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lebe deinen Traum!

Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Dads matter too

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Mai 2009

Das britische Fatherhood Institute weist mit folgender Einführung auf eine Studie zu jungen Vätern hin:

‚Help and advice for young mothers-to-be is easy to come by. Young fathers-to-be, however, are routinely left by the wayside – and are unfairly branded as uninterested and uninformed.‘

Genau diese Begründung habe ich gestern beim Kirchentag in Bremen von einem Staatssekretär des Familienministeriums gehört. Mann handle ja streng geschlechterorientiert, aber die jungen Väter machten sich ja davon.

Da haben wir es wohl mit ein self-fulfilling prophecy zu tun. In der kommenden Woche nehme ich in Berlin an einer großen Konferenz zu ‚Alleinerziehenden’ teil und bin gespannt, ob alleinerziehende Väter eine Rolle spielen

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Wünsche und Realitäten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Einen Einblick in Realitäten und Haltungen mit denen aktive Väter (nicht nur) in Brandenburg konfrontiert werden gibt Eva-Maria Träger in ihrem Beitrag in der Märkischen Allgemeinen.

‚Stefan Parsch hat gleich zwei Söhne im Wickelalter. Elternzeit beantragte er bei beiden. Für den 39-Jährigen war klar, dass er diese Möglichkeit bei beiden Kindern nutzen würde, trotz des deutlich knapperen Geldes: „Für mich war das immer wie ein Wunder, wie sich Kinder im ersten Lebensjahr entwickeln. Das wollte ich von Nahem erleben.“ Hinzu kam die Gelegenheit, aus dem Alltag auszubrechen, seinen Job, den er zwar mag, doch einmal hinter sich zu lassen, um sich „als Familie zu finden“. Zwei Monate Zeit hat er sich dafür genommen, mehr wollte er seinem Arbeitgeber nicht zumuten.

Viele Väter trauen sich auch das nicht. … Ihnen ist das Risiko zu groß, nach der Rückkehr in den Job doch von den Kollegen gemobbt und im Zweifelsfall sogar gekündigt zu werden.

Gerlinde Grass, Koordinatorin der für ganz Brandenburg zuständigen „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“ in Potsdam, bestätigt: „Das Unternehmen kann noch so familienfreundlich sein – wenn der unmittelbare Vorgesetzte nicht für die Elternzeit ist, wird’s schwer. Dann ist Durchsetzungsvermögen gefragt.“

Parsch sagt, er habe Glück gehabt. Die Fachhochschule Brandenburg, an der er seit 2001 als Pressesprecher arbeitet, habe seine Entscheidung unterstützt, ebenso wie sein Vorgesetzter. Auch beim zweiten Kind, wo er – was der Gesetzgeber so für Väter nicht vorsieht – direkt nach der Geburt zuhause bleiben wollte, fand sich ein Kompromiss. Parsch ist dankbar für diese Möglichkeit, für diese „ganz andere Art zu leben“. Früher war das undenkbar.

Der gesellschaftliche Wandel, den Parsch spürt, ist noch nicht überall angekommen, das weiß auch er. In vielen Familien stellt sich nicht die Frage, wer wann und für wie lange zuhause bleibt: Der Vater bringt das größere Einkommen nach Hause, er bleibt der Versorger.

Daniel Zemlin beispielsweise kann seine Söhne weiter nur nach Feierabend sehen. Dass er momentan trotzdem viel Zeit hat, mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen, verdankt der 33-Jährige der Wirtschaftskrise: das Elektrostahlwerk ist auf Kurzarbeit. Das bedeutet zwar weniger Geld, aber auch mehr Freiraum für die Familie – und viele Väter im Sandkasten.’

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Väter sollen am Vatertag Vorbild sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Die Techniker Krankenkasse NRW hat zum sogenannten Vatertag am morgigen Feiertag Christi Himmelfahrt vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt.

‚Väter sollten sich auf ihre Vorbildfunktion besinnen. Im letzten Jahr mussten in NRW rund 3100 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden – 25 Prozent mehr als 2007’, sagte TK-Sprecherin Andrea Kleinbreuer am Mittwoch in Düsseldorf.

Damit stehe Alkohol unter den häufigsten Ursachen für Klinikaufenthalte bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile auf Platz 15.

Ich denke, diese Funktion haben Väter nicht nur am Vatertag und die überwiegende Mehrheit nutzt den Tag ja auch, um gemeinsam mit den Kindern etwas zu unternehmen!

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Mensch Papa! – Väter zwischen Kind und Karriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Peter Salzmann, Vater von sechs Kindern, und Sven Freudenberg, Vater eines acht Monate alten Sohnes, finden, ein Leben mit Kind sei die größte und schönste Herausforderung ihres Lebens.

Vor Peter Salzmann türmen sich Brotdosen und Gurkenscheiben. Der Vater von sechs Kindern bei seinem täglichen Job: Butterbrote schmieren, nebenbei noch Kakao zubereiten, Anziehsachen rauslegen und der gesamten Kinderschar die Zähne putzen. Die Uhr läuft und wie jeden Tag ist Peter Salzmann spät dran. Um acht muss er im Job sein, vorher noch zwei seiner Kinder bei Schule und Kita abliefern, und es ist fünf vor acht…

Sven Freudenberg hat mit ganz anderen Dingen zu kämpfen: Sein Sohn Heinrich, acht Monate, ist gerade dabei, mit freudigem Juchzen die Zuckerdose über dem Teppich auszuleeren. „Nein, nein, nein, das ist nicht zum Spielen, guck mal, wie wär’s denn hiermit?“ Er hält dem Kleinen einen Quietschtiger hin, doch das führt zu lautstarkem Protest.

Zwei Väter, zwei Leben und doch – an mancher Stelle gleichen sie sich. Während der eine gegen ständige Geldsorgen und die Zeit kämpft, ist der andere, der Elternzeit genommen hat, dabei, ständig „Deals“ mit seiner Frau auszuhandeln, wer wann was macht. Es ist ein ständiges Organisieren in einer Welt, die immer noch von Müttern dominiert wird und in der Väter wie diese beiden zwar immer öfter, aber immer noch viel zu selten vorkommen.

Ein Film von Bettina Pohlmann, Sendetermin, Donnerstag, 21.05.2009, um 18.45 Uhr

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Und danach noch

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Man darf hier nicht auf die Freiwilligkeit der Firmen setzen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Mai 2009

‚Auch Väter werden benachteiligt’, das ist die Ansicht von Ursula Armbruster (64, verheiratet, Mutter von zwei Söhnen), Fachreferentin im schwedischen Ministerium für Bildung und Forschung. Im Vorfeld des Forum Familienfragen 2009 in Bern zum Thema «Wie Väter Familie und Beruf vereinbaren können». Im Gespräch mit der Berner Zeitung beantwortet die schwedische Expertin die Fragen von Michael Widmer und es wird deutlich: Nicht nur die Schweiz kann noch viel lernen.

In der Schweizer Familienpolitik standen die letzten Jahre eher die Mütter und Kinder im Zentrum. Jetzt wird in Bern ein Forum zu einem Vaterthema durchgeführt. Wurden die Väter bisher schlicht vergessen?
Ursula Armbruster: Das ist wohl eine typisch schweizerische Sicht. In Schweden würde das Forum «Wie Mütter und Väter Familie und Beruf vereinbaren können» heissen. Die Familienpolitik in unserem Land zielt seit Jahrzehnten auf die Zweiverdienerfamilie ab. Gleichberechtigung ist dabei ein ganz zentrales Thema.

Hier zu Lande wurde viel investiert, damit Frauen ihre Karriere für die Familie nicht aufgeben müssen. Werden in den Familien aber auch die Väter benachteiligt?
Ich glaube ja. Die Rahmenbedingungen in der Familienpolitik müssen für beide Elternteile stimmen. Traditionelle Familienbilder sehen sich heute nicht selten einer Zerreissprobe ausgesetzt. Die Belastungen sind für die Frau und für den Mann teils gewaltig. Das muss nicht sein. Schweden kennt seit Jahrzehnten einen Elternurlaub. Und die Familienforschung ist hier sehr aktiv. Sie zeigt: Wenn die Väter den 480-tägigen Elternurlaub vollumfänglich in Anspruch nehmen, sind die Scheidungsquoten tiefer.

Mutter und Vater werden gleichermassen entlastet?
Genau. Die Forschung zeigt weiter: Die Väter beteiligen sich viel mehr an den Arbeiten im Haushalt und an der Kinderbetreuung, als wenn sie «normal» arbeiten. Sie haben ja auch mehr Energie und Zeit. …

Kritiker sagen auch: Unser ehrgeiziges Wirtschaftssystem ist auf jede Frau und jeden Mann in der Arbeitswelt angewiesen. Die Familie aber kommt dabei zu kurz. Was meinen Sie?
Ich verstehe diese Frage. Unser Wohlstand hat schon seinen Preis. Aber in Schweden kommt der wirtschaftliche Aspekt nicht an erster Stelle. Wir sind der Meinung, dass auch Frauen mit Kindern die Möglichkeit haben sollen, Karriere machen zu dürfen, wenn sie wollen. In der Grundschule und in der Ausbildung sind Mädchen und Jungen gleichberechtigt. Doch kaum stehen sie in der Arbeitswelt und haben Familie, soll das alles nicht mehr gelten. Das geht nicht an. Beruf und Familie müssen zu vereinbaren sein, für die Frau wie für den Mann. Es ist ja nicht nur die Wirtschaft, die nach Arbeitskräften ruft. Auch die Frauen wehren sich. Das zeigt die Statistik.

Inwiefern?
In Europa gibt es derzeit eine Reaktion der Frauen, dass etwas nicht stimmt. Das ist die Geburtenrate. In der Schweiz liegt sie bei etwa 1,4 Kindern pro Frau. In Schweden liegt sie inzwischen bei 1,9 Kindern pro Frau. Das führen wir vor allem auch auf den Elternurlaub zurück. Die Familien wissen, in den strengsten Monaten können sich beide Elternteile voll einbringen. Und danach ist für die Familie gesorgt. Gleichberechtigung für alle ist das Ziel. Warum sollen Frauen für die Familie ihre Karriere, ihren Beruf aufgeben? Warum tun das Männer nicht?

Es ist doch vielfach noch immer so, dass Männer im Beruf gar nicht zurückstecken können, weil der Arbeitgeber das nicht gerne sieht.
Man darf hier nicht auf die Freiwilligkeit der Firmen setzen. Solch ein Verhalten wird in Schweden vom Staat sanktioniert. Kein Arbeitgeber kann einen Mann im Elternurlaub konkret benachteiligen. Das zeigt Wirkung. Im Jahr 2000 haben 12 % der Väter Elterngeld bezogen, heute sind es immerhin 21 %. Die Frage ist, durch welche Methoden, von wem ausgehend und in welcher Zeitspanne Veränderungen in der Gesellschaft erreicht werden können, sollen und dürfen: durch pure Freiwilligkeit oder sanften Zwang?

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Väterzeit und ‚Kurzarbeit‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Mai 2009

Babypause in der Krise: Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts in Halle (IWH), Ulrich Blum will Arbeitslosigkeit und Jobverlust mit einer ungewöhnlichen Maßnahme begegnen. Junge Leute sollten einfach Kinder kriegen – und so den Abschwung überbrücken.

In der Krise werde die Erwerbstätigkeit erheblich sinken, sagte der 55-Jährige der „Bild“-Zeitung“. „Warum nutzen wir dies nicht familienpolitisch, indem sich junge Paare jetzt den Kinderwunsch erfüllen?“

Soweit so gut, was dann kommt klingt aber eher nach ‚Frauen zurück an der Herd’ als nach einer unkonventionellen Idee.

Blum sprach sich in diesem Zusammenhang für mehr Unterstützung werdender Eltern durch den Staat aus. So müsse unter anderem der Kündigungsschutz für denjenigen Elternteil verbessert werden, der weiterhin einen Arbeitsplatz habe. Bei Jobverlust oder freiwilliger Aufgabe des Jobs sollte es einen besseren Kündigungsschutz für den anderen berufstätigen Partner geben, sagte Blum. Das könne zusätzliche Sicherheit geben, den Partner „zur Babypause in der Krise“ zu motivieren.

Zukunftsweisend wäre der Vorschlag, die Krise zur Entzerrung der Rushhour des Lebens zu nutzen, wenn nicht ein Partner, natürlich der der weniger verdient, vollends aus dem Erwerbsprozess ausgegliedert wird, sondern biografieorientiert Vätern und Müttern eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit ermöglicht wird. Gerade in der Krise!

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Unternehmen müssen umdenken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Mai 2009

Familienzeit– Väterzeit – LebensArbeitszeit. Immer mehr Väter möchten bei der Erziehung ihrer Kinder mehr als eine Nebenrolle spielen. Sie bleiben für einige Zeit zu Hause beim Nachwuchs und wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten. Doch (noch) nicht alle Unternehmen unterstützen ihre männlichen Mitarbeiter dabei.

Im Rahmen der heutigen Sendung von vivo auf 3Sat zum Thema Väter in Elternzeit wurde ich zu den möglichen Entwicklungen auf Unternehmensseite befragt.

Herr Nelles, Sie haben „Väter und Karriere“ ins Leben gerufen. Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Für mich standen seit Beginn von „Väter & Karriere“ zwei Ziele im Vordergrund: Verantwortliche in Unternehmen dafür zu sensibilisieren, dass Väter beides wollen erfolgreich sein in Beruf und Familie. Väter sollen ermutigt werden, das umzusetzen, was sie schon lange wollen – und in Umfragen immer wieder bestätigen: Mehr Zeit für die Familie.

Warum haben Unternehmen Schwierigkeiten ihre männlichen Mitarbeiter in der Vaterrolle zu unterstützen?
Das hat viel mit traditionellen Rollenmustern und entsprechenden Unternehmenskulturen zu tun. Diese setzen eine zeitliche Verfügbarkeit der arbeitenden Männer voraus, denen die Frauen zuhause den Rücken frei halten. Leistungsbereitschaft wird in erster Linie an der Anwesenheit gemessen. Viele Vorgesetzte haben eine entsprechende Biografie und bekommen durch junge Männer, die es anders leben wollen, quasi einen Spiegel vorgehalten. Das kann verdammt weh tun, und viele sind nicht so souverän, sich einzugestehen, dass Mann auch anders glücklich sein kann.

Wie konkret überzeugen Sie diese Unternehmen?
Ein erster Schritt ist das Thema überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen. Das ist heute, mit der neuen Elternzeitregelung, einfacher als vor fast sechs Jahren, als ich mit dieser Arbeit begonnen habe. Viele Entscheidungsträger können und wollen sich nicht vorstellen, dass heute Familie für junge Männer gleichberechtigt neben der beruflichen Entwicklung steht. Es geht also darum, Verantwortliche in Unternehmen über die Lebenskonzepte junger Männer zu informieren und Vorgesetzte zu sensibilisieren, mit den Wünschen von Vätern nach Elternzeit und reduzierten Arbeitszeiten umzugehen und diesen das nicht als Leistungsverweigerung auszulegen. Weiterlesen »

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Macho – Tipps für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Mai 2009

Dieses Buch macht einen großen Fehler: Es versteckt auf der Titelseite seine Qualitäten hinter dem nichtssagenden Titel „Wickelpedia„. Dabei ist es in Wirklichkeit ein zum Schreien komisches Manifest der Männlichkeit – ausschließlich für Väter.

Die Rheinische Post beleuchtet heute einen Aspekt des Buches Wickelpedia von Constantin Gilles, den ich bislang vernachlässigt habe:

Im Zweifel Bond fragen

„Wickelpedia“ lässt den Kerl im Vater zum Vorschein kommen. Und der ist als Gegenentwurf zum Luschen-Papi cool, souverän und schaut Frauen hinterher. Ein Macho, also. Nicht ganz zufällig ist James Bond der Maßstab, an dem es sich auszurichten gilt. Will man so etwas wie eine zentrale Bilanz aus dem kleinen Büchlein ziehen, so gilt als immerwährende Lebensweisheit: Bei Unsicherheiten einfach 007 fragen, wie der denn auf dem Spielplatz aufschlägt.

In „Wickelpedia“ resultiert das in zahlreichen konkreten Verhaltenstipps, angefangen bei der korrekten Haltung hinterm Kinderwagen bis zur Warnung vor bestimmten Handlungen, die man als cooler Vater nie, aber auch niemals auch nur gedanklich in Betracht  ziehen sollte. „Kleiner Erdenbürger“-Sagen zum Beispiel.

Zahlreiche seiner „Macho-Tipps“ hat Constantin Gillies in eigenen Illustrationen skizziert. In den Schwarz-Weiß-Bildern finden sich unter anderem Hinweise auf die Beschaffenheit eines Baby-Butlers, die Spezies der „sexy Mamas“ und die richtige Körperhaltung beim Kinderwagenschieben.

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Ich bleib´ zu Hause!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Mai 2009

Mit der Verlängerung der Elternzeit auf maximal 14 Monate setzte Familienministerin Ursula von der Leyen die sogenannten „Vätermonate“ politisch durch. Damit ist es Männern nach der Geburt eines Kindes möglich, zwei Monate im Job zu pausieren. Die „neuen Väter“ möchten für ihre Kinder da sein, Erlebnisse teilen, die Entwicklung der Kinder nicht nur in den Abendstunden und am Wochenende fördern.

In der dritten Folge des „vivo„-Themenschwerpunkts „Familie“ kommen Väter zu Wort, die den Schritt in die Elternzeit gewagt haben. „vivo“ porträtiert unter anderen den zweifachen Vater Volker Baisch, der in Hamburg ein Väterzentrum gegründet hat. Dort können sich Väter in Vorträgen und Workshops umfassend informieren.

In einem weiteren Beitrag besucht „vivo“ den 63-jährigen Günther Hasse, der sich als Hausmann um seine zwei kleinen Söhne kümmert, während seine Frau arbeiten geht. Und „vivo“ stellt ein homosexuelles Paar vor, das ein Pflegekind betreut.

Sendetermin Samstag, 16. Mai, 17:30 Uhr, 3Sat Vivo

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Männerträume und Frauenwünsche

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Mai 2009

Heute bin ich bei Recherchen für einen Zeitschriftenbeitrag auf eine Studie aus Österreich gestoßen, die ich bislang noch nicht kannte: „Vereinbarkeit von Beruf und Familie unter besonderer Berücksichtigung männerspezifische Bedürfnisse aus der Sicht der Arbeitgeber und Arbeitnehmer“

maennersichtMännliche Führungskräfte leiden darunter, zu wenig Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Mehr Distanz zu den Kids zu haben. Und auch unter dem Druck, einen Großteil der finanziellen Verantwortung für die Familie zu tragen.

Männer wollen mehr Zeit für die Familie …

Fischer und ihre Kollegin hatten die Meinungen und Erfahrungen österreichischer Führungskräfte und Familienväter aus unterschiedlichen Unternehmen in ganz Österreich in ausführlichen Interviews herausgekitzelt. Und herausgefunden, dass die Einschätzung, einen hohen Preis für die Karriere zu bezahlen, allerdings den meisten Managern erst in der Rückschau bewusst wurde:

Was männliche Führungskräfte sich im Einzelnen wünschen, klingt beinahe wie ein fröhliches Wünsch-dir-was. Und ist möglicherweise so realistisch wie das Zusammenfallen von Ostern und Weihnachten auf einen Tag. Denn als wesentliche Bedürfnisse der befragten österreichischen Männer identifizierten die Studienautorinnen der Studie Dr. Sabine M. Fischer und Dr. Klara Kotai-Szarka Folgendes:

  • Absicherung der Existenz der Familie, zumindest Erwerb eines bescheidenen Wohlstandes;
  • regelmäßige Zeit für die Partnerin und die Kinder;
  • Anerkennung für den eigenen Beitrag zur Existenzsicherung der Familie;
  • Anerkennung der eigenen sozialen Kompetenzen in Beruf und Familie, die in beiden Lebensbereichen erworben und angewandt werden;
  • Möglichkeiten, die eigenen Erfahrungen und Meinungen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf artikulieren und angemessen diskutieren zu können.

Letzteres gilt besonders für Top-Manager: Bei ihnen meldete sich – im Vergleich zu Führungskräften aus dem mittleren Management und anderen Mitarbeitern – besonders lautstark das schlechte Gewissen, was das Verhältnis zu ihren Sprösslingen betrifft. Sie hatten am häufigsten das Gefühl, in der Kinderzeit ihrer Sprösslinge etwas versäumt haben. Dabei gibt es gerade in Familien eine Menge zu lernen, sind sich die befragten Manager einig. Zum Beispiel soziale Kompetenz, ein nach eigenen Aussagen wichtiges Einstellungs-und Beförderungskriterium. Die Vaterschaft bedeute höheres Verantwortungsbewusstsein, mehr Engagement und eine bessere Teamfähigkeit, zeigt sich die Mehrheit der Männer überzeugt.

… und mehr Verständnis von den Vorgesetzten

Wenn Vaterschaft von den männlichen Entscheidungsträgern so positiv bewertet wird, was benötigen sie dann von ihren Unternehmen, um sich verstärkt in die Familienarbeit einbringen zu können?

„Junge Männer wünschen sich vor allem von den älteren Managern mehr Verständnis für den persönlichen Wunsch nach mehr Zeit mit der Familie“, sagt Fischer. Viele Senior-Manager stammten noch aus einer Generation, in der es scheinbar viel einfacher gewesen sei, eine Frau zu finden, die zu Hause blieb und die Kinder hütete, während der Mann – vom Familienleben unbelastet – Karriere machte.

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