marathon, bei dem es darauf ankommt, bis zum Eintritt ins Rentenalter bei Puste zu bleiben, aufgeben würden.

Erstaunlicherweise sind es vor allem jüngere Leute in den 30ern, die den Karriereknick hinnehmen, nach einem Sabbatical nicht mehr zurückkehren und dem Leistungsdruck entfliehen. Downshifting heißt für viele aber nicht nur, eine Arbeit mit Erfüllung zu verrichten, sondern auch mehr Privatleben mit mehr sozialen Kontakten, mehr Zeit und Raum zu haben. Dabei stellt sich die Zufriedenheit ein, die Menschen sich zutiefst wünschen, wie Psychologen immer wieder betonen. So belegt die lernpsychologische Forschung, dass beruflicher Erfolg ganz stark eine Frage der Ausdauer ist, denn mit ihr kommt das Können und mit dem Können die Lust.

Es geht es um die richtige Work-Life-Balance. Und damit werden Downshifter produktiver für die Gesellschaft. Sie schauen nicht mehr nur mit Tunnelblick auf ihr persönliches Weiterkommen, sondern leben mit ihrer Familie, haben Zeit für ihre Kinder und soziale Kontakte. Eine Art ökonomischer Verantwortung, die zu selbstbewusstem Handeln führt und dazu, sich die Lust an der Arbeit länger zu erhalten. Wer gern tut, was im Job zu tun ist, ist kreativer und letztlich nachhaltiger.

Downshifting hat die ganze Breite der Gesellschaft erreicht. 69 % der deutschen Berufstätigen möchten Arbeit und Familie besser vereinbaren, ermittelte das Institut für Demoskopie Allensbach. 60 % der Väter und 41 % der Mütter sind an Teilzeit-Arbeitsplätzen interessiert. Ein Karriereknick gilt nicht mehr als Schande. Das daraus resultierende geringere Einkommen wird akzeptiert: Zufriedenheit zählt mehr als Geld.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Visionen, Work - Life - Navigation | Keine Kommentare »

Arbeiten wann und wo Väter wollen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. November 2011

Unternehmer und Experten sind sich einig: In den nächsten zehn Jahren wird sich die Arbeitswelt revolutionieren. Das Gehalt wird sich nach den konkreten Erfolgen richten, Angestellte arbeiten wann und wo sie wollen.

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Diese Frage beschäftigte Alison Maitland, Journalistin und Gastprofessorin an der Londoner Cass Business School und Peter Thompson, Leiter des Future Work Forum am Henley Management College. Sie befragten 366 Manager weltweit, wie diese sich die Zukunft der Arbeit, der Arbeitszeit und des Arbeitsplatzes vorstellen.

Die Mehrheit erwartet eine regelrechte Revolution: Angestellte sollen selbst entscheiden, wann und wo sie arbeiten, Büros werden zu Treffpunkten für Besprechungen, gezahlt wird für Produktivität und nicht für abgesessene Stunden.

Und diese Vision bereitet den Unternehmern keine schlaflosen Nächte: Etwa 90 % glauben, dass ihre Mitarbeiter produktiver sind, wenn sie ihre Arbeit selbst organisieren können. Und mehr als 80 % glauben, dass sich neue Arbeitsformen positiv auf ihr Unternehmen auswirken würden.

“Das wird nicht überall gelten und auch nicht auf einmal passieren. Aber natürlich gibt es bereits jetzt viele Unternehmen, die ihre Einstellung zu Arbeit und auch deren Organisation verändern”, sagt Maitland, Co-Autorin des Buches “Future Work“.

Die darin propagierte These besagt, dass mehr Flexibilität den Unternehmen mehr Produktivität, motivierte Mitarbeiter und geringere Kosten beschert.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Visionen, Work - Life - Navigation | Keine Kommentare »

Väter müssen Arbeitszeiten mitbestimmen können

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. November 2011

‚Zeit für Familie’ lautet der Titel des achten Familienberichts, der Ende Oktober vorgelegt wurde. Ein Ergebnis: Eltern wünschen sich mehr Zeit mit ihren Kindern – stärker als mehr Geld oder eine bessere Kinderbetreuung. Professor Hans Bertram, Leiter des Lehrstuhls für Mikrosoziologie an der Humboldt-Universität Berlin und Vater von drei erwachsenen Söhnen, spricht im Interview mit der der Berliner Morgenpost darüber, wie diese Zeit aussehen könnte.

‚… Berliner Morgenpost: Apropos Rollenmodell: Was halten denn Kinder davon, dass Papa sich im Haushalt beteiligt und Mama arbeiten geht?

Professor Hans Bertram: Da sind die Kinder weiter als wir Erwachsene. Den Kindern ist es egal, wer welche Aufgaben verrichtet. In den 60er-Jahren haben Männer übrigens etwa eine Stunde pro Woche im Haushalt geholfen. Heute arbeiten sie 16 bis 17 Stunden im Haushalt. Das ist zwar noch deutlich weniger als bei den Frauen mit 32 bis 35 Stunden pro Woche, aber immerhin etwas. Und wenn die Mutter beides managt – Haushalt und Job – macht es Kinder stolz. Sie sehen und schätzen auch die ökonomische Sicherheit, die sich daraus ergibt. Die typisch deutsche Debatte über das schlechte Gewissen wegen des Arbeitens kann man sich sparen – so lange genug aktive Eltern-Kind-Zeit übrig bleibt.

Berliner Morgenpost: Hat sich denn der Spagat zwischen Job und Familienleben nicht verschärft?

Professor Hans Bertram: Mit Sicherheit. Das liegt an den flexiblen Arbeitszeiten. Sie haben sich richtiggehend in die Familienzeit “reingefressen”. Wer noch um 20 Uhr als Verkäuferin arbeitet, kann eben nicht mit der Familie gemeinsam am Abendbrottisch sitzen. Die Liberalisierung will ja keiner mehr missen, aber man muss sich bewusst werden, dass dies zu einem Managementproblem in den Familien führt. Noch liegt die Zeitsouveränität beim Arbeitgeber. Das muss sich ändern. Mütter und Väter müssen über die Arbeitszeit und die Arbeitsorganisation mitbestimmen dürfen.

Berliner Morgenpost: Wie kann das aussehen?

Professor Hans Bertram: Es gibt viele gute Ideen. Eine große US-Softwarefirma bietet zum Beispiel an, dass die Kinder die Sporteinrichtungen und die Mensa auf dem Unternehmensgelände mitbenutzen. Das ist praktisch für die Eltern und für die Kinder. Beim Hessischen Rundfunk betreuen pensionierte Redakteure Kinder von Mitarbeitern. Die Betriebe müssen Ideen entwickeln und umsetzen – so, wie sie für die individuellen Bedürfnisse passen.

Berliner Morgenpost: Aber wird denn etwas passieren, so lange es politisch keinen Druck gibt?

Professor Hans Bertram: Natürlich sollte auch die Politik etwas tun. Das Kernproblem ist doch, dass die Arbeitswelt am männlichen Lebensverlaufsmodell orientiert ist. Und da kommt das Kinderkriegen und -versorgen nicht vor. So lange sich das nicht ändert, gibt es auch keine Lösung für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Berliner Morgenpost: Was schlagen Sie konkret vor? Weiterlesen »

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Arbeitszeiten, Familie | 1 Kommentar »

Ein Blick von außen auf die deutsche Anwesenheitskultur

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Oktober 2011

In seinem Heimatland schuftete Tsuyoshi Noguchi mehr als zwölf Stunden am Tag und hob sich Urlaubstage für den Fall auf, dass er krank wird. Als er einmal schon um halb sieben zu Hause war, fragte seine Frau, ob er gefeuert worden sei. Jetzt arbeitet der Japaner in Deutschland und macht neue Erfahrungen:

‚SZ: Herr Noguchi, in Japan gibt es ein Sprichwort: Ist der Ehemann gesund und nicht zu Hause, ist alles in Ordnung. Gilt das auch in Ihrer Familie?

Noguchi: Das stammt aus einem bekannten TV-Spot und wird sicher von vielen auch so wahrgenommen. Als ich einmal schon um halb sieben zu Hause war, fragte mich meine Frau total überrascht: Was ist passiert? Hast du deinen Job nicht gut gemacht? Bist du gefeuert worden? Ein Arbeitstag von 8.30 Uhr bis neun Uhr abends ist bei japanischen Firmen völlig normal. Es gab auch eine Zeit, da musste ich mich beeilen, meine letzte Bahn um Mitternacht zu bekommen. Vom Büro brauchte ich in Tokio noch eine Stunde nach Hause. Lange Arbeitszeiten sind in Japan üblich, vor allem im Dienstleistungssektor. Sie sind ein Zeichen, dass man immer für den Kunden da ist. So verbringen Sie wesentlich mehr Zeit mit den Kollegen als mit ihrer Familie. Hier ist die Arbeitskultur anders, es gibt eine klare Trennung zwischen Arbeitszeit und Privatleben, wie schon das deutsche Wort “Feierabend” erkennen lässt.

SZ: Manche Unternehmen schalten inzwischen abends das Licht aus, damit alle Mitarbeiter nach Hause gehen. Warum arbeiten Japaner freiwillig so lange?

Noguchi: Aus Stolz und Verantwortungsbewusstsein. Sie wollen nicht, dass ein Kollege ihre Arbeit erledigen muss. Ein Japaner möchte seinen Kollegen nicht zur Last fallen. Also machen sie weiter, auch wenn das übertrieben sein kann und auch nicht der effizienteste Weg ist. Daher achten immer mehr Chefs von großen Firmen darauf, dass ihre Mitarbeiter früher gehen. Hier in Deutschland ist das weniger ein Thema, da die Mitarbeiter stärker selbst ihre Zeit managen und Prioritäten setzen.

SZ: Wie wichtig ist der Job in der japanischen Gesellschaft und wie wichtig ist im Gegensatz dazu die Familie?

Noguchi: Japaner fühlen sich als Teil einer Gemeinschaft, eines Kollektivs. Natürlich ist die Familie auch ein Kollektiv, aber sie versteht, dass der Mann auch noch zu einer anderen Gruppe gehört. Das ist wichtig für die Karriere. Dabei muss man bedenken: 80 Prozent der Japaner arbeiten ihr ganzes Leben bei einer einzigen Firma, also manchmal 40 Jahre lang. Die Kollegen sind auch deine Freunde, sie sind wie eine zweite Familie. …’

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Unternehmen, Work - Life - Navigation | 1 Kommentar »

Väter wünschen sich mehr Zeit für ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. September 2011

Berufstätige Väter würden gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Das gaben 97 % bei einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg an.

Laut der Studie verbringen 26 % der Väter weniger als drei Stunden pro Woche alleine mit ihren Kindern. Nur 9 % können sich ihrem Nachwuchs einen ganzen Tag pro Woche widmen.

Als Hauptgrund für den Zeitmangel nennen 89 % der Väter die Arbeit. Ob sie von ihrer Partnerin getrennt oder geschieden sind, scheint hingegen keine Rolle zu spielen: Nur 4,6 % gaben den Familienstand als Grund für die wenige Zeit mit den Kindern an. Befragt wurden bundesweit 337 berufstätige Väter, die mindestens ein Kind im Alter bis zu 14 Jahren haben. In Auftrag gegeben wurde die Erhebung von der Saftmarke „Rotbäckchen“.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Arbeitszeiten, Väterbilder | Keine Kommentare »

Wer zu Hause arbeitet, muss sich selbst überwinden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. September 2011

Thierry Kneissler, Chef Unternehmensentwicklung bei Postfinance, ist Familienvater und arbeitet einen Tag pro Woche zu Hause. An seinem Home-Office-Tag kommt er auf rund einen halben Arbeitstag. Bevor die Kinder morgens aufstehen, hat er bereits zwei Stunden gearbeitet. „Dann über Mittag mache ich vielleicht noch einmal eine Stunde.“ Zwischendurch schreibt er eine Mail oder macht einen Anruf. Die Tochter ist morgens im Kindergarten.

„Die Zeit, in der beide Kinder etwas von mir wollen, ist kürzer geworden.“ Den restlichen Halbtag verteilt Kneissler auf die anderen Tage oder auf einen Abend, wenn die Kinder schlafen. „Mein Job ist nicht zeitkritisch. Der Zeithorizont für einzelne Projekte beträgt ein bis zwei Wochen.“

Es brauchte zwei Jahre, bis sich dieses Modell in der Familie eingependelt hatte. Kneisslers Frau ist Anwältin und arbeitet im Teilzeitpensum. Die technischen Aspekte seien rasch gelöst gewesen, die Schwierigkeit am Home-Office sei eine emotionale: Er habe zu Beginn oft das Gefühl gehabt, der Home-Office-Tag sei ein voller Arbeitstag, deshalb müsse er auch den ganzen Tag etwas für die Arbeit tun. Deshalb setzte er sich dauernd unter Druck. „Wenn ich nichts für Postfinance tat, musste ich mich immer vor mir selbst rechtfertigen.“

Kneissler ist überzeugt, dass Firmen, die effizient auf Innovationen ausgerichtet seien, in Zukunft erfolgreich sein werden. Das erfordere eben keine 9-to-5-Jobs, sondern Kreativität und motivierte und engagierte Mitarbeitende. Zielvereinbarungen stünden im Vordergrund und nicht Zeiterfassung und Präsenzzeit.

Quelle

Abgelegt unter Arbeitszeiten, Führung, good practice | Keine Kommentare »

Vorurteile und Willkür bei Teilzeitarbeit von Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. August 2011

Wer als Mann bei einer Bank Teilzeit arbeiten will, hat nicht nur in der Schweiz einen schwierigen Stand. Auch wenn die Institute das Gegenteil beteuern, kommt Teilzeitarbeit in der Finanzbranche überaus selten vor. Es gibt resistente, negative Vorurteile gegenüber teilzeitarbeitenden Männern. Wer nicht Vollzeit arbeitet, verbaut sich den Karriereweg und wird zum Mitarbeiter zweiter Klasse. Oftmals bleibt nur die Kündigung. Als Folge verlieren die Banken wertvolles Know-how – eine Lose-Lose-Situation. Auch gegenwärtig, da die Banken wieder Mitarbeiter auf die Straße stellen, wäre ein entspannterer Umgang mit der Teilzeitarbeit in vielen Fällen die bessere Alternative.

Bei Akademiker-Paaren ist heute häufiger zu beobachten, dass im Unterschied zu früher vermehrt auch bei Männern der Wunsch besteht, sich sowohl die Kinderbetreuung wie auch die Erwerbsarbeit zu teilen. Väter wollen miterleben, wie ihre Kinder auch im Alltag aufwachsen.

Marco Metzler hat sich für einen Beitrag in der NZZ unter Vätern umhört, die in der Finanzbranche arbeiten, und herausgefunden, dass diesem Umdenken auch heute noch zahlreiche Vorurteile von Seiten der Vorgesetzten und Unternehmen gegenüber stehen.

Eine Umfrage bei verschiedenen Banken legt offen, dass sich die Institute zwar grundsätzlich sehr aufgeschlossen zeigen, was die Teilzeitarbeit von Männern betrifft. In Wirklichkeit es aber sehr schwierig ist, als Vater das Arbeitsvolumen zu reduzieren, ohne dabei schlechter gestellt zu werden. Denn unter Vorgesetzten existieren offenbar Vorurteile, die dazu führen, dass man bei der Beförderung übergangen wird. Oft hängt die Entscheidung von vielen Faktoren ab, deren Beurteilung der Willkür des Vorgesetzten unterliegt. Dieser kann de facto jederzeit sein Veto einlegen.

Lorenz Brunner arbeitete bereits während seines Studiums Teilzeit bei der Credit Suisse und begann nach dem Abschluss ein Trainee-Programm bei der Bank. Als er im Anschluss an die Ausbildung als Kundenberater ins Private Banking wechselte, kündete er schon vor dem Wechsel an, dass er allenfalls gerne wieder Teilzeit mit einem Pensum von 80 % arbeiten möchte, sobald seine Frau und er ein Kind bekommen. Das sei kein Problem, wurde ihm gesagt. Man sei dafür offen. Weiterlesen »

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Arbeitszeiten, Führung, Unternehmen | Keine Kommentare »