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lebe deinen Traum!

Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Zusammenwachsen – Väter und ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. November 2009

Der Kalender für 2010 und eine Ausstellung.

In den Fotos des neuen Vater-Kind-Kalenders wird die inhaltliche Aussage der Bedeutung von Bindungen zwischen Vätern und ihren Kindern sichtbar gemacht. Fotografen, Mütter und Freunde der Abgebildeten – nicht nur aus Berlin – haben für den neuen Kalender wieder Väter und ihre Kinder fotografiert. Die aussagekräftigsten Bilder sind im Kalender für das Jahr 2010 zusammen gestellt.

Wir haben die Väter gebeten, ihre Bilder zu kommentieren bzw. mit kurzen Texten zu versehen. Wir wollen auf das Schöne, Wichtige und Bindende einer Vater-Kind-Beziehung hinweisen – jeden Tag im Jahr 2010.

Die Ausstellungseröffnung und Kalenderveröffentlichung findet am Samstag, den 28.11.2009 um 15 Uhr im BuchSegler in Berlin statt. Der Eintritt ist frei und Kinder sind herzlich willkommen.

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Elternzeit wirkt als Türöffner für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. November 2009

Am Freitag sind im Energieforum in Berlin die Ergebnisse der Studie zu Erfahrungen und betrieblichen Nutzungsbedingungen von Vätern in den ersten zwei Jahren nach Inkrafttreten der Neuregelung des Elterngeldes vorgestellt worden.

Die Verfasser, Stefan Reuyß und Svenja Pfahl, verfolgten bei ihrer explorativen Untersuchung folgende Leitfragen:

  1. Wie ist das Interesse bei Vätern und Müttern an der neuen gesetzlichen Regelung insgesamt?
  2. Welche Väter aus welchen Betrieben, Betriebsteilen und Branchen mit welchen Partnerinnen machen von der bezahlten Elternfreistellung Gebrauch?
  3. Welche Veränderungen ergeben sich aus der neuen Elterngeldregelung für die Nutzung der bezahlten wie der unbezahlten Elternfreistellung durch bzw. für Mütter?
  4. Welche Reaktionen zeigen sich in den Betrieben gegenüber einer Inanspruchnahme des neuen Elterngeldes durch Väter? Wie verhalten sich die betrieblichen Akteure hinsichtlich der zwei „Partnermonate“, wie im Hinblick auf eine längere Nutzung durch Väter?
  5. Welche betrieblichen Rahmenbedingungen unterstützen oder hemmen eine Inanspruchnahme durch Väter?
  6. Welche Möglichkeiten einer Kombination von Elterngeldnutzung und Teilzeitarbeit bestehen für Väter und Mütter?

Die wichtigsten Ergebnisse sind:

  • Die Elterngeldregelung wirkt als „Türöffner“ für eine familienorientierte Arbeits(zeit)gestaltung.
  • Väter nutzen die Regelung in vielfältiger Art und Weise, je nach individuellen, partnerschaftlichen und betrieblichen Anforderungen.
  • Es zeigt sich sehr deutlich, dass gesetzliche Änderungen umfassende gleichstellungsorientierte Reaktionen in der Arbeitswelt haben können.
  • Viele Väter nutzen die Elterngeldzeit in Teilzeit (24 %) und weitere Väter würden dies gern tun. Diese Väter fordern die bestehende Betriebskultur am stärksten heraus.
  • Als wesentlicher Erfolgsfaktor erweisen sich die Rahmenbedingungen und Reaktionen am Arbeitsplatz; eine besondere Rolle kommt dabei den Führungskräften zu.
  • Väter entwickeln neue Ansprüche und Forderungen gegenüber ihren Betrieben, mit teilweise überraschendem Erfolg, von dem dann auch die Frauen im Betrieb profitieren und sie tragen ihre Ansprüche über die Elterngeldmonate hinaus.
  • Betriebliche InteressenvertreterInnen aber auch die Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten treten bei der Realisierung der Elterngeldzeit durch Väter bisher noch selten in Erscheinung.

Die Studie ist als Band 239 in der edition der Hans Böckler Stiftung erschienen, eine Zusammenfassung kann bei mir angefordert werden.

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Töchter sehen den Vätern bei der Arbeit zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2009

‚Am vergangenen Freitag war in Österreich ‚Töchter-Tag’. Dieser Tag soll Mädchen zeigen, was ihr Vater in seinem Beruf macht. Er soll ihnen aber auch vor Augen führen, welche beruflichen Möglichkeiten ihnen selbst im Leben offen stehen.

Vater_Tochter„Was ist dein Vater von Beruf?“ Diese Frage können viele Mädchen seit Freitag etwas ausführlicher beantworten. Am Freitag war nämlich „Töchtertag“: Mädchen konnten ihre Väter zur Arbeit begleiten und sich einige Stunden ansehen, was der Papa so treibt, wenn er nicht daheim ist.’

Die Idee stammt aus den USA, wo vor 16 Jahren die Aktion Girls Day, also Mädchen-Tag, ins Leben gerufen wurde, schreibt Franz Pototschnig in der Kleine Zeitung. Seit einigen Jahren wird er vom Verein Mafalda auch in Österreich organisiert. Die zweite Aussage stimmt wohl, die erste ist bestenfalls die halbe Wahrheit. In den USA ist vor 16 Jahren der Tag ‚Take Our Daughters And Sons To Work®’ aus der Taufe gehoben worden, der jeweils am 4. Donnerstag im April begangen wird.

Dabei geht es um mehr als einen Karriere – Tag: ‚ Designed to be more than a career day, the Take Our Daughters And Sons To Work® program goes beyond the average “shadow” an adult. Exposing girls and boys to what a parent or mentor in their lives does during the work day is important, but showing them the value of their education, helping them discover the power and possibilities associated with a balanced work and family life, and providing them an opportunity to share how they envision the future and begin steps toward their end goals in a hands-on and interactive environment is key to their achieving success.’

Das Österreich, aber auch der deutsche Girls Day, der seine Geschichte ebenso leugnet, davon noch weit entfernt sind, machen auch die weiteren Ausführungen deutlich.

‚Dieser Tag soll gar nicht so sehr zeigen, wie schwer die armen Väter das Brot für die Familie verdienen, sondern soll vor allem den Mädchen die Berufsentscheidung erleichtern. Sie lernen bei den Vätern Berufe abseits von Verkäuferin, Friseurin oder Köchin kennen – und vielleicht gefällt der einen oder anderen der Beruf des Vaters?

Aber auch Burschen sind nicht ganz ausgeklammert. So hat die Brucker Papierfabrik Norske Skog bereits im Vorjahr den Töchter-Tag zum Eltern-Kinder-Tag umfunktioniert. Es dürfen dort auch die Ehepartner und die Söhne kommen – und das wurde auch heuer wieder gut angenommen. 14 Kinder, davon fünf Buben, kamen, um dem Vater an der Papiermaschine, auf dem Holzplatz oder im Büro bei der Arbeit zuzusehen.

„Die Maschinen sind viel größer als ich gedacht habe“, meinte ein Junior. Ein Mädchen war verwundert, wie viele Bekannte aus der Nachbarschaft mit dem Vater arbeiten. Und Andrea Stelzer von der Norske Skog betont, dass die Aktion noch etwas bewirkt: „Die Kinder sind richtig stolz, wenn sie sehen, was ihr Vater in seiner Arbeit leistet.“ Und dass die Kinder an diesem Tag schulfrei hatten, wurde auch nicht unbedingt ein Nachteil gesehen. …’

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Vom Scheitern der Ansprüche an Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. November 2009

Im Jugendmagazin Jetzt der Süddeutschen berichtet Tina Baier über die Fachtagung ‚Doing Family’ am vergangenen Mittwoch und Donnerstag in Berlin. Ihre These: ‚Männer wollen sich in der Familie engagieren, doch meist genügen sie ihren Ansprüchen nicht’. Ihr Resultat: ‚die Väter scheitern!’

Die Beiträge der anwesenden Forscher legen aber eine differenziertere Sicht nahe

„Die jungen Männer sind ziemlich verzweifelt auf der Suche nach Leitbildern“, sagte Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) auf der Fachtagung  „In unserer Gesellschaft gibt es kein positives Bild von Männlichkeit, das Väterlichkeit mit einschließt.“

Auffällig ist, dass gerade Männer, die vor der Geburt des ersten Kindes für Gleichberechtigung in der Partnerschaft eintreten, sich später sogar weniger an Erziehung und Haushalt beteiligen als Männer, die sich an einem traditionellen Familienbild orientieren. Fabienne Becker-Stoll vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München glaubt, dass dies auch an den Frauen liegt. Nach ihrer Erfahrung wünschen sich vor allem Paare aus der gut ausgebildeten Mittelschicht eine gleichberechtigte Partnerschaft. Wenn das erste Kind kommt, lasse sich jedoch immer wieder dasselbe Muster beobachten: Die zuvor beruflich sehr engagierte Mutter stürzt sich mit demselben Elan auf ihr „neues Projekt Kind“. Dem Vater bleibt oft kaum Raum, sich zu beteiligen.

Gleichzeitig fühlen sich solche Frauen mit dem ersten Kind sehr belastet, da sie enorme Ansprüche an sich als Mutter haben, aber – anders als im Berufsleben – noch über keiner Kompetenz auf diesem Gebiet verfügen. Das führt zu Stress und Problemen in der Partnerschaft; der Mann zieht sich in die Arbeit zurück, was sich auch ökonomisch gut rechtfertigen lässt, da bei Paaren, bei denen die Frau eine gut bezahlte Stelle hatte, tatsächlich ein großer Teil des Familieneinkommen wegfällt.

Damit sich Männer in Zukunft mehr als Väter engagieren können, muss sich die Arbeitswelt noch weiter verändern, glaubt Karin Jurczyk. Auch Männer müssten als Menschen mit Sorgeverpflichtungen betrachtet werden. Derzeit herrsche in den meisten Unternehmen noch eine Anwesenheitskultur: Nur wer lange da ist, gilt als wichtig – unabhängig von der Leistung.

Nach Ansicht von Hans Bertram von der Philosophischen Fakultät der Berliner Humboldt-Universität wird sich in Zukunft die eigentliche Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr zwischen Männern und Frauen abspielen, sondern zwischen Menschen, die hochflexibel den Anforderung der globalisierten Arbeitswelt entsprechen, weil sie keine Verpflichtungen haben und Menschen mit Fürsorgepflichten, sei es für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige.

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Mehr Väter erproben neue Rolle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. November 2009

In Umfragen sind die neuen Väter bereits länger kein Randphänomen mehr. Schon seit einigen Jahren bevorzugen über 70 % der Männer mit kleinen Kindern das Vaterschaftsmodell des Erziehers gegenüber dem des Ernährers – zumindest theoretisch. In der Praxis nahmen 2001 allerdings erst 1,5 % der Väter den so genannten Erziehungsurlaub, 2006 gingen etwa 3 % in Erziehungszeit. Mit dem Elterngeldgesetz, das eine Lohnersatzleistung von bis zu zwei Dritteln vorsieht, sind die Zahlen nun deutlich gestiegen. Mitte 2008 beantragten über 18 % der Väter Elterngeld. Wie nutzen Väter die Möglichkeiten des neuen Gesetzes? Diese Frage beantwortet eine Untersuchung von Stefan Reuyß und Svenja Pfahl des Berliner Instituts für sozialwissenschaftlichen Transfer (SowiTra).

Die Forscher befragten 624 erwerbstätige Väter in Elterngeldbezug sowie  Personalverantwortliche und Betriebsräte. Eine Erkenntnis: Bereits in der ­Anfangsphase wirkt sich das neue Elterngeld wesentlich auf die Arbeitswelt aus. Zwar glauben Väter und Experten im Betrieb, die Nutzung der Elterngeldmonate klappe nur bei ihnen gut – in anderen Unternehmen sei dies schwierig. Jeder Vater, der seinen Anspruch nutzt, trage jedoch dazu bei, dass aus der Auszeit für Männer ein „normaler“ Vorgang wird, so die Forscher.

Insgesamt identifizieren die Experten von SowiTra fünf unterschiedliche Nutzertypen:

  1. Die Vorsichtigen machen 46 % der befragten Väter aus. Sie nehmen nur ein bis zwei Partnermonate, fast immer als echte Auszeit und mehrheitlich direkt im Anschluss an die Geburt. Fast alle haben bisher keine Erfahrungen mit Elternzeit oder familienbedingter Teilzeit für ein früheres Kind. Sie betonen häufiger als andere Väter, dass sie sich auf Wunsch ihrer Partnerinnen an den Elterngeldmonaten beteiligen. Sie wollen nicht ihr berufliches Fortkommen gefährden, halten die Auszeit deshalb möglichst kurz.
  2. Die (Semi-)Paritätischen beziehen zwischen drei und acht Monaten Elterngeld und nehmen ihre Auszeit meist versetzt zur ebenfalls erwerbstätigen Partnerin. Eine möglichst kurze berufliche Auszeit für beide Eltern ist ihnen wichtig. Ihre Gruppe umfasst 14 % der Befragten.
  3. Die umgekehrten Nutzer. Sie nehmen eine längere Auszeit als ihre Partnerin. Für diese 6 % der befragten Väter ist es überdurchschnittlich wichtig, die Verantwortung für die Familie mit ihrer Partnerin zu teilen, aber auch deren berufliches Fortkommen zu unterstützen. Die eigene berufliche Karriere spielt eine untergeordnete Rolle.
  4. Die Familienorientierten. 9 % nehmen zwischen einem und acht Elterngeldmonaten, kombinieren dies aber mit sich anschließender, unbezahlter Elternzeit. Oder sie haben schon früher mit Elternzeit oder Teilzeitarbeit Erfahrungen gesammelt. Ihr Wunsch: Die Kinder sollen möglichst lange von einem Elternteil betreut werden können.
  5. Die Familienzentrierten. 5 % nutzen zwischen neun und zwölf Elterngeldmonate. Sie kombinieren diese aber noch mit zusätzlicher, unbezahlter Elternzeit oder haben Erfahrungen mit Elternzeit für ein früheres Kind. Für diese Väter ist es wichtiger als für alle anderen, schon frühzeitig viel Zeit mit dem Kind zu verbringen. Sie betonen, dass ihre Entscheidung nicht nur auf den Wunsch der Partnerin zurückgeht.

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Vaterpass als witziges Pendant zum Mutterpass

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. November 2009

Warum

…gibt es einen Junggesellenabschied?

Weil der Fun sicher ist, die Kommunikation gefördert wird und gute Freunde gern Verständnis für die Situation des mutigen Ex-Singles signalisieren. Und weil man(n) guten Gründen für eine außergewöhnliche Party nie widerstehen sollte.

…braucht der Mann einen Vaterpass?

Können Sie sich das vorstellen? Als werdender Vater fiebert man unzählige Monate dem Nachwuchs entgegen, wird aber in vielen Dingen außen vor gelassen!? Das wird sich ab heute ändern!

  • Mit dem Vaterpass können sich werdende Väter humorvolles Grundwissen für kompetente Diskussionen aneignen.
  • Termine und Meilensteine des Abenteuers Schwangerschaft werden konsequent vorbereitet.
  • Es findet sich ein würdiger Platz für das erste Ultraschallbild des Nachwuchses.
  • Damit können Sie Dritten auch ohne viele Worte Ihr dickes Grinsen erklären!

Weil Männer eben auch gerne ein bisschen schwanger sind…!

Bislang sind 90 % der Vaterpass-Käufer schwangere Frauen, die Ihre Partner auf diese Weise informieren und beschenken wollen.

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Vorlesende Väter fördern Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. November 2009

Väter bevorzugen beim Vorlesen einen monologisch-dozierenden Stil, es fällt ihnen schwerer, sich an die noch geringer entwickelten Fähigkeiten des Kindes anzupassen. Ihr Ziel ist mehr die kognitive Weiterentwicklung des Kindes als empathische Leistungen, hat Sabine Elias, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsstelle für Leseforschung und Kinder- und Jugendmedien der Universität Köln in einer Studie herausgefunden.

Erstmals hat sie die Lesesozialisationsforschung mit den Bezugsdisziplinen der sozialwissenschaftlichen Väterforschung verknüpft. Entscheidend seien die Vaterschaftskonzepte: Ob traditioneller Ernährer mit eindeutiger Rollenverteilung und geringem Engagement des Vaters, ob moderner Ernährers, tagsüber abwesend aber generell verfügbarer, ob familienzentrierter Vater, engagiert, verfügbar, verantwortlich oder ein egalitär-partnerschaftliches Familienkonzept, in dem beide Eltern etwa gleiche Anteile an der Erwerbs- und Erziehungsarbeit übernehmen.

Bei den Fallbeispielen der Studie stellte sich heraus, dass die größere Abwesenheit eines Elternteils nicht zwangsläufig mit einem Nicht-Vorlesen verbunden sein muss. Im Gegenteil wurde etwa ein abendliches Vorleseritual als gelungene Möglichkeit genutzt, eine exklusive Beziehung zum Kind herzustellen und den Verlust auszugleichen.

Stärker als die Mütter wollen Väter Wissen vermitteln, sie reden länger auf das Kind ein, wollen auch eine Geschichte ohne größere Unterbrechungen und Abschweifungen vorlesen, wobei wichtige Momente der Kommunikationsanbahnung verschenkt werden, zumal Kinder Interaktivität beim Vorlesen sehr schätzen.

Insgesamt hat das väterliche Vorlesen aber einen fördernden Einfluss auf Gedächtnisfunktionen: „Positiv unterstützen Väter Prozesse der wahrnehmung, sprachlichen Encodierung und Speicherung von Informationen mit der häufigen Nutzung von Text-Bild-Korrespondenzen“, so die Autorin der Studie.

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‚Das Wichtigste wäre ein richtig guter Vater’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. November 2009

Der Hirnforscher Gerald Hüther fordert im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bessere Vorbilder für Jungs. Dafür aber müssten Männer umdenken.

„… Ein Teil der Jungs bleibt auf der Strecke. Die Erfolgreichen landen in gesellschaftlich akzeptierten Positionen. Die anderen enden als Landstreicher, Drogenabhängige, Kriminelle, Schläger. Aber auch Nobelpreisträger und Hirnforscher sind letztlich nur Menschen, die gelernt haben, eine Rolle zu spielen. Männer sind, wie sie sind, weil sie innerhalb ihres Kulturkreises schon als kleine Jungs immer wieder eingeladen werden, genau solche Rollen zu übernehmen, die für die jeweilige Kultur wichtig sind – schon seit der Steinzeit. Es gibt keine Jahrtausende alten Programme, die unseren Männern Steinzeitverschaltungen ins Hirn bauen. In jeder neuen Generation muss jeder Junge, der auf die Welt kommt, die schmerzhafte Erfahrung machen, dass er den nötigen Halt nur findet, wenn er gewisse Erwartungen erfüllt. Aber das ist kein Wachstum, sondern Verbiegung oder Selbst-Abrichtung. Wenn man das weiter so machen will – meinetwegen. Ich würde mir für unsere Jungs allerdings wünschen, dass sie statt Rollenspielern authentische Männer werden.

Brauchen die keinen Halt von außen mehr?

Die haben Halt in sich. Ein authentischer Mann ist einer, bei dem Denken, Fühlen und Handeln eine Einheit sind. Neurobiologisch spricht man von Kohärenz. Menschen, die diese Kohärenz verkörpern, haben eine besondere Ausstrahlung. Das nennt man Charisma.

Wer sind solche Männer?

Nelson Mandela. Albert Schweitzer. Obama sieht ein bisschen danach aus, aber das wird sich mit der Zeit erst zeigen. Solche Männer sind selten.

Was also müssen Männer Ihrer Meinung nach tun?

Es ist nicht mein Anliegen, Menschen mit erhobenem Zeigefinger zu erzählen, wie sie ihr Leben zu gestalten haben. Ich stelle meine Erkenntnisse als Hirnforscher und Biologe zur Verfügung. Aber daraus ergibt sich eine banale Schlussfolgerung: Man kann sich das Hirn im Laufe der eigenen Entwicklung ruinieren und das seiner Kinder obendrein. Dann reifen Kümmerversionen dessen heran, was hätte werden können. Man kann aber auch versuchen, Bedingungen zu schaffen, damit angelegte Potentiale tatsächlich zur Entfaltung kommen. Dass ein Ausmaß an Vernetzung im Hirn hergestellt wird, mit dem man ein reicheres, offeneres, begeisterteres und gestaltungsfreudigeres Leben führen kann.

Und wie, bitte schön, geht das?

Zunächst müsste man sich mit sich selbst beschäftigen. Sich etwa die wunderbare Frage stellen: Warum bin ich eigentlich so geworden, wie ich bin? Welche Erfahrungen haben mich zu diesem Menschen gemacht? Dann würde man schnell darauf kommen, dass man als Erwachsener die Erfahrungsräume der nächsten Generation günstiger beeinflussen könnte, als das in der eigenen Entwicklung der Fall war. Aber wenn ich keine Lust habe, mein Leben zu ändern, setze ich mich vor den Fernseher, mache weiter wie bisher und sage, das sei genetisch. Männer sind so, alles angeboren, nichts zu machen. Dann bleibt wirklich alles, wie es ist.

Was braucht ein kleiner Junge?

Das Wichtigste wären ein richtig guter Vater und noch ein paar andere Männer Weiterlesen »

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Bitte nicht bügeln!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Oktober 2009

Väter können viel. Und stehen heftig unter Stress. Denn alle wollen etwas von ihnen: Der Arbeitgeber wünscht ständige Verfügbarkeit, für die Kinder ist er das tollste Spielgerät und die Partnerin verlangt Entlastung. Und nebenbei einen Rosenkavalier. Wie gehen Väter mit diesen Ansprüchen um? Was erwarten sie selbst vom Leben als Mann und Vater?

Antworten auf diese Fragen gibt Männerforscher Dr. Rainer Volz. Im Mai ist seine Studie „Männer in Bewegung: Zehn Jahre Männerentwicklung in Deutschland“ erschienen (in Zusammenarbeit mit Paul M. Zulehner). Der Düsseldorfer Soziologe und Männerbeauftragte der evangelischen Kirche ist seit 14 Jahren in der Männerforschung tätig. An Studien wie „Männer im Aufbruch“ und „Männer – weder Paschas noch Nestflüchter“ hat er maßgeblich mitgearbeitet.

Die Veranstaltung ‚ Wofür setzen Väter ihre Zeit ein – in Familie, Partnerschaft und Beruf?’ am 19. 11. 2009, in Göttingen, läuft in der pädagogischen Verantwortung des VNB (Verein Niedersächsischer Bildungsträger) und wird unterstützt von der Männerarbeit der ev. Kirche im Sprengel Göttingen, vom ev. Kirchenkreis Göttingen und www.väterzeit.de.

Weitere Informationen

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Starke Väter – Fachtagung in der Ruhruniversität Bochum

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Oktober 2009

Nicht zufällig hat das nordrhein-westfälische Familienministerium die Ruhr-Universität als Veranstaltungsort der Fachtagung „Starke Väter“ ausgewählt: Ist die Bochumer Uni doch als „familiengerechte Hochschule“ zertifiziert und berücksichtigt dabei auch besonders junge Väter.

Da immer mehr Väter eine Elternzeit nehmen, unter anderem durch die „Partnermonate“ beim Elterngeld, verändern sich auch die Anforderungen an Arbeitgeber und die Träger von entsprechenden Beratungs-, Betreuungs- und Bildungsangeboten.

Auf der Tagung in der RUB am kommenden Donnerstag, 29. Oktober, geht es um bereits realisierte, erfolgreiche Konzepte zur Unterstützung der „starken Väter“ sowie um den weiteren Handlungsbedarf und neue Lösungsansätze. Alle Interessierten und die Medien sind herzlich willkommen

Veranstalter der Tagung ist das Ministerium für Generationen, Familien, Frauen und Integration des Landes NRW und zehn weitere Organisationen, die in NRW Angebote für Väter bereit halten. Die Tagung beginnt um 10 Uhr im Veranstaltungszentrum der RUB im Mensagebäude (Ebene 04). Das ausführliche Programm und weitere Informationen stehen im Internet.

Familiengerechte RUB
Wenn es der Familie gut geht, studiert und forscht es sich unbeschwerter. Die Ruhr-Universität sorgt dafür, dass sich Familie und Beruf bestmöglich verbinden lassen. Sie ist als „familiengerechte Hochschule“ bereits seit 2006 zertifiziert und hat in diesem Jahr die Re-Auditierung durch die Hertie-Stiftung erfolgreich gemeistert.

Studierende und Beschäftigte der RUB können umfangreiche Betreuungsangebote für ihre Kinder nutzen. Mit Blick auf wissenschaftliche Karrieren verwirklicht die RUB zudem das Dual-Career-Konzept: Wird ein Partner eines wissenschaftlich hochqualifizierten Paares an die Ruhr-Universität berufen, bemüht sich die Universität, auch dem anderen eine Berufsperspektive zu bieten.

Durch die Unterstützung studierender Eltern können zudem die Studienabbruchsquoten gesenkt und die Studienzeiten verkürzt werden.

Quelle

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