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Grüne Väterpolitik – Abschied vom Alleinernährer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juli 2009

Väter, die sich Erziehung und Haushalt mit ihren Partnerinnen teilen wollen, sind noch in der Minderheit. Männer in Teilzeitjobs oder Krabbelgruppen für Kleinkinder sind nach wie vor die Ausnahme. Aber immer mehr Männer wollen anders leben: Sie wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Auf einer ‚Väterveranstaltung’ der Grünen in Nürnberg mit Robert Habeck (Landesvorsitzender Schleswig-Holstein, Schriftsteller), Dieter Janecek (Landesvorsitzender Bayern) und Ida Hiller (Frauenbeauftragte Nürnberg) stand daher die Frage im Mittelpunkt: Wie müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, so dass Männer aktivere Väter sein können?

Ein zentraler Punkt sind dabei flexiblere und kürzere Arbeitszeiten für Männer und Frauen – Robert Habeck merkte allerdings auch an, dass gleichzeitig mehr anerkannt werden müsste, wenn Männer zugunsten der Familie Arbeit reduzieren. Vorbilder für aktive Vaterschaft müssten bekannt gemacht werden und Firmen für ihr Engagement bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – für Männer und Frauen – belohnt werden. Warum sich im öffentlichen Dienst (z.B. im Schuldienst), der Männern wie Frauen gute Möglichkeiten zur Arbeitszeitreduzierung anbietet, so wenig Männer in Teilzeit finden, bleibt eine offene Frage.

Da sich Männer nach wie vor einem starken Druck ausgesetzt fühlen, für materielle Sicherheit der Familie zu sorgen, halten die Väterpolitiker außerdem weitere finanzielle Entlastungen für Familien wichtig. Dass Väter keinen Anspruch auf Sonderurlaub bei der Geburt eines Kindes haben, empfindet Markus Ganserer, Bezirksvorsitzender der Grünen in Mittelfranken, richtiggehend antiquiert.

Ida Hiller, Frauenbeauftragte von Nürnberg gab allerdings zu bedenken, dass die Rollenvorstellungen von jungen Männern und Frauen heute immer noch sehr unterschiedlich seien. Denn weitaus mehr junge Frauen als Männer wünschten sich Partnerschaften, in denen Beruf, Kindererziehung und Haushalt gleichmäßig verteilt werden. Eine moderne Väterbewegung sehe sie daher nicht.

Nach dieser ersten Veranstaltung zum Thema in Bayern will Dieter Janecek, Landesvorsitzender in Bayern, die Väterpolitik weiter voranbringen. Die Bundestagsfraktion hat vor kurzem ein Positionspapier zum selben Thema verabschiedet.

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Nicht von schlechten Eltern – wie Familie sich wandelt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juli 2009

Jeder hat sie. Manchmal nervt sie. Meistens lieben wir sie. Die Familie. Sie formt, beglückt, stürzt in Krisen. Die Familie begleitet uns ein Leben lang. Im Auf- und Ab des Lebens suchen und finden die meisten Menschen Zuflucht in ihrer Familie. In einer aktuellen Umfrage gaben 68 % der Befragten an, ihre Familie gebe ihnen den größten Halt.

Die traditionelle Familie mit Vater, Mutter, Kindern ist dabei längst nicht mehr das einzige Lebensmodell. Die deutsche Familie hat Zuwachs bekommen. Die Patchworkfamilie, Alleinerziehende oder sogenannte Regenbogenfamilien sind mittlerweile gesellschaftlich anerkannt. Nur noch ein Drittel der deutschen Haushalte setzen sich klassisch aus Vater-Mutter-Kind zusammen. Die Mehrheit lebt als kinderloses Paar zusammen oder als Single in der Großstadt. Bis „dass der Tod uns scheidet“ galt früher, heute scheiden sich viele lieber selbst. Zugleich wagen immer weniger Menschen überhaupt den Schritt vor den Altar. Was ist los mit der Familie in Deutschland?

In den vergangenen 60 Jahren hat die klassische Familie einen radikalen Wandel vollzogen. Zum ersten Mal untersucht eine Fernseh-Dokumentation, wie sich das Familienleben in Deutschland verändert hat, seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute, in Ost und West. Denn Unterschiede gab es viele, zwischen dem Familienleben in der Bundesrepublik und der DDR, allein schon beim Thema berufstätiger Frauen und Mütter. Im Arbeiter- und Bauernstaat gingen in den 70er Jahren mehr als 80 Prozent der Frauen einer Berufstätigkeit nach. Ermöglicht wurde ihnen dies durch eine gut ausgebaute Kinderbetreuung.

Zwei Großfamilien – eine aus Mönchengladbach und eine aus dem sächsischen Radebeul – führen durch die dreiteilige Dokumentation. Jeweils drei Generationen berichten mit ganz persönlichen Geschichten, wie sie den Wandel erlebt haben. Ergänzt werden ihre Schilderungen durch Archivmaterial und Erläuterungen von renommierten Familien-Experten. Außerdem werden Familien vorgestellt, die für den Wertewandel in der Gegenwart stehen, sei es das schwule Paar aus Berlin, das zwei Kinder aus den USA adoptiert; die Familie, die 14 Monate Elterngeld bezieht, weil der Vater lange Zeit die Erziehung übernimmt; eine Patchworkfamilie oder eine Familie, in der die Ehefrau unmittelbar nach der Geburt ihrer Kinder wieder Vollzeit in den Beruf zurückkehrt.

Der erste Teil der Dokumentation wird im ZDF am Dienstag, 7. Juli, Teil 2 am Mittwoch, 8. Juli jeweils um 22:45 Uhr ausgestrahlt. Teil drei folgt am Donnerstag, 9. Juli 2009, um 22:15 Uhr.

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FDP verlangt flexiblere Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Juli 2009

Nach dem Willen der FDP-Fraktion sollen Mütter und Väter gleichzeitig je 14 Monate Elternzeit nehmen dürfen. In einem Gesetzentwurf fordert sie, Eltern, die vor der Geburt des Kindes ganztags gearbeitet haben, solle es möglich sein, während der Elternzeit mit geringerer Stundenzahl weiterzuarbeiten und die Elternzeit auszudehnen. Bisher sei es bestenfalls möglich, dass Mütter und Väter je sieben Monate Elterngeld bezögen.

Zur Begründung heißt es, seit Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 habe es Kritik an einzelnen Bestimmungen gegeben. Es sei nicht nur unmöglich, gleichzeitig mehr als sieben Monate Elternzeit zu nehmen. Oft sei es undenkbar, die Mindestzeit von zwei Monaten zu nutzen. Deswegen seien flexiblere Lösungen nötig. Das Verbot, mehr als 30 Stunden in der Woche zu arbeiten, benachteilige Selbständige. Aus diesem Grund müsse es aufgehoben werden.

Damit haben sich jetzt alle im Bundestag vertretenen Parteien zur Weiterentwicklung des Elterngeldes und der Elternzeit für Väter positioniert.

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The Daddy Shift

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juli 2009

… How Stay-at-Home Dads, Breadwinning Moms, and Shared Parenting are Transforming the American Family.

In seinem zum Vatertag erschienen Buch verarbeitet Jeremy Adam Smith eigene Erfahrungen und verbindet sie mit den Perspektiven einer partnerschaftlich aufgeteilten Elternschaft in der amerikanischen Gesellschaft.

Im Gespräch mit Liz Kofman und Astri von Arbin Ahlander erläutert er seine Ansichten und den Gewinn für Väter durch geteilte Elternschaft.

What are the benefits of shared parenting?

Smith: The benefits are different for women and men and children. Women get a chance to do things besides change diapers. Men learn how to be whole human beings. Children, the young ones, learn that they can survive without mommy; they gain independence, and they discover how much dad loves them.

What are the drawbacks of shared parenting?

S: That varies from couple to couple, I’d say. But mainly, for most, the drawbacks are inner conflict and confusion. Men and women are living their lives according to scripts that are hundreds, maybe thousands, of years old, scripts that are not terribly relevant to our twenty-first-century reality. Women worry that they are being bad mothers when they go off to work; dads worry that they are bad fathers when they don’t. Some moms feel responsible–sometimes in overcompensating, overbearing ways–for kids and housework, and blame caregiving dads when something seems to go wrong at home.

But I discovered, in examining my own experience and in interviewing parents around the country, that these drawbacks can be overcome. The happiest couples I interviewed were the ones who prize time with kids and are able to articulate what they are gaining through a reverse-traditional arrangement. They value work and care equally, and are grateful to each other for the contributions each makes to the household, and so they value each other.

What needs to change in our society for shared parenting to really take hold?

Smith: So much. We have very far to go. For dads, the most important thing we can do right now is tell stories; it’s very powerful for men to tell and hear stories about the first time they held or fed their children. That helps create a culture of care and a new image of the good father. For decades, fathers have been told they’re worthless, or violent, or absent. It’s time to provide the positive examples, to reflect what’s best in fatherhood back to men and boys.

What’s interesting about the United States is that the culture is changing in advance of public and workplace policies. Sweden, by contrast, has tried to legislate shared parenting into existence, with some success. But in America, employers and government have fought shared parenting tooth and nail. For example, only a tenth of fathers have access to paternity leave. Only California guarantees paid leave to parents, and it’s pretty paltry. Caregiving activities, such as the ability to take a sick child to the doctor, are not protected as well as they should be.

And yet American parents have been very resilient and creative, and have forged new roles for themselves. Fatherhood has evolved beyond breadwinning, to encompass a capacity for caregiving. That revolution has just started, but the evidence suggests that it will continue. Now public policy needs to catch up. We need to recognize that moms and dads alike have responsibilities at home as well as at work. That recognition will make America a better, more humane place. …

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Ein doppeltes Dilemma

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juli 2009

Wenn Paare sich trennen, stehen sie danach oft vor wirtschaftlichen Problemen. Besonders den dann Alleinerziehenden droht der soziale Abstieg. Aber auch die Unterhaltspflichtigen müssen in der Regel kürzer treten. Darüber hinaus haben bei der aktuellen Gesetzeslage beide Betroffenen wenige Anreize, ihre Einkommenssituation aus eigener Kraft zu verbessern. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) hat einmal genau nachgerechnet. …

Bei der Berechnung des Unterhalts gilt ein Selbstbehalt des Zahlungspflichtigen von 1.000 Euro. Wer zum Beispiel 1.500 Euro netto verdient, während sein Ex-Partner kein Einkommen bezieht, müsste laut der Berechnungsformel 643 Euro Unterhalt leisten – aufgrund des Selbstbehalts sind es tatsächlich nur 500 Euro.

Diese Regelung ist vor allem dann problematisch, wenn der Ex-Partner selbst nicht arbeitet: Steigt das Nettoeinkommen des Unterhaltspflichtigen – zum Beispiel weil er mehr arbeitet oder sich beruflich verbessert –, fließt unter Umständen das gesamte zusätzliche Einkommen in den Unterhalt. Für den Zahlenden selbst bleibt vom Zusatzverdienst nichts übrig.

Für den Unterhaltspflichtigen ist es beispielsweise vollkommen unerheblich, ob er 1.500 oder 2.700 Euro brutto im Monat bezieht, sein Nettoeinkommen liegt in beiden Fällen bei 1.000 Euro. …

Das Problem verschärft sich noch, wenn zusätzlich Kindesunterhalt gezahlt werden muss. Die mangelnden Anreize versucht die Rechtsprechung durch Zwang zu kompensieren: Das Konzept der „gesteigerten Erwerbsobliegenheit“ zwingt Unterhaltspflichtige gegenüber Kindern, im Bedarfsfall jede Arbeit anzunehmen – auch ergänzend zu einem bereits bestehenden Job, auch Hilfstätigkeiten, auch abseits des eigenen Wohnorts.

Dass sich der Betroffene wirklich um eine solche Zusatzstelle bemüht, muss er belegen. Ist das Gericht damit nicht zufrieden, kann es ein fiktives Einkommen als Berechnungsbasis festsetzen. Diese Anforderungen gehen weit über das hinaus, was Arbeitslosen bei der Arbeitssuche abverlangt wird.

Aber auch Unterhaltsberechtigten wird ein Besserverdienst nicht unbedingt schmackhaft gemacht. Denn der Unterhalt wird gekürzt, wenn ihr eigenes Einkommen steigt. Ein Unterhaltsempfänger, der selbst für 1.500 Euro brutto im Monat arbeitet und dessen Ex-Partner 3.000 Euro netto verdient, verfügt insgesamt über 1.741 Euro, nämlich 1.063 Euro Nettoeinkommen zuzüglich 678 Euro Unterhalt. Verdient er 1.000 Euro mehr, bringt ihm das unterm Strich nur ganze 220 Euro extra: Zwar klettert das Netto um 513 Euro, doch der Unterhaltsanspruch sinkt um 293 Euro.

Die Regelungen bewirken, dass mitunter selbst bei einem Bruttoeinkommen von 4.000 Euro nur 20 Cent von jedem zusätzlich verdienten Euro übrig bleiben.

Das Unterhaltsrecht führt mithin auf beiden Seiten dazu, dass die Beteiligten wenig oder sogar gar keine Anreize haben, ihr eigenes Erwerbseinkommen zu erhöhen.Die Konsequenz für das IW: Erforderlich ist eine Reform, mit der – ähnlich wie beim Arbeitslosengeld II – ein höheres Bruttoeinkommen auch zu bedeutend mehr verfügbarem Einkommen führt.

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Portal für Alleinerziehende gestartet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juli 2009

die-alleinerziehendenAb heute ist das neue Community-Portal des Verbandes alleinerziehender Mütter (und Väter) VAMV die-alleinerziehenden.de‚ online: Allein erziehende Mütter und Väter haben jetzt eine weitere Chance, sich über alles auszutauschen, was sie bewegt. Visuell und inhaltlich möchte das Portal innovative Standards setzen.

Getragen von der Idee, den bundesweit 2,6 Millionen Alleinerziehenden eine Plattform der Kommunikation zu bieten, konzentriert sich das Portal auf die gängigen Themen: Wie leben Alleinerziehende? Wie kommen sie mit dem Alltag zurecht? Was sind ihre Interessen und wie können sie ihre Wünsche verwirklichen?

Die Vernetzung von Interessengruppen über das Internet ist weit verbreitet. Jung und alt trifft sich an verschiedenen virtuellen Plätzen, um Freundschaften zu pflegen, aktuelle Probleme wie zum Beispiel pubertierende Kinder zu diskutieren und hat die Möglichkeit, sich ein breites Spektrum an Meinungen einzuholen.

Das Portal fokussiert auf eine aktuelle Berichterstattung aus der politischen Großwetterlage, persönliche Lebensberichte und Themengruppen. Unterstützt wird der Austausch durch Prominente auf dem „Promithron“ und von Expert/innen aus unterschiedlichen Bereichen: Familienrecht, Steuerberatung, Erziehungsberatung, Psychologie, Verbraucherschutz, usw.

Mein erster Eindruck: Alles sehr ‚Muttilastig’, Bilder und Farbwelt sprechen Frauen an, Väter sind wohl nur mitgemeint.

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Männer wünschen sich kürzere Arbeitszeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Juni 2009

Bei den Arbeitszeiten klafft in Deutschland eine deutliche Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Vollzeitbeschäftigte Männer (von Vätern ist in dem Beitrag nicht die Rede, wohl aber von Müttern) wünschen sich kürzere Arbeitszeiten – pro Woche möchten sie mindestens vier Stunden weniger im Büro verbringen. Besonders unzufrieden mit ihren Arbeitszeiten sind vor allem ostdeutsche Frauen, die teilzeitbeschäftigt sind: Sie streben mit großer Mehrheit eine Vollzeittätigkeit an.

Zwischen 1993 und 2007 haben sich die durchschnittlichen Arbeitszeiten von Frauen und Männern in West- und Ostdeutschland zwar angenähert, mit den Wünschen der Beschäftigten stimmen sie allerdings noch nicht überein. Dies sind zentrale Ergebnisse einer jetzt vom DIW Berlin veröffentlichten Untersuchung.

Vollzeitbeschäftigte Männer wünschen sich kürzere Arbeitszeiten

Die durchschnittliche Arbeitszeit vollzeitbeschäftigter Männer lag 2007 bei rund 43 Wochenstunden – tatsächlich wünschten sie sich aber eine mindestens vier Stunden kürzere Arbeitszeit. Bei Frauen hat die Erwerbstätigkeit seit den frühen 90ern zwar stark zugenommen. Mit ihren durchschnittlichen Arbeitszeiten bleiben Frauen allerdings noch immer deutlich hinter den Männern zurück – und hinter dem, was sie eigentlich möchten.

Im Osten nichts Neues: Teilzeitbeschäftigte Frauen wollen mehr arbeiten

Frauen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt sind besonders ambitioniert. Eine deutliche Mehrheit (60 %) von Ihnen wünscht sich eine Berufstätigkeit in Vollzeit oder auf sehr hohem Teilzeitniveau. Nur rund die Hälfte derer, die sich die 40-Stundenwoche wünscht, kann dieses Anliegen auch realisieren. Diese Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit zieht sich durch die letzten zehn Jahre und gibt einen deutlichen Hinweis auf eine starke Unzufriedenheit der ostdeutschen Frauen mit dem ausgeübten Teilzeitjob. Auch in Westdeutschland wünschen sich weibliche Vollzeitkräfte eine deutlich höhere Wochenarbeitszeit: 2007 lag ihre Präferenz bei 36,8 Wochenstunden (plus 2,4 Stunden im Vergleich zu 1993).

Abbau von Überstunden könnte die Wünsche beider Geschlechter annähern

Arbeitszeiten von mehr als 40 Wochenstunden sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen unbeliebt. Im Jahr 2007 war gut die Hälfte der Männer mehr als 40 Wochenstunden tätig – obwohl nur knapp ein Fünftel dies wünschte. Bei den Frauen waren die Unterschiede weniger gravierend, aber ebenfalls vorhanden.

Wie ließen sich nun gewünschte und tatsächliche Arbeitszeiten besser in Einklang bringen? „Ein Weg wären weniger Überstunden“, sagte die DIW-Arbeitsmarktexpertin Elke Holst. „Häufig wird wesentlich mehr gearbeitet als vertraglich vereinbart. Wunsch und Wirklichkeit von Erwerbstätigen könnten näher zusammenrücken, wenn die vereinbarten Stunden eingehalten würden.“

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Eine trendsetzende Avantgarde sind die Väter in Elternzeit allemal

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Juni 2009

Sie plädiert für Elternzeit und Familienbewusstsein – gerade in der Krise. Sofie Geisel ist alles andere als eine Vertreterin des sonst gängigen Konzepts vieler Unternehmen „Kosten runter, Köpfe weg“. Am Mittwoch, 8. Juli, referiert die Projektleiterin des Unternehmensnetzwerks „Erfolgsfaktor Familie“ bei der IHK in Wiesbaden über „Väterfreuden und Karriere – wie ist beides in Einklang zu bringen?“.

Immer mehr Väter kümmern sich um die Kinderbetreuung, was unter anderem auf die neuen Elterngeldregelungen zurückzuführen ist. „Sicherlich ist das noch kein Massenphänomen“, wie Sofie Geisel ergänzt. „Eine trendsetzende Avantgarde sind die Väter in Elternteilzeit jedoch allemal.“

Die studierte Politologin, Mutter dreier Kinder und Ehefrau eines Elternteilzeit-Manns, weiß aber auch: Redet sie von kinderbetreuenden Vätern, stößt sie ebenfalls auf folgende Vorbehalte: „Häufig werden Väter in Elternzeit unter Weichei-Verdacht gestellt und ihnen Karriere-Orientierung abgesprochen.“

Dem hält Geisel vehement dagegen: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss aus der Frauenecke rauskommen. Nur so können wir wirklich was erreichen.“ Außerdem sei es auch ökonomisch sinnvoll, wenn zwei Einkommen eine Familie finanzieren. Das führe nicht nur zu mehr Sicherheit, sondern stelle auch eine Möglichkeit dar, lebenslanges Lernen für Kinder und Eltern zu finanzieren.

Sofie Geisel sieht in der Krise sehr wohl eine Chance, weiter an dem Elternzeit-Tabu für Väter, das es zweifellos in vielen Firmen immer noch gebe, zu kratzen. Die „Botschafterin“ der Elternzeit verweist auch gerne auf „clevere Chefs“, die in der Krise die Gelegenheit nutzen, ihre Teams auf neue Konzepte einzuschwören. So könnten sich Firmen schließlich für den bevorstehenden Aufschwung gut positionieren. „Maßnahmen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, so Sofie Geisel, „gehören einfach dazu“.

Das Verfahren erläutert Hans-Georg Nelles von „Väter & Karriere“. Der Vater dreier Kinder, der sich als Sozialwissenschaftler und Organisationsberater seit mehr als zehn Jahren beruflich in unternehmensbezogenen Väterfragen engagiert, spricht über „Elternzeit und Elterngeld – wie läuft es für Betriebe und Väter richtig?“.

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Anreize für Väter könnten noch größer sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juni 2009

In Österreich haben sich die Regierungsparteien offensichtlich auf ein einkommensabhängiges Kinderbetreuungsgeld als vierte Variante des Kindergeldes geeinigt. Das neue Modell (unbestätigten Berichten zufolge 80 % des letzten Nettoverdiensts für 14 Monate – mindestens 1.000 und höchstens 2.000 Euro) soll zu einer höheren Väterbeteiligung führen.

Die Familien – Expertin der Arbeiterkammer in Wien, Ingrid Moritz, lobt die Pläne, die ihrer Ansicht nach einen größeren „Gestaltungsspielraum“ für Eltern bringen.

Im derStandard.at-Interview hebt sie besonders hervor „Das ist sicher ein Anreiz für eine höhere Väterbeteiligung.“

derStandard.at: Warum ist die zusätzliche Kindergeld-Variante notwendig?

Moritz: Der Vorteil ist, dass es einen höheren Einkommensersatz gibt. Der Lohnverlust ist ein geringerer. Das ist gerade für besser Qualifizierte ein Anreiz. Sicherlich führt das zu einer höheren Väterbeteiligung.

derStandard.at: Ist es nach wie vor so, dass die Väter aus Angst zu viel Geld zu verlieren, eher nicht zuhause bleiben?

Moritz: Ja, wir hören das aus den Beratungsstellen immer wieder, dass die Höhe des Kinderbetreuungsgeldes ein ganz gewichtiger Faktor ist. Die Familien sagen, wenn das nicht besser abgegolten wird, dann ist es finanziell günstiger, wenn die Frau zuhause bleibt und der Mann sich nicht an der Karenz beteiligt.

Die Einkommensschere ist nach wie vor sehr groß und das ist in der Anreizwirkung, wer zuhause bleibt, relevant. Wenn aber, wie beim einkommensabhängigen Kindergeld, der Verlust nicht zu groß ist, ist das ein Anreiz für mehr Väterbeteiligung. …

derStandard.at: Finden Sie es positiv, dass es vier verschiedene Modelle geben wird oder wären weniger besser?

Moritz: Nein, die steigende Wahlmöglichkeit ist sicher als Fortschritt zu sehen. Das ist ein Mehr an Gestaltungsspielraum, nicht an Komplexität. Die Eltern können flexibler agieren. Kompliziert ist nur die Zuverdienstgrenze (derzeit 16.200 Euro pro Jahr, Anm.), wie sie derzeit geregelt ist.

Die starre Zuverdienstgrenze ist gerade für die gutverdienenden oder besserqualifizierten ein Problem, weil es die Wirkung hat, dass man nur wenige Stunden arbeiten kann, damit man die Grenze nicht überschreitet. Das ist in der Praxis für die Besserverdienenden eine Erwerbsbarriere. …

derStandard.at: Die Regierung ist sich noch uneinig beim Kindergeld für AlleinerzieherInnen. Wie ist hier Ihre Position?

Moritz: Wir haben einen klaren Standpunkt, die AlleinerzieherInnen sollen nicht benachteiligt werden, sie sollen ebenso die Möglichkeit haben, das Kinderbetreuungsgeld mit längerer Bezugsdauer zu beziehen.

Der Anreiz für Väter könnte auch noch größer sein. Analog zum im Arbeitsrecht geregelten Anspruch auf drei Monate Väterkarenz fordern wir, dass die Bezugsdauer bei partnerschaftlicher Teilung auf von zwei auf drei Monate verlängert wird. Und damit Väter von Anfang an bei der Kinderbetreuung beteiligt sein können, fordern wir die Einführung des Papamonats. Wir haben es betriebsintern schon eingefüht, es revolutioniert nichts, aber es ist auf jeden Fall ein Anreiz für mehr Väterbeteiligung.

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Universität Koblenz-Landau fördert promovierende Mütter und Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juni 2009

Die Universität Koblenz-Landau geht bei der Förderung von NachwuchswissenschaftlerInnen neue Wege. Sie hat das Förderprogramm „Promovieren mit Kind“ aufgelegt. Damit unterstützt sie Promovierende, die neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit noch als Mütter oder Väter Kindererziehung und -betreuung zu leisten haben.

Diese besonders familiengerechte Form der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung sei bislang einmalig in Rheinland-Pfalz, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal. Die Universität wolle ihren Beitrag dazu leisten, dass wissenschaftliche Qualifizierung und familiäre Verpflichtungen besser miteinander vereinbart werden können.

Das Programm ist auf ausgesprochen positive Resonanz gestoßen. Zurzeit werden sechs promovierende Mütter und Väter unterstützt. Für ein Jahr wird ihnen eine studentische Hilfskraft mit einem Arbeitsvolumen von 156 Stunden finanziert, die sie zum Beispiel bei Recherchen oder Laborarbeiten unterstützt. Über die Verteilung der Arbeitsstunden kann die Doktorandin bzw. der Doktorand frei verfügen.

Initiiert wurde das neue Förderprogramm vom Interdisziplinären Promotionszentrum (IPZ) und den Frauenbüros der Universität. Es ist Bestandteil des umfangreichen Ziel- und Maßnahmenpakets im Rahmen der Zertifizierung der Universität als „Familiengerechte Hochschule“.

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