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Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Väter brauchen mehr Unterstützung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juni 2009

Die ‚Aktion Leben’ aus Österreich fordert mehr Beratung und Unterstützung für werdende Väter. Anlässlich des Vätertags am kommenden Sonntag wies deren Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Pressemitteilung darauf hin, dass es Gesellschaft und Politik Männern schwer mache, aktive Väter zu sein. „Die Hälfte der Eltern sind Väter – diese Tatsache muss wesentlich präsenter in unserem Denken und Handeln werden. Vatersein ist schön und bietet viele Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung“, so Kronthaler wörtlich.

Aktive Väter, die von Gesellschaft und Politik anerkannt werden, seien letztlich auch ein Beitrag zur Gleichstellung von Frauen. Denn auch für sie werde damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert, betonte Martina Kronthaler.

Für die Entwicklung eines Kindes sei eine anwesende und aktive männliche Bezugsperson äußerst wichtig: „Die Gesellschaft vergibt eine große Chance, wenn sie auf Väter verzichtet“. Für Väter, die sich die Kinderbetreuung und Haushaltspflichten mit den Müttern teilen, fehlten weitgehend die Vorbilder.

Während sich Mädchen meist sehr früh mit einer möglichen Mutterrolle auseinandersetzen, würden Jungen dagegen über eine mögliche Vaterschaft und die Auswirkungen auf ihr Leben gar nicht nachdenken, schilderte Martina Kronthaler die Erfahrungen aus vielen Workshops der ‚Aktion Leben’ für Jugendliche. „Den Jungen fehlt in dieser Phase häufig auch das Vorbild des eigenen Vaters oder anderer Männer“.

Entsprechend viele Ängste löse später eine – womöglich ungeplante – Schwangerschaft der Partnerin aus. Männer stellten ihre „Eignung“ als Vater in Frage und fühlten sich mit der neuen Verantwortung überfordert. „Für werdende Väter brauchen wir dringend spezielle Beratung, die auch entsprechend beworben wird“, forderte Martina Kronthaler. Diese Beratung müsse ‚an Orten stattfinden, die von Männern besucht werden’.

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Österreichs Väter sind 108 Millionen wert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Juni 2009

Am kommenden Sonntag wird in Österreich Vatertag gefeiert. Ein Umstand, der nicht nur die Väter, sondern vor allem auch den Handel glücklich macht.

Vier von zehn Österreichern werden den kommenden Sonntag dazu nutzen, ihre Väter und Ehemänner zu beschenken. Das lassen sich die Söhne, Töchter und Partner einiges kosten. „Der Vatertag bringt dem österreichischen Handel einen zusätzlichen Umsatz von 108 Millionen Euro“, sagt Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien.

Die 108 Millionen Euro werden hauptsächlich in Süßes, Bücher, Einladungen und Genussmittel investiert. Weniger populär sind heuer die „klassischen“ Männer-Geschenke wie Werkzeug, Sportartikel und Elektrogeräte. Auffallend ist, dass die kleinen Aufmerksamkeiten häufiger von Frauen kommen. Während in Österreich jede zweite Frau ein Präsent erwirbt, kümmern sich bei den Männern lediglich 37 % um ein passendes Vatertags-Geschenk.

Dafür geben Männer mehr für die Präsente aus. Schoki, Bücher & Co. werden um 43 Euro eingekauft, Frauen geben „nur“ 37 Euro aus.

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4 Tipps für Stay-at-Home Dads

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Juni 2009

Brad Kane, Vater und Schriftsteller aus Marlborough, Massachusetts gibt Vätern, die ihren Job mit Kindern und Haushalt erledigen Tipps, wie sie mit sich und ihren Partnerinnen besser klar kommen können.

1. Combat isolation: Without the traditional outside contacts of work and leisure, branch out in nontraditional ways. Volunteer at your child’s school; talk with other parents at the park or playgroup, even if they are all women; set up playtimes with other stay-at-home dads.

2. Keep cool about crying: Often as first-time providers, stay-at-home dads aren’t prepared for the stress of extended crying fits from a child.

3. Be confident: Show your wife that your methods work, too. My wife criticized me for letting our child cry in her room for as long as 20 minutes. While it took Maggie several days to adjust, my wife eventually agreed with my method when we both got to sleep through the night.

4. Redefine a day’s goals: Stay-at-home dads must still realize the value in what they are doing and not get caught up in the usual measures of success, like money earned.

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Es ist mehr möglich als Mann denkt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2009

maennerzeitung_2_2009_kleinSoeben ist die neue Ausgabe der Schweizer Männerzeitung zum Thema – „Arbeitswelten – ein Kernbereich männlicher Identität“ erschienen. Heute arbeiten immer noch 95% der Männer Vollzeit, wenn sie eine Stelle haben. Väter arbeiten sogar noch länger als kinderlose Männer. Grund genug für die Männerzeitung der Frage nachzugehen:

Muss das so sein? Wie könnte es anders werden?

Portraits und Interviews mit Vertretern von KMU‘s, Gewerkschaftern, Bankern, einem Bikiniverkäufer und Hausmann zeigen, dass mehr „Modelle“ möglich sind, als man(n) gemeinhin denkt.

Vertieft werden die Themen „Chancen und Grenzen der Teilzeitarbeit“ (Jürg Baillod, Fachmann für Teilzeitarbeit) und „Burnout“ mit einem erstaunlichen Fazit des Autors: „Was wir heutzutage als Burnout erleben ist nicht allein ein Zuviel an Anforderung, sondern vor allem auch ein Zuwenig an Sinn.»

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Die Schweizer Väter des Jahres

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juni 2009

Anlässlich des Vätertags, der am Sonntag zum dritten Mal stattfindet, sind drei Männer mit außerordentlichen Familienverdiensten ausgezeichnet worden. Christian Hörler aus Seengen, Louis Iten aus Unterägeri und Martial Cherix aus Syens bekamen als Preis eine Woche Ferien mit ihren Familien im Tirol geschenkt.

Verliehen wurde der Preis von Männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. 20 Mitglieder zählt der vor vier Jahren gegründete Dachverband, darunter regionale Väterinitiativen und Fachstellen für Väterarbeit. Wie Männer.ch-Präsident Markus Theunert an der gestrigen Preisverleihung erklärte, geht es dem Dachverband vor allem darum, Männern eine «aktive Vaterschaft» zu ermöglichen. 58 % der erwachsenen Schweizer Männer seien Väter, viele von diesen hätten teilweise grosse Schwierigkeiten, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, klagte Theunert.

27 sei das durchschnittliche Alter, in welchem Schweizer Männer Kinder zu bekommen wünschen. In der Realität sehe dies jedoch meist ganz anders aus, da viele Männer von den erheblichen finanziellen Kosten einer Vaterschaft abgeschreckt würden. «Männer sind zurzeit eine politische Nichtkategorie – Ziel des Vätertags ist es, dies zu ändern».

Andreas Borter, Koordinator des Schweizer Vätertags, unterstrich dies: Mit dem Vätertag, wolle man auf die gesellschaftliche Bedeutung des Vaterseins aufmerksam machen. Durch die Auszeichnung komme vorbildlichen Vätern ihre verdiente Anerkennung zu. Andere Väter sollten sich von diesen gelebten Vorbildern ermutigen lassen, es ihnen gleichzutun. «Männer brauchen Rollenmodelle, um sich in der Gesellschaft orientieren zu können», erläuterte Borter. Jene Rollen, wie sie von den preisgekrönten Vätern gelebt würden, seien ideale Beispiele dafür, wie Arbeit und Familie miteinander vereinbart werden könnten.

Alle ausgezeichneten Väter haben ihre Arbeitspensen reduziert, um mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. Hörler arbeitet zu 50 Prozent als Banker bei der UBS, den Rest der Woche widmet er seinen Kindern und seiner Frau. Diese ist als Internistin in einer Gemeinschaftspraxis auf dem Lande ebenfalls zu 50 Prozent beschäftigt. Dazu Hörler: «So können wir uns ideal ergänzen.»

Iten ist Telematiker und füllt ein 80-Prozent-Pensum aus. Den Freitag reserviert er sich für die Familie. «Ich würde dieses Arbeitsmodell niemals wieder hergeben», beteuert Iten. Cherix ist Werk- und Handarbeitslehrer an einer Oberstufenschule. Dieses Jahr noch arbeitet er zu 90 Prozent, ab dem nächsten werden es 70 Prozent sein.

Sich aktiv bei der Arbeitsstelle dafür einzusetzen, mehr Zeit für die Familie zu bekommen, war eines der Kriterien, nach welchen die Väter für die Auszeichnung bewertet wurden. Ein weiteres Kriterium war die Mithilfe bei Hausarbeiten und sonstigen familiären Aufgaben; besonders auch bei den unangenehmen, wie Borter betonte. Auch das Ausmass der aktiven Freizeitgestaltung mit den Kindern sowie der Grad der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Vatersein als solches, sprich das Besuchen von Elternbildungskursen, wurde von der Jury beurteilt.

Es sind bewusst Familienväter aus ländlichen Gebieten prämiert worden, in denen das Teilzeitarbeitsmodell noch keine Selbstverständlichkeit ist.

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Die Entscheidung keinen Moment bereut

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Mai 2009

Und noch ein gutes Beispiel:

‚ …Sechs Monate ist es jetzt her, dass sich Dirk Foitlängers Leben von Grund auf änderte. Seit der Geburt seiner Zwillinge hat er keine Nacht mehr durchgeschlafen, war nie im Kino oder verreist. „Alles hat seine Zeit“, sagt der 38-Jährige. Und jetzt sei eben die Zeit der Kinder.

Dass er die gemeinsam mit seiner Frau Ilka erleben will, war beiden schon während der Schwangerschaft schnell klar. „Ich will hautnah dabei sein“, sagt er. „Wenn ich den ganzen Tag auf der Arbeit wäre, hätte ich das Gefühl, viel zu viel zu verpassen.“

Natürlich sei so ein Tag mit zwei Babys nicht immer einfach. „Aber es gab noch nie einen Moment, an dem ich gedacht habe, hoffentlich kommt bald meine Frau und ich kann die Kinder wieder abgeben.“ Die gemeinsame Zeit mit seinen Söhnen mache einfach nur ganz viel Spaß. „Die sind so süß und es ist spannend zu sehen, wie sie sich entwickeln.“ Seine Entscheidung für die Elternzeit sei auch von Freunden und Bekannten gut aufgenommen worden, sagt er. „Ich wundere mich nur, dass es trotzdem so wenige in meinem Umfeld machen.“ …’

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Der Direktor pausiert für die Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Mai 2009

„Es ist das, was lange Zeit gefehlt hat für die Kinderbetreuung. Väter früherer Generationen haben das Aufwachsen ihrer Kindern meist nicht so intensiv erleben können.“ Dies sagt Klaus Blum. Er ist Direktor des Firmenkundengeschäfts der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) für Friesland – und zurzeit in der Elternzeit.

„Direkt nach der Geburt von Jorina hatte ich schon dreieinhalb Wochen lang Urlaub“, sagt Blum, „und jetzt ist es für uns noch immer wie Urlaub. Man unternimmt mehr mit den Kindern“, so Blum. „Sonst sind gemeinsame Unternehmungen mehr auf das Wochenende beschränkt.“ Zudem ist Blum in seiner Elternzeit für das Kochen in der Familie zuständig, und er übernimmt die Fahrdienste für seine ältere Tochter Lischka, die drei Vormittage die Woche zur Tagesmutter geht. Außerdem begleitet er sie zu ihren Terminen, wie beispielsweise zur Musikschule. „Es ist schön, dass Papa Zeit hat“, sagt Lischka. …

Finanziell muss die Familie in der Elternzeit zwar Einbußen hinnehmen, doch Blum würde dennoch jedem Vater diese Auszeit nahelegen. „Natürlich ist es für kleine Unternehmen mit fünf/sechs Mann schon heftig, wenn einer von ihnen für zwei Monate Elternzeit ausfällt“, räumt er ein. „Die LzO aber hat insgesamt etwa 1800 Mitarbeiter und 14 Filialen in Friesland. Die zwei Monate Elternzeit habe ich in meiner leitenden Funktion gut vorbereitet und mit meinem Team, zu dem sieben bis acht Mitarbeiter gehören, vorher abgesprochen, ebenso mit dem Vorstand und dem Personalchef. Sie sehen die Elternzeit sehr positiv.“

„Ich hoffe auch, dass meine Elternzeit Signalfunktion im Hause der LzO hat“, betont er. „Väter sollten die Zeit beanspruchen.“ Blum jedenfalls genießt seine Zeit zu Hause. „Es ist schön, einfach da zu sein und den ganzen Tag mit der Familie zu verbringen.“

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Väter Zuhause – WDR sucht für eine Fernsehreportage Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Mai 2009

In dem Aufruf heißt es:

‚Für eine halbstündige Reportage im WDR Fernsehen suchen wir Väter, die ihren Job für einige Zeit an den Nagel hängen, um sich ganz ihrem Nachwuchs zu widmen. Das können Väter sein, die sich gerade auf ihre Elternzeit vorbereiten oder aber solche, die schon mitten im Abenteuer Elternzeit stecken.

Da wir selber auch Kinder haben ist uns sehr bewusst, dass ein solches gemeinsames Projekt nur mit viel Vertrauen und gegenseitiger Sympathie realisierbar ist. Umso mehr freuen wir uns aufrichtig über interessierte Väter, die diese spannende Lebensphase mit uns teilen mögen!

Wir freuen uns sehr über Anrufe, Anfragen, Nachfragen, Anregungen, …‘

Kontaktmöglichkeiten: filmrecherche@web.de oder 0170 – 9309583

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Ein Vätergespräch mit drei Männern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Mai 2009

Ein Arbeitszimmer in Leipzig, die Wände ringsum voller Bücher, darunter eine Freud-Gesamtausgabe mit 450 Lesezeichen darin. Hier arbeitet Helmut Thomae, der 88-jährige Psychoanalytiker und langjährige Mitstreiter Alexander Mitscherlichs. Sein Sohn Dieter Thomae ist zu Besuch. Er hat vor kurzem ein schönes Buch über den Wandel der Vaterrolle seit der Französischen Revolution geschrieben und noch den Enkel Jakob Thomae im Schlepptau, der eigentlich gerade in London studiert.

‚SZ: Am morgigen Donnerstag ist Vatertag. Vielleicht können Sie, Großvater, Vater und Sohn, zunächst mal eine Definition geben, was Ihrer Meinung nach einen guten Vater ausmacht?

Helmut Thomae: Es fällt mir leichter zu sagen, was einen schlechten Vater ausmacht, weil ich rückblickend denke, dass ich selbst ein ungenügender Vater war.

SZ: Warum?

Helmut Thomae: Weil ich in der Erziehung kaum eine Rolle gespielt habe. Meine Frau war zum Glück eine wunderbare Mutter und hat mir ermöglicht, meinen beruflichen Verpflichtungen voll nachzukommen. Ich habe die beiden Kinder in die Schule gebracht, war bis abends um sieben aus dem Haus, kam zum Abendessen und habe dann ab und zu noch Geschichten am Bett vorgelesen.

SZ: Das deckt sich leider ziemlich mit der heutigen durchschnittlichen Vaterrolle.

Helmut Thomae: Was?! Heute noch? Ich dachte, das sei besser geworden.

SZ: Vielleicht besteht die kleine, schmerzhafte Verbesserung darin, dass viele Väter ihre Abwesenheit nicht erst rückblickend als Defizit erleben, sondern schon währenddessen. Dieter Thomae, was macht für Sie einen guten Vater aus?

Dieter Thomae: Ein guter Vater muss anwesend sein. Natürlich nicht immer, aber er muss da sein. Und dann kommt es meines Erachtens noch auf eine Mischung aus Stärke und Zärtlichkeit an, aus Großsein und auch mal Schwachsein. Für die Kinder ist es etwas Kostbares, wenn sie in dem Vater auch etwas was sehen, was sie bewundern, ohne dass das etwas Überwältigendes hat. ..

SZ: In Ihrem Buch zeigen Sie, wie lang die Geschichte von Schlagworten wie antiautoritär oder Jugendkultur ist.

Dieter Thomae: Der Begriff der Vaterlosigkeit stammt sogar schon von 1789. Und die „Jugendkultur“ hat Gustav Wyneken erfunden, der 1920 sagte, die Jugendkultur müsse verteidigt werden. Er sagte, wir sollten nicht gegen die Eltern kämpfen, sondern sie einfach vergessen; wir verlassen das Haus der Familie und bauen unser eigenes. Die Familie ist nicht zuständig, nicht die richtige Instanz für die Erziehung. Die Eltern fahren sowieso auf dem falschen Dampfer. Schon verhängnisvoll, dass gerade diese Tendenz heute so stark ist.

SZ: Warum?

Dieter Thomae: Weil man dumm bleibt, wenn man sich immer nur an Leuten orientiert, die so sind wie man selbst. Weil man sich die kreative Reibung zwischen den Generationen schenkt. Die letzte Wendung in diesem Spiel sind die unsicheren Eltern, die sich mit sich selbst nicht wohl fühlen, Peer Group spielen und Berufsjugendliche werden. Schon Wyneken sagte, geben wir es doch zu, wir würden alles dafür geben, könnten wir noch einmal richtig jung sein. Damit demontiert man dann sich selbst.

SZ: Jakob Thomae, Ihr Vater war 24, als Sie auf die Welt kamen. Sie sind 20. Wollen Sie bald Vater werden?

Jakob Thomae: Nein, noch nicht. Heute wird man ja erst mit Mitte 30 Vater.

SZ: Ihr Vater spricht in dem Zusammenhang vom Drückebergerverhalten.

Dieter Thomae: Naja Drückeberger… Ich denke nur, die Leute sitzen einem Trugschluss auf, wenn sie meinen, sie können das Risiko Familie erst angehen, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Als Berufsanfänger ist es besonders schwer, Job und Familie zu vereinen. Wenn der Chef sagt, ich habe da einen Auftrag, drei Tage Polen, und gleichzeitig hat das Kind Fieber, ist das schwerer zu managen, als wenn man noch studiert. Ich habe studiert, als ich Vater wurde, das war leichter. Außerdem ist die Vorstellung, dass man alles perfekt regeln muss, bevor man Familie hat, fatal, weil darin eine Vorstellung von totaler Lebensverplanung steckt. Familie ist sowieso nicht planbar, wenn man mit der Vorstellung der perfekten Übersicht an die Sache rangeht, wird man Probleme kriegen. …’

Wohl war, so ist das Leben.

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Väter sind die besseren Mütter …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Mai 2009

… wenn sie alleinerziehend sind! Warum begründet Erziehungsexperte Prof. Dr. Peter Struck im Interview mit Raul Jordan. Über zwei Millionen Kinder in Deutschland wachsen bei nur einem Elternteil auf. Dabei haben alleinerziehende Väter einen Anteil von etwa 10%, aber sie sind die erfolgreicheren Eltern.

Was machen Männer besser als Frauen?

Mit Männern und Frauen hat das nichts zu tun. Sondern damit, dass Menschen, denen man eine erfolgreiche Erziehung am wenigsten zutraut, sich die meiste Mühe geben. Bei allein- erziehenden Vätern kann man beobachten, das sie besonders viel unternehmen, besonders viel mit dem Kind sprechen, vorlesen, auf den Bewegungsbereich Wert legen, schwimmen gehen, Fahrrad fahren. Das wirkt sich dann positiv aus. Mütter in der klassischen Kleinfamilie denken sehr oft gar nicht über Erziehung nach, sondern meinen: Das läuft schon irgendwie.

Wann ist eine Erziehung denn überhaupt erfolgreich?

Dann, wenn ein Kind nicht neurotisch oder psychisch gestört ist. Wenn es in der Lage ist, soziale Beziehungen zu pflegen und wenn es sich auf den Weg Richtung berufliche Zukunft macht. Erfolgreiche Kinder sind aber nicht nur berufsorientierte Kinder, sondern auch solche, die alleine gut mit ihrer Freizeit klarkommen.

Bisher dachte man, Kinder brauchen beide Elternteile. Wieso waren wir jahrzehntelang auf dem Holzweg, wenn alleinerziehende Eltern so ein gut funktionierendes Modell sind?

Das ist eben das klassische von den Normen der Volkskirchen gestützte Familienmodell. Da war ja im Grunde die Mama auch alleinerziehend, weil Papa sich raushielt und stattdessen den Unterhalt für die Familien besorgte. Das war das klassische Modell. Dass ein Vater zwei Kinder alleine erzieht, war ja außerordentlich selten und das ein schwules oder lesbisches Paar ein Kind adoptieren konnte, gab es ja gar nicht.

Welche Familienkonstellation ist noch erfolgreich in der Erziehung?

Am besten machen sich adoptierte Kinder von zwei lesbischen Frauen oder zwei schwulen Männer. Am zweitbesten alleinerziehende Väter, am drittbesten alleinerziehende berufstätige Frauen und erst an Platz vier steht die klassische Kleinfamilie; Vater, Mutter, Sohn und Tochter, Mama ist Hausfrau und Papa geht einem Beruf nach. …

Kindern mit nur einem Elternteil fehlt ein Rollenvorbild. Was hat das für Folgen?

In der Masse erkennt man Mütter daran, dass sie ihr Kind ein bis zwei Jahre jünger sehen, als es von der Entwicklung her schon ist. Und Väter traditionell behandeln ihre Kinder ein bis zwei Jahre älter, als sie sind. Das fordert die Kinder natürlich heraus.

Also brauchen Kinder Mutter und Vater?

Kinder brauchen das Mütterliche und das Väterliche. Weiterlesen »

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