der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Archiv für die 'Allgemein' Kategorie

Neue Männer braucht das Land! Oder?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Mai 2012

Steckt ‚Mann‘ in einer Identitätskrise? So scheint es zumindest, blättert man derzeit in Magazinen und Zeitschriften. Während das autoritäre Männerbild nach dem Krieg gänzlich in der Mottenkiste verschwunden ist, scheinen viele Männer in einem Identitätsvakuum zu versinken.

  • Warum ist das so?
  • Haben die Männer das Bedürfnis nach Orientierung?
  • Und wie finden Sie sich zurecht?
  • War das Bild vom Mann früher viel zu starr, ist es heute viel zu durchlässig?
  • Wie fühlen sich unsere Männer?
  • Kratzt der Wandel der traditionellen Rollenbilder in der Wirtschaft und im Sozialleben am Selbstwert?

Mit diesen Fragen setzte sich am 19. April in der Sendung Treffpunkt auf DRS 1 eine Männerrunde auseinander:

Der Psychoanalytiker Hanspeter Bernet der sich die letzten 40 Jahre mit Rebellion, Frauenemanzipation und dem Männerdasein auseinander gesetzt hat. Slam Poet und Künstler Renato Kaiser spricht über sein Verhältnis zur Männerrolle. Und, wenn sich Männer für Männer stark machen: Markus Theunert, der erste Männerbeauftragte des Kanton Zürich.

Die gesamte Sendung steht als MP3 zur Verfügung.

Quelle

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Erst gefallen, dann totgeschwiegen. Es war tabu, über den Krieg oder meinen Vater zu sprechen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. März 2012

Einen Beitrag zur Entstehung einer vaterlosen Gesellschaft liefert Klaus Roland, 1935 in Mönchengladbach geboren. In dem Interview erzählt von seiner Familie, seinen Erlebnissen und seinen damaligen Vorstellungen vom Krieg.

‚… Zischup: Wurde in ihrer Familie nach dem Krieg noch über ihren Vater gesprochen?

Roland: Nein, obwohl wir ihn alle sehr vermisst haben. Besonders für meine Mutter war es ein absolutes Tabuthema, über den Krieg oder meinen Vater zu sprechen. Die einzige Ausnahme war an seinem Todestag, da haben wir jedes Jahr ein Bild von ihm aufgestellt und für ihn gebetet. Aber man muss auch dazusagen, dass der Tod meines Vaters meinen Bruder, meine Mutter und mich sehr eng zusammengeschweißt hat.

Zischup: Wie wurde denn beispielsweise in der Schule das Thema Krieg behandelt?

Roland: Nach dem Krieg wurde die Rassenlehre sofort aus dem Lehrplan gestrichen. Unsere Lehrer waren insgeheim immer gegen Rassenlehre und Judendiskriminierung gewesen, haben das aber erst nach dem Krieg preisgegeben. Was uns Kinder betrifft, saßen wir fast alle im gleichen Boot, es war eine Ausnahme, wenn ein Kind in unserem Alter zu diesem Zeitpunkt noch einen Vater hatte. Es war zwar kein Tabuthema bei uns, über unsere Väter zu reden, doch trotz allem hat man das eher vermieden.

Zischup: Warum?

Roland: Nun, viele meiner Mitschüler kannten ihre Väter noch sehr gut. Nachdem wir dann erfuhren, dass sie nicht mehr nach Hause kommen, war das für viele von uns ein Schock, denn alle von uns hatten ein sehr gutes Verhältnis zum eigenen Vater gehabt. …

Zischup: Was stellten Sie sich denn damals als Kind unter Krieg vor?

Roland: Uns Kindern wurde immer gesagt, dass unsere Väter gerade in einem großen Abenteuer, also dem Krieg, sind um dem “Führer” zu helfen. Wir Kinder waren deswegen auch sehr stolz auf unsere Väter, auch wenn wir sie sehr vermisst haben. Schon von klein auf waren wir immer sehr abenteuerlustig und haben mit Pistolen aus Holz oft im Wald Krieg gespielt. …‘

Quelle

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Eine Spielhalle für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2012

In “Fars Legestue” können Kopenhagener Männer ihre Vaterrolle ausleben – in ihrem ganz eigenen Tempo. Denn: Sie bleiben unter sich, Mütter sind in der Gruppe nicht willkommen.

Alfred hat sich selbst in der Spiegelwand entdeckt, jetzt tatscht der Elfmonatige seine Händchen aufs Glas und lacht seinem Ebenbild zu. Vater Benjamin beobachtet ihn genüsslich aus der Ferne. Ein Schritt, dann bekommt der Kleine Übergewicht und plumpst auf den windelgepolsterten Po. Ein erschrecktes Glucksen, ein kurzes „Bäääh“. „Nicht so schlimm“, sagt Benjamin, klopft seinem Sohn auf den Hintern und stellt ihn wieder auf. Ist auch nicht schlimm: Alfred lacht schon wieder und drückt die Nase auf sein Spiegelbild.

Ein Dutzend Männer ist in „Fars Legestue“ gekommen, jeder mit einem Baby. „Papas Spielstube“ befindet sich im Turnsaal einer Sporthalle in Kopenhagens Stadtteil Nørrebro, vor dem Saal stehen die Kinderwagen aufgereiht, daneben ein paar Wickeltische. Drinnen ist der Boden mit Matten ausgelegt und mit Spielzeug ausstaffiert. Die Väter lungern auf dem Boden, die Kinder gucken, krabbeln, purzeln. Es ist eine Babywelt ganz ohne Frauen, und das ist auch der Sinn der Sache. Hier sind die Väter unter sich.

John Brøndum ist der Leiter der Spielstube, einer kommunalen Einrichtung, die nach langjährigem Ringen um die Finanzierung nun endlich die notwendigen Mittel erhalten hat. Er baut das Spielgerät auf und räumt es wieder weg, kocht Kaffee für die Väter, er sorgt dafür, dass Neuankömmlinge mit einbezogen werden in Spiel und Gespräch. Programm gibt es keines, „die Väter kommen, wenn es mit dem Schlaf der Kinder passt, und gehen, wenn es ihnen reicht.“ Weiterlesen »

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Väter müssen ihren Lebensverlauf auch ganz anders organisieren können

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Dezember 2011

Im Interview mit dem Magazin Cicero kritisiert der Familienforscher Hans Bertram was Politik aus den Vorschlägen des siebten Familienberichts gemacht hat:

‚… Sie haben am siebten Familienbericht der Bundesregierung mitgearbeitet. Jetzt ist der achte Bericht erschienen. Hatten Ihre Vorschläge und die der anderen Familienforscher irgendwelche Folgen?

Ja. Die Familienpolitik hat das einkommensabhängige Elterngeld eingeführt und umgesetzt. Insofern gab es da sicherlich einen direkten Einfluss. Aber all die anderen Dinge, die wir angeregt haben, sind in der Politik nicht angekommen. Wir hatten vorgeschlagen, die typische männliche Berufsbiografie zugunsten der eher diskontinuierlichen weiblichen Lebensverläufe durch gesetzliche Maßnahmen zu verändern. Jetzt läuft es genau in die andere Richtung. Die Bundesregierung versucht, die weiblichen Lebensverläufe den männlichen anzupassen, und das war nicht die Botschaft unseres Familienberichts.

Wie meinen Sie das?

Die männliche Berufsbiografie folgt der klassischen Dreiteilung, die seit Bismarck gilt: In der Jugend wird gelernt, im Erwachsenenalter arbeitet man, und dann darf man sich erholen. In diesem Lebenslauf gibt es keine Zeit für Fürsorge. Wir haben uns gefragt: Wie kann ich eigentlich in diesen typischen Lebenslauf mehr Zeit für Fürsorge einbauen? Unser Vorschlag eines einkommensabhängigen Elterngelds verkörperte die Idee, dass Fürsorge genauso wichtig ist wie der Beruf. Es ging darum, den Lebensverlauf so zu organisieren, dass man immer wieder Zeiten für Fürsorge oder Zeiten für Bildung einbauen kann.
Es gibt eine Berufsgruppe in Deutschland, die ist ein wunderbares Beispiel, nämlich die jungen Offiziere. Die dürfen das. Sie machen zunächst eine akademische, dann eine militärtechnische Ausbildung, darauf folgen sieben Jahre Dienst und danach noch einmal zwei Jahre einer Ausbildung nach eigenem Wunsch – und zuletzt gehen sie ganz woanders hin. Anders gesagt: Es gibt in der Bundesrepublik durchaus Muster, wie man Lebensverläufe anders organisieren kann.

Haben die Offiziersehen dann, statis­tisch gesehen, auch mehr Kinder als der Durchschnitt?

Ja, aber das hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass sie eine sehr sichere Lebensperspektive haben. Für den Rest gilt das Gegenteil, vor allem für die Frauen, aber auch für die jungen Männer. Von ihnen erwarten wir ein extrem hohes Maß an Flexibilität. Wir fordern förmlich von der nachwachsenden Generation, dass sie mit höchster Qualifikation und höchstem Einsatz beruflich tätig wird. Aber dieses Berufsmuster folgt eigentlich dem klassischen männlichen Modell. Und das war nicht die Botschaft des siebten Familienberichts. Wir haben offenbar die klassische, über hundert Jahre alte Vorstellung des männlichen Lebenslaufs kollektiv verinnerlicht und können uns gar nicht vorstellen, dass man das Leben ja auch anders nutzen könnte. Weiterlesen »

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Der Hund liegt im Kinderzimmer begraben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Dezember 2011

… sagt Walter Hoffmann, Psychoanalytiker und Leiter des Instituts für Angewandte Tiefenpsychologie. Im Interview mit Oliver Mark erläutert er einige Ursachen menschlicher Maßlosigkeit:

‚… derStandard.at: Sie skizzieren den Arbeitsplatz als Verlängerung des Kinderzimmers, wo alte Beziehungsmuster reaktiviert werden. Welche Mechanismen sind da im Spiel?

Hoffmann: Das hat mit der biologischen Prägung des Menschen zu tun, die Ressourcen der Eltern für sich zu beanspruchen. Im Kinderzimmer geht es darum, vor allem wenn es mehrere Geschwister sind, das Lieblingskind zu sein. Das motiviert Kinder brav zu sein, um sich die Liebe der Eltern zu erhalten. Gleichzeitig führt das zu einer Rivalität mit den Geschwistern. Geschwisterliebe ist ein Mythos, in Wirklichkeit gibt es ein Kain und Abel-Verhältnis im Unbewussten.

derStandard.at: Was hat das mit dem Büro zu tun?

Hoffmann: Diese Muster können sehr einfach auf die Arbeitswelt übertragen werden, weil sie dort ein ganz ähnliches Familienmodell vorfinden. Mit dem Chef gibt es eine Autorität, die den Mitarbeitern, den Kindern, vorgesetzt ist. Diese Autorität wird automatisch mit Zuschreibungen aufgeladen, die mit dem Rationalen nichts zu tun haben, sondern nur mit der Rolle des Menschen und nicht mit dem Menschen selbst. Auch am Arbeitsplatz geht es darum, in der Gruppe der Beste zu sein. Also jene Person, die von der Autorität die Zuwendung erhält. Das Lieblingskind der Eltern.

derStandard.at: Welche Konsequenzen hat das im Umgang mit Kollegen?

Hoffmann: Das führt zu Rivalitäten auf der einen, und Kooperationen auf der anderen Seite. Allianzen werden eingegangen, um einen Vorteil zu bekommen. Das sind Gefühle, die bis in die früheste Kindheit zurückreichen. Das Verhältnis zu Vorgesetzten entspricht oft der emotionalen Struktur von Vater-Mutter-Kind-Beziehungen. Welche Strategie der Mensch wählt, ist scheinbar individuell, praktisch stellt sie aber immer wieder die Rivalität im Kinderzimmer her.

derStandard.at: Wie äußert sich das im Verhalten? Weiterlesen »

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Mein Vater und ich in einem schneeweißen 51er Kapitän

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2011

Abgelegt unter Allgemein | 1 Kommentar »

Väter und Mütter besetzen die Wall Street

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Oktober 2011

Quelle

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Gehaltsunterschied zwischen Vätern und Müttern stabilisiert traditionelle Rollenverteilung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Oktober 2011

Felix Berth macht sich im Rahmen des Schwerpunktthemas ‚Warum Väter Hilfe brauchen’ in der Süddeutschen Gedanken über die Auswirkungen von Verdienstunterschieden auf die familiäre Rollenverteilung.

‚Väter wollen nicht nur im Büro schuften, sondern auch ihr Kind aufwachsen sehen. Allerdings fehlt ihnen für eine anspruchsvolle Variante des Vaterseins vor allem eines: Zeit. Die verbringen sie meist im Büro. Nicht, weil sie das unbedingt möchten. Ihr Hauptproblem ist der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern.

Sie alle möchten gute Väter sein. Bevor das erste Kind zur Welt kommt, nehmen sich junge Männer vor, die Fehler ihrer Väter und Großväter zu vermeiden. Dann ist das Baby da. Und alles läuft sehr schnell wieder sehr traditionell. Es gelingt es nur wenigen Vätern, ihren guten Vorsätzen Taten folgen zu lassen.

Väter haben nämlich fast immer das Gefühl, dass ihnen für die anspruchsvolle Variante des Vaterseins eines fehlt: die Zeit. Die nämlich verbringen sie nun doch meist mit ihrem Job. Pro Woche vierzig Stunden und ein bisschen mehr: hier eine Besprechung, da ein Abendtermin – schließlich gilt es, die junge Familie zu ernähren. Und für die Kinder sorgt derweil die Frau. Eine Zahl zeigt, wie früh die Pläne scheitern: Nach Geburt des ersten Kindes sinkt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Männer nicht, sondern sie steigt. Wenn die Kinder ein bisschen älter sind, ist dann wieder alles beim Alten: Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau hat einen 400-Euro-Job oder eine Teilzeit-Stelle.

Man kann nun die Schuld dafür bei den Vätern suchen, man kann eine “verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre” diagnostizieren, wie das ein Soziologe mal getan hat. Nur ist es eben kein individuelles Problem, kein bloßer Mangel an gutem Willen. Dass auch Väter ein “Vereinbarkeitsproblem” haben, liegt nur zum kleinen Teil daran, dass sie sich vor Abwasch und Einkauf drücken würden.

Ihr Hauptproblem ist: Sie verdienen ‚zu viel’. Dieses Faktum wird in Deutschland gerne so diskutiert, als sei es ein Gerechtigkeitsproblem. Es darf doch nicht sein, hört man dann, dass eine Frau bei gleicher Kompetenz zehn Prozent weniger verdient als ein Mann. Das stimmt, doch mindestens genauso problematisch ist der Einfluss, den ungleiche Gehälter auf Familien haben. Die Gehaltslücke ist der große Stabilisator des traditionellen Familienmodells. Solange sich hier nichts bewegt, ändert sich auch die Rollenverteilung nicht. Weiterlesen »

Abgelegt unter Allgemein | 2 Kommentare »

Stille Reserve – 60 % der Großeltern betreuen regelmäßig ihre Enkelkinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Juli 2011

Wer steht auf Zuruf und kostenlos bereit, wenn es gilt, die Kinder zu betreuen? Ohne die Großeltern, die sich um ihre Enkel kümmern, könnten viele Väter und Mütter kaum oder nur erschwert einen Beruf ausüben. Dies belegt eine vom Magazin Reader’s Digest in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage unter 1006 Personen in Deutschland. Demnach betreuen knapp 60 % der Großeltern regelmäßig ihre Enkel oder haben sie betreut, als sie noch klein waren. Mehrere hundert Stunden im Jahr widmen die Großväter und -mütter in Deutschland dem Nachwuchs. “Großeltern stehen auch deshalb so hoch im Kurs, wenn es um Kinderbetreuung geht, weil sie einfach Personen sind, die einem emotional nahe stehen und denen man vertraut”, erklärt Kerstin Ruckdeschel, Soziologin am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden.

In seiner August-Ausgabe veröffentlicht das Magazin Reader’s Digest die Ergebnisse der Umfrage, für die auch rund 300 Großeltern befragt wurden. Demnach gaben 37 % der Großeltern an, sie würden ihre Enkelkinder „mehrmals pro Woche” betreuen. Weitere 34 % tun dies „gelegentlich”. Während sich die Großmütter vor allem bei der Kinderbetreuung engagieren, sind die Großväter oft bei der Freizeitgestaltung der Enkelkinder gefragt. Unternehmungen nach den Wünschen der Enkel führen die Liste der Dinge an, mit denen Großeltern diese verwöhnen. Auf Platz zwei steht die Zubereitung des Lieblingsgerichts, an dritter Stelle folgen Geldzuwendungen und Geschenke.

Solcher Einsatz verdient Anerkennung, und die bekommen Großeltern reichlich. 96 % der Omas und Opas sagen in der Umfrage: „Ja, unsere Kinder wissen zu schätzen, was wir leisten.” Und auch die Großeltern selbst sehen in der Betreuung deutlich mehr Lust als Last. 88 % der befragten Großeltern gaben an, sie würden den Umgang mit den Enkeln als bereichernd empfinden. 77 % sagten, das halte sie jung. 37 % räumten allerdings ein, die Betreuung strenge sie manchmal an.

Wenn nötig, setzen die Großeltern bei der Betreuung aber auch Grenzen. Weiterlesen »

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »

Die neuen Führungskräfte fordern Zeit für die Familie ein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Mai 2011

Im Interview für den Newsletter des Netzwerks Erfolgfaktor Familie spricht Prof. Dr. Ruth Stock-Homburg (Lehrstuhl Marketing und Personalmanagement an der Technischen Universität Darmstadt) über die Bedeutung von familienbewussten Arbeitszeiten für Führungskräfte.

Welche Rolle spielen familienfreundliche Arbeitszeiten für Eltern mit Führungsaufgaben?

In unserer neuesten Studie konnten wir feststellen, dass Mütter und Väter in Führungspositionen im Vergleich zu Führungskräften ohne Kinder signifikant häufiger solche Unternehmen als Arbeitgeber wählen, die familienfreundliche Arbeitszeiten anbieten. Das zeigt, dass flexible Arbeitszeiten für sie eine zentrale Rolle spielen, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben geht.

Sie sagen, die neue Generation, die ins Management kommt, habe eine andere Einstellung zum Thema Familie. Wie sieht diese aus?

Das Thema Work-Life-Balance war noch vor fünf bis zehn Jahren ein Tabu-Thema in den Führungsetagen. Heute sprechen Absolventinnen und Absolventen das Thema bereits im Bewerbungsprozess an und nennen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gleich nach Karrierechancen und Vergütung als Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers. Trotz oder gerade wegen der hohen Arbeitsbelastungen im Management fordert die neue Generation Zeit für die Familie bewusst ein.

Was ergibt sich daraus für Unternehmen?

Um High Potentials für das eigene Unternehmen zu gewinnen und zu binden, ist es unabdingbar, strukturelle Maßnahmen wie flexible Arbeitszeitmodelle oder Kinderbetreuungsangebote anzubieten. Die Nutzung dieser Maßnahmen erleichtert die Bewältigung der Doppelherausforderungen erheblich. Wichtig ist neben einer familienfreundlichen Unternehmenskultur aber auch eine individuelle Unterstützung der Führungskräfte.

Wie profitieren Unternehmen von familienfreundlichen Angeboten

Führungskräfte, die flexible Arbeitszeitmodelle nutzen, sind zufriedener mit ihrem Job, zeigen eine höhere Bindung an den eigenen Arbeitgeber und haben die bessere Work-Life-Balance. Dies wirkt sich auch auf die Leistung der Führungskräfte aus. So konnten wir beispielsweise zeigen, dass Führungskräfte, die die Möglichkeit haben, sich Auszeiten zu nehmen und ihre Arbeitszeit zu kontrollieren, mehr Eigeninitiative und Kreativität bei der Arbeit zeigen.

Quelle

Abgelegt unter Allgemein | Keine Kommentare »