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„Bewerbern fehlt Persönlichkeit“

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Oktober 2006

Einer Untersuchung von Kienbaum bei 141 führenden deutschen Unternehmen zufolge gibt es im Moment zwar noch genügend Bewerber für die meisten Stellen, viele können aber dennoch nicht besetzt werden, wie die FAZ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet:

Jeder zweite deutsche Personalmanager klagt über mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Bewerber. Es handle sich dabei aber nicht um ein quantitatives Problem gaben die Personaler in der Befragung an. Die Hälfte der 141 Personalverantwortlichen aus führenden deutschen Unternehmen sahen den Grund für das Scheitern einer Neueinstellungen in der Persönlichkeit des Kandidaten.

Defizite zeigten sich demnach in der Sozialkompetenz (48 % der Befragen), Leistungsmotivation und Analysevermögen (jeweils 21 %). Den Ausbildungsstand sehen hingegen nur 14 % der Befragten als Einstellungshindernis. Für Walter Jochmann, Vorsitzender Geschäftsführer bei Kienbaum, seien die Zahlen keine Überraschung: „Diese Entwicklung bestätigt unsere Einschätzung. Es kann nicht ausreichen, sich bei Neueinstellungen nur auf die fachliche Qualifikation des Bewerbers zu verlassen. Für eine erfolgreiche Personalplanung ist es ebenso wichtig, den persönlichen Kompetenzen der Mitarbeiter vertrauen zu können.“‘

Den demographischen Wandel betrachten schon jetzt 59 % der Befragten ihrer als Thema täglichen Arbeit. Häufigste Strategie gegen die Demographie-Falle ist die Intensivierung des Talent- und Nachfolgemanagements (80 %). 52 % arbeiten an neuen Konzepten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auf die Personalentwicklung älterer Mitarbeiter setzen 35% der Befragten. „Diese Ansätze gehen in die richtige Richtung“, so Jochmann. „Nicht das Lebensalter, sondern Parameter wie Erfolg, Leistungsmotivation, Analysevermögen, erreichte Ziele sowie körperliche Fitness sollten Personalentscheidungen maßgeblich beeinflussen“.

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Dänische Väter schlapper als andere Skandinavier?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Oktober 2006

Der Nordschleswiger, die deutsche Zeitung in Dänemark, setzt sich heute in einem Leitartikel kritisch mit dem Verhalten der dänischen Väter auseinander und lobt unter anderem die deutsche Regelung zu den Vätermonaten:

‚Dänemarks Väter ziehen es vor, den Nachwuchs am Abend in die Arme zu schließen und tagsüber Geld zu verdienen. In den nordischen Ländern, mit denen sich Dänemark zu vergleichen pflegt, sieht dies anders aus. Dort bleiben viel mehr Väter länger bei ihren Neugeborenen als im hiesigen Königreich. Das ist aber nicht allein Schuld der Väter, sondern in hohem Maße auch der Politik und der Wirtschaft, hat Bente Marianne Olsen, die sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt, herausgefunden.

In den nordischen Nachbarländern gibt es klare Quoten, die da sagen: Wenn Elternurlaub, dann müssen Vater und Mutter daran beteiligt sein. Sogar in Deutschland wurde schlussendlich eine Regelung erreicht, nach der ein gewisser Zeitraum nur gegeben wird, wenn die Väter sich um ihre Kinder kümmern. In Island gibt es das Recht auf neun Monate Elternurlaub: drei für die Mutter, drei für den Vater und die letzten drei Monate können die Eltern unter sich aufteilen.

In Dänemark gibt es derartige Regeln nicht. Hier haben die Mütter 14 Wochen lang nach der Geburt Recht auf Tagegeld, das in den meisten Tarifverträgen auf den vollen Lohn ergänzt wird. Die Väter haben das Recht auf nur zwei Wochen. Danach stehen dann 32 Wochen Elternzeit zur Verfügung, währenddessen Tagegeld gezahlt wird. Aber nur gut sechs Prozent dieser Elternzeit wird von den Vätern genommen, zeigen die jüngsten statistischen Zahlen. Das heißt, dass im fortschrittlichen Dänemark immer noch die alte Rollenteilung greift: Mutter hütet – zeitweise – Heim, Herd und Kinder und Vater zieht hinaus in die feindliche Welt.

Es existiert kein Klima, in dem Männer ganz selbstverständlich in den Väterurlaub gehen. Die Zeiten, in denen ein Mann, der sich um sein Neugeborenes, und waren es auch nur die zwei Wochen, kümmern wollte, sich gegen alle Widerstände durchsetzen, Mobbing aushalten musste und dennoch wie ein gefährlicher Exot betrachtet wurde, sind zwar vorbei. Begeisterung kommt aber auch heute noch nur bei den wenigsten Firmenchefs auf, während bei Ikea in Schweden nur der Mann richtig Karriere machen kann, der sich im Fall der Fälle auch als Vater zu Hause bewährt hat.

Allerdings arbeiten auch viele Frauen im öffentlichen Sektor oder in Firmen, die daran gewöhnt sind, dass ihre weiblichen Mitarbeiter für eine Elternzeit mittelfristig pausieren.
Es dabei zu belassen, ist allerdings der verkehrte Weg. Es müssen sich eben mehr Firmen daran gewöhnen, dass auch Männer dies tun. Der sogenannte Fertilitätsquotient, der zeigt, wie sich die Dänen vermehren, liegt bei 1,7 und damit an der Spitze in Europa, nur noch übertroffen von Irland mit einem Quotient von zwei. Aber es könnte ja auch in Dänemark noch besser kommen, wenn die Männer noch mehr mitmachen. Abgesehen davon, dass Kinder Mutter und Vater haben und enorm davon profitieren, wenn sie beide gut kennenlernen und der eine nicht nur der Abendgast ist.
In den ersten Lebensjahren sind Kinder ohnehin viel zu häufig nur mit Frauen zusammen, weil es meist Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen sind, von den Tagesmüttern ganz zu schweigen.‘

Die Schlussfolgerung der Redaktion: ‚Wenn es nicht von selbst geht, dann müssen die Männer vielleicht zu ihrem Glück gezwungen werden.‘

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Männer, Macht und Mäntel

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Oktober 2006

Männer müssen ihre Macht heute mit Frauen teilen, im Berufs- wie im Familienleben. Männer müssen den Frauen nicht mehr in den Mantel helfen oder die Tür öffnen. Im Gegenteil: Die Frau von heute ist selbst Türöffnerin – auch für den Mann.

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Die Geschlechterrollen haben sich markant verändert. Doch während die Frauen durch die Emanzipation neue Rollen gefunden haben, suchen Männer die ihren noch. Offenbar bereitet ihnen das große Probleme, so dass der Schweizer Geschlechterforscher Walter Hollstein diagnostiziert: ‚Die Männer stecken in der Krise‘.

Die Zusammenhänge erläutert er im Gespräch mit dem DRS 2 , die Sendung ‚Kontext‘ ist auch online zu hören bzw. als CD erhältlich.

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Familie und Freundschaft sind wichtiger als Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Oktober 2006

Für die Kinder in Deutschland sind zwischenmenschliche Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Zuverlässigkeit wichtiger als Geld – und als gute Manieren. Das ist das Ergebnis des ersten Kinder-Werte-Monitors, den GEOlino mit UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen durchgeführt hat.

Danach verfügt die Altersgruppe der 6- bis 14-Jährigen über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und eine große Hilfsbereitschaft. Leistungsbereitschaft hat für die heutigen Kinder aber eine genauso hohe Bedeutung. Für alle haben die Kinderrechte einen hohen Stellenwert. Am wichtigsten ist ihnen das Recht, ohne Gewalt aufwachsen zu dürfen. Zum einen wollen sie selbst vor Gewalt geschützt sein, zum anderen ist es ihnen besonders wichtig, dass Kinder in Kriegs- und Krisengebieten Schutz und Hilfe finden.

Die meisten Kinder haben heute eine gute Beziehung zu ihren Eltern. Sie sehen ihre Eltern und Großeltern als Vorbilder für ihre Werte. Im Teenageralter werden Freunde bei der Wahl nach Vorbildern immer wichtiger. Berühmte Personen, die Medien und die Kirchen spielen dagegen eine eher unwichtige Rolle.

Quelle 

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‚Nimm dir ’ne Hausfrau‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Oktober 2006

Darmstädter Forscher übertrumpfen Eva Herman: Sie meinen ermittelt zu haben, welche Partnerin einen Manager fit für die Firma macht. Frauen befragten die Wissenschaftlerinnen nicht – bis auf eine. …

‚Der Erhebung zufolge ist es die Hausfrau, die das sensible Seelenleben erfolgreicher Männer am ehesten schützen kann: „Die Managerin im Hintergrund“ ist für die Work-Life-Balance des Managers am förderlichsten“, sagt Professorin Ruth Stock-Homburg von der TU-Darmstadt. Für die Expertin, im Handelsblatt Ranking eine der 5 besten BWL Professoren in Deutschland, ist dieses Gefühl, einen anspruchsvollen Job mit ausgefülltem Privatleben verbinden zu können, eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Manager vom gefürchteten „Burn-out“ verschont bleiben. …

Lange galt stressbedingte Antriebslosigkeit, die sich in psychosomatischen Beschwerden oder Depressionen niederschlägt, als Problem von Menschen in sozialen Berufen – als Folge eines Mangels an Erfolgserlebnissen. Doch auch Führungskräfte sind stärker vom chronischen Ausgebranntsein betroffen als bislang angenommen.

Nun ist die Wahl der richtigen Frau natürlich nicht alles. „Allem voran geht es um womöglich kontraproduktive Verhaltensweisen, die man sich angeeignet hat“, sagt Mitautorin Eva-Maria Bauer. … Als Indikatoren für Burn-out diagnostiziert die Darmstädter Studie unter anderem starke Schlafprobleme, gereizte Stimmung gegenüber Kollegen und Familienmitgliedern und Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit – ebenso wie das Gefühl, ein Leben „wie ein Hamster im Laufrad“ zu führen.

De facto täten Unternehmen gut daran, der Burn-out-Gefahr in den Führungsetagen größere Aufmerksamkeit zu schenken. „Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer fehlenden Work-Life-Balance von Topmanagern wird oft unterschätzt“, sagt Stock-Homburg. Ihrer Einschätzung nach können sich die Kosten für den Ausfall einer Topführungskraft – mitsamt ihren Ausstrahlungseffekten – pro Jahr im zweistelligen Millionenbereich bewegen. Auch angeschlagene Manager belasteten die Unternehmen: Durch Führungsprobleme, sinkendes Engagement, einen Rückgang der Entscheidungsqualität und häufigere Fehleinschätzungen. …

Was die Wahl des Partners betrifft bleibt die Frage, was Karrierefrauen tun können: Hausmänner, die ihnen und den Kindern Rücken freihalten, sind schließlich dünn gesät. Hoffnung gibt ein vierter Partnertypus, der der Studie zufolge der Work-Life-Balance auch vergleichsweise zuträglich ist: „Der unabhängige Partner“, der selbst Karriere macht, das Privatleben des Partners daher nur begrenzt unterstützen, ihn dafür aber beruflich sehr gut verstehen kann.‘

Den ganzen Artikel können Sie in der Welt lesen.

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Der männlichste aller Männer?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Oktober 2006

Das Internetmagazin „AskMen.com“  hat seine Leser um Vorschlägen für die Wahl der ‚Top 49 Men 2006 Edition‘ gebeten, einer Liste von ’49 besonders männlichen Männern‘. Kriterien dabei sollten dabei Indizien wie Integrität, Charisma und Intelligenz sein. Mehr als 1 Million Leser kürten den US-Schauspieler George Clooney zum „Botschafter des männlichen Geschlechts“

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Auf den nächsten Plätzen folgen der Rapper Jay-Z, der Abenteurer Richard Branson, Radrennfahrer Lance Armstrong und Designer Tom Ford. EXpräsident Bill Clinton landete auf Platz 10 und Tiger Woods auf Platz 13. Ganz schön männlich sind dem Magazin zufolge auch Rockstar Bono (Platz 27), Apple-Chef Steve Jobs (Platz 29).

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Kampf gegen alte Rollenmuster

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Oktober 2006

Gute Beispiele von Männern, die ihre Arbeitszeit reduzieren um sich aktiv um Familie und Kinder kümmern zu können, sind selten, Führungskräfte in Teilzeit noch seltener. Viele Väter fürchten einen Karrierknick, wenn sie ihre Arbeitszeit um ein paar Stunden oder mehr reduzieren. Manuela Keil hat am vergangenen Samstag im Hamburger Abendblatt eine ganze Reihe von aktiven Vätern und Unternehmen die neue Wege gehen vorgestellt:

‚Dr. Andreas Bock hat gute Erfahrungen gemacht. Der 42-Jährige ist Leiter der Systementwicklung bei der Basler AG in Ahrensburg. Er arbeitet drei Tage in der Firma, an den beiden anderen Tagen zu Hause jeweils zwei Stunden. „Das geht am Heimarbeitsplatz mit Zugang zum Firmenrechner sehr gut.“ Bock hat 13 Mitarbeiter und einige Aufgaben an seinen Stellvertreter delegiert. Seine Frau arbeitet auch drei Tage pro Woche. „Am Anfang war da schon eine große Skepsis in der Firma“, sagt Bock, „gerade als Führungskraft geht es auch um Abteilungsentwicklung.“ Deshalb habe man ihm zunächst nur ein halbes Jahr bewilligt, „um zu sehen, ob es klappt.“ …

Torsten Maddey musste mit alten Rollenmustern kämpfen, als er vor acht Jahren ein Jahr Elternzeit nahm und ganz zu Hause blieb. Heute arbeitet der 43-Jährige Sparkassenbetriebswirt an vier Wochentagen bei der Hamburger Sparkasse. „Vor acht Jahren war ich seit 1827 der dritte Mann bei der Haspa, der für die Kindererziehung zu Hause blieb.“ Inzwischen arbeiten dort 20 Väter in Teilzeit.

Er müsse sich schon mal Sprüche der Kollegen anhören, wenn er pünktlich den Arbeitsplatz verlasse, um ein Kind vom Kindergarten abzuholen, sagt Maddey. Aber er habe viel gelernt in dem Jahr zu Hause. „Eigentlich müsste das jeder Mann mal machen, der Kinder hat.“ Zeitmanagement und Organisation seien kein Thema mehr für ihn. Er habe gelernt, jede Minute zu nutzen und nichts aufzuschieben. …

Mathias Otto ist Teamleiter Infrastruktur bei Lufthansa Technik. Dort arbeiten 500 Mitarbeiter Teilzeit, davon 278 Männer, 21 von ihnen wegen Kinderbetreuung. Otto sind 54 Mitarbeiter zugeordnet. Der 42-Jährige Vater zweier Kinder arbeitet seit Februar Teilzeit, abwechselnd zwei und drei Tage die Woche. „Es wird erwartet, dass man in der kurzen Zeit dasselbe schafft wie an fünf Tagen. Man braucht ein dickes Fell.“‚

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klaffen in der Regel noch Welten. Häufig stößt der Versuch von Vätern, ihre Arbeitszeit für die Familie zu reduzieren, in der Arbeitswelt auf Unverständnis – sowohl bei den Chefs als auch bei Kollegen.

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Die neue ‚V – Klasse‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Oktober 2006

Thea Dorn, freie Autorin und Moderatorin der Bücher-Talk-Sendung Literatur im Foyer im SWR hat soeben ‚Die neue F-Klasse – Wie die Zukunft von Frauen gemacht wird‘ veröffentlicht.

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‚Wir haben eine Kanzlerin, die Männerdämmerung ist ausgerufen und noch nie in der Geschichte waren so viele Frauen so erfolgreich wie heute. Gratulation, die Beauvoirs und Schwarzers haben ganze Arbeit geleistet. Wie bitte? Gut ausgebildet und zur Selbstständigkeit erzogen, halten Frauen zwar heute den Geschlechterkampf für beendet, doch wer klar sieht, stellt fest: Der Erfolg der Emanzipation ist ein Märchen, solange Frauen siebzig Prozent der Niedrigverdiener ausmachen und der Großteil der Akakemikerinnen als Versorgerin von Mann und Kind im schwarzen Loch des Eigenheims verschwindet. Da hilft es auch nicht, wenn die Herren Chefredakteure die Frauen neuerdings wieder als Multi-Gebärende und große Aufopferungsvolle preisen.‘

Spiegel online hat einige Auszüge veröffentlicht, die die Rolle der Männer und die der Väter thematisieren:

‚Die Frage, wie moderne Elternschaft aussehen kann, ist eine der Fragen, die unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren am meisten beschäftigen wird – jenseits der zynisch-verlogenen Hochglanz-Parolen, mit ein bisschen Lässigkeit und Spaß sei schon alles unter einen Hut zu zaubern. Was bedeutet es physisch und psychisch für eine Frau, ein Kind und einen herausfordernden Beruf zu haben? Welche Rolle müssen die Väter in derart veränderten Familien-Konstellationen spielen? Welche Institutionen muss der Staat bereitstellen? Gerade weil diese Fragen so dringend sind, ist es unerlässlich, sich bei denen umzuschauen, die bereits in zeitgemäßen Familienverhältnissen angekommen sind. Und gefährlich, die Thematik für den berufsjugendlichen beziehungsweise den als solchen kaschierten Spießer-Diskurs zu missbrauchen.‘

Interessanterweise glaubten auch die (von Männern betriebenen) Naturwissenschaften bis vor zweihundert Jahren, Kinder entstünden, indem der Mann seinen „Geist“ in die Frau hineingießt – oder wie es Dietrich Schwanitz in seinem Bestseller „Männer – Eine Spezies wird besichtigt“ formuliert: „Der Vater war der alleinige Schöpfer und die Mutter nur der Brutofen. Er war der Pflanzer und sie der Topf (und manchmal ein zerbrochener Krug).“ Es war eine der katastrophalsten Begriffsverwirrungen der Menschheitsgeschichte, zu behaupten, das männliche Pendant zum weiblichen Gebären sei das Schöpfen. Nein! Nein!! Nein!!!

Wenigstens im 21. Jahrhundert sollten wir endgültig einsehen, dass der dem Gebären komplementäre Vorgang das Zeugen ist. Und wenn dieser relativ überschaubare biologische Akt des Sperma-Abladens den Herren im Vergleich zum langwierigen und komplizierten Prozess der Schwangerschaft und Geburt zu bescheiden erscheint, als dass sie sich darauf etwas einbilden könnten – dann dürfen sie ihr Selbstbewusstsein liebend gern daraus beziehen, dass sie Zeitungsartikel schreiben oder Rasenmäher erfinden. Aber sie sollen bitte nie wieder erzählen, es sei „unfair“, wenn Frauen diese Dinge auch tun, wo sie doch schon die supertolle Gabe des Gebären-Könnens besitzen. Noch einmal zum Mitschreiben: Frauen gebären. Männer zeugen. Alles andere können beide Geschlechter.‘

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Oh, Mann – Männer sind anders

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Oktober 2006

Was typisch Mann ist, war auch schon mal klarer. Heute engagieren sich Männer ganz selbstverständlich in Haushalt und Familie. Sie beteiligen sich an der Zubereitung der Mahlzeiten, kümmern sich um die Instandhaltung von Haus und Wohnung, übernehmen ihren Part bei der Betreuung der Kinder und sind sozial aktiver, als man ihnen nachsagt. Kurzum: Männerleben ist im Wandel. Nur verhindern starre Job-Strukturen in den Unternehmen, dass Männer so können, wie sie wollen. Gefragt ist mehr Raum für individuelle Lebensentwürfe. 

Im Gespräch mit Anja Dilk äüßert sich Peter Döge, Geschäftsführer des Instituts für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung (IAIZ) Berlin und Autor der Studie ‚Männer – Paschas und Nestflüchter?‚ im changeX Interview zu den Handlungsmöglichkeiten und -strategien von Männern und Unternehmen.

Auf die Frage, warum  die meisten Männer die vorhandenen (gesetzlichen) Möglichkeiten nicht wahrnehmen antwortete Döge:

‚Gute Frage. Männer wagen es nicht. Jene, die aktiv ihre Vaterschaft leben wollen, vernetzen sich kaum. Zudem gibt es in den Betrieben keine Ansprechpartner für sie. Es gibt fast keine Vätergruppen oder Männerworkshops. Wir haben überall Gleichstellungsbeauftragte – doch niemand ist für die Väter zuständig. Wenn wir schon über Gender diskutieren, wieso besetzen wir diese Posten nicht paritätisch mit Frauen und Männern? Zumindest einige Männer könnten darunter sein. Dann würden Männer auch der Genderberatung mehr zuhören, sie ernster nehmen. Allerdings bin ich optimistisch: Angesichts der demographischen Entwicklung wird den Betrieben keine Wahl bleiben, als den Männern mehr Flexibilität zuzugestehen. Wenn in zehn Jahren eine Führungskraft sagt: Ich komm die nächsten zwei Jahre nur, wenn ich auf 30 Stunden reduzieren kann, wird der Arbeitgeber wohl abnicken müssen. 

Welche Konsequenzen ziehen Sie für die Geschlechterpolitik? Wie kann man Handlungschancen und Chancengleichheit beider Geschlechter verbessern?

Geschlechterpolitik verstehe ich als Baustein von Managing Diversity. Es kommt darauf an, Unterschiede der Geschlechter zu erkennen und zu managen. Falsch ist der defizitäre Ansatz, mit dem wir es zurzeit meist zu tun haben. Er geht davon aus, dass es ein bedürftiges, benachteiligtes Geschlecht gibt, das gefördert werden muss, um nachzuziehen. Dieser Ansatz ist eher kontraproduktiv, denn er belässt den Defizitstatus bei den Frauen. Es sollte vielmehr darum gehen, beide Geschlechter in ihren Fähigkeiten wahrzunehmen, nicht die vermeintlichen Mängel des einen oder anderen auszubügeln. Wir brauchen eine Vielfalt der Konzepte. …‘

Das ganze Interview finden Sie bei changeX

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Zusammen wachsen – Väter und ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Oktober 2006

Am 20. Oktober erscheint der Kalender ‚Väter und ihre Kinder‘ zum zweiten Mal. Mit der Kalenderpräsentation und einer damit verbundenen Ausstellung der Bilder möchte der Autor Andreas Gerts demonstrieren, dass Vater – Kind – Gespanne ebenso natürlich schön aussehen wie Mutter – Kind – Gespanne. Dreizehn Vater – Kind – Paare wurden dafür von verschiedenen Berliner FotografInnen abgelichtet. Die aussagekräftigsten Bilder finden sich im Kalender 2007 und in der Ausstellung.
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Ausgangspunkt für das Projekt ist der gesellschaftliche Wandel, der dazu führt, dass Männer ihre Vaterrolle stärker wahrnehmen. Der aktive, partnerschaftliche Vater ist längst die Norm. Väter leisten sich Gefühlsoffenheit, Zärtlichkeit, Fürsorglichkeit und auch Schwäche gegenüber ihren Kindern. Die Bilder versuchen das Schöne, Witzige und Bindende einer Vater – Kind – Beziehung bildhaft auszudrücken.

Ergänzt werden die Vater – Kind – Fotos von einigen Drei – Generationen – Bildern: Auch Großväter sind zusammen mit ihren Söhnen und deren Kindern zu sehen.

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