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Von ‚Problembärchen’ ist keine Rede mehr

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2010

Lisa Ortgies, die als Moderatorin von frauTV im Abspann des Beitrags über den Männerkongress in Düsseldorf ‚augenzwinkernd’ von Männern als Problembärchen gesprochen hat, geht das Thema in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger ein ganzes Stück differenzierter an.

‚ … Ortgies: Möglichkeiten, ihre Arbeitszeit und ihre Präsenz am Arbeitsplatz zugunsten der Familie zu reduzieren, gibt es immer noch viel zu wenig – für Frauen und Männer. Ein Grund, weshalb beide Geschlechter in die alte Traditionsfalle tappen, in der beide unzufrieden sind. Und Familien geraten insgesamt wahnsinnig unter Druck, denn sie haben kaum Unterstützung, wenn sie beides leben wollen. Familienpolitische Maßnahmen funktionieren vor allem auf dem Papier und als Absichtserklärung, aber in den Köpfen und Herzen sind die Leute noch nicht so weit. Das muss man ihnen nicht zum Vorwurf machen, man muss es nur bitte auch offen ansprechen. …

Freund: Wie sehen die Rollenbilder von Frauen in Deutschland heute aus?

Ortgies: Wenn Frauen Mütter werden, neigen sie dazu, ihre Rolle anzunehmen, zu sagen, jetzt bin ich eben hauptsächlich Mutter. Dieses Rollenbild beginnt jedoch schon bei der Partnerwahl: Frauen suchen jemanden, der ihnen vom Status, von der Ausbildung überlegen ist. Denn dann ist der Partner ein Garant dafür, dass er die Versorgung der Familie übernehmen kann. Männer hingegen tun das selten. Allein durch die Partnerwahl bringen sich Frauen also in die Situation, in der sie Zuverdiener sind. Bis zum Kinderkriegen ist das Verhältnis ausgeglichen. Kommen aber Kinder, fallen Frauen zurück in ein traditionelles Familienmodell. Und das wird durch das Ehegattensplitting weiterhin subventioniert.

Freund: Und das der Männer?

Ortgies: Es gibt eine Bertelsmann-Studie, die zeigt: je jünger, desto konservativer. Schon 18-Jährige planen ihr Leben als Hauptversorger der Familie. Sie sehen sich als diejenigen, die abends nach Hause kommen zu Frau und Kindern und bekocht werden. Gleichzeitig wird aber von Männern gutgeheißen, dass Frauen mehr arbeiten sollen. Das ist jedoch nur ein oberflächliches Abnicken, denn wenn es um die eigene Entscheidung der Männer geht, einen Break in der Karriere für Kindererziehung einzuplanen, einen Schritt zurückzugehen und auch bereit zu sein, weniger Geld, weniger Status in Kauf zu nehmen, dann sieht das ganz anders aus.

Freund: Das hat aber auch etwas mit der Erziehung zu tun, oder?

Ortgies: Ich finde es verwunderlich, dass alle denken, die Einstellungen ließen sich in zehn, zwanzig Jahren auf den Kopf stellen. Die jungen Männer, die in der Studie befragt wurden, sind in traditionellen Familien aufgewachsen. Was uns am meisten prägt, ist natürlich das Vorbild zu Hause. Wenn ich als junger Mann eine Mutter habe, die mich versorgt, dann habe ich auch die Vorstellung, dass meine Partnerin dies weiter tun wird. Und so gehen sie auch raus ins Leben.

Freund: Ist denn die Elternzeit ein Instrument für mehr Gleichberechtigung?

Ortgies: Tatsache ist, dass die Zahl der deutschen Väter, die Elternzeit nimmt, mit 18 Prozent lächerlich gering ist, wenn man sie mit dem skandinavischen Ausland vergleicht. … Das liegt auch an der Denkweise der Chefs. Denn wenn Väter mehr als die sechs bis acht Wochen Elternzeit nehmen wollen, ist das immer noch ein Problem. Das gilt erst recht für Führungskräfte. …’

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Flucht vor der eigenen Frau

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. März 2010

„Wenn du dich trennst, mach ich dir das Leben zur Hölle.“ Diese Worte bekam Dieter D. von seiner Frau an den Kopf geworfen, als er die Scheidung ankündigte. Krankhaft eifersüchtig sei sie gewesen, sagt Dieter D. Sie telefonierte ihrem Gatten ständig hinterher, kratzte und trat ihn, während sie ihm unterstellte, fremdgegangen zu sein.

D. wusste keinen Rat mehr. Er fuhr zweieinhalb Stunden aus dem Osten des Landes nach Ketzin. Auf dem dortigen Lindenhof befindet sich das Gewaltschutzhaus des Vereins ‚Kind-Vater-Mutter Begegnungsstätte e.V.‘ von Horst Schmeil und Dietmar Gettner … . „Ich will nicht, dass die Situation weiter außer Kontrolle gerät. Sonst brennt bei mir vielleicht auch irgendwann die Sicherung durch“, sagt D. …

„In solchen Fällen hilft nur noch die Trennung, auch wenn sie sehr schwer durchzusetzen ist. Die Polizei kann der Frau ein einwöchiges Hausverbot erteilen. Danach kann ein Gerichtsbeschluss den kompletten Auszug der Frau erzwingen“, erklärt Schmeil. Doch der Scheidungsprozess dauere dann immer noch ein Jahr – D. ist seiner Frau weiter unterhaltsverpflichtet.

Horst Schmeil und Dietmar Gettner wurden selbst Opfer häuslicher Gewalt und haben feststellen müssen, wie schwer man es als Ehemann und Vater gegenüber seiner Frau haben kann. So hat Gettner nach eigenen Worten seinen heute volljährigen Sohn zuletzt im Alter von sechs Jahren gesehen. Von der alkoholkranken Ehefrau gebissen, geschlagen und getreten, wollte er mit dem Jungen fliehen. „Man darf aber der Mutter das Kind nicht so einfach wegnehmen. … Weiterlesen »

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Männer in der Krise?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. März 2010

„Wann ist ein Mann ein Mann?“, fragte Herbert Grönemeyer in seinem „Männer“-Song. Diese Frage trieb auch die Teilnehmer des ersten Männerkongresses um, der vor kurzem an der Uni Düsseldorf stattfand. Das „starke Geschlecht“ schwächelt, so hat es den Anschein. Laut Statistik sterben Männer rund fünf Jahre früher als Frauen und neigen eher zum Selbstmord. Jungen brechen häufiger die Schule ab als Mädchen, haben die schlechteren Noten und machen seltener Abitur. Auch wenn es darum geht, eine Beziehung zu beenden, haben heutzutage die Frauen das Sagen. Sind die Männer in der Krise – obwohl sie im Schnitt immer noch mehr verdienen, eher Karriere machen und die Chefsessel erobern? west.art am Sonntag macht die Männer zum Thema.

100 Jahre Frauenbewegung hat das Geschlechterverhältnis von Grund auf verändert. Die moderne Frau ernährt sich selbst und zieht im Zweifelsfall ihre Kinder allein groß. Vor allem die Emanzipationsbestrebungen der letzten 40 Jahre haben die alten Rollenbilder außer Kraft gesetzt. Während die Frauen neue Regeln des Zusammenlebens formulierten, gingen die Männer in die Defensive. Bis heute sind sie hin- und hergerissen zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen, wollen weder Macho noch Weichei sein und suchen nach ihrer Identität. Brauchen wir eine Männerbewegung und einen Männerbeauftragten? Wo finden Jungen in der von Frauen dominierten Welt der Kitas und Grundschulen männliche Vorbilder? Was erwarten Frauen von Männern? Und wie lassen sich weibliche und männliche Lebensentwürfe vereinbaren? Weiterlesen »

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Väter in Eltern- und Teilzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. März 2010

Eine neue Broschüre für Väter mit dem Titel „Väter in Eltern- und Teilzeit“ hat das Referat für Frauen und Gleichstellung in Hannover herausgegeben. Sie enthält neben Hinweisen zu gesetzlichen Bestimmungen Erfahrungsberichte von Mitarbeitern der niedersächsischen Landeshauptstadt.

„Eine Gleichstellung von Frauen in Beruf und Familie ist nicht ohne eine Gleichstellung von Männern in Familie und Beruf zu verwirklichen. Die Broschüre zeigt beispielhaft wie dies von Vätern in der Stadtverwaltung Hannover gestaltet und organisiert wird“, erläutert Brigitte Vollmer-Schubert, Gleichstellungsbeauftragte von Hannover.

Mit der vorliegenden Broschüre sollen Väter angesprochen werden, die Familie und Beruf als aktiver Vater vereinbaren wollen. Die Berichte zeigen, dass es möglich und eine Aufgabe ist, an der Mann wächst, neue Fähigkeiten ausbilden und sich persönlich weiterentwickeln kann. Dass Söhne und Töchter von solchen Vätern profitieren, steht ohnehin nicht mehr zur Diskussion.

Die gedruckte Broschüre ist beim Referat für Frauen und Gleichstellung zu bekommen und wird in Kürze auf der Seite des Gleichstellungsreferats als pdf veröffentlicht.

Quelle

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Der neue Mann

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Februar 2010

… ist das Schwerpunktthema in der aktuellen Ausgabe der männer zeitung. In seinem Editorial schreibt Ivo Knill:

‚Der neue Mann, das ist einer, der selbstbestimmt, partnerschaftlich, frei und verantwortungsvoll lebt. Neue Männer wollen Frauen auf Augenhöhe und Sex mit Lust. Sie wollen Kinder nicht nur haben, sondern auch erleben. Sie wollen in der Arbeit aufgehen, aber nicht untergehen. Die Sorge für sich und die Sorge für andere gibt ihrem Leben Sinn und Gehalt. Sie nehmen ihr Leben ernst und vergessen darüber das Spiel nicht.

Wo ist der neue Mann zu finden? Ist er die Ausnahme, auf die wir noch lange warten? Einerseits ja: Nur fünf von hundert Vätern können sich dank Teilzeitarbeit mehr Zeit für ihre Kinder nehmen, wenn diese klein sind. Der neue Mann lebt im Zeitalter der Emanzipation, aber er lebt noch weitgehend dasselbe Ernährermodell wie sein Vater.

Anderseits zeigen aktuelle Studien und Umfragen, dass der neue Mann mental schon längst die Regel und nicht die Ausnahme ist: Die überwiegende Mehrheit der Männer strebt einen gleichberechtigten und partnerschaftlichen Lebensentwurf an. Sie und ihre Partnerinnen scheitern nicht an einer überholten Denkweise, sondern an einer rückständigen Familienpolitik.

Wenn die Rolle der Männer neu werden soll, braucht es neue gesellschaftliche Rahmenbedingungen: Teilzeitarbeit, Steuerentlastung, Elternschaftsurlaub. Der neue Mann ist ein Programm, das noch weit von seiner Erfüllung entfernt ist.’

Im Einzelnen gibt es in der neuen männer zeitung folgende Beiträge zum Schwerpunkt:

Skizzenbuch: Fiktive, reale, poetische und nüchterne Entwürfe zum modernen Mann. Mann, Geld, Familie und Rolle Weiterlesen »

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Väterzeit sucht Geburtsberichte von Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Februar 2010

Haben Sie den Geburtsvorbereitungskurs gemeinsam besucht? Wie war die Geburt für Sie, konnten Sie Ihrer Partnerin helfen? Haben Sie sich überflüssig gefühlt? Hat Sie das Geburtserlebnis einfach umgehauen? Wie haben Sie sich vom medizinischen Personal angesprochen und betreut gefühlt? Und wie war der erste Blick auf Ihr Kind?

Haben Sie Lust, anderen Vätern über das zu erzählen, was Sie bei der Geburt Ihres Kindes erlebt haben? Und natürlich auch die Zeit kurz davor und danach?

Gerade Männer, die zum ersten Mal Väter werden, wünschen sich von uns solche Berichte. Sie möchten besser wissen, worauf sie sich einstellen müssen. Helfen Sie uns mit Ihren Erfahrungen, diesen werdenden Vätern zu helfen!

Ihr Bericht wird redaktionell überarbeitet auf www.väterzeit.de veröffentlicht. Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie auch ein kurzes Telefoninterview mit der Redaktion führen, dessen Abschrift Sie dann autorisieren. Gern können Sie auch Bilder mit schicken! Im Bericht taucht von Ihnen nur Vornamen und Bundesland auf, es sei denn, Sie möchten es anders.

Unter allen Einsendungen wird ein Babyphone, ein Kinderautositz und einen Tripp Trapp verlost.

Bitte schicken Sie Ihren Bericht per eMail an Ralf Ruhl.

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Mütter treffen sich am Spielplatz, Väter im Netz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Februar 2010

Die ‚Vätermonate’ sind eine Erfolgsgeschichte im 3. Quartal 2009 haben 20,7 Prozent der Väter Elternzeit genommen. Nach Familienministerin Schröder werden es noch mehr. Väter sollen ab 2011 vier statt zwei Monate Elterngeld bekommen. So mancher Vater stellt sich, nach Ansicht des Initiators der neuen Community ‚Vaterfreuden’ Stefan Hahndorf sein Engagement aber immer noch gern so vor:

Das Kind spielt friedlich auf dem Teppich während er mal eben ganz nebenbei das bisschen Haushalt macht, später in aller Ruhe Zeitung liest und sich dann noch gemütlich mit Freunden trifft. Aber was tun, wenn sich in der Praxis dann schnell zeigt, dass Windeln wechseln, Wäsche waschen, Wohnung wienern und gleichzeitig das Kind bespaßen doch alles zusammen schwer auf die Reihe zu bringen ist?

Oder sich der Vater fragt, was er mit seinem Kind unternehmen kann, wo er nicht nur Mütter, sondern auch Väter trifft? So mancher würde dann gern einen Gleichgesinnten fragen. Ab 1. März kann er sich in der Online-Community www.vaterfreuden.de mit anderen Vätern vernetzen und sich anschließend auch zu gemeinsamen Aktivitäten treffen.

„Väter stehen oft vor denselben Grundproblemen wie Mütter, doch sie gehen komplett anders bei der Lösung vor. Sie suchen viel eher nach Informationen und sind weniger an Befindlichkeiten interessiert.“ Weiterlesen »

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Was einen guten Vater ausmacht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Februar 2010

… versucht NetMoms das Portal für Mütter zu ergründen. Es entwirft das Porträt eines idealen Vaters:

‚Bereits in der Zeit vor der Geburt zeigt sich ob ein Vater ein guter Vater ist. Wünscht sich der Mann ein Kind? Setzt er sich in der Schwangerschaft mit der Kindesentwicklung und dem zukünftigen Familienleben auseinander? Besucht er mit der Mutter einen Geburtsvorbereitungskurs und möchte bei der Geburt dabei sein?’

Diese Bedingung erfüllen wohl die allermeisten Väter! Ohne ihren Wunsch nach einem Kind gäbe es wohl kaum eine Schwangerschaft (oder??) und bei der Geburt sind ebnefalls mehr als 90 % dabei. Wenn es dann auch noch flächendeckend Geburtsvorbereitungskurse für Männer gibt, dürfte diese Quote auch zu erreichen sein.

Ein guter Vater widmet sich täglich mindestens ein bis zwei Stunden seinen Kindern. Am Wochenende sind es täglich drei bis vier Stunden. In dieser Zeit kümmert sich der ideale Vater ausschließlich und intensiv um die Kinder.

Auch diese Zahlen sind schon Realität. In der von Rainer Volz und Peter Döge durchgeführten Auswertung der letzten Zeitverwendungsstudie kommen Väter von 0 bis 3-jährigen Kindern auf täglich knapp 4 Stunden Tätigkeit in Haushalt und mit den Kindern und bei den 3 bis 6-jährigen sind es auch noch gut 3 Stunden.

‚Der gute Vater spielt viel mit seinen Kindern, albert und tobt mit ihnen herum und ist zum Kuscheln da. Sport und Toben fördern die motorischen Fähigkeiten. Dabei motiviert der ideale Papa seine Kinder regelmäßig und unterstützt so ihre Entwicklung. Auch auf der geistigen Ebene fördert der gute Vater seine Kinder. Er erklärt ihnen die Welt oder erforscht gemeinsam mit den Kindern neue Wissensgebiete. Im Jugendalter werden gemeinsame Aktivitäten weniger, der Vater unterstützt seine Kinder in ihren Interessen und stärkt ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Jedoch beschränkt sich der ideale Vater nicht auf erfreuliche Aktivitäten wie Sport und Bildung. Er beteiligt sich auch an den Erziehungsaufgaben und sorgt für eine konsequente Umsetzung der festgesetzten Regeln.’

Im Sport gibt es viele Regelndie einzuhalten sind und die Bildung, das heißt zum Beispiel Hausaufgaben und Vokabeln lernen sind auch nicht immer ‚erfreulich sondern erfordern Disziplin und Konsequenz.

‚Mit einem guten Vater im Haus gibt es zudem keine traditionelle Arbeitsverteilung. Der ideale Vater wäscht, spült und säubert genauso viel wie seine Partnerin.’

Wenn die Partnerin im gleichen Umfang zum Erwerbseinkommen der Familie beiträgt ist dem voll zuzustimmen. Weiterlesen »

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Fortschritt Familienfreundlichkeit – Ergebnisse zweier Befragungen in Unternehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Februar 2010

Gemeinsam mit der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) stellte die hessenstiftung – familie hat zukunft die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensumfrage zur Familienfreundlichkeit vor.

Fazit der beiden Studien: 84 % der Unternehmen setzen sich mit Familienfreundlichkeit auseinander. Das Thema macht nach Angabe der Befragten in den vergangenen zwei Jahren Fortschritte (sagten 58 %). Die Geschäftsleitungen stehen voll und ganz hinter familienfreundlichen Maßnahmen (59 %). Doch der Personalbereich verschläft in vielen Fällen seine strategische Verantwortung, versteht sich kaum als Initiator.

Die Umsetzungsverantwortung für familienfreundlicher Maßnahmen wird bei den Führungskräften gesehen. Gleichwohl billigt der Personalbereich den Führungskräften kaum die Inanspruchnahme familienorientierter Instrumente zu. Eine betroffene Führungskraft wäre jedoch der beste Multiplikator für eine Kulturveränderung im Unternehmen.

Die wirkliche Veränderung für die Arbeitswelt liegt darin, dass die bisherige Abschottung gegen das Thema deshalb nicht mehr funktioniert, weil jetzt auch Männer und Väter ihre Rolle in der Familie entdecken und neue Lösungen fordern. 40 % der Personalmanager bestätigen, dass Männer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärker einfordern als vor zwei Jahren.

Die Befragungen wurden 2009 im Auftrag der Hessenstiftung und der VhU von der IGS Organisationsberatung GmbH, Köln unter 171 Personalern und 62 Führungskräften durchgeführt.

In der Februar Ausgabe der Zeitschrift Personalwirtschaft ist zu den beiden Befragungen der Artikel ‚Thema ohne HR-Lobby’ erschienen.

Die Ergebnisse der Onlinebefragung unter Personalern gibt es hier, die der Ergebnisse der schriftlichen Befragung unter Führungskräften stehen ebenfalls zum Download bereit

Quelle

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Familienkonzepte Jugendlicher in Deutschland

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Februar 2010

Prof. Dr. Heinz Reinders und Franziska Teichmann, vom Lehrstuhl Empirische Bildungsforschung der Universität Würzburg, haben im Auftrag der ‚hessenstiftung familie hat zukunft’ eine Expertise zur bisherigen Forschung in Deutschland über jugendliche Familienkonzepte erarbeitet.

Betrachtet wurden in der Metastudie dabei 30 Studien des Zeitraums 1998 bis 2009, die bei insgesamt über 43.000 befragten Kindern oder Jugendlichen durchgeführt wurden. Der Überblick macht dabei deutlich, dass bislang kaum systematische Befunde darüber vorliegen, welche Gestalt Familienkonzepte aufweisen und welche Entstehungsfaktoren hierbei zu berücksichtigen sind.

Einige Ergebnisse sind:

  • Es zeigt sich insgesamt ein Wandel von traditionellen zu modernen Familienvorstellungen bei Heranwachsenden.
  • Bindungserfahrungen und Erziehungsstile stellen wichtige Bedingungen der Entstehung von Familienkonzepten dar.
  • Insgesamt lassen sich Erkenntnisse nicht systematisch zu einem vollständigen und klaren Bild über Entstehung und Gestalt von Familienkonzepten verdichten.
  • Insbesondere die Wechselwirkung biographischer und aktueller Erfahrungen mit Familie zur Genese von Familienkonzepten ist gänzlich ungeklärt.
  • Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eine Scheidung der Eltern erlebt haben, zeigten sich negative Auswirkungen auf die Qualität der Paarbeziehungen, die Entscheidung für eine Partnerschaft (Ambivalenz) sowie ein früheres Eingehen einer (sexuellen) Beziehung und geringere Beziehungsinvestititionen.

Quelle

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