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‘Casa Papa’ – Münchner Väterboardinghaus wird von der Fernsehlotterie gefördert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. August 2020

Die Deutsche Fernsehlotterie macht am kommenden Sonntag in ihrer Gewinnzahlenbekanntgabe in der ARD auf das Väterboardinghaus „Casa Papa“ der Diakonie Hasenbergl e.V. aufmerksam. Personalkosten von Deutschlands erstem Angebot für Väterwohnen und Väterberatung konnten durch den Losverkauf der Soziallotterie mit 208.000 Euro gefördert werden.

Laut Angabe der Diakonie Hasenbergl zerbrechen in München jedes Jahr 3.000 bis 4.000 Ehen oder nicht-eheliche Beziehungen, in denen Kinder leben, ca. 2.500 Kinder sind jedes Jahr von einer Scheidung betroffen. In den meisten Fällen ziehen laut Angabe von „Casa Papa“ die Väter aus der gemeinsamen Wohnung. Einige hundert von ihnen haben jedes Jahr große Schwierigkeiten, auf dem angespannten Münchner Wohnungsmarkt eine für einen Kinderbesuch geeignete, bezahlbare Wohnung zu finden.

Zu der psychischen Krise der Trennung kommt somit für diese Väter oftmals auch eine finanzielle Notlage hinzu. An diese Männer wendet sich das Väterboardinghaus, das ein „Zuhause auf Zeit“ sein soll, mit der Möglichkeit, weiterhin Kontakt mit ihren Kindern zu haben.

„‘Casa Papa‘ ist eine Einrichtung, wo sich Väter hinwenden können, die nach der Trennung die gemeinsame Wohnung verlassen müssen. Bei uns finden sie zum einen Beratung und zum anderen die Möglichkeit, dass sie in eine Vätergemeinschaft einziehen können, wo sie erst einmal zur Ruhe kommen“, so Sozialpädagoge Markus Nau vom „Casa Papa“.

„Die Väter, die zu uns kommen, haben erstmal ein sehr hohes Stress-Level. Das merkt man auch daran, dass sie oft nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Wenn sie eine Zeitlang bei uns sind, dann strukturieren sie ihren Alltag wieder anders und finden für sich eine Perspektive, wie es weitergehen kann“, ergänzt Nau. Das Väterboardinghaus bietet Vätern, Müttern und Kindern aus dem gesamten Sozialraum München außerdem Unterstützung in Trennungssituationen, Krisenintervention, Beratungen in Bezug auf das Jugendamt und eine Weitervermittlung an andere Beratungsstellen an.

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Kinderbetreuung ist systemrelevant …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2020

Das ist in den vergangenen Wochen und Monaten mehr als deutlich geworden. Die Bedeutung beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Notwendigkeit Kinder während der Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern zu betreuen. Es geht vielmehr auch um die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und um Bildungsgerechtigkeit. Auf die katastrophalen Auswirkungen von Schulschließungen, im Juli waren in 160 Länder von Schulschließungen betroffen, hat letzte Woche auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres hingewiesen.

In Deutschland enden in den nächsten Wochen die Schulferien in den Bundesländern und es wird über erforderliche Schutzmaßnahmen diskutiert. Unstrittig ist, dass Schließungen von Schulen und Kitas auf jeden Fall vermieden werden sollen.

Im April und den folgenden Wochen haben geschlossene Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen dazu geführt, dass Väter und Mütter diese Aufgaben komplett übernehmen mussten und Kinder und Jugendliche einzig über Socialmedia und andere technische Medien Kontakt zu Gleichaltrigen aufnehmen konnten bzw. auf sich alleine gestellt waren. Dies hat nicht nur Eltern ge- und in großen Teilen überfordert, eine aktuelle Studie des UKE in Hamburg weist auf die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen hin. Demnach fühlen sich mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten habe sich fast verdoppelt.

Um Kindern einen Austausch mit Gleichaltrigen zu ermöglichen und Eltern im Homeoffice zumindest für eine oder anderthalb Stunden ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen, hat Sabine Wildemann ihrem Startup ‚Kids Circle‘ bereits Ende März ein virtuelles Kinderhaus mit unterschiedlichen, themenorientierten Zimmern und einem Wohnzimmer ‚gebaut‘. Dort werden in zwei Betreuungsformaten, interaktive Videokonferenzen mit abwechslungsreichen Inhalten, jeweils 4 Kinder ab 4 Jahren von einem Coach betreut. Die Betreuer sind pädagogisch vorgebildet und werden auf der Webseite persönlich vorgestellt.

Die Anlässe, die Angebote von Kids Circle zu nutzen, seit Ende Juli sind neben den Onlineangeboten auch Spiel- und Erlebnisangebote im Freien im Programm, gehen über Corona bedingte Schließungen hinaus: Es gibt Bedarf an erweiterten Betreuungszeiten über KiTa und Schule hinaus, In den Ferien und bei KiTa-Schließzeiten, als Unterstützung bei Tätigkeit im Home-Office und als Plan B bei kurzfristigem Ausfall von Betreuungspersonen.

Sabine Wildemann wird mit ihrem Angebot insbesondere bei der Zielgruppe der Eltern mit akademischem Hintergrund die sportlich und kulturell interessiert sind und ihren Kindern entsprechende Möglichkeiten einräumen möchten auf Interesse stoßen. Die Qualität der Angebote inklusive eines Hygienekonzepts hat seinen Preis, eine Onlinestunde kostet 14 bzw. 15 Euro, für die Kinderbetreuung Nebenan ist je nach Angebot 18 bzw. 21 Euro fällig. Da liegt es nahe, auch Arbeitgebende zu adressieren und sie an den Kosten des Angebots zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu beteiligen.

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Eine Vater und Sohn Reiselektüreempfehlung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Juli 2020

Eine Vater und Sohn Reiselektüreempfehlung

Als Tim die weiterführende Schule mit 17 ohne Abschluss verlassen musste, bricht für Andreas Seltmann eine Welt zusammen. Nach heftigem Hadern mit der Situation packte ihn eine folgenreiche Idee: Eine Vater-Sohn-Auszeit, in Neuseeland.

Vater und Sohn gemeinsam über 3700 km 30 Tage lang 24 Stunden am Tag. Zusammen stellen sie sich als Team den Herausforderungen des Unterwegsseins. Offen und neugierig lassen sie sich auf Begegnungen und überraschende Wendungen ein. Wie von selbst ergeben sich Gespräche über das Leben und den Tod, über Familiengeheimnisse, über die Liebe und Männerfreundschaften, über Väter und Söhne.

In berührend persönlichen Briefen an die Familie und an Freunde, fiktive und verstorbene Personen, reflektiert Andreas Erlebtes, Erkenntnisse und Gefühle und hinterfragt seine Verantwortung als Vater. Den ersten Brief schreibt er aus dem Flieger an seine Frau:

„Ich habe dir nie erzählt, dass der Augenblick, als unser Sohn zur Welt kam, mein Verhältnis zu meinem Vater komplett verändert hat. In dem Moment, als Tim auf die Welt gekommen war, habe ich von einer Sekunde auf die andere tief in mir gespürt, dass nun sein Leben ganz eng mit meinem Leben verwoben sein wird. Ich habe mit einem Mal meinen Vater in einem anderen Licht gesehen. Mir wurde klar, welche Verantwortung er angenommen hatte. Mit einer ungeheuren Klarheit spürte ich, dass von nun an nichts mehr so ist, wie es vorher war.“

https://www.neuseesohnland.de/

Neuseeland ist derzeit wegen Corona nicht erreichbar, dieses Buch ist für die Vater-Sohn Wanderung durch den Harz oder das Sauerland aber genauso gut geeignet. Für die ersten Schritte reicht ein verlängertes Wochenende.

Andreas Seltmann, NeuseeSOHNland, Wie aus 30 Tagen Auszeit unsere allerbeste Vater-Sohn-Zeit wurde, Verlag Sorriso GmbH, 26,90 €

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Vater werden – 280 Tage, die das Leben verändern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2020

Ein bisschen schwanger geht doch …

Vater werden ist nicht schwer …, dichtete einst Ernst Busch, aber heutzutage kommen die Kinder nicht einfach so. Werdende Väter, für die das Vaterwerden in erster Linie eine Kopfgeburt ist, machen sich jede Menge Gedanken und haben Fragen, auf die sie zunächst keine Antworten haben:

  • Ist JETZT der richtige Zeitpunkt für mich, Vater zu werden?
  • Wie sehr schränkt ein Kind mein Leben, meine Freiheit ein?
  • Wird mein Kind gesund sein und sich normal entwickeln?
  • Werden meine Partnerin und das Kind die Schwangerschaft und die Geburt gut überstehen?
  • Wie wird sich meine Partnerin als Mutter verhalten?

Vater werden – Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Sicherlich tauschst du dich mit deiner Partnerin über deine Gedanken zur Vaterschaft aus, aber da gibt es doch Dinge, über die man besser mit anderen Männern redet. Du kannst den Austausch mit Männern, die bereits Vater sind suchen oder wenn es passt, mit deinem Vater darüber sprechen, wie er deine Geburt damals empfunden hat.

Die Wartezeit nutzen – gute Geburtsvorbereitung für werdende Väter 

Und dann gibt es ja noch die Geburtsvorbereitungskurse, die in der Regel von Hebammen oder in Familienbildungsstätten angeboten werden. Sie bieten Informationen über Schwangerschaft und Geburt, die Gelegenheit Gebärpositionen und Möglichkeiten der Schmerzverarbeitung kennenzulernen und gemeinsam zu üben, bieten wertvolle Tipps zum Wochenbett, fürs Stillen und die erste Zeit mit dem Kind Zudem sind sie ein gutes Forum, um Kontakt mit anderen werdenden Eltern zu knüpfen und bieten im Idealfall Raum für „Väterthemen“.

Und diese „Väterthemen“ oder Fragen rund ums Vaterwerden kommen dann am besten zum Zuge, wenn werdende Väter unter sich sind und diese Phase auch von einem erfahrenen Mann und Vater betreut wird:

  • Welche Wünsche und Befürchtungen habe ich für die Geburt?
  • Will ich bei der Geburt dabei sein? Was will ich sehen, was nicht?
  • Was ist mir wichtig für die erste Zeit zuhause?
  • Wie wird das Kind unsere Paarbeziehung verändern?
  • Wie hat sich die Sexualität mit meiner Partnerin seit Beginn der Schwangerschaft verändert? Wie gehe ich damit um? Wie kann sie sich nach der Geburt entwickeln?
  • Was möchte ich als Vater meinem Kind mitgeben?
  • Werde ich die finanziellen Herausforderungen (alleine) stemmen können? Wie viel Elternzeit können/ wollen wir uns leisten?

Welche Erwartungen habt ihr als Paar ans Elternwerden?

Über den Geburtsvorbereitungskurs hinaus ist es wichtig, dass du dich gemeinsam mit deiner Partnerin auf das Vater- und Muttersein vorbereitest und ihr euch gemeinsam über Erwartungen, Vorstellungen und Lebenskonzepte austauscht. Setzt euch in einer ruhigen Stunde zusammen und schaut euch eure Kinderfotos an. Wie hast du deinen Vater damals erlebt? Woran erinnerst du dich gerne, woran weniger gern? Stelle dir vor, du bist der Vater auf dem Bild, wie möchtest du als Vater sein? Was wird sich dein Kind von dir wünschen? Tausche dich mit deiner Partnerin darüber aus, welche Gedanken und Vorstellungen euch bei dem Blick in die Fotoalben in den Kopf gekommen sind.

Von Anfang an dabei – Väter bei der Geburt im Kreißsaal

Der beste Start ins Familienleben ist ein gemeinsamer. Während vor 40 Jahren ein Mann bei der Geburt des Kindes nichts zu suchen hatte, sind heute sind mehr als 90% der werdenden Väter dabei und stehen bzw. sitzen ihrer Partnerin zur Seite. Dies hat für alle Beteiligten positive Wirkungen. Die Art, wie Väter vor, während und nach der Geburt einbezogen werden, ist der wichtigste Impuls für den Mann auf dem Weg zum Vaterwerden. Er verringert beim Vater das Risiko einer nachgeburtlichen Depression. Der Mutter hilft es psychologisch, denn sie hat weniger das Gefühl, alleine und dem Geschehen „ausgeliefert“ zu sein. Die Einbeziehung der Väter beeinflusst den Geburtsverlauf und trägt dazu bei, mögliche Komplikationen zu verringern.

Vater werden wie ist das eigentlich?

Lerne deine eigenen Grenzen kennen – Welche Sorgen hast du vor der Geburt?

  • Was an der Geburt macht dir Angst?
  • Was möchtest du sehen, was nicht?
  • Auch wenn du Angst hast, gehe mit zur Geburt und nehmen dir gegebenenfalls Auszeiten
  • Spreche mit deiner Partnerin über deine Befürchtungen

Ergebnisse der Väterforschung zeigen, dass Väter, die bei der Geburt dabei sind, mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Sie wickeln ihre Kinder häufiger, tragen sie mehr am Körper und sind  mehr mit ihnen an der frischen Luft unterwegs. Sie sind sicherer im Umgang mit dem Kind sind und haben mehr Spaß an der gemeinsamen Zeit. Davon profitiert auch die Partnerschaft!  Denn aus der Sicht der Mutter ist das väterliche Engagement ein entscheidender Faktor für die Partnerschaftsqualität. Und die wiederum – in einer Exceltabelle  stünde jetzt „Zirkelbezug“, ist für Männer der entscheidende Treiber für ihr Engagement in Familie.

Vater werden, Vater bleiben – Vaterschaftsanerkennung und was tun bei einer Trennung

An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass in Deutschland der Mann, der mit einer werdenden Mutter verheiratet ist, automatisch der Vater ist, auch wenn er es im biologischen Sinne gar nicht ist. Bei unverheirateten Paaren muss der leibliche Vater seine Vaterschaft anerkennen. Dies kann er vor oder nach der Geburt auf dem Standesamt, Jugendamt, Amtsgericht oder beim Notar beurkunden lassen. Anschließend kann er mit Zustimmung der Mutter beim zuständigen Jugendamt das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Wenn die Mutter dem nicht zustimmt, hat der Vater eine Klagemöglichkeit. 

Mit einer Klage ist auch die Beendigung einer Ehe verbunden. Mehr als 30 Prozent der Ehen, in großen Städten fast die Hälfte, werden geschieden. Im siebten Monat nach der Geburt des ersten Kindes gibt es einen sogenannten “Scheidungspeak”. Wenn du im Falle einer Trennung als Vater präsent bleiben möchtest, lebe und liebe scheidungskompatibel. Pflege von Anfang so viel Kontakt zu deinen Kindern, wie dir lieb ist. Der Scheidungsrichter schenkt dir keine Minute mit den Kindern, die du nicht vorher schon mit ihnen gelebt hast. Baue also vom ersten Tag an eine eigene Beziehung zu den Kindern auf und teile die ökonomische Verantwortung für die Familie partnerschaftlich mit deiner Frau.

Was es bedeutet Vater zu werden!

Wir werden eine Familie: 1 + 1 = 3 Eltern werden, Partner bleiben

Für das beginnende Leben zu Dritt stellen sich drei entscheidende Fragen, die am besten zu einem frühen Zeitpunkt, wenn ihr beide (noch) erwerbstätig arbeitet, gemeinsam beantwortet werden:

  • Wer macht was? Wer stellt die Finanzen sicher und wer die Arbeit in der Familie (Care-Arbeit)?
  • Wie teilen wir uns die Elternzeit auf, wer betreut wann die Kinder?
  • In welchem Umfang wird die erwerbstätige Arbeit von wem ausgeführt? Vollzeit, vollzeitnahe Arbeitszeiten oder geringfügige Tätigkeit?

Die Entscheidungen, die hier getroffen werden, beeinflussen die Lebens- und Partnerschaftsqualität der nächsten Jahre und stellen für dich als Vater die Weichen, in welchem Umfang du Zeit und unbezahlte Arbeit mit den Kindern verbringen kannst oder ob du die traditionelle Rolle als Familienernährer wahrnimmst.

Auch wenn es wahrscheinlich anders kommt, als ursprünglich geplant: es ist in jedem Fall leichter einen neuen Plan zu machen, wenn Erwartungen und Wünsche schon ausgesprochen sind. Zumal die erste Zeit nach der Geburt erschwerte Bedingungen mit sich bringt, die sich zum Beispiel in durchgemachten Nächten und zu wenig Zeit für die Partnerschaft ausdrücken.

Apropos Zeit, lasst euch von Freunden und Verwandten zur Geburt Zeit schenken, Zeit zu zweit in Form von Gutscheinen fürs Babysitting. Damit du und deine Partnerin diese und andere Zeiten ruhigen Gewissens genießen könnt, habe ich 5 Tipps für dich:

  1. gewöhnt euer Kind frühzeitig an weitere Bezugspersonen, die euch ab und zu vertreten
  2. nehmt Kontakt zu Eltern mit etwa gleichalten Kindern in der Nähe auf und passt abwechselnd auf eure Kinder auf 
  3. richtet euch einen festen Paarabend in der Woche ein, der von Hausarbeit frei bleibt
  4. nutzt hin und wieder einen Lieferservice und investiert die Zeit in eure Beziehung
  5. richtet euch einen Raum ein, der zur babysachenfreien Zone erklärt wird

Und wenn der Start ins Vatersein geklappt hat, bist du auch gut auf die weiteren Situationen vorbereitet, die dein Leben als Vater und Mann verändern.

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Der Klassiker der Papa-Handbücher in neuer Auflage

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juli 2020

Das Papahandbuch von Robert Richter und Eberhard Schäfer begleitet werdende und gewordene Väter seit 15 Jahren in den neuen Lebensabschnitt in einer Familie zu Dritt und der Erfahrungsschatz der beiden Autoren ist heute genauso wertvoll wie in der ersten Auflage

Sie ermutigen Väter von Anfang an dabei zu sein und sich gemeinsam mit ihrer Partnerin vorzubereiten. Dazu geben die Beiden den werdenden Vätern in zahlreichen Checklisten wertvolle Hinweise und bereiten sie auch darauf vor, dass es anders kommen kann als geplant.
Worauf es für Väter im Kreißsaal ankommt und warum sie wichtig sind, beschreibt der wohl erfahrenste Gynäkologe in Deutschland, Prof. Abou Dakn im Gespräch mit den Autoren: ‚Insbesondere die, ein ‚Ruhepol‘ für die Frau zu werden. Männer, die ihre Frau in ihrer Autonomie bestärken – das heißt, sie einfach nr positiv unterstützen -, helfen, das Geburtserlebnis zu verbessern und weniger Interventionen notwendig zu machen.‘

Die 18 Euro für das Handbuch sind in jedem Fall eine lohnende Investition für den Start ins Familienleben, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann

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Körperliches Spiel mit Vätern kann Kindern helfen, ihre Emotionen zu kontrollieren

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Juni 2020

Kinder, deren Väter schon sehr früh mit ihnen spielen, können ihr Verhalten und ihre Emotionen möglicherweise leichter kontrollieren, was sich mit zunehmendem Alter und Schulbeginn positiv auswirkt.

Eine von der pädagogischen Fakultät der Universität Cambridge und der LEGO Stiftung durchgeführte Studie untersuchte, wie Mütter und Väter mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren spielen und wie sich dies auf die Entwicklung der Kinder auswirkt.

Obwohl es viele Ähnlichkeiten gibt, wurde festgestellt, dass Väter eher zu körperlichem Spiel wie Kitzeln, Jagen und Huckepackfahrten neigen, von denen die Forscher behaupten, dass sie den Kindern offenbar helfen, zu lernen, ihre Gefühle zu kontrollieren. In der Zusammenfassung der Studie heißt es:

Eltern-Kind-Spiel-Interaktionen in den ersten Lebensjahren sind mit positiveren kognitiven und sozio-emotionalen Ergebnissen für Kinder verbunden. Die überwiegende Mehrheit der bisherigen Forschung hat sich auf Mutter-Kind-Spiel-Interaktionen konzentriert, aber die potentiell positive Rolle der frühen Einbindung der Väter in das Leben der Kinder wird zunehmend anerkannt, wobei in vielen Ländern ein höheres Niveau der Betreuung durch die Väter zu verzeichnen ist.

Um das Wesen und die potenziellen Auswirkungen des Vater-Kind-Spiels zu charakterisieren, haben wir eine systematische Durchsicht der bis 2018 in psychologischen und pädagogischen Datenbanken veröffentlichten Literatur vorgenommen. Dabei konzentrierten wir uns auf Studien, die sich mit der Häufigkeit und den Merkmalen des Spiels von Vätern mit Kindern (im Alter von 0-3 Jahren) und den möglichen Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern befassen.

Wir sichteten 436 Artikel, die 78 Arbeiten zu den interessierenden Fragen ergaben. Es gibt 3 Schlüsselergebnisse. Erstens verbringen Väter einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit mit ihren Kindern in spielerischen Interaktionen, oft in Form von körperlichen Spielen wie Raufereien und Stürzen. Zweitens sind die Ergebnisse zwar uneinheitlich, aber alles in allem deutet die Evidenz darauf hin, dass die Spielfrequenz der Väter vom Säuglings- bis zum Vorschulalter zunimmt, mit einem anschließenden Rückgang des Spiels, wenn die Kinder die frühe bis mittlere Kindheit erreichen. Drittens legen Studien, die den Zusammenhang zwischen dem Spiel der Väter und den Ergebnissen der Kinder untersuchen, nahe, dass das Spiel der Väter in den ersten Jahren positiv zu den sozialen, emotionalen und kognitiven Ergebnissen der Kinder beitragen kann. Dieses Potenzial für einen substanziellen Nutzen für Kinder ist ein klarer Imperativ für politische Entscheidungsträger und Praktiker, Väter wie auch Mütter bei der Entwicklung positiver und spielerischer Interaktionen mit ihren Kleinkindern zu erleichtern und zu unterstützen.

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Die Geburt eines Vaters

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Juni 2020

Es wird viel über Väter gesprochen – was aber, wenn sie selber zu Wort kommen? Der erste Schweizer Dokumentar-Film über Väter rund um die Geburt ist jetzt online. Nach den vier öffentlichen Filmpremieren mit anschließenden Live-Chats gibt es die fünf Episoden jetzt auf YouTube zu sehen.

Quelle

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Heute ist internationaler Vätertag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Juni 2020

… und in Österreich am vergangenen Sonntag

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Wie beschreiben Sie die Rolle des Vaters?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juni 2020

„Die Väter der Zukunft sitzen mit ihren Kindern am Fluss und sehen zu wie alles vergeht …“ Der Publizit Björn Vedder entwirft im Philosophischen Radio Bilder der ‚Väter der Zukunft‘. Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Vaterrolle unklar ist, und das hat Folgen. Der Vater – ist vor allem ein abwesender Vater. Braucht es neue Väter der Zukunft?

(C) Hella Mittrücker

Schon in den 1960er Jahren etablierte der Psychologe Alexander Mitscherlich den Begriff der „vaterlosen Gesellschaft“, in der es an vorbildhaften Vaterfiguren mangelt. Heute ist das Problem noch viel drängender und konkreter sichtbar: Leibliche Väter sind oftmals abwesende Väter; sei es, weil Beziehungen zerbrochen sind, sei es, weil sie über die Maßen im Arbeitsprozess gefordert sind. Hinzu kommt: Es existiert im Grunde keine Idee, was eine gute Vaterschaft in diesen Zeiten überhaupt ausmacht. Zeiten, in denen es auch darauf ankommt, dass so eine Idee mit Genderdiskursen und Geschlechtergerechtigkeit vereinbar ist. Geht das überhaupt?

Klarheit, sagt der Philosoph Björn Vedder, gab es in der Frage des Vaterbildes höchstens zu Zeiten des Patriarchats, das mit seinen Vorstellungen von Vaterschaft im Prinzip allerdings seit der Französischen Revolution abgeschafft sei. Trotzdem hallen und wirken noch viele Aspekte dieser Zeit nach, gerade in der Frage der Vaterschaft. Und zum Teil werden sie im Zuge aktueller Wertediskussionen von konservativen Bewahrern sogar wieder zunehmend reaktiviert. Björn Vedder setzt alldem seinen Vorschlag eines demokratischen Vaters entgegen, der nicht formelle Autorität ausübt aus Prinzip, sondern seinen Kindern unterstützend Rahmen und Räume bietet, damit sie selbst ihren Weg in ein gutes Leben finden können. Dazu brauche es: Reflexion, Mut, Demut, Verzicht, Nähe – und natürlich: Liebe.

Die Sendung können Sie hier nachhören.

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‚Väter klagen nicht, sie tun was‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Juni 2020

Erklärung des VEND-eV zum internationalen Vatertag

Bezahlte und unbezahlte Arbeit

Jede Krise wirkt wie ein Brennglas für bestehende Probleme. So ist es auch mit Corona: Es wird deutlich, dass wir von dem Wunsch der meisten Väter und Mütter, sich Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufzuteilen, noch weit entfernt sind. 2018 arbeiteten in den alten Bundesländern lediglich 18%, in den neuen 44% der Mütter mit Kindern unter sechs Jahren in Vollzeit, 58% bzw. 42% in Teilzeit und 24% bzw. 14% waren voll und ganz für ihre Kinder da. Demgegenüber arbeiteten in allen Bundesländern über 90% der Väter in Vollzeit.

Ergebnis ist eine Rollenzuschreibung der unbezahlten Haus- und Carearbeit auf die Mütter. Wir fordern die Bundesregierung daher auf, alle Regelungen, die diese Ungleichheit festschreiben, zu beseitigen und Vätern den Einstieg in die Carearbeit zu erleichtern. Eine 14tägige Freistellung mit Lohnersatz für Väter aus Anlass der Geburt ihres Kindes, die in der im letzten Jahr verabschiedeten EU-Vereinbarkeitsrichtlinie vorgesehen ist, ist unserer Auffassung nach ein wichtiger erster Schritt in diese Richtung.

Ferner erwarten wir von der Politik, dass Väter ein klar geregeltes individuelles Anrecht auf eine längere Phase von Elternzeit mit Elterngeld zuerkannt bekommen (mindestens vier Monate, besser sieben Monate) – und dabei müssen auch diejenigen Väter einbezogen werden, die nicht mit der Mutter des Kindes in einem Haushalt leben.

Vätern und Müttern im Rahmen einer Familienarbeitszeit zu ermöglichen, ihre Arbeitszeiten bis zum dritten Lebensjahr des Kindesgemeinsam auf 32 Stunden zu reduzieren und die Verdienstdifferenzen durch ein entsprechendes ‚Kurzarbeitergeld‘ auszugleichen, ist ebenfalls eine wichtige Weichenstellung.

Die Erfahrungen der letzten drei Monate zeigen deutlich, dass die Familien, wo sich Väter und Mütter schon vor Corona Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufgeteilt haben, diese Aufteilung auch im Krisenmodus bestehen bleibt und zusätzliche Belastungen gleichmäßiger verteilt werden.

Zuhause in Beziehung mit den Kindern

Aber auch wenn Frauen zuhause einen großen Teil der Care-Arbeiten übernehmen, Kinder betreuen und beschulen, engagierten sich Väter während des Lockdown und der Schließung der Schulen und Kindertagesstätten verstärkt in Familie und mit ihren Kindern. Väter, die in Kurzarbeit waren und sind und deren Frauen in den sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, im Einzelhandel, in der Pflege oder im Krankenhaus, übernehmen selbstverständlich Beschulung und Betreuung ihrer Kinder sowie die Aufgaben im Haushalt. Dass dies die vollzeitbeschäftigten Väter – sei es im Homeoffice oder an der Werkbank – nicht im gleichen Maße machen können, liegt auf der Hand. Doch auch diese Väter engagieren sich bis zur Belastungsgrenze und häufig darüber hinaus in und für ihre Familien.

Damit dies dauerhaft gelingen kann, brauchen die Väter neben väter- und familienfreundlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ebenso individuelle Unterstützung, Beratung und passende Bildungsangebote, vor allem aber Austauschmöglichkeiten mit anderen Vätern. Väterzentren, Familienbildung für Väter mit ihren Kindern ab der Geburt und Vater-Kind-Angebote, sollten zu den Standardangeboten gehören.

Vor allem aber gilt es, Väter in ihren unterschiedlichen Lebenslagen in den Blick zu nehmen und sichtbar zu machen:

  • den getrenntlebenden Vater, der sein Kind im Wechselmodell betreut und dazu jede zweite Woche täglich 16 Stunden arbeitet um in der anderen für seine Tochter da sein zu können
  • die Väter, die in beengten Wohnverhältnissen Homeoffice und -schooling am Küchentisch erledigen sollen
  • und auch die Väter, die sich an ihren Arbeitsplätzen Sorgen um ihre Gesundheit machen und sich nach 10 Stunden Erwerbsarbeit zuhause ihren Kindern widmen.

Konsequenzen für eine neue ‚Normalität‘

#Vaterschaftistmehr als die finanzielle Absicherung der Lebensgrundlagen der Familie. Väter haben eine eigene Bedeutung für die Entwicklung der Kinder und können von Anfang an eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Damit dies in Zukunft noch besser gelingt, müssen gesetzliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändert werden. Dazu gehören unserer Auffassung nach in jedem Fall:

  • ein gemeinsames Sorgerecht für beide Elternteile ab der Geburt
  • ein Eltern – Coaching, beginnend im Rahmen der Geburtsvorbereitung, in dem Aufgaben und Erwartungen wie auch Problemstellungen der Vater- bzw. Mutterschaft auch auf der Paarebene angesprochen und verhandelt sowie Eltern begleitet und unterstützt werden können
  • bei Trennung kein präferiertes Residenzmodell, sondern ein am Wohl des Kindes und dem Bedürfnis nach beiden Elternteilen orientiertes Betreuungs- und Lebensmodell
  • reale Gleichbehandlung vor Gericht einhergehend mit einer Qualifizierung von Familienrichter_Innen* zu einem veränderten Familienbild und -begriff, in dem eine gleichberechtigte Familiengestaltung zentral ist
  • die Berücksichtigung von Getrennt- und Alleinerziehendenhaushalten sowie die nachhaltige Unterstützung beider Formen bei allen Maßnahmen der Familienförderung
  • digitale und analoge Bildungs- und Beratungsangebote, die einen niedrigschwelligen Zugang für Väter ermöglichen, etwa durch die Kooperation von Familienbildungs­stätten mit Unternehmen.

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