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Väter und Erziehungszeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. November 2009

Vätern Erziehungszeiten zu ermöglichen ist für Patrick Ehnis Ausdruck einer emanzipativen Politik. Er hat in seiner Dissertation, die jetzt als Buch ‚Väter und Erziehungszeiten’ vorliegt, die politischen, kulturellen und subjektiven Bedingungen für mehr Engagement in der Familie untersucht. Ehnis hat dazu die Akteure des Wandels analysiert. Er führte Interviews mit Vätern, die Erziehungszeiten übernommen haben und mit Verantwortlichen in Betrieben, die als besonders familienbewusst ausgezeichnet wurden.

Es gelingt ihm anschaulich, Blockaden, Widerstände und Triebfedern für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes aufzuzeigen. Im betrieblichen Teil seiner Untersuchung geht er insbesondere der Frage nach, inwieweit die betriebswirtschaftliche Logik selbst zu familienbewussten Maßnahmen unter Einbeziehung der Väter führt. Zum Abschluss seiner Arbeit formuliert er Reformoptionen für eine gendersensible Politik. Dazu zählt er unter anderem eine verpflichtende ‚Väterschutzzeit’ unmittelbar nach der Geburt und die Ermöglichung paralleler Erziehungszeiten durch das Elterngeld.

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Zusammenwachsen – Väter und ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. November 2009

Der Kalender für 2010 und eine Ausstellung.

In den Fotos des neuen Vater-Kind-Kalenders wird die inhaltliche Aussage der Bedeutung von Bindungen zwischen Vätern und ihren Kindern sichtbar gemacht. Fotografen, Mütter und Freunde der Abgebildeten – nicht nur aus Berlin – haben für den neuen Kalender wieder Väter und ihre Kinder fotografiert. Die aussagekräftigsten Bilder sind im Kalender für das Jahr 2010 zusammen gestellt.

Wir haben die Väter gebeten, ihre Bilder zu kommentieren bzw. mit kurzen Texten zu versehen. Wir wollen auf das Schöne, Wichtige und Bindende einer Vater-Kind-Beziehung hinweisen – jeden Tag im Jahr 2010.

Die Ausstellungseröffnung und Kalenderveröffentlichung findet am Samstag, den 28.11.2009 um 15 Uhr im BuchSegler in Berlin statt. Der Eintritt ist frei und Kinder sind herzlich willkommen.

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Elternzeit wirkt als Türöffner für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. November 2009

Am Freitag sind im Energieforum in Berlin die Ergebnisse der Studie zu Erfahrungen und betrieblichen Nutzungsbedingungen von Vätern in den ersten zwei Jahren nach Inkrafttreten der Neuregelung des Elterngeldes vorgestellt worden.

Die Verfasser, Stefan Reuyß und Svenja Pfahl, verfolgten bei ihrer explorativen Untersuchung folgende Leitfragen:

  1. Wie ist das Interesse bei Vätern und Müttern an der neuen gesetzlichen Regelung insgesamt?
  2. Welche Väter aus welchen Betrieben, Betriebsteilen und Branchen mit welchen Partnerinnen machen von der bezahlten Elternfreistellung Gebrauch?
  3. Welche Veränderungen ergeben sich aus der neuen Elterngeldregelung für die Nutzung der bezahlten wie der unbezahlten Elternfreistellung durch bzw. für Mütter?
  4. Welche Reaktionen zeigen sich in den Betrieben gegenüber einer Inanspruchnahme des neuen Elterngeldes durch Väter? Wie verhalten sich die betrieblichen Akteure hinsichtlich der zwei „Partnermonate“, wie im Hinblick auf eine längere Nutzung durch Väter?
  5. Welche betrieblichen Rahmenbedingungen unterstützen oder hemmen eine Inanspruchnahme durch Väter?
  6. Welche Möglichkeiten einer Kombination von Elterngeldnutzung und Teilzeitarbeit bestehen für Väter und Mütter?

Die wichtigsten Ergebnisse sind:

  • Die Elterngeldregelung wirkt als „Türöffner“ für eine familienorientierte Arbeits(zeit)gestaltung.
  • Väter nutzen die Regelung in vielfältiger Art und Weise, je nach individuellen, partnerschaftlichen und betrieblichen Anforderungen.
  • Es zeigt sich sehr deutlich, dass gesetzliche Änderungen umfassende gleichstellungsorientierte Reaktionen in der Arbeitswelt haben können.
  • Viele Väter nutzen die Elterngeldzeit in Teilzeit (24 %) und weitere Väter würden dies gern tun. Diese Väter fordern die bestehende Betriebskultur am stärksten heraus.
  • Als wesentlicher Erfolgsfaktor erweisen sich die Rahmenbedingungen und Reaktionen am Arbeitsplatz; eine besondere Rolle kommt dabei den Führungskräften zu.
  • Väter entwickeln neue Ansprüche und Forderungen gegenüber ihren Betrieben, mit teilweise überraschendem Erfolg, von dem dann auch die Frauen im Betrieb profitieren und sie tragen ihre Ansprüche über die Elterngeldmonate hinaus.
  • Betriebliche InteressenvertreterInnen aber auch die Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten treten bei der Realisierung der Elterngeldzeit durch Väter bisher noch selten in Erscheinung.

Die Studie ist als Band 239 in der edition der Hans Böckler Stiftung erschienen, eine Zusammenfassung kann bei mir angefordert werden.

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Gut gemeint bewirkt häufig das Gegenteil

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2009

Nathan Hegedus weist in seinem Blog Dispatches from Daddyland auf einen Artikel in der New York Times zum ‘gatekeeping‘ durch Mütter hin, der in der vergangenen Woche erschienen ist.

‚”As much as mothers want their partners to be involved with their children, experts say they often unintentionally discourage men from doing so. Because mothering is their realm, some women micromanage fathers and expect them to do things their way, said Marsha Kline Pruett, a professor at the Smith College School for Social Work at Smith College and a co-author of the new book Partnership Parenting, with her husband, the child psychiatrist Dr. Kyle Pruett .’

Yet a mother’s support of the father turns out to be a critical factor in his involvement with their children, experts say — even when a couple is divorced.”

Anschließend liefert er eine schöne Definition von ‘gatekeeping’ und beschreibt die Tore und ihre Wächterinnen  in Schweden.

“What is gatekeeping? Essentially it is when mothers do not let fathers fully participate in child raising (and then complain the dads are not involved). It is only one piece of a most complicated parenting puzzle, but I love seeing it get some big play. …

Men have only started taking long parental leave in Sweden in recent years. And there are all kinds of stereotypes still – they only take the summer months, they drop back into old habits the moment they go back to work and so on. The gates are still high in Sweden. But all this paternity leave has to make a difference. In 10 years, maybe the gates will have opened a bit. …”

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Haben wir eine Männerkrise?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. November 2009

In der aktuellen Sendung von frauTV geht es unter anderem um die provozierenden Thesen von Walter Hollstein, der in seinem Buch, ‚Was vom Manne übrig blieb’ die Männer in der Krise sieht.

‚Männer verdienen mehr als Frauen. Sie besetzen die Schlüsselstellen von Wirtschaft und Politik (abgesehen vom Bundeskanzleramt) – welchen Grund hätten sie also, zu klagen? Dennoch gibt es derzeit jede Menge Autoren, die sich ausgerechnet mit der Misere des Mannes beschäftigen. Wollen sie doch nur wieder jammern? Ist das der neueste Trend der Buchbranche oder doch ein Stück weit Ausdruck einer echten Krise?

Der wohl profilierteste unter den Forschern ist Walter Hollstein aus Basel. Hollstein ist emeritierter Professor für politische Soziologie, lehrte in Berlin und Bremen, war zweifach Gutachter für den Europarat für Männer- und Geschlechterfragen. In seiner jüngsten Publikation forscht er: „Was vom Manne übrig blieb“.

Hollstein räumt ein, es stimme, dass Männer nach wie vor die wichtigsten Positionen in der Gesellschaft innehalten. Doch zum einen schadet diese kleine rücksichtslose Machtelite der restlichen Männerschaft beim Aufbau eines modernen Männerbildes. Und zum anderen machen Männer eben nicht nur die kleine Spitze der Gesellschaft, sondern auch das Gros der Gesellschaftsverlierer aus – Arbeitslose, Obdachlose, Geringverdiener usw.

Sie haben überdies die riskanteren bis lebensgefährlichen Jobs – bei den Rettern von Ground Zero und bei Tschernobyl haben ausschließlich Männer ihr Leben gelassen. Dreckjobs, für die Frauen keineswegs auf die Straßen gehen. Und die Männer verlieren weiter. Denn – darauf scheint sich die Forschung geeinigt zu haben – die Zukunft der Arbeit ist weiblich. Gerade in der Wirtschaftskrise zeigt sich, dass die ‚klassischen‘ Männerberufe abgebaut werden – man denke nur an die Automobilindustrie – während die ‚weiblichen‘ wie etwa der Dienstleistungssektor tendenziell kaum verloren hat.

Die Gesellschaft hat sich gewandelt. Vor allem dank der Erfolge der Frauen. Sie haben die Arbeitswelt und somit ihre Selbstbestimmung erobert. Großzügig gefördert durch den Staat, der weibliche Arbeitskräfte in den 60er Jahren an allen Ecken und Enden benötigte. So nimmt es nicht wunder, dass junge Frauen und Mädchen heute mit großer Mehrheit positive Erwartungen an das Leben haben.

Auf der anderen Seite, so Hollstein, sei die Sozialisation für Jungen traditionell geblieben. Sie habe sich nicht angepasst. Jungen werden unerbittlich auf Leistung und Erfolg getrimmt. Umgekehrt: Körperkontakt, Zärtlichkeit, Empathie, aber auch der Wert von sozialen Netzen werden ihnen abtrainiert. Probleme sollen sie möglich schnell alleine lösen. Folge: eingeschränktes Gefühlsleben, Homophobie, Frustration etc. Dass Jungen mit diesen Werten in einer gewandelten Gesellschaft verunsichert sind und wesentlich weniger zuversichtlich in die Zukunft schauen, liegt nahe.

Dass das Männerbild in den letzten Jahrhunderten immer ärger gelitten hat, steht außer Frage. Dass es aber heute kein Problem ist, Männer pauschal als Vergewaltiger, Schweine, Defizitwesen und dergleichen mehr darzustellen und dass diesem Bild nicht einmal Männer widersprechen, das sei, meint Hollstein, ein klares Verdienst des radikalen Feminismus. So widerspricht die Gesellschaft heute weitestgehend nicht, wenn Männer in der Werbung, in Filmen als Deppen oder triebgesteuert abgestempelt werden, wenn sie in Witzen verhöhnt werden.

Die daraus resultierende Unsicherheit und Demütigung treffe alle, vor allem die Heranwachsenden. Und äußere sich nicht selten in Gewalt bis hin zum Amoklauf. Sie zu belächeln oder zu ignorieren wäre fahrlässig. Dazu kommt, dass es zunehmend an männlichen Vorbildern fehlt. Denn die Gesellschaft werde, so Hollstein, immer stärker weiblich dominiert. Die Zahl der Alleinerziehenden (mind. 90% Frauen) steige an, Väter tauchen ab. Kein Mann weit und breit, da eben auch die Erziehungseinrichtungen durch und durch weiblich sind. Mutti-Muff lautet hier das Schlagwort. …’

Sendetermine: WDR FERNSEHEN, Donnerstag, 12. November 2009, 22.00 – 22.30 Uhr . und Montag, 16. November 2009, 11.30 – 12.00 Uhr (Wdh.).

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VäterKarriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. November 2009

Im Rahmen der diesjährigen Gender – Veranstaltungsreihe „Heute schon an Morgen denken – Karriere mit Familie“ laden die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises mit ihren Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner aus der Region zu einem interaktiven Impulsvortrag ‚VäterKarriere’ ein. Seit der Einführung des Elterngeldes 2007 sind Väter „in Aufbruchstimmung“. Tatsächlich gehen Väter häufiger in Elternzeit und definieren die Bedeutung von Familie und Partnerschaft für sich zunehmend neu.

Was jedoch führt zu einer echten und zufrieden stellenden Vereinbarkeit von Beruf und Familie speziell für Väter? Welche Bedürfnisse haben sie und wie unterscheiden diese sich von denen der Frauen?

Die Zuhörerinnen und Zuhörer der Veranstaltung erhalten nicht nur ein Bild der sich abzeichnenden Trends. Sie bekommen auch eine Vorstellung, wie Männer mit Familienpflichten – dazu gehört auch die Pflege – die Balance von Beruf und Privatleben finden können.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. November 2009, von 17.00 bis 19.00 Uhr in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Campus Sankt Augustin, statt. Referent der Veranstaltung ist Patrick Frede. Die Veranstaltung ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Väter im Osten seltener bei Geburt mit dabei

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2009

Werdende Väter in Ostdeutschland fehlen deutlich häufiger bei der Geburt ihres Kindes als ihre Geschlechtsgenossen im Westen der Republik.

Das hat eine repräsentative forsa – Umfrage unter 501 Befragten im Auftrag der KKH-Allianz ergeben. Danach fehlte im Westen nicht einmal jeder zehnte Vater (9 %) bei der Geburt seines jüngsten Kindes, im Osten dagegen war circa jeder vierte Vater (23 %) im Kreißsaal nicht mit dabei. Über die Gründe gibt es nur Vermutungen: Möglicherweise spielt die Tatsache eine Rolle, dass Mütter und somit wohl auch Väter in Ostdeutschland bei der Geburt durchschnittlich jünger sind als westdeutsche Eltern. Im gesamtdeutschen Durchschnitt waren 89 % aller Väter bei der Geburt anwesend.

Die KKH-Allianz möchte allen werdenden Vätern Mut, sich auf die Geburt ihres Kindes als außergewöhnliches Erlebnis zu freuen. Die Rolle der Väter bei der Geburt besteht hauptsächlich darin, die Frau durch ihre Anwesenheit zu unterstützen. Weitere Informationen für werdende Väter gibt es im Internet.

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‚Alles nicht so tragisch’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2009

Im Interview mit der Frankfurter Rundschau beantwortet Ben Becker 10 Fragen: Was er in seinem neuen Kinderbuch übers Streiten erzählt und worauf er als Vater bei der Erziehung seiner Tochter achtet.

‚Was ist wichtiger: Kindern die Türen in die Welt der Fantasie zu öffnen – oder ihnen zu zeigen, wie sie mit der Realität klarkommen können?

Fantasiewelten sind unheimlich wichtig für Kinder. Bestimmte Aspekte der Wirklichkeit kann man ihnen sowieso nicht vorenthalten: Die gucken im falschen Moment auf den Fernseher oder lesen die Schlagzeilen in der Zeitung, da ist es sicher besser, Kinder vorsichtig an die Realität heranzuführen. Meine Tochter zum Beispiel ist wahnsinnig verträumt. Ich war genauso und möchte das nicht missen. Es wäre doch scheiße, wenn man sofort in eine Welt hineingeschubst wird, in der alles nur doof ist und hart. Dann braucht man gar nicht erst anzutreten. Träume, Fantasie, Reisen – das sind die schönen Dinge des Lebens.

Herr Becker, Ihre Tochter ist jetzt neun Jahre alt. Welche Seiten an Ihnen hat das Vatersein hervorgebracht, die Sie vorher nicht kannten?

Das kann ich so nicht sagen. Das ist eine Entwicklung. Vor allem übernimmt man da eine große Verantwortung. Meine Tochter soll eben zum Klavierunterricht und zum Fußball gehen.

Soll sie – oder will sie?

Na, das soll ihr schon Spaß machen. Aber irgendwann kam sie und sagte, ich habe keinen Bock mehr auf Klavier, jetzt will ich Chinesisch lernen. Dann sagte ich: Okay, dann lern Chinesisch. Nach zwei Monaten kam sie und sagte: Ich habe keine Lust mehr auf Chinesisch. So läuft das aber auch nicht. Wenn ich das durchgehen ließe, wird die ja mal irgendwann so wie ich. …’

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Töchter sehen den Vätern bei der Arbeit zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2009

‚Am vergangenen Freitag war in Österreich ‚Töchter-Tag’. Dieser Tag soll Mädchen zeigen, was ihr Vater in seinem Beruf macht. Er soll ihnen aber auch vor Augen führen, welche beruflichen Möglichkeiten ihnen selbst im Leben offen stehen.

Vater_Tochter„Was ist dein Vater von Beruf?“ Diese Frage können viele Mädchen seit Freitag etwas ausführlicher beantworten. Am Freitag war nämlich „Töchtertag“: Mädchen konnten ihre Väter zur Arbeit begleiten und sich einige Stunden ansehen, was der Papa so treibt, wenn er nicht daheim ist.’

Die Idee stammt aus den USA, wo vor 16 Jahren die Aktion Girls Day, also Mädchen-Tag, ins Leben gerufen wurde, schreibt Franz Pototschnig in der Kleine Zeitung. Seit einigen Jahren wird er vom Verein Mafalda auch in Österreich organisiert. Die zweite Aussage stimmt wohl, die erste ist bestenfalls die halbe Wahrheit. In den USA ist vor 16 Jahren der Tag ‚Take Our Daughters And Sons To Work®’ aus der Taufe gehoben worden, der jeweils am 4. Donnerstag im April begangen wird.

Dabei geht es um mehr als einen Karriere – Tag: ‚ Designed to be more than a career day, the Take Our Daughters And Sons To Work® program goes beyond the average “shadow” an adult. Exposing girls and boys to what a parent or mentor in their lives does during the work day is important, but showing them the value of their education, helping them discover the power and possibilities associated with a balanced work and family life, and providing them an opportunity to share how they envision the future and begin steps toward their end goals in a hands-on and interactive environment is key to their achieving success.’

Das Österreich, aber auch der deutsche Girls Day, der seine Geschichte ebenso leugnet, davon noch weit entfernt sind, machen auch die weiteren Ausführungen deutlich.

‚Dieser Tag soll gar nicht so sehr zeigen, wie schwer die armen Väter das Brot für die Familie verdienen, sondern soll vor allem den Mädchen die Berufsentscheidung erleichtern. Sie lernen bei den Vätern Berufe abseits von Verkäuferin, Friseurin oder Köchin kennen – und vielleicht gefällt der einen oder anderen der Beruf des Vaters?

Aber auch Burschen sind nicht ganz ausgeklammert. So hat die Brucker Papierfabrik Norske Skog bereits im Vorjahr den Töchter-Tag zum Eltern-Kinder-Tag umfunktioniert. Es dürfen dort auch die Ehepartner und die Söhne kommen – und das wurde auch heuer wieder gut angenommen. 14 Kinder, davon fünf Buben, kamen, um dem Vater an der Papiermaschine, auf dem Holzplatz oder im Büro bei der Arbeit zuzusehen.

„Die Maschinen sind viel größer als ich gedacht habe“, meinte ein Junior. Ein Mädchen war verwundert, wie viele Bekannte aus der Nachbarschaft mit dem Vater arbeiten. Und Andrea Stelzer von der Norske Skog betont, dass die Aktion noch etwas bewirkt: „Die Kinder sind richtig stolz, wenn sie sehen, was ihr Vater in seiner Arbeit leistet.“ Und dass die Kinder an diesem Tag schulfrei hatten, wurde auch nicht unbedingt ein Nachteil gesehen. …’

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Partnermonate beim Elterngeld sind nicht verfassungswidrig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. November 2009

Es ist nicht verfassungswidrig, dass zusammenlebende Eltern nur dann für 14 Monate Elterngeld erhalten können, wenn jeder der beiden Elternteile mindestens zwei Monate lang Elterngeld bezieht. Das hat jetzt das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen (12.10.2009 ‑ L 13 EG 27/09) im Fall einer verheirateten Mutter aus Münster entschieden.

Sie hatte ihre Benachteiligung gegenüber Alleiner­ziehenden gerügt, weil sie ohne Partnermonate ihres Ehemanns nur 12 Monate Elterngeld, Alleinerziehende dagegen 14 Monate Elterngeld beziehen könne. Die Essener Richter folgten der Argumentation der Klägerin nicht: Das verfassungsrechtliche Gleichbehandlungsgebot habe den Gesetzgeber vielmehr sogar verpflichtet, allein Erziehende nicht schlechter zu behandeln als zusammen lebende Eltern und ihnen deshalb genauso lange Elterngeld zu gewähren wie den Eltern.

Die von der Klägerin gerügte verfassungswidrige Benachteiligung verheirateter Paare gegenüber so genannten „Patchworkfamilien“ vermochte das Gericht ebenso wenig zu erkennen. Der Gesetzgeber brauche nicht alle denkbaren vielfältigen Fallkonstellationen zu regeln, die der Sammelbegriff „Patchworkfamilie“ bezeichne. Er habe sich vielmehr auf die erkennbar häufigsten und typischen Konstellationen beschränken dürfen. Die Klägerin hatte beanstandet, in Patchworkfamilien könnten Mütter 14 Monate Elterngeld beziehen, obwohl sie mit einem neuen Partner zusammen lebten.

Auch den von der Klägerin behaupteten Verstoß gegen Art. 6 Abs. 1 Grundgesetz (Schutz von Ehe und Familie) durch die Partnermonate verneinten die Essener Richter. Der nur durch die Partnermonate mögliche Bezug von Elterngeld für zwei zusätzliche Monate zwinge zusammenlebende Eltern nicht zu einer bestimmten Ausgestaltung des Familienlebens. Die Regelung mache Familien lediglich ein Angebot, das sie annehmen oder ausschlagen könnten. Ein verfassungswidriger Eingriff in die allein von den Eltern zu bestimmende Gestaltung des Familienlebens liege darin nicht.

Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig.

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