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Zu Besuch im Garten Schweden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. September 2014

Die Köpfe der Schweizer Männerbewegung haben das Gleichstellungsparadies Schweden unter die Lupe genommen. Ihre überraschende Erkenntnis: Nicht die Geschlechterpolitik Schwedens ist ein Vorbild für die Schweiz. Aber die Familienpolitik.

Oh, wie oft haben wir es gehört: Schweden, die haben echte Gleichstellung, ein Modell, ein Vorbild – auch und gerade für die Schweiz. Irgendwann reifte der Entschluss, vor Ort die Probe aufs Exempel zu wagen. An diesem kühlen Sommertag treffen sich nun führende Köpfe der Schweizer Männerbewegung am Flughafen Zürich-Kloten: Ivo Knill, Chefredaktor der Schweizer Männerzeitung, Andreas Borter, Leiter des Schweizerischen Instituts für Männer- und Geschlechterfragen, Markus Theunert, männer.ch-Präsident und ehemaliger Männerbeauftragter, Männerarbeits-Pionier Christoph Walser und Martin Schoch, Berater beim Männerbüro beider Basel, begleitet von Männerzeitungsredaktor Adrian Soller und Fotograf Luca Bricciotti. Wir haben eine Woche lang mit Fachleuten und den Menschen auf der Straße gesprochen, in schwedischen Wohnzimmern Kaffee getrunken und sind auch in Amtsstuben stets der einen Frage nachgegangen: Ist Schweden in Geschlechterfragen ein Modell für die Schweiz?

Folgende Beiträge sind jetzt schon online zu lesen:

Im Familienland Martin und Eva Lerjen sind nach Schweden ausgewandert. Sie profitieren von staatlich finanzierter Elternzeit. Das schätzen sie enorm – zurück in die Schweiz wollen sie trotzdem. Von Ivo Knill und Christoph Walser

Exportschlager Prostitutionsverbot? Als erstes Land überhaupt hat Schweden im Jahr 1999 ein Gesetz erlassen, das die Prostitution verbietet. Die schwedische Regierung feiert das als Erfolgsmodell. Doch es gibt auch Kritiker. Von Markus Theunert, redaktionelle Mitarbeit Christoph Walser

Gemeinsame elterliche Sorge: Wie muss ich vorgehen? Seit diesem Sommer gilt in der Schweiz die gemeinsame elterliche Sorge. Doch wie und wo können Betroffene diese geltend machen? von Dominic Nellen

Im Schatten der Sorgerechtsdebatte Während die Revision des Sorgerechts zehn Jahre dauerte, treiben die Verantwortlichen die Revision des Unterhaltsrechts im Eiltempo voran. Und das obwohl der Gesetzesentwurf noch gravierende Mängel hat. Von Oliver Hunziker

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Väter zahlen drauf – beim Kindesunterhalt leben überholte Rollenbilder fort

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. August 2014

Der Mann zahlt, die Frau kümmert sich um die Kinder! Auch wenn dieses Rollenbild in der Praxis überwunden scheint, beim Kindesunterhalt lebt es fort. Egal, ob der Vater sich nach einer Trennung zu 30 oder 40 Prozent um seine Kinder kümmert, er zahlt immer 100 Prozent Unterhalt. Jetzt fordern Familienrichter das Unterhaltsrecht flexibler zu gestalten und den Kindesunterhalt gerechter zwischen Väter und Müttern aufzuteilen.

Männer zahlen drauf - beim Kindesunterhalt leben überholte Rollenbilder fort

Der Mann arbeitet und zahlt, die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt. Das war bei uns das Rollenbild der 50er Jahre, das wir längst überwunden glaubten. Eigentlich. Doch im deutschen Unterhaltsrecht lebt dieses Klischee munter weiter! Bei einer Trennung blecht meist der Mann, egal ob er sich um die Kinder kümmert oder nicht. Doch das geht an der heutigen Lebenswirklichkeit in der Regel vorbei. Lisa Wandt und Markus Pohl trafen Väter, die das nicht mehr hinnehmen wollen.

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Väter wünschen sich, dass der Job mehr Zeit für Familie, Partnerin und Freunde lässt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. August 2014

Welche Rolle spielt der Job im Leben der Berufstätigen in Deutschland? Wie wichtig ist ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wie relevant die Höhe des Gehalts? Antworten liefert eine aktuelle repräsentative Umfrage, die vom führenden beruflichen Online-Netzwerk XING bei Forsa in Auftrag gegeben wurde. Das Meinungsforschungsinstitut befragte hierzu im August 1.011 Angestellte und Beamte mit Fach- bzw. Hochschulabschluss, die als Fach- oder Führungskraft tätig sind.
Es zeigt sich: Der Job ist weitaus mehr als nur ein Mittel zum Zweck. So findet die überwältigende Mehrheit (88 %) der Befragten, dass Arbeit und Leben zusammen gehören und der Job zu einem selbst und den eigenen Bedürfnissen passen sollen. Lediglich jeder Neunte (11 %) trennt Arbeit und Leben strikt voneinander und ist der Meinung, dass es zweitrangig ist, ob der Job zu den eigenen Lebensumständen passt.

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82 % wünscht sich, dass der Job mehr Zeit für Familie, Lebenspartner oder Freunde lässt

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Familie bei Deutschlands Fach- und Führungskräften ein. Nahezu einstimmig sind sie der Meinung, dass es wichtig ist, die berufliche Tätigkeit auch mit der Familie vereinbaren zu können (95 %). Dabei ist die Zustimmungsrate bei den Verheirateten und jenen mit minderjährigen Kindern am höchsten (je 99 %). Die Zufriedenheit mit dem Ausmaß an Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihrer tatsächlichen Arbeitssituation lässt bei vielen allerdings zu wünschen übrig. So geben acht von zehn Befragten an, dass sie sich in ihrer derzeitigen Tätigkeit mehr Zeit für ihre Familie, Lebenspartner oder Freunde wünschen (82 %). Rund die Hälfte von ihnen wünscht sich das oft bzw. sehr oft (39 %).

Forderung an Arbeitgeber: Flexible Arbeitszeiten für Mehrheit ein Muss

Im Zuge des Wertewandels, des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen verstärkt auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einstellen. Besonderen Wert legen die Fach- und Führungskräfte in Deutschland dabei auf flexible Arbeitszeiten. So können sich nahezu zwei von drei Befragten (64 %) gar nicht vorstellen, bei einem Unternehmen anzufangen, das diese Option nicht bietet. Insbesondere trifft dies auf jene zu, die minderjährige Kinder im Haushalt haben (72 %). Nur die Jüngeren bis 29 Jahre können gleichermaßen sowohl mit flexiblen als auch mit fest vorgegebenen Arbeitszeiten umgehen (jeweils 49 %).

Frauen suchen Sinn in der Arbeit, Männer ein gutes Gehalt.

Ein ausgeglichenes Bild zeigt sich auf den ersten Blick bei der Frage, ob den Berufstätigen ein hohes Gehalt oder ein sinnvoller Job wichtiger ist, der zum Gemeinwohl beiträgt (je 42 %). Dabei finden sich jedoch stärkere Abweichungen zwischen den Altersgruppen: Für mehr als jeden zweiten über 50-Jährigen ist eine sinnvolle Tätigkeit wichtiger (54 %), während es bei den Jüngeren bis 29 Jahre nur rund ein Drittel ist (32 %). Ebenfalls auffällig sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während für jede zweite Frau (51 %) eine sinnvolle Tätigkeit im Vordergrund steht, gilt das Gegenteil für Männer: Bei 49 % steht das Gehalt an erster Stelle. 36 % bevorzugen dagegen eine sinnvolle Tätigkeit.

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Väter arbeiten Teilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. August 2014

Mehr Zeit für den Nachwuchs – das bedeutet meistens, weniger Zeit für den Beruf einzuräumen. Doch dieser Verzicht auf berufliches Engagement ist in Deutschland immer noch hauptsächlich Frauensache. Denn berufstätige Väter nehmen hierzulande viel weniger Teilzeitangebote in Anspruch als Mütter. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes, die Statista für ZEIT ONLINE in der unten stehenden Infografik aufbereitet hat.

Von den erwerbstätigen Vätern mit minderjährigen Kindern waren danach im Jahre 2012 rund 94 % in Vollzeit beschäftigt und nur sechs Prozent in Teilzeit. Dagegen arbeitet die überwiegende Mehrheit der Mütter in Teilzeit. Mit 69 % sind es sogar mehr als zwei Drittel. Nur 31 % der Frauen mit minderjährigen Kindern gingen einer Vollzeit-Beschäftigung nach.

Diese Arbeitszeitpräferenzen bedingen sich gegenseitig und was fehlt ist eine gesellschaftliche Wertschätzung für teilzeitarbeitende Männer. Daran kann man arbeiten wie eine Kampagne in Basel zeigt:

Foto: zVg

Foto: zVg

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Wenige Väter aus dem Ruhrgebiet in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. August 2014

Seit 2007 können nicht nur Mütter, sondern auch Väter in Elternzeit gehen. In NRW nimmt immerhin jeder zweite Vater Elternzeit. Nur im Ruhrgebiet scheint das Angebot bei den Papas nicht so gut anzukommen. Hier nimmt nur jeder zehnte Vater Elternzeit. Und wenn überhaupt, dann gehen viele von ihnen auch nur zwei Monate aus dem Job.

Lokalzeit Ruhr Weniger Väter in Elternzeit

Lokalzeit Ruhr fragt nach den Gründen, der Beitrag der vom 20. August2014 kann in der Mediathek nachgesehen werden.

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Schlaue Jungs in Not

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. August 2014

Phillip (17), Jannes (15) und Jakob (12) kommen in der Schule nicht klar, obwohl sie eigentlich zu den leistungsstarken Schülern zählen. In dem Filmbeitrag von 37° werden die drei intelligenten Jungs, die schon früh schulmüde sind und die Mitarbeit und Leistung verweigern begleitet. Mit ihrem Verhalten gefährden sie ihren Abschluss – 37 Grad stellt die Frage nach dem Warum.

37-grad_schlaue-jungs-im-schulstress

Als Phillip noch in die Grundschule ging, sagten Lehrerinnen ihm eine große Zukunft voraus: Der Junge war ein Überflieger und wechselte mit einem glatten Einser-Zeugnis auf das Gymnasium. Plötzlich aber lassen Wissbegier und Motivation nach, seine Leistungen nehmen rapide ab, und er schwänzt nur noch den Unterricht.

Phillips Fehlzeiten werden immer länger, sein Vater immer verzweifelter. Er ist alleinerziehend, fühlt sich überfordert und machtlos. Das Jugendamt schaltet sich ein. Phillip muss das Gymnasium verlassen und landet auf der Hauptschule. Kleine Klassen und starke Pädagogen bringen Phillip dazu, wieder zur Schule zu gehen. Trotzdem fällt der 17-Jährige immer wieder in alte Strukturen zurück. Wird er sich fangen und seinen erweiterten Hauptschulabschluss schaffen? Denn eigentlich möchte Phillip danach zurück auf das Gymnasium, um mit dem Abitur abzuschließen.

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Dritter Männerkongress an der Universität Düsseldorf

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2014

„Angstbeißer, Trauerkloß, Zappelphilipp?“- unter diesem Obertitel findet am 19. und 20. September der Männerkongress an der Heinrich-Heine-Universität statt. Bereits zum dritten Mal laden die Veranstalter (das Klinische Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie die Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf) Fachleute und interessierte Laien – natürlich Männer und Frauen – ein, sich mit aktuellen Fragen zur seelischen Gesundheit bei Männern und Jungen auseinanderzusetzen.

„Bis heute ist der männliche Rollenkäfig recht stabil. Gefühlsferne und das klaglose Ertragen von Härten und Gesundheitsrisiken sind immer noch typische Merkmale der Männerrolle“, so der Initiator der Männerkongresse, Prof. Dr. Matthias Franz. „Diese Rollenstereotype erschweren einen sensiblen und reflektierten Umgang mit der eigenen emotionalen Bedürftigkeit.“

Bei dem Kongress referieren bekannte Fachleute zu Themen der psychischen Belastung bei Jungen oder Männern, sprechen über männliche Gewalt und ihre Auslöser und fragen nach Möglichkeiten der Psychotherapie oder Präventionsangeboten. Ergänzend zum Kongress findet am Freitag, den 19. September, um 20 Uhr eine Autorenlesung von Ralf Bönt aus seinem 2012 erschienenen Buch „Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann“ im „Haus der Universität“ am Schadowplatz 14 statt.

Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie hier.

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Wie vereinbaren Sie Familie und Beruf?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2014

Trotz aller Bemühungen – manchmal ist der Versuch, seinem Job, den lieben Kindern und dem/der PartnerIn gleichermaßen gerecht zu werden, ein nahezu unmögliches Unterfangen.

Wie lösen Sie das Problem, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen? War es früher einfacher, oder hat es die heutige Eltern-Generation leichter? XING Spielraum hat bei Passanten in Hamburg nachgefragt – und teils überraschende Antworten bekommen.

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Arbeitsatmosphäre ist das wichtigste Kriterium bei der Firmenwahl

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Juli 2014

CPBerufKarriereInfografikEine gute Arbeitsatmosphäre ist das wichtigste Kriterium der deutschen Arbeitnehmer bei der Firmenwahl. Zwei Drittel geben in einer aktuellen repräsentativen Umfrage an, dass ein gutes Klima unverzichtbar ist. Auf Platz zwei landen flexible Arbeitszeiten, die von 56 % gefordert werden. Eine überdurchschnittlich hohe Bezahlung ist für zwei Fünftel besonders wichtig, Sonderzahlungen wie Boni oder Urlaubsgeld einem Drittel. In einem großen Unternehmen zu arbeiten oder eine gute Kantine vorzufinden ist dagegen wenig ausschlaggebend. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage „Beruf und Karriere 2014″ der CreditPlus Bank AG.

Ein angenehmes Arbeitsklima – das ist bestimmt vor allem der jungen Generation wichtig, könnte man meinen. Doch in der Gruppe der 18 bis 24-Jährigen wird darauf am wenigsten Wert gelegt (60 %). Erst nach einigen Berufsjahren wächst der Wunsch nach harmonischer Zusammenarbeit, besonders ausgeprägt ist er in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre (70 %). Das Gleiche gilt für die flexiblen Arbeitszeiten (43 % im Vergleich zu 60 %). Insgesamt steigt die Bedeutung der individuellen Zeitgestaltung über alle Altersgruppen hinweg an: Waren sie 2013 noch 49 % der Deutschen wichtig, achten jetzt 56 % auf flexible Arbeitszeiten bei ihrem Arbeitgeber. Zeit für Hobbys und Familie stellen viele über die Karriere. Auch Aufstiegsmöglichkeiten sind heute weniger wichtig als noch 2013. Anstatt 40 % geben nur noch auf 35 % an, darauf großen Wert zu legen.

Doch dieser Trend wird stärker durch Frauen als durch Männer getrieben, wie eine Betrachtung nach Geschlecht zeigt. Männern sind auf Aufstiegschancen und ein hohes Gehalt sehr wichtig  (jeweils 42 %). Bei Frauen liegen die Werte deutlich darunter (hohes Gehalt: 35 %; Aufstiegschancen: 27 %). Beide Geschlechter legen aber in gleichem Maße Wert auf Sozialleistungen und Familienfreundlichkeit (jeweils 34 %).

An der repräsentativen Studie „Beruf und Karriere 2014“ haben sich 1.006 Bundesbürger beteiligt. Die Befragungen wurden im Juni 2014 durch das Marktforschungsinstitut YouGov online durchgeführt.

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Geteilte Elternschaft nach dem Scheitern der Partnerschaft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Juli 2014

Auch nach dem Scheitern einer Beziehung bleiben Eltern in der gemeinsamen Verantwortung für ihre Kinder. Ein Modell, diese im Alltag zu praktizieren ist die ‚paritätische Doppelresidenz‘ bzw. das ‚Wechselmodell‘, bei dem die Kinder im 7 bzw. 14 tägigen Rhythmus abwechselnd vom Vater bzw. der Mutter betreut werden. Während die gemeinsame Sorge nach einer Scheidung inzwischen die rechtliche Regel ist, wird das Wechselmodell in Deutschland in weniger als 5 % der Trennungsfamilien praktiziert. Warum das so ist und ob eine paritätische Doppelresidenz überhaupt dem Kindeswohl mehr dient als die bisherige Praxis, möchte die Bundesregierung nun bis 2018 in einer breit angelegten Studie erforschen lassen.

Die Notwendigkeit einer derartigen Erhebung wurde von den über 100 Teilnehmenden an der ‚International Conference on Shared Parenting 2014‘ die vom 9. Bis zum 11. Juli im Wissenschaftszentrum Bonn stattfand, kompetent in Frage gestellt. Dort diskutierten mehr als 100 Wissenschaftler, Forscherinnen und Praktiker aus den verschiedenen mit dem Thema befassten Berufsfeldern sich unter anderem mit den Ergebnissen von fast 50 Studien zum Wechselmodell bzw. präsentierten eigene Studien und Erfahrungen.

Für Prof Neyrand aus Toulouse hängt die Zunahme des Wechselmodells seit den 70er Jahren in Frankreich unmittelbar mit der Diskussion um die Bedeutung der Väter für die Entwicklung der Kinder und den damit verbundenen neuen Rollenzuschreibungen zusammen. In dem Maße, wie die Bedeutung der Väter gewachsen ist, haben Mütter an Bedeutung verloren. Vor allem vor dem Hintergrund der Zunahme von Trennungen und Scheidungen ist die Beteiligung von Vätern ein guter Weg. Mit dieser Entwicklung sind auch neue Anforderungen an soziale Institutionen, das gesellschaftliche Umfeld verbunden, die Familien, Mütter und Väter  dabei unterstützen können, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Gesetzgebung und Rechtsprechung müssen diese Entwicklung ebenfalls abbilden.

Dieser in der Praxis vollzogene Wandel bedeute eine Revolution und die in den vergangenen Jahren erfolgte Forschung hat die positiven Effekte vielfach bestätigt. Das Wechselmodell ist dabei mehr als ein Symbol, Kinder haben in ihm die Möglichkeit, nach einer Trennung den Kontakt zu beiden Elternteilen aufrecht zu halten. Und um die Kinder geht es doch in erster Linie. Seine Schlussfolgerung: Wir brauchen einen breiten gesellschaftlichen Dialog über die Vorzüge dieses Modells

Frau Prof. Sünderhauf aus Nürnberg, Verfasserin des deutschen Standardwerks ‚Wechselmodell: Psychologie – Recht – Praxis: Abwechselnde Kinderbetreuung durch Eltern nach Trennung und Scheidung‘, wies in ihrem Beitrag deutlich auf den Trend zum Wechselmodell in allen westlichen Industrienationen hin. Das von der Rechtsprechung bevorzugte Residenzmodell spiegelt in ihren Augen das traditionelle Familienbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts wider und befördert eine destruktive Trennungskultur.

Schwerpunkt ihres Vortrags war die Zusammenfassung der Ergebnisse von 49 Studien zur Praxis und Auswirkungen des Wechselmodells seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Nur zwei dieser Studien kommen in der Konstellation von ‚hochstrittigen Eltern‘ zu negativen Ergebnissen. Zum Punkt ‚Zufriedenheit der Kinder‘ stellte sie folgende Ergebnisse dar:

  • Kinder im Wechselmodell sind ‚sehr zufrieden‘ mit ihrer familiären Situation (Eltern-Kontakt/ Eltern-Unterstützung) – deutlich zufriedener als Kinder die überwiegend bei einem Elternteil leben (Residenzmodell RM)
  • Kinder im Wechselmodell zeigen eine höhere allgemeine Lebenszufriedenheit als Kinder im RM
  • Kinder im WM zeigen eine höhere Zufriedenheit mit ihrer schulischen ituation als Kinder im RM und sind signifikant seltener Mobbing Opfer

Prof Kruk von der University of British Columbia, Canada stellte in seinem Beitrag die Bedürfnisse der Kinder vor die Rechte der Eltern und wie den Institutionen eine klare Aufgabe zu: „Die Bedürfnisse der Kinder sind ‚heilig‘ und sie kommen vor den Rechten. Zu jedem Bedürfnis gibt es eine entsprechende Verpflichtung. Es ist die Verantwortung der sozialen Institutionen, Eltern zu unterstützen, damit sie ihre Verantwortung gegenüber Kindern wahrnehmen können.“ Dazu reiche ein rechtlicher Ansatz nicht aus, die Verantwortung stehe vor dem Recht.

Der Verlust eines Elternteils bedeutet eine Entwurzelung und die Entfremdung eines Elternteils durch das andere sei nichts anderes als Missbrauch. Kinder im Wechselmodell verbringen insgesamt mehr Zeit mit beiden Eltern und profitieren von den Ressourcen von Vater und Mutter. Um Konflikte zu vermeiden empfahl er, das Wechselmodell als Regel einzuführen, „Kinder wollen beide Eltern“. Weiterlesen »

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