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Männergesundheit rückt in den Vordergrund

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juli 2011

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat mit dem Aufbau eines Männergesundheitsportals begonnen. Diese Plattform soll neutrale, seriöse, fachlich geprüfte und qualitativ hochwertige Gesundheitsinformationen für Männer bieten. Dies sei, so die BZgA, vor dem Hintergrund der Kommerzialisierung des „Männergesundheitsmarktes“ und der Verbreitung von Informationen von teils mangelhafter Qualität und Vertrauenswürdigkeit gerade auch im Internet sehr wichtig.

Das im Oktober 2009 in der BZgA durchgeführte Fachforum zur Männergesundheit, habe die Bedarfslagen für ein Männergesundheitsportal aufgezeigt und zugleich einen möglichen Rahmen für ein solches Portal abgesteckt. Innerhalb der Veranstaltung wurde ein sehr differenzierter Blick auf männliche Identitäten, epidemiologische Grundlagen, gesundheitsbezogene Verhaltensweisen und Mediennutzung von Männern und Jungen geworfen. Außerdem wurden Beispiele guter Praxis bei der Mediengestaltung und Netzwerke im Bereich der Männergesundheit vorgestellt.

Die Dokumentation der Tagung ist jetzt in der BZgA-Fachheftreihe Gesundheitsförderung Konkret als Band 14 unter dem Titel ‚Gesundheit von Jungen und Männern’ erschienen. Mit diesem Fachheft zur Männergesundheit möchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Akzent zur geschlechtersensiblen und geschlechtsspezifischen Ausgestaltung von Prävention und Gesundheitsförderung setzen.

Außerdem liefert ein Newsletter qualitätsgesicherte Angebote und Antworten zum Thema Männergesundheit.

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Wickeln statt Schießen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juli 2011

Das muss man den Schweizern lassen, sie sind sehr pragmatisch und kommen so auf originelle Lösungen:

Windeln wechseln und Schoppen gehen statt marschieren und schießen: Schweizer Soldaten könnten im Wiederholungskurs bald zu ‚Babynatoren’ werden – zumindest, wenn es nach dem Willen der CVP geht. Sie fordert in einem Vorstoß, dass junge Väter in den ersten 12 Monaten nach der Geburt ihres Kindes einen WK zuhause verbringen dürfen. Die CVP sieht nur Vorteile: Kinderkriegen würde attraktiver, der dreiwöchige ‚Baby-WK’ wie der Sold über die Erwerbsersatzordnung abgerechnet und die Väter müssten im Job nicht länger fehlen. ‚Der Vaterschaftsurlaub würde so weder dem Staat noch der Wirtschaft wehtun’, sagt CVP-Kommunikationschefin Marianne Binder.

Markus Theunert, Präsident des Dachverbandes der Schweizer Männer- und Väterorgani­sationen männer.ch, begrüßt den Vorstoß: ‚Die Schweiz ist in Sachen ­Vaterschaftsurlaub noch immer ein Entwicklungsland.’ Die Idee sei aber weder ausreichend noch gerecht: ‚Fast jeder zweite Vater geht nicht ins Militär. Für all die muss man auch eine Lösung finden.’

FDP-Armeepolitiker Peter Malama lehnt den Baby-WK dagegen komplett ab. Er befürchtet, dass die Armee so zum Selbstbedienungsladen zur Befriedigung diverser Ansprüche werden würde. ‚Falls heute der Vaterschafts-WK kommt, nimmt der Soldat morgen sein Kind mit ins Militär.’

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Kind und Karriere geht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Juli 2011

Nach der Geburt von Tochter Ella macht SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles ganz neue Erfahrungen. Statt Lob für den Vater des Kidnes, der in Elternzeit ist, kommen Briefe, die ihr Karrieregeilheit vorwerfen. „Mutter sein und eine Führungsaufgabe wahrnehmen ist offenbar immer noch eine gesellschaftliche Kampfzone“, sagte die 41-Jährige der Zeitschrift ‚Brigitte’. Die Politikerin berichtet von „fiesen Briefen von wegen Egotrip, karrieregeil und so“ – und die kämen überwiegend von Männern.

Nahles ist sich sicher: „Kind und Karriere geht – auch wenn man manchmal hin- und hergerissen ist.“ Sie konzentriere sich jetzt stärker auf das Wesentliche. „Bei meiner Arbeit gucke ich jetzt genau: Macht das Sinn? Durch das Kind verschleudere ich nicht mehr so viel Kraft für Unnötiges, und davon profitieren alle.“

Sie brachte im Januar ihre Tochter Ella auf die Welt; zwei Monate später saß sie wieder am Schreibtisch im Berliner Willy-Brandt-Haus, ihr Mann ging in Elternzeit.

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Nicht nur Väter profitieren von der Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Juli 2011

Herbert Friedrich, Leiter der Flughafenwerbung in Stuttgart erzählt im Airport Blog, wie er und sein Arbeitgeber von seiner Elternzeit profitiert haben, aber auch von den Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen er im Laufe der Jahre konfrontiert wurde:

‚Elternzeit ist nur was für Frauen? Von wegen. Als vor neun Jahren unser erster Sohn Jannik geboren wurde, fiel meiner Frau und mir die Entscheidung gar nicht so leicht, wer zu Hause bleiben sollte. Der Zufall kam uns zu Hilfe, und meine Frau konnte von zu Hause aus arbeiten. Nun liegt der Gedanke nah, dass sich das Thema für mich damit erledigt hatte. Doch damit wollte ich mich nicht zufrieden geben. Ich wollte mein Kind nicht nur frühmorgens nach dem Aufwachen und spätabends kurz vorm Einschlafen sehen.

Also setzte ich mich doch weiter mit dem Thema Elternzeit auseinander und stellte fest, dass ich ohne Probleme mit Unterstützung meiner Vorgesetzten meine Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden reduzieren konnte. Als im Jahr darauf unser zweiter Sohn Patrick auf die Welt kam, war es gerade auch für meine Frau eine große Hilfe, dass ich schon um 14 Uhr Feierabend machen und sie nachmittags mit den beiden kleinen Kindern unterstützen konnte.

Auch wenn die Reduzierung der Stunden theoretisch problemlos möglich war, stellte sie mich und mein Team in der praktischen Umsetzung doch vor einige Herausforderungen. Alle Projekte und Termine mussten gut geplant, oft auch umorganisiert werden. Weil aber alle im Team wunderbar und flexibel mitgearbeitet haben, konnten wir auch diese speziellen Anforderungen ohne Probleme bewältigen. Im Umkehrschluss galt die Flexibilität natürlich auch für mich. Wenn abends mal ein Termin anstand, der sich nicht verschieben ließ, habe ich ihn natürlich wahrgenommen oder auch immer mal wieder von zu Hause aus zusätzlich gearbeitet. Weiterlesen »

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Väter und ihre Kinder im Mittelpunkt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Juli 2011

Ende Juni war es soweit. Die Sieger des Fotowettbewerbs „Väterbilder“ wurden gekürt. Stolze Papas präsentierten sich mit ihren Sprösslingen vor der Kamera. In Suhl beim Dianabrunnen können die Bilder bestaunt werden.

„Väterbilder- der Name ist Programm“ zeigt einmal ganz andere Seiten der starken Männer. „Väter sollen sich als das wahrnehmen, was sie sind“, denn „Väter geben wichtige nicht ersetzbare Beiträge der Erziehung“, sagte Oberbürgermeister Dr. Jens Triebel in der Eröffnungsrede. Der zweifache Vater erwähnte dabei die Beiträge zur Erziehung, die die Mutter zum Beispiel verboten hat.

Er warb für ein familienfreundliches Suhl und auch Dr. Gunnar Wolf vom Büro der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten sagte, dass das Leben mit Kindern mehr Spaß machen würde. Beide machten den Vätern und denen, die es werden wollen, Mut. Kinder geben schließlich ein Vielfaches zurück. Mütter würden hingegen auf diese Art und Weise einmal eine Auszeit bekommen, die sie nur für sich nutzen könnten, erklärten Beide weiter.

In der Kategorie „Serien“ erhielt Peter Zastrow den ersten Preis mit seinem Bild „am langen Arm“. Susi Schreiterer freute sich über den zweiten Platz mit dem Titel „Albert“ und den dritten Preis bekam Manuela Hahnebach für ihre Serie „Hände und Füße“.
Die Kategorie „Einzelbilder“ gewann Cerstin Roth mit ihrer „Erstbesteigung“. Mit „Das bisschen Haushalt“, dass den Vater mit Kind beim Aufwaschen zeigt, erzielte Cordelia Gothe den zweiten Platz. Und der dritte Preis ging an Ulrich Pfeufer mit seinem Bild „Hände“.

Die besonderen Momente zwischen Vater und Kind wurden auf den 16 Tafeln mit 98 Fotos und vier Fotoserien festgehalten. Die alltäglichen Begebenheiten, Freude und Freizeitvergnügen waren Themen auf den Bildern. Viele interessante Einblicke in das Leben der Familien mit jungem Nachwuchs ist noch bis zum 31. August zu bestaunen.

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Mein Kind gehört mir (nicht)

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juli 2011

Ein Feature von Matthias Baxmann über das elterliche Sorgerecht gab es heute Vormittag auf SWR 2. Im Ankündigungstext heißt es:

‚Wenn sich Eltern scheiden und sich über das Sorgerecht streiten, wird gezerrt und gezogen, geblockt und gemauert nach dem Motto: Mein Kind gehört mir. Es geht um das Umgangsrecht, den Alltagsentscheid und das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Matthias Baxmann lässt einen Vater und eine Mutter zu Wort kommen, die sich beide bemühen, den Kontakt zum Kind zu pflegen. Sie stehen exemplarisch für einen zermürbenden Kampf um das Kind.’

Das Manuskript der Sendung gibt es als pdf und die Sendung im mp3 Format zum nachhören.

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Gesundheit der Kinder hat sich verschlechtert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2011

Depression, Übergewicht, Rückenschmerzen: Immer mehr Jungen und Mädchen brauchen bei diesen Diagnosen ärztliche Hilfe. Nach einer aktuellen DAK-Studie hat sich der Gesundheitszustand der Kinder in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert.

In der DAK-Untersuchung erklären mehr als die Hälfte der Mediziner, dass sich der Gesundheitszustand der Kinder seit dem Jahr 2000 eher (51 %) bzw. deutlich (4 %) verschlechtert hat. Mit 97 % stellen fast alle befragten Kinderärzte fest, dass vor allem psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten zugenommen haben. 55 % erkennen sogar einen „starken“ Anstieg. Nach Ansicht der meisten Mediziner sind vor allem Grundschüler zwischen sechs und acht Jahren betroffen In dieser Altersgruppe treten auch viele Gesundheitsprobleme durch Übergewicht auf. 95 % der Kinderärzte stellen hier eine Zunahme fest. Auch motorische Defizite sowie Sprach- und Hörprobleme haben zugenommen. Die Diagnosen treten am häufigsten bei den 3- bis 5-Jährigen auf.

„Die Einschätzung der Kinderärzte ist alarmierend“, sagt DAK-Expertin Dr. Christina Sewekow. „Wenn sich der Gesundheitszustand der Kinder in den vergangenen zehn Jahren spürbar verschlechtert hat und die Erkrankungen bei einzelnen Diagnosen stark ansteigen, dann muss zum Beispiel das bestehende Konzept der Früherkennung dringend überprüft und notfalls überarbeitet werden.“ Es gehe aber nicht darum, die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen auszuweiten. Vielmehr müssten bei den Untersuchungen einzelne Aspekte wie psychische Probleme oder Übergewicht stärker in den Fokus gerückt werden. „Wichtig ist auch, Eltern und Schule mehr einzubinden“, Weiterlesen »

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Mutige Väter sind am glücklichsten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Juli 2011

Väter, die sich nach der Geburt des Kindes durch längerfristige Änderungen im Beruf mehr Zeit für die Familie nehmen, sind mit ihrem Leben und der Arbeit am meisten zufrieden. Das zeigen Experten vom Institut für Familienforschung an der Universität Wien (ÖIF) im Sammelband „Papa geht arbeiten„. „Sowohl Männer als auch Frauen wünschen, dass sich der Vater nach der Geburt des Kindes bei Kinderbetreuung und Hausarbeit einbringt. Interviews mit Vätern von Kindern unter drei Jahren zeigen, dass diese Forderung meist noch nicht der beruflichen Realität entspricht“, so Studienleiter Olaf Kapella.

Die Forscher unterscheiden drei Vätertypen. Der „Klassiker“, dem 36 % der befragten Männer entsprechen, hat meist bereits Kinder und reagiert oft eher distanziert auf eine weitere Schwangerschaft. Er bringt sich jedoch öfters in die Betreuung der Kinder ein als Vertreter der „Zögerlichen“, die mit 43 % die größte Gruppe bilden. Letztere verändern nur kurzfristig rund um die Geburt ihr Berufsleben, haben jedoch den größten Leidensdruck. Belastend ist vor allem die Frage der Vereinbarkeit sowie die Verantwortung hinsichtlich Finanzen und Erziehung.

Nur jeder fünfte Vater stellt sein Erwerbsverhalten anlässlich des jüngsten Kindes längerfristig um. Da dies noch unüblich ist, gelten sie für die Forscher als „Mutige“. „In der Praxis sind diese Veränderungen weniger Überstunden, weniger Arbeit am Wochenende oder weniger Dienstreisen, um früher nach Hause zu kommen“, berichtet Kapella. Die Umstellung findet somit im kleinen Rahmen statt – während eine mehrmonatige Auszeit im Rahmen der Väterkarenz erst sieben Prozent der befragten Väter gewählt haben.

Überrascht wurden die Forscher, als sich die „Mutigen“ in der Auswertung als zufriedenste Gruppe erwiesen. „Der Schritt zur Veränderung aufgrund der Bevorzugung der Familie ist zwar oft ein Wagnis, doch die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und sogar mit dem Beruf ist in dieser Gruppe die höchste. Scheinbar lösen die Mutigen das Problem der Vereinbarkeit am erfolgreichsten.“

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Workshops für Väter bei der Bochumer Stadtverwaltung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2011

„Wie lebe ich meine Vaterrolle? Was ist mir am Vatersein wichtig?“ – Die Stadtverwaltung Bochum gibt ihren Mitarbeitern Gelegenheit sich darüber auszutauschen und bietet regelmäßig Väterworkshops an. Jeweils zwei Vier-Stunden-Termine, die zwei bis drei Monate auseinander liegen, gehören zusammen.

Die Väter – viele von ihnen mit kleinen Kindern – beschreiben, wie sich das Leben durch den Nachwuchs geändert hat: „Jetzt dreht sich alles um das Kind.“ Die meisten sind ganz zufrieden damit. Einige finden es in dieser Situation schwer, zur Arbeit zu gehen. …

Wo die Väter abstrichen machen würden, um mehr Zeit mit der Familie zu haben, ist eines der wichtigen Diskussionsthemen im Workshop. „Ich habe mir da nie wirklich Gedanken drüber gemacht“, gibt ein Vater zu. Wenn es um Dienste am Abend oder Wochenende geht, die in der Verwaltung der Feuerwehr, bei der er arbeitet, häufiger anfallen, sagte er bislang selten „nein“. „Das mache ich jetzt anders“, sagt er. Die Erfahrungsberichte der Väter mit älteren Kindern im Workshop hätten ihm deutlich gemacht, dass er die verlorene Zeit mit der kleinen Tochter nicht einfach irgendwann nachholen könne.

Andreas Haase, der die Workshops leitet, beobachtet, dass Männer und Frauen, die Aufgaben, die sie als Eltern haben, nur in den seltensten Fällen miteinander besprechen und aufteilen. „Da wirkt ein starker Automatismus. Aufgaben werden geschlechtstypisch verteilt. Die Wenigsten stellen das in Frage“, berichtet er. Dass die Frau die ersten Jahre Zuhause verbringe, sei für die meisten „ganz klar“. Viele Workshop-Teilnehmer sprächen der Partnerin dabei die Oberhoheit über häusliche Belange zu. „Zuhause gilt das mütterliche System, das die Väter oft nicht anzukratzen wagen. Sie ordnen sich unter.“

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In Österreich wollen immer weniger Männer Väter werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2011

Im Gespräch mit derStandard.at analysiert der Familienforscher Wolfgang Mazal die Gründe für diese Entwicklung. Seiner Ansicht nach signalisieren viele Unternehmer nur in Sonntagsreden Familienfreundlichkeit. An der konkreten Umsetzung hapere es jedoch. Zudem lehnten immer mehr junge Männer dem Spagat zwischen Familienernährer und aktiver Vaterschaft ab.

‚… derStandard.at: Auch Männer tragen zur geringen Geburtenrate bei. Neben dem Geburtenstreik spricht man von der Zeugungsverweigerung. Was ist das Problem der Männer?

Mazal: Dazu gibt es unterschiedliche Theorien und das Thema ist noch nicht sehr gut beforscht. Zum Teil führen das Forscherkollegen darauf zurück, dass jetzt Männer in die Familienphase treten, die selbst in Kleinstfamilien aufgewachsen sind, dementsprechend gestalten sie ihre eigene Familiengründung. Allerdings ist dieser Effekt in anderen Ländern, wo Männer ebenfalls aus Kleinstfamilien kommen nicht beobachtbar. Das ist ein statistisches Sonderphänomen in Österreich. In Österreich nimmt der Kinderwunsch der Männer signifikant ab, während das in anderen Ländern nicht der Fall ist.

derStandard.at: Warum wollen immer weniger Männer in Österreich Kinder bekommen?

Mazal: Das ist auf viele Faktoren zurückzuführen. Das mag zusammenhängen mit dem als stark männerfeindlich empfunden Scheidungsfolgenrecht. Viele Männer mögen sich denken, wenn es zu einer Scheidung kommt, sehen sie ihr Kind nicht mehr und dürfen nur mehr dafür bezahlen. Valide erforscht ist die Ursache noch nicht. Wir haben zu wenig Geld für komplexe Männerforschung in Österreich.

derStandard.at: Sie haben bei einer Podiumsdiskussion gesagt, von Männer wird einerseits erwartet, dass sie die Familie ernähren und andererseits auch ein aktives Familienleben führen. Sind sie damit überfordert?

Mazal: Die Erwartungshaltung an die Männer ist nach wie vor sehr traditionell und ist gleichzeitig angereichert mit der Erwartung, er muss sich auch um die Familie mehr kümmern. Das ist ein Spagat, den junge Männer mit Sicherheit auch ablehnen.

derStandard.at: Und was wollen die Männer eigentlich? Wollen sie arbeiten oder sich mehr um die Kinder kümmern?

Mazal: Junge Männer wollen die Erwerbsarbeit nicht aufgeben, möchten sich aber auch stark an die Familie orientieren. …’

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