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Vätertag 2007

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2006

Forschungsergebnisse zeigen: Das alltagsnahe Engagement der Väter ist für das Aufwachsen von Jungen und Mädchen und das partnerschaftliche Funktionieren von Elternbeziehungen wichtig. Dieses Engagement ist oft zu wenig vorhanden oder kann nicht gelebt werden. Positive Väterbilder und väterfreundliche Rahmenbedingungen sind Mangelware. Oft wird väterliches Engagement zu wenig gewürdigt.

In dieser Situation führt männer.ch als Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen den Vätertag in der Schweiz ein. In den deutschsprachigen Nachbarländern, den Benelux-Staaten, den USA und vielen weiteren Ländern existiert zum Teil bereits seit 100 Jahren ein Vätertag. Der Schweizer Vätertag ist als grosser Aktionstag geplant und liefert eine sympathische Plattform, um Wertschätzung für väterliches Engagement auszudrücken und Hürden auf dem Weg zu einem erfüllten Vatersein zu thematisieren.

Der Vätertag ist einerseits ein Vater-Kind-Aktionstag: Väter unternehmen und erleben mit ihren Kindern und anderen Vätern und Kindern gemeinsam etwas. Der Vätertag ist ebenso ein Vaterschafts-Thementag: Väter und die Gesellschaft setzen sich mit Wünschen, Ansprüchen und Widersprüchen modernen Vaterseins auseinander.

Der Vätertag ist damit nicht einfach eine Kopie des Muttertags. Es geht nicht um den bloßen Dank an die Adresse der Väter, sondern um eine respekt- und lustvolle Auseinandersetzung mit dem Vatersein in einer Zeit, in der sich die traditionellen Rollenmodelle auflösen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mehr und mehr auch zum ‚Männerproblem‘ wird.

Der Schweizer Vätertag wird nach niederländischem Modell auf den dritten Sonntag im Juni gelegt und soll ab 2007 in jedem Jahr gefeiert werden.

«Die Auseinandersetzung mit Kindern ist nicht nur schön, sondern ebenso fordernd wie bereichernd. Diese Erfahrungen kommen Männern nicht nur persönlich, sondern auch im Arbeitsleben zugute. Als Unternehmer weiß ich diese Qualifikationen zu schätzen. Der Schweizer Vätertag trägt diese Wertschätzung weiter. Das ist eine tolle Sache.» äußert Otto Ineichen Unternehmer, Nationalrat

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Bemessung der Barunterhaltspflicht für Kinder aus erster Ehe

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2006

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat ein Grundsatzurteil zur Unterhaltszahlung von Hausmännern gefällt :

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Wenn sich ein geschiedener Mann dazu entschließt, zuhause zu bleiben, muss er dennoch für den Unterhalt seiner Kinder aufkommen. Der Bundesgerichtshof beurteilte es als zumutbar, dass ein Hausmann einen Nebenjob annimmt. Hausmänner müssen grundsätzlich einen Nebenjob annehmen, wenn dies für den Unterhalt ihrer Kinder aus erster Ehe notwendig ist.
In dem Fall ging es um einen Brasilianer, der in seiner zweiten Ehe den Haushalt und die Betreuung der drei Kinder übernommen hatte, weil seine Frau als Diplompädagogin deutlich mehr verdiente. Laut BGH ist ihm ein Nebenerwerb in Höhe von 325 Euro im Monat zumutbar, um zugleich zum Unterhalt seiner beiden minderjährigen Kinder aus erster Ehe beizutragen. Außerdem muss er ihnen das zukommen lassen, was ihm an „Taschengeld“ von seiner Frau zusteht.

Damit bekräftigte das Karlsruher Gericht seine so genannte „Hausmannrechtsprechung“. Danach darf, wer Unterhaltspflichten für Kinder aus einer früheren Ehe hat, in zweiter Ehe trotzdem den Haushalt übernehmen, wenn das „gewichtige Vorteile“ für die neue Familie bringt. Das war hier deshalb der Fall, weil der Mann wegen Sprachproblemen und einer nicht anerkannten Bauzeichnerausbildung deutlich weniger verdient hätte als seine Frau. Allerdings ist ihm dann eine Nebentätigkeit zumutbar, deren Umfang im Einzelfall geklärt werden muss.

Zugleich präzisierte der BGH seine Rechtsprechung in einem Punkt: Es bleibt auch dann bei dem Anspruch gegen den Hausmann (oder auch die Hausfrau), wenn der Verdienst aus einem Vollzeitjob so gering ausfallen würde, dass weniger oder gar nichts für den Unterhalt übrig bliebe.

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Väter erziehen Kinder!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2006

In dem soeben erschienenen Jahresbericht der ask Familienberatungsstelle Hanau ist als Fachartikel von Paul Scherfer – Samide ‚Der Beitrag einer Erziehungsberatungsstelle zur Diskussion über Familienmodelle, das „partnerschaftliche Modell von Elternschaft“ und die Rolle der Väter‘ zu lesen.

Der Artikel weist die aktuellen Tendenzen junger Väter auf, sich intensiver auf ihre Rolle als Bezugsperson für ihre Kinder einzulassen, was Zustimmung bei vielen (nicht nur „frauenbewegten“) Frauen, Teilen der Politik und manchen Unternehmen findet. In einer historischen und ökonomischen Betrachtung wird die Hypothese aufgestellt, dass dieser Trend zu aktiver Vaterschaft ein notwendiger ist. In der Praxis der Erziehungs- und Familienberatung tauchen allerdings zu einem hohen Prozentsatz die abwesenden oder wenig verantwortungsvollen Väter auf, so die Erfahrung des Autors, der aus systemischer und entwicklungspsychologischer Sicht aktive Väter begrüßt und diese unterstützt.

Ein lesenswerter Text, denn innovative Gleichberechtigungspolitik muss Männer, insbesondere Väter, zu einem veränderten aktiven Verhalten auffordern und sie als Bündnispartner für die Gleichverteilung von Erwerbs- und Familienarbeit gewinnen.

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Gleitzeit und Co. helfen oft nicht …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2006

… bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das zeigt eine Analyse der Arbeitszeitforscherin Dr. Eva Munz in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen.
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Flexible Arbeitszeitformen wie Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder Arbeitszeitkonten machen es Beschäftigten durchaus nicht immer einfacher, Berufstätigkeit und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Ob Arbeitnehmer ohne feste Vorgaben für Arbeitsbeginn und -ende wirklich mehr Zeitsouveränität haben, hängt davon ab, wie ihre Arbeit konkret organisiert ist.

Insgesamt arbeiten 31% der abhängig Beschäftigten in Deutschland mit einem so genannten „selbst gesteuerten“ Zeitmodell. Eigentlich sollten sie gute Chancen haben, eine Balance zwischen Erwerbstätigkeit und Privatleben, Job und Familie zu finden. Doch die Praxis sieht oft anders aus, erst recht „im Kontext steigender Leistungsanforderungen und schrumpfender Belegschaften“, so die Expertin. Munz stützt sich auf eine repräsentative Beschäftigtenbefragung des Kölner ISO-Instituts aus dem Jahre 2003. Die Forscherin hat die Umfrage unter mehr als 4000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vertieft ausgewertet. Zentrale Ergebnisse:

* Selbst gesteuerte Arbeitszeiten kommen besonders häufig vor auf Arbeitsplätzen mit regelmäßigem Zeit- und Leistungsdruck. Ob die Beschäftigten auf diesen Arbeitsplätzen betreuungsbedürftige Kinder im Haushalt haben, wirkt sich hingegen nicht signifikant aus.
* Die Beschäftigten variieren ihre Arbeitszeiten viel häufiger aus betrieblichen (60%) als aus privaten Gründen (19%).
* Arbeitnehmer mit flexiblen Arbeitszeiten leisten öfter Mehrarbeit als ihre Kollegen mit vorgegebenen Anfangs- und Endzeiten – und sie bekommen häufiger keinen Ausgleich dafür.

In der gleichen Ausgabe setzen sich Elisabeth Botsch, Christiane Lindecke und Alexandra Wagner mit den Motiven und Zielen von Betrieben bei der Einführung familienfreundlicher Maßnahmen auseinander und unterscheiden idealtypisch drei Arten der Herangehensweisen von Betrieben an die Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen:

* Sie werden als Bonus für bestimmte Leistungsträger entwickelt,
* als Kompensation für die „doppelbelasteten“ Frauen und Mütter konzipiert oder
* sie sind auf die Überwindung der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung gerichtet.

Hinter dieser sehr heterogenen Praxis verbergen sich letztlich differente implizite Leitbilder von Familie, die vielfach nicht offengelegt werden.

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Das Geheimnis des Mannes …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Oktober 2006

… versucht längst nicht nur seine Partnerin zu ergründen.

Wie die Welt am Sonntag in ihrer letzten Ausgabe berichtete legen ‚Marktforscher und Produktentwickler jedes Jahr aufs Neue, ihr Ohr an die Seele des Mannes um auf diese Weise zu erfahren, welche Güter zum Glück des männlichen Käufers fehlen. Ein Mann und ein Staubsauger? Vor Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen. Aber die Identität der Männer hat sich verändert: „Die klassische Kategorisierung nach Alter, Einkommen, Geschlecht funktioniert nicht mehr“, heißt es etwa in der deutschen Vertretung des holländischen Konzerns Philips. Oder, wie es Uli Veigel, Chef der Werbeagentur Grey in Deutschland, ausdrückt: „Die Zielgruppe Mann ist extrem fraktal geworden und mit herkömmlichen Zielgruppentypologien kaum noch zu beschreiben.“

Schon seit einiger Zeit nehmen allen voran Kosmetik- und Modeunternehmen neben dem traditionellen Brötchen verdienenden, alles Weibliche fürchtenden Mannsbild zunehmend den „Metrosexuellen“ ins Visier: Männer vom Schlag des Schauspielers Brad Pitt, Narzissten, die ihr Äußeres stilisieren, Unsummen von Geld in Kosmetik und Kleidung stecken und alles tun, um das Feminine in sich nach außen zu kehren.

Männer vom alten Schlag mögen die Köpfe schütteln, für Firmen wie Beiersdorf oder Philips birgt der maskuline Körperkult erkleckliches Potenzial: 15 Prozent wuchs der Markt für Männerpflege der Unternehmensberatung AC Nielsen zufolge zwischen 2000 und 2005. Konnte die Beiersdorf-Marke Nivea 1980 mit einem einzigen Männerpflegeprodukt aufwarten, ist das Sortiment inzwischen auf mehr als 20 angewachsen, selbst ein Mann mit empfindlicher Haut findet was.‘ In diesem Jahr hat „Nivea for Men“ sogar den eigens für Männerpflege Produkte ausgelobten Preis „MAXIM Grooming Award“ gewonnen.

Das Thema spielt sogar schon im wissenschaftlichen Handelsmarketing eine Rolle. Die Österreicherin Hilde Ullram hat ihre Abschlussarbeit dem Thema „Männermarketing im Markt für Pflegeprodukte“ gewidmet und kommt darin unter anderem zu dem Ergebnis, ‚Die Untersuchung des Pflegeverhaltens von 250 Männern ergab vier von einander klar differente Männertypen mit unterschiedlichem Marktbearbeitungspotenzial. Die vier Typen unterscheiden sich voneinander signifikant in ihren Werten, ihrem Pflegeverhalten, ihrem Kaufverhalten, ihrer Freizeitgestaltung sowie der Mediennutzung: der soziale Karrieretyp mit einem Anteil von 22%, der Ambivalente mit einem Anteil von 31%, der freizeitorientierte Einzelgänger mit einem Anteil von 4% und der soziale Familientyp mit einem Anteil von 43%.‘

Etwas davon ist, nach Ansicht der ‚Welt‘ bereits in den Unternehmen angekommen: ‚Zumindest ein Bedürfnis heutiger Männer ist – anders als etwa die des Familienvaters – bereits stärker in die Entwicklungsabteilungen der Unternehmen vorgedrungen. Das Hightech-Faible des „modernen Mannes“ – ein Technikfreak, der gern online shoppt und meist auch über das nötige Kleingeld für seine Konsumfreuden verfügt.‘

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Wie sich Frauen, Männer und Miele morgen die Hausarbeit aufteilen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Oktober 2006

Technische Hilfen und zeitsparende Produkte vereinfachen die Hausarbeit zunehmend. Trotzdem werden Frauen nach wie vor stärker als Männer in die Pflicht genommen. Dies zeigt eine im Auftrag von Miele durchgeführte repräsentative Meinungsumfrage des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI). – Den Haushalt von morgen erledigen Super-Computer, (wahr-) sagen die Technologie Konzerne.

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Männer und Frauen interessieren sich heute mehr für sich selbst. Karriere, Partner, Kinder und Freunde sind ihnen wichtiger als der Haushalt. Doch bei der Hausarbeit hat sich die Rollenverteilung, trotz vermehrter Erwerbsarbeit der Frauen, weniger Kindern und technischer Aufrüstung, in den letzten Jahrzehnten kaum verändert.

Das GDI führte im Februar 2006 bei 662 Personen im Alter von 15 bis 74 in Paar-Haushalten eine repräsentative Befragung durch. Zentrales Ergebnis: Frauen arbeiten im Durchschnitt fast dreimal so lange im Haushalt wie Männer. «Sie» wendet 20,4 Stunden pro Woche für Hausarbeiten auf, «er» 7,2 Stunden.

Waschen und Bügeln = Frauensache

Die Beteiligung der Männer an der Hausarbeit bleibt also unverändert gering. Dies gilt insgesamt als auch für die Funktionen Kochen, Aufräumen, Staubsaugen, Waschen, Bügeln. Paare mit atypischer Rollenverteilung sind weiterhin sehr selten.
Wenn sich Männer beteiligen, dann am ehesten in der Küche, am wenigsten beim Waschen und Bügeln. Kochen ist zu 78% Frauen- und zu 23% Männersache; bei 16% der Befragten kochen Mann und Frau gemeinsam. Waschen und Bügeln erledigen in rund vier Fünfteln der Haushalte die Frauen. Den Staubsauger nehmen Männer einmal wöchentlich in die Hand, viele Frauen jeden oder jeden zweiten Tag.

Unterschiedliche Toleranzschwellen

Trotz ungleicher Belastung kommt es nur selten oder nie zu Meinungsverschiedenheiten wegen der Hausarbeit. Sicher gibt niemand gerne öffentlich zu, dass er streitet. Eine andere Erklärung ist, dass der Haushalt im Leben von Männern und Frauen insgesamt an Bedeutung verloren hat.

Frauen haben zudem gelernt, ihre Kräfte zu bündeln. Statt zu nörgeln, lagern sie Hausarbeit aus, kochen Fertigmahlzeiten und erhöhen ihre Toleranzschwelle für Unordnung. Noch spielt die Auslagerung der Hausarbeit an Externe eine unwichtige Rolle: Rund 98% der befragten Haushalte kochen, waschen und putzen selbst.

Die Analyse klingt ja noch ganz plausibel, bei der Prognose für die Zukunft habe ich aber erhebliche Zweifel:

Von der Geschlechterfrage zum Engineering-Problem?

Glaubt man den Prognosen der Technologie Konzerne, wird die gesamte Hausarbeit automatisiert. Der Super-Computer kauft ein, kocht, putzt, wäscht, pflegt, unterhält uns und löst die Gleichstellungsfrage im Haushalt. Die traditionelle Versorgerehe mit Vollzeit arbeitendem Mann und einer höchstens in Teilzeit erwerbstätigen Frau wird zur Ausnahme, Hausfrauentätigkeit zum Temporärjob. In bestimmten Lebensphasen bleibt Hausarbeit ein Vollzeitjob, wird aber meistens nebenbei erledigt.

Gleichstellung bedeutet mehr als das Abarbeiten der Einkaufsliste oder des Stapels Bügelwäsche.

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Väter sind anders …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Oktober 2006

… und das ist gut so, nicht nur für ihre Kinder.

Anlässlich der Verabschiedung des Gesetzes zum neuen Elterngeld in der vergangenen Woche ist einer der ‚Altvorderen‘ der Kinder- und Väterforschung W. Fthenakis in verschiedenen Medien zu Wort gekommen. Fthenakis leitete das Staatsinstitut für Frühpädagogik in München und hat mehrere (Väter-) Studien für das Bundesministerium für Familie verfasst.

Im Mittagsmagazin des ZDF äußerte Fthenakis, dass neben dem finanziellen Ausgleich den das Elterngeld für junge Familien bringt ,die Botschaft, die an die Väter gerichtet werde ebenso wichtig sei. ‚Die Gesellschaft muss zur Kenntnis nehmen, dass die Väter von heute bereit sind, Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen. Aber das System in unserem Land ist so organisiert, dass es genau das systematisch verhindert und die Männer in die Rolle des Brotverdieners treibt.‘

In einem Interview mit der Tageszeitung geht er dann mehr auf die Rolle der Väter in der Familie ein. Während Mütter sich eher für das gesamte Wohl der Familie allein verantwortlich fühlten, delegierten die Väter dagegen viel mehr. ‚Sie setzen die Standards nicht so hoch wie die Mütter und sie kontrollieren weniger. Das gibt den Kindern insgesamt mehr Freiraum zur Entfaltung. Sie entwickeln bessere kognitive und emotionale Fähigkeiten.

Was wollen Sie damit sagen? Väter sind die besseren Mütter?

Natürlich ersetzt kein Vater die Mutter, aber auch umgekehrt. Deshalb sollte man die Elternzeit und das Elterngeld am besten gerecht auf beide verteilen. Die ganze Familie profitiert davon.‘

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Chancengleichheit bekommt jedem!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Oktober 2006

Wie bringt man Windeln und Laptop unter einen Hut? Wie stellt man Kindeswohl und Shareholder Value gleichermassen sicher? Und kann Mann und Frau das überhaupt ohne Herzinfarkt?

Diese Fragen stammen von den MacherInnen der Webseite www.gleichfalls.ch, einer Kampagne von Radio X in Basel in Zusammenarbeit mit  Radio toxic.fm in St. Gallen. Unterstützt wird sie vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Frau und Mann.

Das Projekt thematisiert das Rollenverhalten von Frau und Mann im Erwerbsleben, zeigt Chancen und Konflikte mittels Hörspielen und sucht gemeinsam mit Fachpersonen Lösungswege. Kernzielgruppe der Kampagne sind BerufseinsteigerInnen, dafür wurden in Berufsschulen und an Universitäten themenbezogene Workshops durchgeführt. Die daraus gewonnen Inhalte werden neben anderen Beiträgen in der sechsteiligen Sendereihe ausgestrahlt, welche ab November 2006 auf den beiden Sendern zu hören ist.

Auf der Homepage www.gleichfalls.ch können die Sendeinhalte abgerufen werden. Das Audiomaterial wird als Lehrmittel für Schulen oder andere Interessierte zur Verfügung gestellt.

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‚Bei echten Kerlen werden Sie keinen Blumentopf gewinnen‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Oktober 2006

Dies prophezeien die Interviewer Horst Eberhard Richter bei dem in der aktuellen Ausgabe des Spiegel abgedruckten Gespräch. In dem Interview äußert sich der Psychoanalytiker über sein Leben, seine Friedensarbeit und die Krise der Männlichkeit.

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In dem lesenswerten Gespräch äußert Richter unter anderem:…

SPIEGEL: … Wir erleben zurzeit eine Art Roll-back: Neokonservative Publizisten wünschen sich die Rückkehr der Fünfziger-Jahre-Familie. Die ehemalige Nachrichtensprecherin Eva Herman liefert mit ihrem „Eva-Prinzip“ weibliche Schützenhilfe.

Richter: Als Psychoanalytiker schließe ich: Wenn dieses Buch massenhaft gekauft wird, dann wird es wohl heimliche Wünsche von Leserinnen ansprechen.

SPIEGEL: Sie stimmen Frau Herman zu?

Richter: Überhaupt nicht. Der Befund stimmt: Weil Frauen erfolgreich aufbegehrt haben gegen den Ausschluss aus dem öffentlichen Leben, ist die traditionelle Familie geschwächt und damit ein Stück Solidarität aus der Gesellschaft verschwunden. Aber die Lösung kann nicht darin liegen, dass die Frau wieder ihre alte Service-Rolle für Familie und Mitmenschlichkeit einnimmt. Es ist jetzt an den Männern, diesen Mangel auszugleichen und ihrerseits Selbstachtung aus dem zu beziehen, was ich „Elterlichkeit“ nenne: gemeinschaftliche Sorge für andere und für Kinder.

SPIEGEL: Nach unserem Eindruck wollen das ja viele junge Väter. Aber ihr neues Selbstbild bringt sie in Konflikt: Sie können ihr Arbeitsleben nicht so organisieren, dass ihnen genügend Zeit für die Familie bleibt. Über hunderttausend Väter werden jedes Jahr geschieden – keine gute Voraussetzung für Elterlichkeit.

Richter: Immerhin formulieren manche von ihnen dieses Bedürfnis. Das ist neu. Ich finde übrigens, dabei können sie sich einiges von den alten Männern abschauen. Die haben oft überraschend viel Mütterliches in ihrem Denken, wenn sie erst einmal abgeschlossen haben mit der Karriere, dem Erobern und dem Siegenmüssen.

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Engagement von Vätern verbessert Karrierechancen von Frauen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2006

Ein großer Teil der Führungskräfte in der Privatwirtschaft lebt in partnerschaftlichen Familienformen, verheiratet oder unverheiratet. Diese Partnerschaften gestalten sich allerdings bei Frauen und Männern ganz unterschiedlich: Die Partnerinnen von Männern in Führungspositionen sind mehrheitlich nicht erwerbstätig oder haben eine Teilzeitbeschäftigung.

Im Jahr 2001 schlossen die Bundesregierung und die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine freiwillige Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft. In diesem Zusammenhang entstand die IAB-Führungskräftestudie, mit der der Anteil von Frauen und Männern in Führungspositionen in der Privatwirtschaft untersucht werden soll. Die Studie zeigt: Ein großer Teil der Führungskräfte in der Privatwirtschaft lebte in den Jahre 2000 und 2004 in partnerschaftlichen Familienformen. Diese Partnerschaften gestalten sich für Frauen und Männer allerdings unterschiedlich: Die Partnerinnen von Männern in Führungspositionen sind größtenteils nicht erwerbstätig oder haben eine Teilzeitbeschäftigung. Etwa ein Viertel von ihnen arbeitet Vollzeit und nur sieben Prozent haben selbst Führungsfunktionen inne. Umgekehrt sind die Partner von Frauen in Führungspositionen aber mehrheitlich vollzeiterwerbstätig oder selbst Führungskräfte.

Auch im Bezug auf die gelebten Familienformen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen. Frauen leben häufiger alleine oder mit einem Partner, aber meistens ohne Kinder oder sie sind allein erziehend, während Männer sehr viel häufiger mit einer Partnerin und Kindern zusammenleben. Für die Sorge um die Kinder und die familiären Pflichten kommen die Partnerinnen der männlichen Führungskräfte auf, die zugunsten der Kinder und der Karriere des Mannes ihre berufliche Verwirklichung nach hinten anstellen. Kurz: Beruf und Familie lassen sich für weibliche Führungskräfte selten miteinander vereinbaren. Sie leben öfter als Männer alleine oder mit Partnern, die selbst stark auf Beruf und Karriere hin orientiert sind, haben deutlich seltener Kinder und sind meist vollzeiterwerbstätig mit relativ langen Arbeitszeiten.

Bisher gilt noch immer: Kinder stellen für erwerbstätige Mütter ein Karriererisiko dar. Dies gilt besonders für Führungspositionen, weil die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dort noch schwieriger ist als in anderen beruflichen Tätigkeiten. Aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten können Frauen beides häufig nur verbinden, indem sie Erwerbsunterbrechungen einlegen und ihre Arbeitszeit reduzieren. Beides wirkt sich oftmals negativ auf die anschließende Karriere aus.

Der Diversity-Experte, Michael Stuber, konstatiert: Noch immer ist Kindererziehung in Deutschland Frauensache, obwohl Männer heute häufig viel aufgeschlossener gegenüber Kindererziehung sind und gerade junge Männer den expliziten Wunsch danach äußern, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Die aktuelle Work-Life-Praxis Studie (WLPS) zeigt, dass bisherige familienorientierte Maßnahmen zu wenig darauf ausgerichtet, Männer zu einer aktiven Vaterschaft zu motivieren. „Vorurteile gegenüber Väter, die sich Zeit für eine Vaterschaft nehmen und berufliche Ziele zurückstecken, sind der Hauptgrund für deren geringe Beteiligung an der Familienarbeit hierzulande“, so Stuber weiter. Engagieren sich Väter stärker als bisher verbessern sich auch die Karrierechancen von Frauen, ist Stuber überzeugt.  Quelle

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