der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Vater ist, was Du draus machst!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Juni 2016

… ist der Titel der Väterkampagne, die Familienministerin Christina Kampmann am 28. Juni 2016 mit einer groß angelegten Plakat-Aktion gestartet hat. In fünf nordrhein-westfälischen Städten – Köln, Düsseldorf, Essen, Bielefeld, Münster – werben Motive für ein neues Väterbild, für eine aktive Vaterschaft und eine Balance zwischen Berufs- und Familienleben.

Kampmann_Vaeterkampagne

„Obwohl sich die Einstellung der Männer zu Familie und Kindern in den vergangenen Jahren stark verändert hat und 60 Prozent der Väter sich gerne die Kinderbetreuung mit ihrer Partnerin teilen möchten, ist die Realität zumeist eine andere. Diesen Widerspruch müssen wir dringend auflösen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Frage unserer gesellschaftlichen Zukunft“, erklärte Ministerin Kampmann.

Parallel zu der Werbung für das neue Vaterbild mit Plakaten, Postkarten und so genannten Edgarcards erprobt das Ministerium mit dem Projekt „Väternetzwerk NRW“ in fünf nordrhein-westfälischen Unternehmen – Vodafone, Ergo, E.ON, Sparkasse Köln/Bonn, Ista GmbH – flexible und vätergerechte Arbeitszeitmodelle. Die Ergebnisse werden Ende des Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt. Geplant sind außerdem eine Social-Media-Kampagne und ein Fachkongress zu unterschiedlichen Aspekten der aktiven Vaterschaft.

„Wir müssen mehr dafür tun, Frauen und Männern zu ermöglichen, das von ihnen gewählte Familienmodell zu leben“, sagte Ministerin Kampmann. Bei einer Elternbefragung im Rahmen des im Herbst 2015 vorgestellten Familienberichts NRW hatten 42 Prozent der befragten vollzeiterwerbstätigen Väter angegeben, immer oder häufig das Gefühl zu haben, nicht ausreichend Zeit für die Familie zu haben.

Quelle

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Das Quality-Time-Konzept trägt auf Dauer nicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juni 2016

Reinhard Winter ist Pädagoge und Geschlechterforscher. Am 28. Juni 2016 spricht er um19.30 Uhr, in der Cafeteria im Generationenhaus in Bern, über das Thema ‚Väterliche Autorität‘. Markus Theunert hat ihn im Vorfeld dazu interviewt

„‘Väterliche Autorität‘ Das klingt etwas heikel im Genderbereich. Gibt es denn eine väterliche Autorität, die anders ist als eine mütterliche Autorität?

Ja. Zunächst und zuerst ist persönliche Autorität zwar etwas Allgemeines, das geht beide Eltern an. Aber darunter oder dahinter wirkt viel Gender, also Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die es gibt, ohne dass sie biologisch begründet sein müssen: Väter sind Männer, sie haben eine andere Grundbeziehung zum Kind, weil sie es gezeugt haben und nicht in der Schwangerschaft im Bauch hatten. Oft haben Männer Männlichkeitsbilder im Nacken, wenn sie ihre Beziehung zum Kind gestalten. Oder ihre männliche Berufsidentität und -welt wirken ins Vatersein hinein. Viele Mütter zeigen Erwartungen an den Vater als Mann, zum Beispiel dass er schützt und versorgt, das prägt seine Rolle. Und Kinder wollen nahe, liebevolle Väter, aber sie sagen auch manchmal: Väter müssen streng sein. Das alles macht väterliche Autorität besonders und es ist wichtig, heute darüber nachzudenken. …

Woran sonst fehlt es Eltern in ihrer Autorität?

Was ich oft erlebe ist, dass Kinder mit Konsumartikeln überschüttet werden. Das ist aber nicht Verwöhnen, sondern fehlende Liebe, Ruhigstellen, das schlechte Gewissen beruhigen wollen. Und viele Eltern wissen nicht oder können es nicht klar zeigen, was sie wollen. Viele sind nicht gut konsequent – oder sie halten ihre Konsequenzen nicht aus, die sie selbst bestimmt haben, und nehmen sie zurück. Manche verstehen sich als Kinderchauffeure oder versuchen, den Kindern lästige Aufgaben abzunehmen, etwa solche, die mit der Schule zusammenhängen. All das macht Kinder nicht narzisstisch, sondern innerlich unsicher, orientierungslos oder verrückt. Zum liebevollen Erziehen von Kindern gehört auch, ihnen etwas zumuten. Kindern zu viel abnehmen ist respektlos, und Respekt wiederum ist ein wichtiges Element von Autorität.

Und was hat das mit an- oder abwesenden Vätern zu tun?

Gute, persönliche Autorität ist Beziehung und darin eine besondere Qualität. Wer nicht da ist, kann nicht gut in Beziehung sein. Gelegentlich auftauchen und dann den großen Helden spielen: Dieses «Quality-Time»-Konzept trägt auf Dauer nicht. Umgekehrt trägt eine stabile Vater-Kind-Beziehung auch durch schwierige Phasen, vor allem durch die Pubertät mit ihren Konflikten und Lösungsversuchen. Und da braucht’s eben auch den väterlichen Halt, seine liebevolle Klarheit in der Beziehung. Und im System der Familie braucht es den Vater mit seiner Variante der Autorität, egal wie sie ist, einfach ein anderes Modell als die Mutter. Und auch dafür ist seine Anwesenheit gefordert, da genügt kein Foto von ihm auf dem Sideboard. …“

Quelle

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Väter engagieren sich im Alltag ihrer Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Juni 2016

Das Video des Fatherhood Institute’s  um seine Forschungen zum #fairnessinfamilies zu bewerben.

fathers are more involved

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Swedish Dads

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juni 2016

Beim 5. LUMIX Festival für jungen Fotojournalismus, das von Mittwoch, den 15. bis Sonntag, den 19. Juni in Hannover stattfindet, werden 60 Foto-Arbeiten präsentiert. Unter anderem die „Swedish Dads“ von Johan Bävman.

In Schweden können junge Eltern bis zu 480 Tage lang zu Hause bleiben und sich um ihren Nachwuchs kümmern. In der Serie „Swedish Dads“ porträtiert Johan Bävman Väter, die mindestens sechs Monate Zeit mit ihren Kindern verbringen und damit deutlich mehr als der Durchschnitt. Eine Spurensuche nach den positiven Auswirkungen des schwedischen Systems und der Beziehung zwischen Vater und Kind.

Ausstellungsort H / Richard-Kühn-Haus

Quelle

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Präsentation der neuen Väterkampagne in Düsseldorf

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juni 2016

Knapp die Hälfte der Paare mit Kindern unter 18 Jahren empfindet es als ideal, wenn beide Partner gleichermaßen erwerbstätig sind und sich um Haushalt und Familie kümmern. Das hat die Familienbefragung im Rahmen des Familienberichtes für Nordrhein-Westfalen ergeben, der im vergangenen Jahr vorgelegt wurde. Viele Väter haben daher den Wunsch, den Umfang ihrer Arbeitszeit zu reduzieren, weil sie sich aktiv an der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder beteiligen möchten.

ElterngeldPlus und die flexibleren Möglichkeiten zur Gestaltung der Elternzeit bieten jungen Eltern gute Chancen, die Betreuung und Erziehung von Kindern partnerschaftlich zu gestalten. Es müssen aber weitere Weichen gestellt werden. Mit einer Väterkampagne möchte das Familienministerium die Diskussion über die Bedeutung einer aktiven Vaterschaft verstärkt in die Gesellschaft hineintragen und mehr Väter ermutigen, Elternzeit in Anspruch zu nehmen.

Frau Ministerin Christina Kampmann wird die Väterkampagne im Rahmen einer Auftaktveranstaltung vorstellen, zu der sie Sie herzlich einladen möchte.

am Mittwoch, den 29. Juni 2016, 9.30 Uhr bis ca. 13.30 Uhr

im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport,

Haroldstraße 4, 40213 Düsseldorf

Programmablauf

9.30 Uhr Check-in und Empfang

10.00 Uhr Begrüßung Ministerin Christina Kampmann

10.10 Uhr Keynote

10.40 Uhr Spotlight 1 Videoclip: Väterrollen in Bewegung

10.45 Uhr 1. Gesprächsrunde

  • Christoph Paas, ‚Spitzenvater‘ 2016
  • Mark Bourichter, Blog Daddylicious
  • Alexander Peitzsch, Sparkasse Münsterland Ost
  • Marco Krahl, Magazin DAD

11.05 Uhr Spotlight 2 Väter in NRW – erste Ergebnisse einer Auswertung, Dr. Wolfgang Seifert, IT.NRW

11.15 Uhr 2. Gesprächsrunde

  • Stephan Buttgereit, Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit NRW
  • Cornelia Spachtholz, Verband berufstätiger Mütter e.V.
  • Jürgen Grah, Tagesvater

11.45 Uhr Spotlight 3 Väterarbeit in NRW – erste Ergebnisse einer Bestandsaufnahme, Hans-Georg Nelles

11.55 Uhr Kabarett: Die Stereotypen

12.00 Uhr Gespräch mit Ministerin Christina Kampmann – Vorstellung der Väterkampagne

12.30 Uhr    Imbiss/Get together
parallel: Informationen zum neuen Väterportal, zur Fachstelle Väterarbeit NRW, zur LAG Väterarbeit, zum Väternetzwerk NRW, zu Väter-/Familienblogs

Gesamtmoderation: Dr. Thomas Guntermann

Ihre Anmeldung wird hier entgegengenommen.

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Es ist alles gesagt, … nur noch nicht getan

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juni 2016

Ja die Sache mit der Vereinbarkeit, einfach gewollt schwierig getan und …

Ich könnte mich ja bequem zurücklehnen, meine drei Kinder sind aus dem Haus, es fehlen lediglich noch zwei Masterabschlüsse und meine Partnerin hat einen Führungsjob in einer Bildungseinrichtung. Von den guten schlechten alten Zeiten erzählen, wo U3 Angebote so selten wie Wale im Rhein waren und Kitas spätestens um 16 Uhr dicht machten tue ich aber nicht.

Stattdessen habe ich in den vergangenen Tagen noch einmal in den Anfängen meines Blogs, der in wenigen Wochen 10 Jahre alt wird, herumgelesen und werde, ganz im Sinne des von Felicitas Richter initiierten Projekts „simple present“, fünf Beiträge aus dem August 2006 aktualisieren. Wer’s nicht glaubt, dass sie wirklich schon so alt sind, kann gerne auch im Archiv stöbern.

Paschas, Nestflüchter? – der neue Mann im Spiegel der Zeitverwendungsstatistik

Von Welt bis Frankfurter Rundschau, vom Handelsblatt bis zu Brigitte, eine Frage beschäftigt sie alle: Ist der neue Mann nun auch statistisch nachweisbar oder gilt das alte Beck Zitat von der verbalen Aufgeschlossenheit und der Verhaltensstarre immer noch?

Soviel vorweg, es gilt ein entschiedenes sowohl als auch und was dem männerfreundlichen Soziologen recht ist, reicht der engagierten Frauenrechtlerin noch lange nicht. Der Politologe Peter Döge vom Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung hat die Daten der so genannten Zeitbudget-Analysen des Statistischen Bundesamts analysiert. Danach wenden Männer im Durchschnitt pro Woche knapp eine halbe Stunde mehr für Haushalt und Familie auf als noch vor zehn Jahren, Frauen hingegen rund fünf Stunden weniger.
Auch für die Kinderbetreuung nehmen sich Männer mehr Zeit: Väter verbringen heute durchschnittlich eine Stunde pro Woche mehr mit ihrem Nachwuchs, während sich die Frauen eine Stunde weniger um ihre Kinder kümmerten. Die Zeit für ihre Kinder sparten die Väter aber nicht bei ihrem Beruf ein, sondern in anderen Bereichen.

Brigitte traut der Studie wohl nicht und fragt Ihre LeserInnen: „Hat ihr Partner Hausmannqualitäten??” In dem ‚Trendcheck’ äußern 31% der LeserInnen, dass ihr Partner vollkommen selbständig wäscht putzt und bügelt. Die Frankfurter Rundschau titelt aber trotzdem „Wir haben die spießigsten Männer” und die Autorin fordert dazu auf, Männer zu ihrem Glück zu zwingen. „Zwang üben wir heute auf Frauen aus. Solange wir Fürsorge als weiblich und freiwillig definieren, stecken wir in einer Falle. Also müssen wir nun die Männer zwingen, fürsorglich zu sein. Solange wir die Männerrolle nicht umdefinieren, werden wir das Dilemma nicht lösen.” Fragt sich nur, wer dazu die Definitionsmacht hat und welche Umerziehungsmethoden statthaft sind und welche nicht.

1:0 für die Familie – Manager oft zwischen Job und Familie

Mit seiner Entscheidung auf den Posten als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft zu Gunsten seiner Familie zu verzichten, weist Jürgen Klinsmann auf ein Problem vieler Manager hin: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in gehobenen Positionen.

Beruf und Familie scheinen gerade im Management über weite Strecken unvereinbar zu sein bzw. nötigen zur “entweder-oder Entscheidung”. Jürgen Klinsmanns Abgang als Trainer der Nationalelf zeigt einmal mehr, dass in höheren Etagen von Sport, Wirtschaft und Politik nur mehr wenigen eine Kombination aus Karriere und Kinder gelingt. „Mit seiner Entscheidung für die Familie spricht der Bundestrainer vielen Betroffenen aus der Seele, denn immer mehr Männern und Frauen fällt es schwer Beruf und Privatleben gut zu vereinbaren”, äußert Joachim E. Lask, Leiter des WorkFamily-Instituts, und verweist auf zahlreiche Studien.

Vor allem Menschen, die beruflich viel unterwegs sind zerreißt dieser Spagat. „Um dieser Falle zu entgehen, ist ein Umdenken in Richtung Vereinbarkeit von Beruf und Familie notwendig”, attestiert Lask und entwickelt an seinem Institut seit drei Jahren neue Ansätze für eine bessere WorkLife- bzw. WorkFamily-Balance. Viele Führungskräfte sehnen sich nach guten Lösungen. Sie sind des Kämpfens müde und machen sich Sorgen um ihre wertvollsten Güter: um ihre Gesundheit und um ihre Familien. Laut einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsforums der Führungskräfte bezeichnen nur 14 Prozent der Befragten ihren Gesundheitszustand als ‚ausgezeichnet`. Ein gutes Drittel der Führungskräfte zwischen 33 und 50 Jahren gesteht gesundheitliche Probleme ein. Die Hälfte der Frauen im Management gibt an, dass ihr Privatleben zu kurz kommt. Einem erheblichen Teil gelingt es insgesamt nicht, jenseits der Arbeit für entsprechenden Ausgleich und Zufriedenheit zu sorgen. Das alles ist Alltag und Realität trotz Mega-Trend Work-Life-Balance. Bei 61 Prozent der Befragten wird in ihren Unternehmen sogar Gesundheitsberatung angeboten. Aber auch Gesundheitsberatung alleine ist zuwenig. „Benötigt werden einfühlsamere und sozialere Führungsqualitäten”, erklärt Lask.

Nur 2% wollen für Job auf Familie verzichten

Für den Traumjob würden mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer (37 Prozent) in Deutschland einen Ortswechsel in Kauf nehmen, 23 Prozent eine neue Fremdsprache erlernen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von stellenanzeigen.de unter 3054 Beschäftigten. Fast ein Fünftel (19 Prozent) war bereits für den Traumjob auf Freizeit zu verzichten. Für 18 Prozent kämen Abstriche beim Gehalt in Frage. Aber nur zwei Prozent waren bereit, für den Job auf eine Familie zu verzichten.

Jetzt müssen die 98% nur noch ihre Arbeitgeber überzeugen, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass Familie und Beruf für Väter und Mütter in einer partnerschaftlichen Aufgabenteilung zu verwirklichen sind. Aber bei diesen Mehrheitsverhältnissen dürfte das doch eigentlich kein Problem sein!

(K) ein Traum!

Partnerschaftlich kann eine Beziehung nach Auffassung von Gesine Schwan nur sein, „… wenn beide berufstätig sein können, wenn beide neben der Familie Interessen außerhalb des Hauses haben. Und natürlich weiß ich, dass da die Schwierigkeiten anfangen … für junge Paare mit kleinen Kindern … Deshalb träume ich davon, dass wir unser Bild von Biografien langsam verändern. Dass von Leuten nicht mehr erwartet wird, den Karrierehöhepunkt mit 45 Jahren zu erreichen, sondern ruhig erst mit Mitte, Ende 50 – zur größeren beruflichen Verantwortung käme dann auch mehr Lebenserfahrung.”

Schwan glaubt nicht, dass Mann oder Frau “mit 35 oder 45 Jahren notwendig kreativer ist als mit 50 oder 60. Sie fühlt sich heute leistungsfähiger und klarer im Denken als vor zehn oder fünfzehn Jahren. Zudem müssten sich 45-Jährige nach diesem Modell nicht fragen, was sie mit dem Rest ihres Berufslebens anfangen sollen. Eltern hätten mehr Zeit für ihre Kinder. Und das wäre so wichtig, denn eine kinderlose Gesellschaft gehört für sie eher ins Reich der Albträume. Voraussetzung für all dies wäre allerdings ein verändertes Rollenbild: Überlegenheit dürfte dann von Männern … weder beansprucht noch erwartet werden, Über- und Unterordnung sollten in Beziehungen gar nicht mehr vorkommen.”

24 Stunden bleiben 24 Stunden

Die Frage ‘Wird die Zeit knapp?’ beantwortet sich Alexander Greisle im future blog mit einem zweifachen ‘Nein!’. Erstens: siehe oben und ‘Zweitens werden wir lernen müssen, mit unseren schlechten Gewissen umzugehen, wenn im verfügbaren Zeitbudget eine Arbeit nicht zur vollständigen eigenen Zufriedenheit erledigt wurde. Nur dann klappt es mit den Zeitbudgets und die nicht-beruflichen Belange behalten ihren Stellenwert.’

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema bietet das Bulletin des Deutschen Jugendinsituts. In den Beiträgen geht es unter anderem um die Themen ‘Familienzeit’, ‘Entgrenzte Arbeit – entgrenzte Familie’ und ‘Männer und Familiengründung’. Dort heißt es im Fazit: “Durch den gegenwärtigen Sprachgebrauch ‘Balance von Arbeit und Leben’ wird der individuelle Akt des alltäglichen Ausbalancierens hervorgehoben. Um die Bereitschaft zur Familiengründung zu erhöhen, dürfen jedoch die gesellschaftlich – strukturellen Rahmenbedingungen nicht aus dem Blick geraten.”

Es gibt nichts Gutes außer Mann und Frau tun es, gemeinsam und partnerschaftlich! Das heißt nicht, dass Jeder zu jedem Zeitpunkt das Gleiche macht, obwohl auch dass eine spannende Herausforderung ist. Wichtig dabei sind nach meiner Auffassung zwei Kompetenzen, die teilweise schwer zu ertragen sind: Der Umgang mit Ambivalenzen und die Ambiguitätstoleranz. Es nutzt nichts, Widersprüche dadurch auflösen zu wollen, indem ich meine Erwartungen ausblende. Ich habe sie und erlebe täglich, dass sie sich nicht alle erfüllen lassen. Und auch meine Entscheidungen führen manchmal zu Ergebnissen, die ich schwer ertragen kann, und trotzdem treffe ich sie. Und das gilt es auszuhalten, simple present.

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Väter in Amerika

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juni 2016

… äußern ihre Vorstellungen vom Vatersein

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Bevor die Glut erlischt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juni 2016

Im Interview mit Markus Theunert erläutert Heinz Walter was ihn seit vier Jahrzehnten an Väterforschung reizt:

Herr Walter, Sie sind schon seit vielen Jahren in der Väterforschung tätig. Was reizt Sie so an diesem Thema?

Es sind viele Themen! Je länger man sich dem Themenkomplex Väter widmet, umso mehr Themen entdeckt man, die eine eingehende Auseinandersetzung verlangen. Unter anderem zeugen die zwei dicken, im Psychosozial-Verlag 2002 und 20012 von mir herausgegebenen Bände davon.

Anfangs hat die sozialwissenschaftliche Forschung «Eltern» nahezu durchgehend mit «Mutter» gleichgesetzt, wenn es um Einflüsse der Herkunftsfamilie auf Kinder ging. Eigentlich sollte es einsichtig sein, dass dies eine zu einseitige Sichtweise ist. Doch dauerte es auch in Forschungskreisen ziemlich lange, bis sich diese Einsicht durchsetzen konnte.

Als konkrete Forschungsergebnisse dann zunehmend belegen konnten, in welch hohem Ausmaß Väter bzw. das elterliche Zusammenspiel von Mutter und Vater die Entwicklung der jeweils betroffenen Kinder beeinflussen, kam das Anliegen hinzu, diese Einsichten einer breiteren Öffentlichkeit kundzutun – in Form von Vorträgen, Workshops, Coaching.

Von außen gewinnt man den Eindruck, Väter seien eigentlich nur interessant als «Funktionsträger», als «Mittel zum Zweck». Wie es den Vätern selbst geht, interessiert aber eigentlich niemanden. Täuscht der Eindruck?

Dass dieser Eindruck entsteht, ist verständlich. Denn tatsächlich wird vorherrschend dem Einfluss der Väter (gemeinsam mit dem der Mütter) auf ein mehr oder weniger gut gelingendes Heranwachsen des Nachwuchses nachgegangen. Pointiert könnte man formulieren: Was nützt ein Vater über den schon immer als grösser angenommenen Einfluss der Mutter hinaus?

Doch es gibt auch Anderes. Da sind die Tiefeninterviews der Psychologin Ariane Schorn (2003) mit werdenden Vätern, die einen bunten Strauß von ambivalenten Empfindungen und Zukunftsängsten während der Schwangerschaftsphase zutage fördern.

Da ist das in unserem Konstanzer Arbeitsbereich entstandene KOVI, das Konstanzer Väterinstrument, das Väter auf standardisierte Weise zu einer Selbsteinschätzung bezüglich Aspekten veranlasst, die ihre Vaterschaft betreffen. Zum Beispiel bezüglich der Fragen, wieviel Bereicherung und wie viel Belastung sie durch ihr Vatersein erfahren.

Wenn Sie aufgrund Ihrer professionellen Erfahrung einen Wunsch beim Schweizer Familien- und Gleichstellungsminister Alain Berset zugute hätten: Was würden Sie verlangen?

Was ich mir im Interesse all der Väter wünsche, denen neben ihrem Beruf und neben einer egalitären Partnerschaft die Beziehung zu ihren Kindern ab Geburt ein zentraler Lebensinhalt ist – eine Spezies, die bereits erstaunlich zahlreich ist und deutlich am Zunehmen scheint: Dass sie Rahmenbedingungen und hinreichende Möglichkeiten bekommen, um die Beziehung zu ihren Kindern auch tatsächlich lebendig zu gestalten. Ein entscheidendes Merkmal dieser Rahmenbedingungen ist ihre Kontinuität – nicht auf das Wochenende, den Urlaub, einen bestimmten Altersabschnitt des Kindes beschränkt (wenn auch die ersten Lebensjahre hier besonders entscheidend sind). Kinder sind sehr geschickt, ein Beziehungsfeuer zwischen sich und ihrem Vater zu entfachen. Doch wenn die Glut dieses Feuers immer wieder erlischt, bevor das Feuer neu entfacht werden kann, erlischt auch der Glaube des Kindes irgendwann, für den Vater ein in seiner Einzigartigkeit interessantes Wesen zu sein. Das hat gravierende Konsequenzen für seine Entwicklung.

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Vater schafft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Juni 2016

Der 19. Juni ist Termin des internationalen Vätertags. In Hessen bündelt an diesem Tag die hessenstiftung – familie hat zukunft seit vier Jahren Aktionen zum sog. „Hessischen Vätertag“. Aktionsideen von zehn Organisationen werden mit insgesamt 5.000,- Euro unterstützt. In diesem Jahr hat die Stiftung erstmals auch Handwerksbetriebe zur Teilnahme aufgefordert und bietet für diese auch eine eigene Veranstaltung im Haus des Hessischen Handwerks am 17. Juni an.

Am Ideenwettbewerb haben neben Vätergruppen auch Kindertagesstätten, ein Mütterzentrum und eine Mühle teilgenommen. Eine von der Hessenstiftung eingesetzte Jury hat die Bewerbungen gesichtet, bewertet und die zehn kreativsten unter ihnen ausgewählt. Sie erhalten das ausgelobte Preisgeld in Höhe von jeweils 500,- Euro für die Umsetzung ihrer Aktion. Damit können sich viele Kinder an verschiedenen Orten darauf freuen, am 19. Juni mit ihren Vätern beispielsweise Krawatten basteln, Bagger zu fahren, Feuerwehr kennen zu lernen, zu handwerkeln oder Modellflugzeuge fliegen zu lassen. Ein Väterlexikon und ein Väterbuch sollen ebenfalls entstehen. Auf einer Landkarte sind alle Aktionen am Hessischen Vätertag zu finden.

Mit dem Motto „Vater schafft“ möchte die hessenstiftung – familie hat zukunft auf die Bedeutung von Vaterschaft für Familie und Gesellschaft hinweisen. Die kreativen Ideen der Organisationen, die am Ideenwettbewerb teilgenommen haben, spiegeln die große Bandbreite, in der Vatersein heute gelebt und sichtbar wird. Bei der Bekanntgabe der prämierten Aktionen sagte Dr. Ulrich Kuther, Geschäftsführer der hessenstiftung – familie hat zukunft: „Die vielfältigen Aktionen helfen mit, dass immer mehr Kinder mehr von ihrem Papa haben. Zugewandte Vaterschaft ist für Kinder wichtig. Oft erleben sie aber nur, dass Vater schafft.“ Im erstmals angesprochenen Handwerk sind traditionell Familienbetriebe vertreten. Hier spielt die Heranführung der Kinder an das Handwerk der Eltern eine besondere Bedeutung. Die Kinder sollen einmal den Betrieb übernehmen. Viele Betriebe werben mit dem Stolz der Kinder auf das Handwerk des Vaters. Kuther sieht darin Anknüpfungspunkte, um Väterlichkeit in Familie und Betrieb zu leben.

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Schweizer Vätertag – Feiern und feiern lassen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juni 2016

Väterlichkeit ist vielschichtig: fürsorglich, fördernd, begrenzend, spielerisch und noch vieles mehr. Diese Vielfalt von Vätern und Väterlichkeiten will der Schweizer Vätertag sichtbar machen und feiern. «Er ist eben ganz bewusst kein Vatertag und auch keine Muttertagskopie».

Das sagt Andreas Borter. Der Leiter des Schweizerischen Instituts für Männer- und Geschlechterfragen SIMG war eine der treibenden Kräfte, die 2007 den Vätertag in die Schweiz gebracht haben. «Wir wollten von Anfang an klar machen: Vaterschaft ist nicht einfach eine individuelle Herausforderung. Damit Vaterschaft gelingt, reicht etwas guter Wille nicht. Es braucht auch Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Werte, welche väterliches Engagement zulassen und fördern».

Markus Theunert, ein anderer Initiant, erinnert sich: «Als wir den Vätertag lanciert haben, fragten wir uns schon, wie lange es wohl dauert, bis er – wie der Muttertag – von kommerziellen Interessen durchdrungen wird. Heute dürfen wir feststellen: Der Vätertag ist mehr als ein ‚Gschänkli-Tag’ geblieben».

Am 5. Juni 2016 ist es wieder soweit: Die Schweiz feiert ihren 10. Vätertag – wie immer am ersten Sonntag im Juni. Ein Tag, um väterliches Engagement wert zu schätzen. Ein Tag, um Väter zu ermuntern und zu ermächtigen, sich die Zeit zu schaffen, die sie mit ihren Kindern verbringen möchten. Ein Tag, um laut und deutlich zu sagen: Wir wollen Anerkennung für das geleistete Engagement von Vätern – und verbesserte Rahmenbedingungen wie Vaterschaftsurlaub und Teilzeitstellen. «Da steht die Schweiz noch ganz am Anfang», sagt Theunert.

In verschiedenen Orten wird der Vätertag am 5. Juni 2016 mit besonderen Aktionen begangen. In Bern und Chur beispielsweise haben Väter und ihre Kinder die Möglichkeit, gemeinsam zu brunchen und sich mit anderen Vätern auszutauschen. Auch die Appenzeller Bahnen laden zur speziellen Vätertagsbrunchfahrt ein. T-Shirts selber bedrucken, gemeinsame und individuelle Spiele, Mal-Ecke, Grill: In Basel ist die ganze Familie aufs Gundeldingerfeld zum Spiel eingeladen. In Münchenstein und Diegten findet ein Familiengottesdienst mit anschliessendem Spiel statt. Weitere Aktionen und Aktivitäten werden auf der Webseite www.maenner.ch/vaetertag angeführt.

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