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Mütter streben meist alleinige Obsorge an …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juni 2009

… und Väter kämpfen um ihr Sorgerecht. Dabei werden die Kinder oft zum Mittel der Macht. Der gerade in den Kinos angelaufene Film ‚Der entsorgte Vater’ von Douglas Wolfsperger zeigt dies eindrucksvoll auf.

Das Thema gewinnt, nicht nur in Deutschland zunehmend an Bedeutung: So wird in Österreich inzwischen jede zweite Ehe geschieden – davon betroffen sind rund 22.000 Kinder jährlich. Die Zahl der Trennungskinder aus Lebensgemeinschaften beläuft sich laut Statistik Austria auf etwa 6000. Unabhängig davon, ob vormals verheiratet oder nicht, kämpfen auch dort immer mehr Väter um das Sorgerecht für ihr Kind.

„Sie wehren sich zunehmend dagegen, aus der Erziehung, der Lebensplanung und Vermögensverwaltung des Kindes einfach weggeschnitten zu werden“, erklärt die Wiener Scheidungsanwältin Manuela Prohaska der „Wiener Zeitung“. Im Gegensatz zu Deutschland, wo nach einer Scheidung seit mehr als drei Jahren beiden Elternteilen das gemeinsame Sorgerecht erteilt wird, kann in Österreich ein Elternteil sein Veto einlegen.

Mütter streben laut Prohaska häufig die alleinige Obsorge an, „um sich nicht Diskussionen mit dem Ex-Partner – etwa über die Schullaufbahn des Kindes – stellen zu müssen“. Gerade dieses Mitspracherecht wollen sich viele Männer nicht mehr nehmen lassen. Darauf basiert laut Prohaska der Kampf vieler Väter um die Obsorge – ein langwieriges Verfahren, während dessen das Kind zumeist bei der Mutter bleibt.

„In dieser kritischen Phase wird die Vater–Kind-Beziehung bereits auf eine harte Probe gestellt“, erläutert die Psychologin Angelika Göttling von der Kinderklinik Glanzing, die häufig von Richtern als Gutachterin in Obsorgestreitereien herangezogen wird.

Während die Mühlen der Bürokratie mahlen, wird der abwesende Elternteil dem Kind nämlich immer fremder, und das elterliche Entfremdungssyndrom oder ‚Parental Alienation Syndrome’ kann eintreten: Unter dem Einfluss des betreuenden Elternteils und aus Angst, auch diesen zu verlieren, beginnt das Kind, die Liebe des abwesenden zu verleugnen.

Ist diese psychische Beeinflussung tatsächlich nachweisbar, kann das laut Göttling sogar den Ausschlag dafür geben, dass der Vater das alleinige Sorgerecht erhält. „Einem Elternteil, der die Bindung zum anderen nicht fördert, mangelt es offensichtlich an Betreuungskompetenz“, erklärt die Psychologin.

In Deutschland wird das vor 10 Jahren verabschiedete Gesetz zur gemeinsamen Sorge jetzt endlich evaluiert und die oben beschriebenen Motive und Mechanismen dabei hoffentlich berücksichtigt.

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Wenn ein Jugendamtsleiter Väter für überflüssig erklärt …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Juni 2009

…dann müssen Kinder eben ohne ihren Vater aufwachsen. Zwar ist sich die Wissenschaft einig, dass für eine gesunde Entwicklung eines Kindes, beide Elternteile wichtig sind, dennoch scheinen Sozialpädagogen vaterlose Kinder zu bevorzugen bzw. die Vaterlosigkeit zu fördern.

Wozu auch braucht ein Kind eine väterliche Identifikationsfigur? Eine solche „Figur“ scheint für Sozialpädagogen nur eine Bedeutung rein theoretischer Natur zu haben und so behauptet der Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie der Stadt Neu-Ulm, Herr Lassernig, dass Väter für Kinder nichts als neue Probleme mit sich bringen.

Auch wird kein Gedanke daran verschwendet, dass Kinder ein Grundrecht darauf haben, ihre Väter zu kennen und mit ihnen Umgang zu haben. Wozu auch, wenn schon ein Jugendamtsleiter eine so schlechte Meinung vom eigenen Geschlecht hat, dass er seine Geschlechtsgenossen für die kindliche Entwicklung für überflüssig hält und damit implizit für eine vaterlose Gesellschaft plädiert.

Ein sehr unschönes Beispiel, welches – was Jugendämter anbetrifft – leider kein Einzelfall ist, liefert der Bericht von Roland Ströbele in der Augsburger Allgemeine vom 4. Juni:

‚Der kleinen Emilia geht es prächtig. Zwei Monate, nachdem der von seiner Mutter ausgesetzte Säugling in eiskalter Nacht am Hintereingang der Donauklinik in Neu-Ulm aufgefunden worden ist, entwickelt sich das Baby in der Obhut seiner Pflegeeltern nach Auskunft von Jugendamtschef Tillmann Lassernig „hervorragend“. […]

Nach wie vor unbekannt ist der leibliche Vater der kleinen Emilia. Die Mutter des Kindes kann oder will den Namen nicht preisgeben.

Für das Neu-Ulmer Jugendamt ist dies eine Tatsache, die das weitere Verfahren nur erleichtern kann. Lassernig: „Wäre der Vater des Kindes bekannt, würde dies das Adoptionsverfahren eventuell nur erschweren, weil der Mann natürlich ein Mitspracherecht hätte, wenn es um die Zukunft des Kindes geht“.‘

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Österreichs Väter sind 108 Millionen wert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Juni 2009

Am kommenden Sonntag wird in Österreich Vatertag gefeiert. Ein Umstand, der nicht nur die Väter, sondern vor allem auch den Handel glücklich macht.

Vier von zehn Österreichern werden den kommenden Sonntag dazu nutzen, ihre Väter und Ehemänner zu beschenken. Das lassen sich die Söhne, Töchter und Partner einiges kosten. „Der Vatertag bringt dem österreichischen Handel einen zusätzlichen Umsatz von 108 Millionen Euro“, sagt Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien.

Die 108 Millionen Euro werden hauptsächlich in Süßes, Bücher, Einladungen und Genussmittel investiert. Weniger populär sind heuer die „klassischen“ Männer-Geschenke wie Werkzeug, Sportartikel und Elektrogeräte. Auffallend ist, dass die kleinen Aufmerksamkeiten häufiger von Frauen kommen. Während in Österreich jede zweite Frau ein Präsent erwirbt, kümmern sich bei den Männern lediglich 37 % um ein passendes Vatertags-Geschenk.

Dafür geben Männer mehr für die Präsente aus. Schoki, Bücher & Co. werden um 43 Euro eingekauft, Frauen geben „nur“ 37 Euro aus.

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4 Tipps für Stay-at-Home Dads

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Juni 2009

Brad Kane, Vater und Schriftsteller aus Marlborough, Massachusetts gibt Vätern, die ihren Job mit Kindern und Haushalt erledigen Tipps, wie sie mit sich und ihren Partnerinnen besser klar kommen können.

1. Combat isolation: Without the traditional outside contacts of work and leisure, branch out in nontraditional ways. Volunteer at your child’s school; talk with other parents at the park or playgroup, even if they are all women; set up playtimes with other stay-at-home dads.

2. Keep cool about crying: Often as first-time providers, stay-at-home dads aren’t prepared for the stress of extended crying fits from a child.

3. Be confident: Show your wife that your methods work, too. My wife criticized me for letting our child cry in her room for as long as 20 minutes. While it took Maggie several days to adjust, my wife eventually agreed with my method when we both got to sleep through the night.

4. Redefine a day’s goals: Stay-at-home dads must still realize the value in what they are doing and not get caught up in the usual measures of success, like money earned.

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Es ist mehr möglich als Mann denkt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2009

maennerzeitung_2_2009_kleinSoeben ist die neue Ausgabe der Schweizer Männerzeitung zum Thema – „Arbeitswelten – ein Kernbereich männlicher Identität“ erschienen. Heute arbeiten immer noch 95% der Männer Vollzeit, wenn sie eine Stelle haben. Väter arbeiten sogar noch länger als kinderlose Männer. Grund genug für die Männerzeitung der Frage nachzugehen:

Muss das so sein? Wie könnte es anders werden?

Portraits und Interviews mit Vertretern von KMU‘s, Gewerkschaftern, Bankern, einem Bikiniverkäufer und Hausmann zeigen, dass mehr „Modelle“ möglich sind, als man(n) gemeinhin denkt.

Vertieft werden die Themen „Chancen und Grenzen der Teilzeitarbeit“ (Jürg Baillod, Fachmann für Teilzeitarbeit) und „Burnout“ mit einem erstaunlichen Fazit des Autors: „Was wir heutzutage als Burnout erleben ist nicht allein ein Zuviel an Anforderung, sondern vor allem auch ein Zuwenig an Sinn.»

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Radiokolleg – Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2009

Statistisch gesehen weigern sich immer mehr junge Männer, Vater zu werden. Sie ziehen das Zusammenleben in einer kinderlosen Beziehung vor. Ist die Vaterrolle in Verruf geraten? Oder sind es ökonomische Gründe, die junge Männer davor zurück schrecken lassen, eine Familie zu gründen?

Das Bild des Vaters hat sich in mitteleuropäischen Gesellschaften während der vergangenen 200 Jahre radikal verändert. Der Mann hat seine Rolle als Pater Familias aufgegeben. Die ideale Familie des 21. Jahrhunderts ist partnerschaftlich organisiert.

Diese Veränderungen sind Resultat der politischen Frauenbewegung. Männer sind durch die aktuellen Genderdiskussionen unter Druck geraten. Ein neues Rollenverständnis ist gefragt. Wie soll der Vater der Zukunft aussehen? Woran soll er sich orientieren? Welche Pflichten muss er übernehmen und welche Rechte stehen ihm zu?

Ein Radiokolleg im OE1, Montag, 8. Juni bis Mittwoch, 10. Juni 2009, jeweils 9:05 Uhr

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30 % der Väter nehmen mehr als 2 Monate Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2009

Für Kinder, die im Januar und Februar 2008 geboren wurden, haben bis März 2009 rund 126 000 Mütter und Väter Elterngeld in Anspruch genommen und den Bezug bereits beendet. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der aktuellen Daten zum Elterngeld mit.

In knapp 29% dieser Fälle haben Vater und Mutter gleichzeitig oder nacheinander Elterngeld erhalten. Bei diesen Paarbezügen entschieden sich 70% der Väter für eine Bezugszeit von zwei Monaten und rund 4 % für zwölf Monate. Dagegen nahmen 76% der Mütter für zwölf Monate und 4% für zwei Monate Elterngeld in Anspruch.

Der Anteil der Väter an den 126 000 beendeten Leistungsbezügen belief sich auf 16% (20.300 Männer). Den höchsten Väteranteil verzeichneten Berlin (21%) und Bayern (20%). Der geringste Väteranteil fand sich mit 10% im Saarland.

Von Januar 2008 bis März 2009 haben insgesamt rund eine Millionen Väter und Mütter den Bezug von Elterngeld beendet.

Mit der Umstellung der statistischen Erhebung von der sogenannten Antragsstatistik auf die Statistik der beendeten Leistungsbezüge ab Januar 2008 ist ein Perspektivwechsel verbunden. Eine Betrachtung der beendeten Leistungsbezüge erlaubt nun Aussagen über die tatsächliche Inanspruchnahme des Elterngeldes.

Differenzierte Ergebnisse der Elterngeldstatistik für beendete Leistungsbezüge von Januar 2008 bis März 2009 sind abrufbar im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes.

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Entgrenzte Arbeit – entgrenzte Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juni 2009

Entgrenzte Erwerbsarbeit ist keine exotische Ausnahme mehr, und für eine wachsende Zahl von Beschäftigten bedeutet das, sich auch einer zunehmenden Entgrenzung von Familie sowie von Geschlechterverhältnissen stellen zu müssen.

entgrenzte_arbeit„Grenzmanagement“ heißt für sie die neue, noch ungewohnte Herausforderung: Schon die gemeinsame Anwesenheit von Familienmitgliedern will organisiert sein, Zeitlücken für Familienleben müssen gefunden, Pflichten neu ausgehandelt, Arbeitsteilungsmuster – auch zwischen den Geschlechtern – neu definiert werden.

Anhand einer breit angelegten qualitativen Untersuchung von Müttern und Vätern, die vom Deutschen Jugend Institut (DJI) und der TU Chemnitz durchgeführt wurde, aus Filmwirtschaft und Einzelhandel in Ost- und Westdeutschland, die in diesem Buch dargestellt wird, lässt sich ermessen, wie viel Anstrengungen und Einfallsreichtum notwendig sind, um eine gemeinsame familiale Lebensführung zu etablieren, wenn sich die raum-zeitlichen Bedingungen des Arbeitens und Lebens flexibilisieren.

Sollten sich die mehrfachen Entgrenzungen forciert fortsetzen, droht – ohne politische Unterstützung bzw. Gegensteuerung – eine „Reproduktionslücke“ in Familien mit massiven Konsequenzen für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft.

Der Band im Rahmen der Reihe Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 100, erscheint im Juni 2009 zum Preis von 24,90 € in der edition sigma.

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Die Schweizer Väter des Jahres

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juni 2009

Anlässlich des Vätertags, der am Sonntag zum dritten Mal stattfindet, sind drei Männer mit außerordentlichen Familienverdiensten ausgezeichnet worden. Christian Hörler aus Seengen, Louis Iten aus Unterägeri und Martial Cherix aus Syens bekamen als Preis eine Woche Ferien mit ihren Familien im Tirol geschenkt.

Verliehen wurde der Preis von Männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen. 20 Mitglieder zählt der vor vier Jahren gegründete Dachverband, darunter regionale Väterinitiativen und Fachstellen für Väterarbeit. Wie Männer.ch-Präsident Markus Theunert an der gestrigen Preisverleihung erklärte, geht es dem Dachverband vor allem darum, Männern eine «aktive Vaterschaft» zu ermöglichen. 58 % der erwachsenen Schweizer Männer seien Väter, viele von diesen hätten teilweise grosse Schwierigkeiten, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, klagte Theunert.

27 sei das durchschnittliche Alter, in welchem Schweizer Männer Kinder zu bekommen wünschen. In der Realität sehe dies jedoch meist ganz anders aus, da viele Männer von den erheblichen finanziellen Kosten einer Vaterschaft abgeschreckt würden. «Männer sind zurzeit eine politische Nichtkategorie – Ziel des Vätertags ist es, dies zu ändern».

Andreas Borter, Koordinator des Schweizer Vätertags, unterstrich dies: Mit dem Vätertag, wolle man auf die gesellschaftliche Bedeutung des Vaterseins aufmerksam machen. Durch die Auszeichnung komme vorbildlichen Vätern ihre verdiente Anerkennung zu. Andere Väter sollten sich von diesen gelebten Vorbildern ermutigen lassen, es ihnen gleichzutun. «Männer brauchen Rollenmodelle, um sich in der Gesellschaft orientieren zu können», erläuterte Borter. Jene Rollen, wie sie von den preisgekrönten Vätern gelebt würden, seien ideale Beispiele dafür, wie Arbeit und Familie miteinander vereinbart werden könnten.

Alle ausgezeichneten Väter haben ihre Arbeitspensen reduziert, um mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können. Hörler arbeitet zu 50 Prozent als Banker bei der UBS, den Rest der Woche widmet er seinen Kindern und seiner Frau. Diese ist als Internistin in einer Gemeinschaftspraxis auf dem Lande ebenfalls zu 50 Prozent beschäftigt. Dazu Hörler: «So können wir uns ideal ergänzen.»

Iten ist Telematiker und füllt ein 80-Prozent-Pensum aus. Den Freitag reserviert er sich für die Familie. «Ich würde dieses Arbeitsmodell niemals wieder hergeben», beteuert Iten. Cherix ist Werk- und Handarbeitslehrer an einer Oberstufenschule. Dieses Jahr noch arbeitet er zu 90 Prozent, ab dem nächsten werden es 70 Prozent sein.

Sich aktiv bei der Arbeitsstelle dafür einzusetzen, mehr Zeit für die Familie zu bekommen, war eines der Kriterien, nach welchen die Väter für die Auszeichnung bewertet wurden. Ein weiteres Kriterium war die Mithilfe bei Hausarbeiten und sonstigen familiären Aufgaben; besonders auch bei den unangenehmen, wie Borter betonte. Auch das Ausmass der aktiven Freizeitgestaltung mit den Kindern sowie der Grad der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Vatersein als solches, sprich das Besuchen von Elternbildungskursen, wurde von der Jury beurteilt.

Es sind bewusst Familienväter aus ländlichen Gebieten prämiert worden, in denen das Teilzeitarbeitsmodell noch keine Selbstverständlichkeit ist.

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Das Private ist politisch und Familien sichern Zukunft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juni 2009

Gestern habe ich an dieser Stelle über das Memorandum ‚Zeit für Familie’ berichtet und geschrieben, dass der Vorschlag eines Familienzeitkredits, insbesondere wenn er im Rahmen eines Lebensarbeitszeitkontos mit staatlicher Bürgschaft eingesetzt werden könnte, bedenkenswert ist.

Dies ist aber nicht vorgesehen und bei näherer Betrachtung erweist sich der Vorschlag als ‚Mogelpackung’, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Väter und Mütter die im Berufsleben zurückstecken um Zeit für ihre Kinder oder die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger aufzuwenden, riskieren neben einer Lücke in ihrer Altersversorgung auch noch einen Schuldenberg.

Wenn Sie dann wieder ‚voll’ im Job einsteigen, werden sie den Mehrverdienst für die Rückzahlung aufwenden müssen, können also weder die Lücken in der Altersversorgung ausgleichen und haben auch nicht mehr für die private Lebensführung zur Verfügung.

Kinder brauchen nicht nur Zeit, sondern sind auch unsere Zukunft! Die ‚Lasten’, die mit Ihnen verbunden sind, müssen gleichermaßen verteilt werden. Eine Privatisierung der Kosten und der Zeit (-probleme) führt in die falsche Richtung. Es braucht tarifliche und arbeitsrechtliche Regelungen, die Vätern und Müttern in der Familienphase Zeit verschaffen sowie ein Kinderbetreuungssystem, dass sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientiert.

Ein Leben auf ‚Pump‘ verschafft keine nachhaltige Zeit für Kinder und Kredite führen (häufig) in die Schuldenfalle. Das hat uns die Politik oft genug vorgeführt.

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