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Die Leiden der Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Diese schöne Geschichte habe ich eben in der Kölnischen Rundschau gefunden:

‚Der Vatertag, meint mein Freund Schäng, sei auch nicht mehr das, was er früher einmal war. Wie schön war es doch, mit Bier und Bollerwagen durch die Landschaft zu ziehen und ordentlich einen zu „zischen“. „Aber das ist lange her“, klagt er. „Heute weht ein anderer Wind, und die Väter haben es wirklich schwer.“

Im vorigen Jahr habe seine Frau kategorisch erklärt, dass mit der Biertrinkerei an Christi Himmelfahrt endgültig Schluss sei. Schließlich gebe es eine Gleichberechtigung. Männer und Frauen müssten stets gleich behandelt werden. Und deswegen werde er – Schäng – am Vatertag genauso behandelt wie sie am Muttertag.

Gleich am Morgen hätten seine Kinder ihm daher ein rührseliges Lied gesungen und ihm selbstgemalte Bilder geschenkt, und von seiner Frau habe er einen Blumentopf mit Alpenveilchen bekommen. Doch damit nicht genug: Nach dem Frühstück habe seine Frau darauf bestanden, dass er sich im Haus endlich nützlich machen solle. Das Bad müsse geputzt und die Wäsche gebügelt werden. Und Staub gesaugt werden müsse auch noch.

Als er – Schäng – in einer Wolke von Dampf am Bügeltisch gestanden habe und ihm der Schweiß von der Stirn geronnen sei, sei zu allem Überfluss auch noch seine Schwiegermutter erschienen und habe gekeift, es sei schon längst überfällig, dass er Hausarbeiten erledige anstatt ständig vor dem Fernseher zu sitzen.

In Wirklichkeit seien es doch die Frauen, die sich die zahllosen Folgen von schmalzigen Tele-Novellas anschauten und von Quiz-Sendungen und Serien wie „Frauentausch“ nicht genug bekommen könnten, schimpfte Schäng. Er selbst habe am Vatertag auch schon mal an einen Frauentausch gedacht. „Aber wahrscheinlich würde ich dabei vom Regen in die Traufe kommen“, meinte er resignierend. …’

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Wünsche und Realitäten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Einen Einblick in Realitäten und Haltungen mit denen aktive Väter (nicht nur) in Brandenburg konfrontiert werden gibt Eva-Maria Träger in ihrem Beitrag in der Märkischen Allgemeinen.

‚Stefan Parsch hat gleich zwei Söhne im Wickelalter. Elternzeit beantragte er bei beiden. Für den 39-Jährigen war klar, dass er diese Möglichkeit bei beiden Kindern nutzen würde, trotz des deutlich knapperen Geldes: „Für mich war das immer wie ein Wunder, wie sich Kinder im ersten Lebensjahr entwickeln. Das wollte ich von Nahem erleben.“ Hinzu kam die Gelegenheit, aus dem Alltag auszubrechen, seinen Job, den er zwar mag, doch einmal hinter sich zu lassen, um sich „als Familie zu finden“. Zwei Monate Zeit hat er sich dafür genommen, mehr wollte er seinem Arbeitgeber nicht zumuten.

Viele Väter trauen sich auch das nicht. … Ihnen ist das Risiko zu groß, nach der Rückkehr in den Job doch von den Kollegen gemobbt und im Zweifelsfall sogar gekündigt zu werden.

Gerlinde Grass, Koordinatorin der für ganz Brandenburg zuständigen „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“ in Potsdam, bestätigt: „Das Unternehmen kann noch so familienfreundlich sein – wenn der unmittelbare Vorgesetzte nicht für die Elternzeit ist, wird’s schwer. Dann ist Durchsetzungsvermögen gefragt.“

Parsch sagt, er habe Glück gehabt. Die Fachhochschule Brandenburg, an der er seit 2001 als Pressesprecher arbeitet, habe seine Entscheidung unterstützt, ebenso wie sein Vorgesetzter. Auch beim zweiten Kind, wo er – was der Gesetzgeber so für Väter nicht vorsieht – direkt nach der Geburt zuhause bleiben wollte, fand sich ein Kompromiss. Parsch ist dankbar für diese Möglichkeit, für diese „ganz andere Art zu leben“. Früher war das undenkbar.

Der gesellschaftliche Wandel, den Parsch spürt, ist noch nicht überall angekommen, das weiß auch er. In vielen Familien stellt sich nicht die Frage, wer wann und für wie lange zuhause bleibt: Der Vater bringt das größere Einkommen nach Hause, er bleibt der Versorger.

Daniel Zemlin beispielsweise kann seine Söhne weiter nur nach Feierabend sehen. Dass er momentan trotzdem viel Zeit hat, mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen, verdankt der 33-Jährige der Wirtschaftskrise: das Elektrostahlwerk ist auf Kurzarbeit. Das bedeutet zwar weniger Geld, aber auch mehr Freiraum für die Familie – und viele Väter im Sandkasten.’

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Väter sollen am Vatertag Vorbild sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Die Techniker Krankenkasse NRW hat zum sogenannten Vatertag am morgigen Feiertag Christi Himmelfahrt vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt.

‚Väter sollten sich auf ihre Vorbildfunktion besinnen. Im letzten Jahr mussten in NRW rund 3100 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden – 25 Prozent mehr als 2007’, sagte TK-Sprecherin Andrea Kleinbreuer am Mittwoch in Düsseldorf.

Damit stehe Alkohol unter den häufigsten Ursachen für Klinikaufenthalte bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile auf Platz 15.

Ich denke, diese Funktion haben Väter nicht nur am Vatertag und die überwiegende Mehrheit nutzt den Tag ja auch, um gemeinsam mit den Kindern etwas zu unternehmen!

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Väter am Vatertag im Fernsehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Morgen, am Vatertag Abend wiederholt Phoenix drei Dokumentationen zu aktuellen Facetten der Vaterschaft:

Vom Patriarchen zum Papa

Drei Vätergenerationen erzählen vom Vatersein, von Erziehungsidealen, von Enttäuschungen und Glücksmomenten. Drei Generationen – mehr als ein Jahrhundert – in denen sich nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Vaterrolle gewandelt hat.

„Was ich gesagt habe, das wurde gemacht. Das war mit allem so“, sagt Rudolf Dressel, Jahrgang 1920. Sein Sohn Gerd hat unter dem strengen Vater gelitten. Er ist 1954 geboren und gehört zu einer Generation, die vieles anders macht als ihre Väter: „Ich versuche meinem Sohn das zu geben, was ich nicht hatte“, sagt er. Die Zeit, in der das Ideal vom strengen Patriarchen galt, der mit eiserner Hand die Familie regierte, ist zwar vorbei, aber die guten Vorsätze der jungen Väter bleiben auch heute noch oft auf der Strecke.

Und was früher undenkbar war, nämlich das Mütter arbeiten und Väter auch zu Hause mit anpacken, ist noch immer nicht selbstverständlich.

Im Wandel der Geschlechterrollen war die ehemalige DDR der Bundesrepublik voraus. Denn der sozialistische Staat förderte die Frauen, sorgte für eine umfassende Kinderbetreuung und nahm die Männer sehr viel früher in die Verantwortung. Dass Theorie und Praxis aber auch in der DDR häufig weit auseinander lagen, zeigt das Beispiel einer Familie aus Ostdeutschland.

Die Dokumentation zeigt mit historischem Filmmaterial, wie sich das Vaterbild und die Vaterrolle im Laufe der Zeit verändert haben und lässt auch immer wieder die Väter selbst zu Wort kommen.

Eine Dokumentation von Dorothee Kaden und Christine Rütten (2007)

Sendetermin, Donnerstag, 21.05.2009, um 18.00 Uhr

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Und anschließend

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Mensch Papa! – Väter zwischen Kind und Karriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Peter Salzmann, Vater von sechs Kindern, und Sven Freudenberg, Vater eines acht Monate alten Sohnes, finden, ein Leben mit Kind sei die größte und schönste Herausforderung ihres Lebens.

Vor Peter Salzmann türmen sich Brotdosen und Gurkenscheiben. Der Vater von sechs Kindern bei seinem täglichen Job: Butterbrote schmieren, nebenbei noch Kakao zubereiten, Anziehsachen rauslegen und der gesamten Kinderschar die Zähne putzen. Die Uhr läuft und wie jeden Tag ist Peter Salzmann spät dran. Um acht muss er im Job sein, vorher noch zwei seiner Kinder bei Schule und Kita abliefern, und es ist fünf vor acht…

Sven Freudenberg hat mit ganz anderen Dingen zu kämpfen: Sein Sohn Heinrich, acht Monate, ist gerade dabei, mit freudigem Juchzen die Zuckerdose über dem Teppich auszuleeren. „Nein, nein, nein, das ist nicht zum Spielen, guck mal, wie wär’s denn hiermit?“ Er hält dem Kleinen einen Quietschtiger hin, doch das führt zu lautstarkem Protest.

Zwei Väter, zwei Leben und doch – an mancher Stelle gleichen sie sich. Während der eine gegen ständige Geldsorgen und die Zeit kämpft, ist der andere, der Elternzeit genommen hat, dabei, ständig „Deals“ mit seiner Frau auszuhandeln, wer wann was macht. Es ist ein ständiges Organisieren in einer Welt, die immer noch von Müttern dominiert wird und in der Väter wie diese beiden zwar immer öfter, aber immer noch viel zu selten vorkommen.

Ein Film von Bettina Pohlmann, Sendetermin, Donnerstag, 21.05.2009, um 18.45 Uhr

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Und danach noch

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Wenn der Vater eine Nummer ist – Schwanger von der Samenbank

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Erfolgreich, gebildet und – unglücklich. Vielen Frauen Ende dreißig geht es so. Beim Erklimmen der Karriereleiter kommen eine dauerhafte Beziehung und die Geborgenheit einer Familie oft zu kurz.

Die Frauen wünschen sich ein Kind, doch es fehlt der passende Partner. Der Film begleitet zwei alleinstehende Frauen auf ihrem ungewöhnlichen Weg zum Mutterwerden.

Nur wenige Ärzte in Deutschland sind bereit, künstliche Befruchtungen bei Alleinstehenden vorzunehmen. Deshalb organisieren die Frauen Spendersamen aus dem Ausland und lassen sich in Dänemark oder den Niederlanden inseminieren. Und ihre Zahl wächst. Immer mehr Internet-Foren, Selbsthilfegruppen und Fortpflanzungskliniken kümmern sich um die Belange von Singlefrauen mit Kinderwunsch.

Der Film begleitet zwei alleinstehende Frauen auf ihrem Weg zur Mutterschaft: Sandra (41) steht ganz am Anfang ihrer Entscheidung. Sie reist nach Kopenhagen, um sich dort über die Chancen, Risiken und Kosten einer künstlichen Befruchtung zu informieren. Barbara (38) ist einen Schritt weiter. Sie hat sich Samen in den USA bestellt und in Dänemark inseminieren lassen.

Beim vierten Versuch wurde sie schwanger und stellt sich nun die Frage, wie die Umwelt auf ihr Kind reagieren wird. War es der richtige Weg? Wird das Kind ihr vorwerfen, keinen Vater zu haben?

Vorwürfe, die Anna (26) heute ihrer Mutter macht. Die Studentin stand kurz vor dem Examen, als sie erfuhr, dass sie durch eine Spendersamenbehandlung gezeugt worden ist – heute sind die Daten ihres Vaters vernichtet. Niemals mehr wird sie erfahren, wer ihr Vater ist. Anna würde die Spendersamenbehandlung am liebsten verbieten lassen.
Ein Film über Träume und Ängste, Einsamkeit und Familienbilder. Familienbilder, an denen sich eine Gesellschaft noch immer orientiert, während sie sie gleichzeitig durch Wissenschaft und Technik außer Kraft setzt.

Eine Dokumentation von Tristan Chytroschek und Dorothea Marcus (2007)

Sendetermin, Phoenix, Donnerstag, 21.05.2009, um 19.15 Uhr und Freitag, 22.05.2009, um 8.15 Uhr

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Man darf hier nicht auf die Freiwilligkeit der Firmen setzen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Mai 2009

‚Auch Väter werden benachteiligt’, das ist die Ansicht von Ursula Armbruster (64, verheiratet, Mutter von zwei Söhnen), Fachreferentin im schwedischen Ministerium für Bildung und Forschung. Im Vorfeld des Forum Familienfragen 2009 in Bern zum Thema «Wie Väter Familie und Beruf vereinbaren können». Im Gespräch mit der Berner Zeitung beantwortet die schwedische Expertin die Fragen von Michael Widmer und es wird deutlich: Nicht nur die Schweiz kann noch viel lernen.

In der Schweizer Familienpolitik standen die letzten Jahre eher die Mütter und Kinder im Zentrum. Jetzt wird in Bern ein Forum zu einem Vaterthema durchgeführt. Wurden die Väter bisher schlicht vergessen?
Ursula Armbruster: Das ist wohl eine typisch schweizerische Sicht. In Schweden würde das Forum «Wie Mütter und Väter Familie und Beruf vereinbaren können» heissen. Die Familienpolitik in unserem Land zielt seit Jahrzehnten auf die Zweiverdienerfamilie ab. Gleichberechtigung ist dabei ein ganz zentrales Thema.

Hier zu Lande wurde viel investiert, damit Frauen ihre Karriere für die Familie nicht aufgeben müssen. Werden in den Familien aber auch die Väter benachteiligt?
Ich glaube ja. Die Rahmenbedingungen in der Familienpolitik müssen für beide Elternteile stimmen. Traditionelle Familienbilder sehen sich heute nicht selten einer Zerreissprobe ausgesetzt. Die Belastungen sind für die Frau und für den Mann teils gewaltig. Das muss nicht sein. Schweden kennt seit Jahrzehnten einen Elternurlaub. Und die Familienforschung ist hier sehr aktiv. Sie zeigt: Wenn die Väter den 480-tägigen Elternurlaub vollumfänglich in Anspruch nehmen, sind die Scheidungsquoten tiefer.

Mutter und Vater werden gleichermassen entlastet?
Genau. Die Forschung zeigt weiter: Die Väter beteiligen sich viel mehr an den Arbeiten im Haushalt und an der Kinderbetreuung, als wenn sie «normal» arbeiten. Sie haben ja auch mehr Energie und Zeit. …

Kritiker sagen auch: Unser ehrgeiziges Wirtschaftssystem ist auf jede Frau und jeden Mann in der Arbeitswelt angewiesen. Die Familie aber kommt dabei zu kurz. Was meinen Sie?
Ich verstehe diese Frage. Unser Wohlstand hat schon seinen Preis. Aber in Schweden kommt der wirtschaftliche Aspekt nicht an erster Stelle. Wir sind der Meinung, dass auch Frauen mit Kindern die Möglichkeit haben sollen, Karriere machen zu dürfen, wenn sie wollen. In der Grundschule und in der Ausbildung sind Mädchen und Jungen gleichberechtigt. Doch kaum stehen sie in der Arbeitswelt und haben Familie, soll das alles nicht mehr gelten. Das geht nicht an. Beruf und Familie müssen zu vereinbaren sein, für die Frau wie für den Mann. Es ist ja nicht nur die Wirtschaft, die nach Arbeitskräften ruft. Auch die Frauen wehren sich. Das zeigt die Statistik.

Inwiefern?
In Europa gibt es derzeit eine Reaktion der Frauen, dass etwas nicht stimmt. Das ist die Geburtenrate. In der Schweiz liegt sie bei etwa 1,4 Kindern pro Frau. In Schweden liegt sie inzwischen bei 1,9 Kindern pro Frau. Das führen wir vor allem auch auf den Elternurlaub zurück. Die Familien wissen, in den strengsten Monaten können sich beide Elternteile voll einbringen. Und danach ist für die Familie gesorgt. Gleichberechtigung für alle ist das Ziel. Warum sollen Frauen für die Familie ihre Karriere, ihren Beruf aufgeben? Warum tun das Männer nicht?

Es ist doch vielfach noch immer so, dass Männer im Beruf gar nicht zurückstecken können, weil der Arbeitgeber das nicht gerne sieht.
Man darf hier nicht auf die Freiwilligkeit der Firmen setzen. Solch ein Verhalten wird in Schweden vom Staat sanktioniert. Kein Arbeitgeber kann einen Mann im Elternurlaub konkret benachteiligen. Das zeigt Wirkung. Im Jahr 2000 haben 12 % der Väter Elterngeld bezogen, heute sind es immerhin 21 %. Die Frage ist, durch welche Methoden, von wem ausgehend und in welcher Zeitspanne Veränderungen in der Gesellschaft erreicht werden können, sollen und dürfen: durch pure Freiwilligkeit oder sanften Zwang?

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Väterzeit und ‚Kurzarbeit‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Mai 2009

Babypause in der Krise: Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts in Halle (IWH), Ulrich Blum will Arbeitslosigkeit und Jobverlust mit einer ungewöhnlichen Maßnahme begegnen. Junge Leute sollten einfach Kinder kriegen – und so den Abschwung überbrücken.

In der Krise werde die Erwerbstätigkeit erheblich sinken, sagte der 55-Jährige der „Bild“-Zeitung“. „Warum nutzen wir dies nicht familienpolitisch, indem sich junge Paare jetzt den Kinderwunsch erfüllen?“

Soweit so gut, was dann kommt klingt aber eher nach ‚Frauen zurück an der Herd’ als nach einer unkonventionellen Idee.

Blum sprach sich in diesem Zusammenhang für mehr Unterstützung werdender Eltern durch den Staat aus. So müsse unter anderem der Kündigungsschutz für denjenigen Elternteil verbessert werden, der weiterhin einen Arbeitsplatz habe. Bei Jobverlust oder freiwilliger Aufgabe des Jobs sollte es einen besseren Kündigungsschutz für den anderen berufstätigen Partner geben, sagte Blum. Das könne zusätzliche Sicherheit geben, den Partner „zur Babypause in der Krise“ zu motivieren.

Zukunftsweisend wäre der Vorschlag, die Krise zur Entzerrung der Rushhour des Lebens zu nutzen, wenn nicht ein Partner, natürlich der der weniger verdient, vollends aus dem Erwerbsprozess ausgegliedert wird, sondern biografieorientiert Vätern und Müttern eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit ermöglicht wird. Gerade in der Krise!

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SPD blockiert eigenen Vorschlag zur Elternteilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Mai 2009

Dass sich vernünftige Politik vor Wahlen der Wahlkampftaktik unterordnen muss, dafür gibt es schon viele Beispiele, ein besonders absurdes bekommen wir gerade dazu:

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen möchte die Gesetzesänderung zur Verlängerung des Elterngelds auf 28 Monate in den nächsten Wochen vom Kabinett beschließen lassen. Doch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, kündigt bereits den Widerstand der Parlamentarier an.

„Frau von der Leyen hat unsere Vorschläge zur Verbesserung des Elterngeldes bisher strikt abgelehnt“, sagte Oppermann dem SPIEGEL. „Nun kommt sie kurz vor Ende der Legislatur mit einem unabgestimmten Schnellschuss. In der Zeit bis zu den Wahlen ist eine seriöse Beratung ausgeschlossen.“

Ursula von der Leyen bezeichnet die Verlängerung des Elterngelds für Väter und Mütter, die in Teilzeit arbeiten, auch als Hilfe für die Wirtschaft. „Ebenso wie das Kurzarbeitergeld kann man das Teilelterngeld gegen die Wirtschaftskrise einsetzen. Die Eltern arbeiten reduziert, die Betriebe können teuren Leerlauf vermeiden“, sagt von der Leyen. Die voraussichtlichen Kosten für das Teilelterngeld würden etwa 200 Millionen Euro betragen.

Abgesehen davon, dass der Vorschlag von Frau von der Leyen sich auch im SPD Wahlprogramm wiederfindet, Oppermann möchte sich wohl nicht vorab die Wurst vom Brot nehmen lassen’, ist die Aussage, ‚bis zur Wahl sind keine seriösen Beratungen mehr möglich’ eine peinliche Bankrotterklärung. Da geht wohl nicht nur Opel in die Insolvenz, sondern vorab die politisch Verantwortlichen dieses Landes.

Die Macht zur Gestaltung, an die sich da so hilflos geklammert wird, haben sie schon längst aus der Hand gegeben.

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Unternehmen müssen umdenken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Mai 2009

Familienzeit– Väterzeit – LebensArbeitszeit. Immer mehr Väter möchten bei der Erziehung ihrer Kinder mehr als eine Nebenrolle spielen. Sie bleiben für einige Zeit zu Hause beim Nachwuchs und wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten. Doch (noch) nicht alle Unternehmen unterstützen ihre männlichen Mitarbeiter dabei.

Im Rahmen der heutigen Sendung von vivo auf 3Sat zum Thema Väter in Elternzeit wurde ich zu den möglichen Entwicklungen auf Unternehmensseite befragt.

Herr Nelles, Sie haben „Väter und Karriere“ ins Leben gerufen. Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Für mich standen seit Beginn von „Väter & Karriere“ zwei Ziele im Vordergrund: Verantwortliche in Unternehmen dafür zu sensibilisieren, dass Väter beides wollen erfolgreich sein in Beruf und Familie. Väter sollen ermutigt werden, das umzusetzen, was sie schon lange wollen – und in Umfragen immer wieder bestätigen: Mehr Zeit für die Familie.

Warum haben Unternehmen Schwierigkeiten ihre männlichen Mitarbeiter in der Vaterrolle zu unterstützen?
Das hat viel mit traditionellen Rollenmustern und entsprechenden Unternehmenskulturen zu tun. Diese setzen eine zeitliche Verfügbarkeit der arbeitenden Männer voraus, denen die Frauen zuhause den Rücken frei halten. Leistungsbereitschaft wird in erster Linie an der Anwesenheit gemessen. Viele Vorgesetzte haben eine entsprechende Biografie und bekommen durch junge Männer, die es anders leben wollen, quasi einen Spiegel vorgehalten. Das kann verdammt weh tun, und viele sind nicht so souverän, sich einzugestehen, dass Mann auch anders glücklich sein kann.

Wie konkret überzeugen Sie diese Unternehmen?
Ein erster Schritt ist das Thema überhaupt auf die Tagesordnung zu setzen. Das ist heute, mit der neuen Elternzeitregelung, einfacher als vor fast sechs Jahren, als ich mit dieser Arbeit begonnen habe. Viele Entscheidungsträger können und wollen sich nicht vorstellen, dass heute Familie für junge Männer gleichberechtigt neben der beruflichen Entwicklung steht. Es geht also darum, Verantwortliche in Unternehmen über die Lebenskonzepte junger Männer zu informieren und Vorgesetzte zu sensibilisieren, mit den Wünschen von Vätern nach Elternzeit und reduzierten Arbeitszeiten umzugehen und diesen das nicht als Leistungsverweigerung auszulegen. Weiterlesen »

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