der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Väter sollten bei Antrag auf Elternzeit Kündigungsschutz beachten …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2009

Betriebsräte aus Fulda haben bei Gesprächen mit CDU – Politikern Anfang Dezember darauf aufmerksam gemacht, dass bei Beantragung von Elternzeit und Elterngeld für Väter nur eine kurze Frist zur Verfügung steht. Für eine Antragstellung unter Kündigungsschutz steht den Vätern nur ein Zeitfenster von einer Woche zur Verfügung.

Hintergrund ist ein Kompromiss zwischen Planbarkeit für den Arbeitgeber und Kündigungsschutz für den Arbeitnehmer. Bis zu einer Gesetzesänderung im Jahre 2007 stand für den geschützten Antrag sogar nur ein einziger Tag zur Verfügung.

Dabei kann es so einfach sein, für beide Seiten eine größere Sicherheit und damit auch Planbarkeit herzustellen:

Unternehmen können sich für die Anliegen von Vätern öffnen und diese wertschätzen indem sie auf die Männer und Väter zugehen und ihnen signalisieren, ‚sie sind uns als aktive Väter in Elternzeit willkommen! Wir wissen, dass Ihre Kinder, Ihre Partnerschaft aber auch wir als Unternehmen von Ihren Erfahrungen profitieren. Wir werden nach Lösungen suchen, die Ihnen die Wahrnehmung dieser Rolle auch in der Zukunft ermöglicht.’

So kann Vätern die Sicherheit vermittelt werden, dass die ‚vorzeitige‘ Äußerung ihrer Absicht, Elternzeit zu nehmen, keine negativen Folgen haben wird. Und wenn sich Vorgesetzte dann noch als kompetente und offene als Ansprechpartner präsentieren, umso besser.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Elternzeit, Unternehmen | Keine Kommentare »

‚What I Want for You — and Every Child in America‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Januar 2009

In einem im US Magazin Parade veröffentlichten Brief an seine beiden Töchter Malia und Sasha erklärt der künftige US Präsident Obama, warum er dieses „große Abenteuer“ angetreten hat. Nicht nur sie, sondern alle Kinder sollten die Chance bekommen, Glück und Erfüllung zu finden. Spiegel Online findet den Brief reichlich schwülstig’: Aber überzeugen Sie sich selbst:

‘… When I was a young man, I thought life was all about me-about how I’d make my way in the world, become successful, and get the things I want. But then the two of you came into my world with all your curiosity and mischief and those smiles that never fail to fill my heart and light up my day. And suddenly, all my big plans for myself didn’t seem so important anymore. I soon found that the greatest joy in my life was the joy I saw in yours. And I realized that my own life wouldn’t count for much unless I was able to ensure that you had every opportunity for happiness and fulfillment in yours. In the end, girls, that’s why I ran for President: because of what I want for you and for every child in this nation. …’

weiterlesen

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Politik | Keine Kommentare »

‚Das Verhältnis zu meinem Vater war nicht besonders innig’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Januar 2009

Matthias Brandt in 'Ein Sommer mit Paul'

Im Spiegel Online Interview mit Julia Jüttner äußert sich Matthias Brandt darüber, wie es ihm gelingt, ein guter Papa – und ein glücklicher Sohn zu sein, trotz der ‚schwierigen Kindheit’, die ihm nachgesagt wird.

‚SPIEGEL ONLINE: Herr Brandt, „Ich hab dich lieb“ – das sagen heute Millionen Väter ihren Kindern vor dem Schlafengehen, so wie Sie das jetzt im ARD-Film „Ein Sommer mit Paul“ sagen. In Ihrer Generation hätte ein solcher Satz wohl eher seltsam geklungen …

Brandt: Ja, weil es uns unangemessen erschienen wäre. Ich habe zu meinem Kind ein vollkommen anderes Verhältnis, als es meine Eltern zu mir hatten. Ich bin nach meiner Kinderzeit in eine andere Welt reingewachsen, als ich sie von Zuhause kannte. Den größeren Teil des Lebens wird der Mensch ja auch von anderen Menschen als von den Eltern geprägt.

SPIEGEL ONLINE: Die Beziehung zu Ihrem Vater Willy Brandt haben Sie mal als „herzlich sprachlos“ beschrieben. Konnte Ihre Mutter das distanzierte Verhältnis ausgleichen?

Brandt: Das Verhältnis zu meinem Vater war nicht besonders innig, aber ich habe das nie als Mangel empfunden. Er war so, wie er war und, wie alle Hochbegabten, ein sehr spezieller, auch schwieriger Mensch. Die angeblichen Probleme, die in diesem Zusammenhang immer thematisiert werden, werden von außen projiziert. …

SPIEGEL ONLINE: Vielleicht kommen Ihre Äußerungen, dass das Vater-Sohn-Verhältnis im Hause Brandt nicht so ideal war, auch bedeutungsschwerer daher als von Ihnen beabsichtigt.

Brandt: Nein, ich meine das schon so, weil es so war – aber es war eben nicht schlimm. Und es geht gar nicht exponiert um mich, sondern darum, dass dieser Fakt viele betrifft, die Eltern im Alter meiner Eltern haben. Diese Kriegs- und Nachkriegsgeneration war nicht sonderlich gesprächig oder extrovertiert. Insofern habe ich das nie als mein Problem empfunden, sondern eher als typisch für meine Generation und die meiner Eltern.

SPIEGEL ONLINE: Sie hatten seit Ihrem achten Lebensjahr Polizeischutz, mussten auf arrangierten Familienfotos lächeln, Politikergrößen saßen mit Ihnen am Esstisch. Worum beneiden Sie Kinder, die anders aufwachsen, wie Ihre Tochter beispielsweise?

Brandt: Ich habe meine Kindheit als überhaupt nicht belastend empfunden. Kinder sind viel pragmatischer, die stellen vieles nicht in Frage und machen das Beste daraus. …‘

Der Film ‚Ein Sommer mit Paul‘, in dem Matthias Brandt einen allein erziehenden Vater spielt, der sich nach dem Tod seiner Lebensgefährtin als Zauberkünstler durchs Leben schlägt, ist heute Abend um 20:15 Uhr, in der ARD zu sehen.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Väterbilder | Keine Kommentare »

Das Jahr der Väter …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Januar 2009

(C) photocase matthias the dread

(C) photocase matthias the dread

… ist ausgerufen worden, noch nicht von den Vereinten Nationen sondern vom Lokalen Bündnis für Familien in Wiesbaden.
Das Wiesbadener Bündnis möchte einen Schwerpunkt der Arbeit im Jahr 2009 denjenigen Männern widmen, die sich eine Zeit lang aus dem Berufsleben zurückziehen wollen, um sich um ihre Familie zu kümmern. „Deshalb haben wir das Jahr der Väter ausgerufen“, sagt die kommissarische Frauenbeauftragte und qua Amt Geschäftsführerin des Bündnisses, Saskia Veit – Prang.

Am 15. Mai, dem bundesweiten Aktionstag „Mehr Zeit für Familie“, wird das Bündnis eine Veranstaltung zum Thema anbieten, für Männer, die mit der Idee des Erziehungsurlaubs „schwanger gehen“, drückt es Veit – Prang passend aus.

Sie hat auch initiiert, dass Angebote der freien Träger besser „an den Mann gebracht werden“. Denn Frauen und Männer sprechen bekanntlich nicht dieselbe Sprache, wenn der Gymnastikkurs für Eltern und Kleinkind die Mama anspricht, ist der Papa noch lange nicht erreicht. Eine Expertin in Sachen „Ansprache“ soll den freien Trägern Hinweise geben.

Ebenfalls in Planung ist eine Broschüre, in der u.a. ein Busfahrer, ein Friseur und ein Bankangestellter schildert, warum er Elternzeit nimmt und wie er damit klar kommt.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Elternzeit, Familie | Keine Kommentare »

Väterzentrum Berlin ist ein Aushängeschild

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2009

Das Väterzentrum Berlin ist im Jahr 2009 einer von 365 ausgezeichneten „Orten im Land der Ideen“. Damit repräsentiere das Väterzentrum Berlin die Innovationskraft und Kreativität Deutschlands, formuliert das Glückwunschschreiben der Initiative „Deutschland-Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Die Idee des Väterzentrums, so heißt es weiter, habe „Vorbildcharakter“ für die Potenziale und Chancen Deutschlands. Am 6. Januar um 10.30 Uhr wird die Auszeichnung an das Väterzentrum Berlin vergeben.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Idee der Förderung engagierter Vaterschaft ausgezeichnet wird“, sagt der Leiter des Berliner Väterzentrums, Eberhard Schäfer. „Damit wird auch deutlich, dass die Vereinbarung von Beruf und Familie für Väter zunehmend als Standortfaktor erkannt wird.“ Das Väterzentrum fördert, vernetzt und berät Väter, die Beruf und Familie besser vereinbaren möchten.

„Wenn die Papas in Elternzeit mit ihren Kindern zum Papacafé kommen, brummt unser Papaladen, und die Kinderwagen parken in Dreierreihen“, beschreibt der „Local Manager“ des Väterzentrums Marc Schulte die Szenerie im „Papaladen“. „Die Väter, die zu uns kommen, sind echte Trendsetter“, so Schulte. „Bei uns findet die Väterlichkeit der Zukunft schon jetzt statt.“

Das Väterzentrum Berlin im kinderreichsten Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg bietet neben dem vielbesuchten Papa-Café unter anderem Kurse für werdende Väter, Vater-Kind-Abenteuerreisen, Elternzeitberatung und Coaching für Väter. Aber auch der Spaß für das Kind im Manne kommt nicht zu kurz: Kicker und Carrerabahn gehören zur Ausstattung des Papaladens.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Auszeichnungen | Keine Kommentare »

In guten Beziehungen beschäftigen sich Väter öfter mit ihrem Kind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Januar 2009

Wenn Väter die Qualität ihrer Beziehung als hoch bewerten, hat das Auswirkungen auf ihr Verhalten zu den Kindern.

Denn die Häufigkeit und Intensität der väterlichen Interaktion mit dem Kind hängen von der Qualität der Partnerschaft ab, erläutert das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München im Bulletin 83/84.

Verschlechtert sich die Partnerschaft, komme es häufiger auch zu einer Verschlechterung der Vater-Kinder-Beziehung, da sich der Vater dann emotional zurückzieht.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Partnerschaft | Keine Kommentare »

Väterpolitiken im hessischen Wahlkampf

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Januar 2009

Welche väterpolitischen Positionen haben die fünf im hessischen Landtag vertretenen Parteien? Diese Frage stellte Bernd Michael Uhl, selbsternannter Systemkritiker und Väteraktivist aus Kassel den Landes- und Bundesverbänden der Parteien.

Bis Ende 2008 lagen drei Antworten vor:

Der Landes FDP, Das Büro des Fraktionsvorsitzenden Jörg Uwe Hahn äußerte unter anderem: ‚Alleinerziehende sowie Väter, die Zeit für ihr Kind brauchen und wollen, haben es in unserer Gesellschaft besonders schwer. Deshalb werden wir unsere sozialpolitische Arbeit auch künftig auf diese Personengruppe ausrichten. Politische Arbeit kann jedoch nicht alles leisten! Wir brauchen einen Mentalitätswechsel in Gesellschaft und Berufsleben. Väter, die sich um ihre Kinder kümmern müssen bzw. wollen, sollten künftig ein ganz selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft – ohne jegliche Nachteile im Berufsleben – sein. Hier gibt es noch einiges zu tun!’

Der Bundes SPD: ‚Mir sind keine Materialien mit dem speziellen Blick auf Väter oder auf allein erziehende bekannt.’ Und der Bundes Linken, die einen Verweis mit einem Link auf die Homepage der Hessischen Linken sandten, die Suche nach ‚Väter‘ ergibt dort einen Treffer, den Hinweis auf die ‚Landesarbeitsgemeinschaft Gleichberechtigung auch für Männer’.

Dort heißt es u.a. ‚Wir wollen die Abschaffung von Zwangsdiensten für Männer (Wehrpflicht, auch ZIVI), ein faires Sorgerecht (auch für unverheiratete Väter) sowie kategorische Vaterschaftstests als fester Bestandteil eines jeden Familienbuches. Des weiteren wollen wir ein neues „Männerbild“ erzeugen. Wir sind nicht Versorger, Beschützer oder das starke Geschlecht sondern verantwortungsbewusste, pazifistische und tolerante Männer, die sich reale Gleichberechtigung sehnlichst wünschen.’

Dieses im doppelten Sinne magere Ergebnis mag dem kurzen Wahlkampf und der Jahreszeit geschuldet sein, angesichts des Superwahljahres 2009 darf das jedoch nicht alles gewesen sein.

Es bedarf wohl aber einer väterpolitischen Initiative, die den politisch Verantwortlichen in diesem Lande deutlich macht, dass Familienpolitik wichtig ist, Frauen- und Männer- bzw. Väterpolitik nicht ersetzen kann. Denn nicht überall wo Familie drauf steht, sind auch Väter drin und ‚mitgemeint‘ hatten wir schon einmal.

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Politik | Keine Kommentare »

Jüngere und ältere Männer sind die engagiertesten Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Dezember 2008

(C) sanjarok photocase

(C) sanjarok photocase

Junge und alte Väter beschäftigen sich am meisten mit ihren Kindern. Väter im mittleren Lebensalter zwischen 35 und 49 Jahren haben dagegen größere Schwierigkeiten, sich in die Erziehung und Versorgung der Kinder einzubringen und gleichzeitig den Anforderungen am Arbeitsmarkt gerecht zu werden.

Das geht aus einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München hervor. Denn der Job fordere von ihnen häufig dauerhaft erhöhte «Flexibilität und Innovation». So sei es in der mittleren Lebensphase für Männer am wenigsten möglich, die Vaterrolle aktiv zu gestalten, ohne negative Folgen im Beruf befürchten und sich weiter in der eigenen Freizeit einschränken zu müssen.

Väter über 50 Jahren könnten dagegen ihre Prioritäten verlagern, so das DJI. Für die meisten betroffenen Männer sei dann der Höhepunkt der beruflichen Entwicklung erreicht, weshalb sie sich mehr auf die Vaterschaft konzentrieren könnten.

Je mehr ein Mann arbeitet, desto weniger Zeit verbringt er mit seinen Kindern, berichtet das DJI im «DJI Bulletin 83/84». Väter, die 50 Stunden und mehr arbeiten, übernehmen «einschneidend weniger Verantwortung» in der Versorgung ihres Kindes und teilen im Vergleich zu den anderen Vätern am wenigsten das alltägliche Geschehen mit ihrem Nachwuchs. Wird im mittleren Alter ein wöchentliches Arbeitspensum von 50 Stunden überschritten, entziehe das dem Kind den Vater.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Väterbilder | 1 Kommentar »

Land der Ideen – 365 Orte – am 6. Januar 2009

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Dezember 2008

… der Papaladen in Berlin

Der erste Schrei: ein bewegender Moment. Die Geburt des eigenen Kindes ist der schönste Augenblick im Leben.Das freudige Ereignis ist der Beginn einer neuen Lebensphase, die Verantwortung mit sich bringt. Das Väterzentrum Berlin bereitet Männer auf ihre Rolle vor. Es unterstützt Väter in familiären Situationen, indem es ihnen zur Seite steht und Informationen zur Verfügung stellt.

Im Zentrum können junge Väter an Geburtsvorbereitungskursen teilnehmen oder erlernen, wie sie ihren Nachwuchs massieren. Das Zentrum gibt den Männern die Möglichkeit, eine Rolle bei der Erziehung ihrer Kinder einzunehmen. Zudem vernetzt es Väter untereinander – zum Austausch und zur gegenseitigen Hilfe.

Das Zentrum berät Unternehmen und Institutionen, in denen Männer mit Kindern beschäftigt sind. So leistet das Väterzentrum einen Beitrag zu einem Familien- und Väterbild in unserer Gesellschaft und wird am 6. Januar 2009 mit dem Titel ‚Ausgewählter Ort im Land der Ideen’ ausgezeichnet.

Ein herzlicher Glückwunsch dazu vom VAETERBlog.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Auszeichnungen | Keine Kommentare »

Kumpel, Kerle, Konkurrenten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Dezember 2008

In Deutschland leben 40.274.300 Männer. Nicht alle von ihnen sind Väter, jeder aber ein Sohn. Was verbindet Väter und Söhne, was trennt sie? Und was macht diese Beziehung so einzigartig?

Die Dokumentation des NDR Fernsehens vom vergangenen Dienstag, begleitete drei Väter und ihre Söhne im Alltag: bei den kleinen Streitigkeiten und Animositäten, die sich über die Jahre eingeschliffen haben, aber auch in Momenten von Glück und Verbundenheit, die ohne viele Worte auskommen.

42 Jahre hat Hans-Peter Gorkow auf dem Bau gearbeitet. Jetzt ist er in Rente und kommt doch nicht zur Ruhe. Er muss seinen 38-jährigen Sohn auf dem Pferdehof in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen. „Der Junge ist schwer krank und braucht Hilfe“, sagt Gorkow senior. „Auch dafür hat man einen Vater.“

Doch im Alltag geraten die beiden immer wieder aneinander, vor allem für den Junior ist es nicht einfach: Ohne den Vater könnte er den Traum von der Pferdezucht begraben. Obwohl Alexander mit seinem Vater ständig Ärger auf dem Hof hat, muss er am Ende doch auch dankbar sein: „Da bin ich schon stolz drauf, dass er das hier alles noch macht.“

Klaus Nachbar ist stolz auf seinen Sohn. Das war nicht immer so. Als Martin Nachbar vor Jahren verkündete, er wolle modernen Tanz studieren, da war der Senior, ein Großhandelskaufmann, mehr als überrascht. Heute treten die beiden mit dem Tanztheaterstück „Vater und Sohn“ auf, das Martin entwickelt hat.

Für viele Zuschauer ist es ein befremdlicher Anblick, wenn die beiden sich stumm in den Armen liegen, wenn sie ihre Körper abtasten, auf der Suche nach Gemeinsamkeiten. „Als erwachsener Sohn berührt man seinen Vater nicht mehr so“, erklärt Martin. „Das wirft alle zurück auf ihre eigene Kindheit.“

Horst Wippersteg, ein drahtiger Mann von 62 Jahren, sagt: „Meinen Enkel kann ich in den Arm nehmen, mit meinem eigenen Sohn, da geht das nicht.“ Früher haben Horst und Marc Wippersteg ihre Probleme gehabt: der Vater – ein ehrgeiziger Test- und Rennfahrer, der Sohn – ein Jugendlicher mit Gewichtsproblemen, der seinen eigenen Weg im Leben suchte.

Heute verbringen die beiden viel Zeit zusammen – notgedrungen. Marcs elfjähriger Sohn Leon lebt für den Kartsport, Vater und Großvater unterstützen ihn bei den Rennen. Doch das bringt auch Probleme mit sich: „Mein Vater und mein Sohn sind unzertrennlich“, sagt Marc. „Da hab ich manchmal Probleme, da reinzukommen.“

Drei Beispiele, die deutlich machen, was Millionen Väter und Söhne geprägt hat und noch prägt: „Kumpel, Kerle, Konkurrenten“. Eine Beziehung zwischen Abgrenzung und Abhängigkeit, zwischen Kraftakt und Kräftemessen, Schuld und Schuldgefühl – ein Leben lang.

Ich hoffe, dass die Sendung noch einmal wiederholt wird.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, TV, Väterbilder | Keine Kommentare »