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Was Väter im Kreißsaal befürchten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juli 2011

Als werdender Vater der Geburt beizuwohnen, ist heute die Regel. Nicht selten schlägt ihnen Unverständnis entgegen, wenn sie bei der Geburt nicht dabei sein möchten. Wie die Männer das intensive Erlebnis verkraften, wird allerdings nur selten gefragt. Kai Bühling hat dies nun in einer Studie nachgeholt und stellte die Ergebnisse der Befragung von 86 Vätern deren Partnerinnen in der Berliner Charité entbunden haben, jetzt in einem Beitrag in der Fachzeitschrift „Geburtshilfe und Frauenheilkunde“ vor.

Seit dem die ersten Väter im Kreißsaal ihre Partnerinnen begleiten, hält sich das Gerücht, dass der Anblick der Geburt das Sexualleben nachhaltig stören kann. Doch die Berliner Studie konnte keine entsprechende Bestätigung dafür finden. „Die meisten Väter berichten über positive Erlebnisse während der Geburt und erwarten keine negativen Auswirkungen auf ihre Sexualität“, sagt Bühling. Allerdings, so merkt der Wissenschaftler selbst an, sind nur die Erwartungen der Väter kurz nach der Geburt abgefragt worden. Eine erneute Befragung in einigen Monaten wäre für eine fundierte Aussage ebenso erforderlich, wie die Sichtweise der Frauen einzuholen.

Trotz der überwiegend positiven Eindrücke der befragten Männer zum Geburtserlebnis, waren dennoch 80 % der Männer in der Lage, einen ‚schlimmsten Moment’ anzugeben. Dazu gehört unter anderem, wenn ihre Frau zu schreien oder zu weinen angefangen hatte, oder als Komplikationen aufgetreten waren. Zudem haben 29 % der Befragten im Vorfeld Versagensängste angegeben. 10 % hatten Angst davor, in Ohnmacht zu fallen und 15 % befürchteten sogar zu stören. Tatsächlich bestätigten sich jedoch nur die wenigsten Befürchtungen.

Als schönsten Moment haben die Väter dagegen meist den Augenblick empfunden, nach dem ihr Kind geboren worden war beziehungsweise als es zu schreien begonnen hatte. Außerdem hatten 94 % der Väter nach der Geburt das Gefühl, bei der Entbindung hilfreich gewesen zu sein. Weiterlesen »

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Was passiert eigentlich mit meinem Leben, wenn ich Vater geworden bin?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Juli 2011

Diese und andere Fragen stellen sich wohl alle werdenden Väter. Ein gutes  Angebot von Geburtsvorbereitungskursen für Väter und der Austausch mit erfahrenen Vätern würde Antworten auf die meisten Fragen liefern.

Da es diese Angebote und Möglichkeiten aber kaum gibt, hat Andreas Lorenz in seinem Blog Papa-Online 15 Dinge über das Vatersein zusammengeschrieben, die er so vorher nicht wusste:

  1. Der Staat holt sich einen guten Teil des Elterngeldes zurück. … Die große Überraschung kommt bei der ersten Steuererklärung. …
  2. Deine Lebensplanung war umsonst. Die Prioritäten verändern sich mit Kindern vollständig. Was früher wichtig war, ist heute Nebensache. …
  3. Du kannst tolle Wochenenden haben, ohne richtig einen draufzumachen. …
  4. Auch Eltern gehen auf Parties. Mit der richtigen Vorbereitung müssen wir keine Feier auslassen. …
  5. Du solltest nur Spielzeug kaufen, mit dem Du auch gerne spielst. Wenn es mir keinen Spaß macht damit zu spielen, haben auch meine Kinder wenig davon. …
  6. Eltern haben Sex. Ja, tatsächlich – Euer Sexleben geht auch nach der Geburt weiter. Zwar nicht unmittelbar danach, aber es geht weiter. …
  7. Auch Videospiele sind eine tolle Beschäftigung. Die Kleinen unternehmen etwas mit Papa, lernen den dosierten Umgang mit anderen Medien und genießen die Zeit.
  8. Du wirst es lieben mit Puppen zu spielen. Ja, in der Tat. Mit Puppen zu spielen macht wirklich Spaß. Sie imitieren Mama & Papa und spielen Eure Familie nach. …
  9. Du gehst nachmittags ins Kino und findest es toll Nachmittagsvorstellungen im Kino sind super. Keine langen Schlangen, kein 2 m großer Hüne, der sich genau vor Deine Nase setzt und Dir die Sicht nimmt. …
  10. Du wirst Deine Freunde vernachlässigen und es stört Dich nicht. Der Job, die Familie, die Hobbies. Alles beansprucht seine Zeit und da Dein Tag auch als Vater nur 24 Stunden lang ist, wird etwas drunter leiden müssen. …

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Europäischer Väter Kongress in Brüssel

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Juli 2011

Am 28 Juni wurde bei dem von den Grünen/EFA organisierten Europäischen Väter Kongress in Brüssel die Gründung der Plattform europäischer Väter begrüßt. Aus Deutschland nahmen zwei Vertreter des Väteraufbruchs für Kinder und Matthias Lindner von verdi an dem Kongress teil.

Die Veranstaltung war als Initiative zur Unterstützung der europäischen Rechtsvorschriften zum Vaterschaftsurlaub gedacht.

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Kuckuckskind Vater wurde zwei Jahre lang getäuscht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Juli 2011

Marcus Spicker war Vater eines Kuckuckskindes. Er mag dieses Wort eigentlich nicht. Denn was so lieb und harmlos und auch ein bisschen witzig klingt, hat sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Über zwei Jahre hat er ein Kind großgezogen, das nicht seines war. Jetzt hat er keinen Kontakt mehr zu dem Jungen, der keine 20 Kilometer entfernt lebt. Doch die Gefühle für sein verlorenes Kind kann Marcus Spicker nicht so einfach abstellen.

Seine Geschichte prägt ihn bis heute: Im Frühjahr 2003 erzählt ihm seine langjährige Freundin, dass sie ein Kind erwartet. Die beiden heiraten, ziehen in eine Doppelhaushälfte, eine Familie wie aus dem Bilderbuch: Ein Jahr bleibt Marcus Spicker mit dem Kind zu Hause.

Als er bemerkt, dass seine Frau ihn betrügt, bricht die heile Welt zum ersten Mal zusammen. Die beiden trennen sich, die Mutter zieht mit dem Buben aus. „Das leere Kinderzimmer war kaum auszuhalten“, sagt Marcus Spicker heute.

Immer häufiger kommt es zu Problemen. Marcus Spicker darf den Buben nur für eine Übernachtung am Wochenende zu sich holen, sonst nie. „Irgendwann ist es mir komisch vorgekommen.“ Als ein Bekannter zu ihm sagt: „Du kannst dir ja nicht mal sicher sein, ob der Bub von dir ist“, winkt Marcus Spicker noch ab. Zweifel bleiben. Er bestellt ein Testset. Mit dem Wattestäbchen nimmt er Proben aus seinem Mundraum und dem des Buben. Da ist er sich noch zu 99,9 % sicher, der Vater zu sein.

Als das Testergebnis an einem Freitag kommt, ist der Kleine wieder bei ihm. Das Kind bekommt nichts davon mit, wie Marcus Spicker die E-Mail liest, wie ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wird, wie der Rest der heilen Welt zusammenbricht und Platz macht für Enttäuschung, Wut, Trauer.

Marcus Spicker heult, trinkt ein Bier, sitzt da und schaut ins Leere. „Wem soll ich es sagen?“, denkt er sich. Und: „Was kann ich nur tun, um den Kleinen nicht zu verlieren?“ Spicker öffnet sich seiner neuen Freundin. „Allein hätte ich’s nicht durchgestanden.“ Er konfrontiert seine Ex-Frau mit dem Testergebnis, doch sie weigert sich, den richtigen Vater des Buben zu benennen.

Marcus Spicker versucht, mit ihr Absprachen einzugehen, will weiterhin offiziell der Vater bleiben. Weiterlesen »

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Väter & Söhne – Lieb‘ mich, wie ich bin!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Juli 2011

Eine der leidenschaftlichsten, von tragischen Missverständnissen aufgeladenen Liebesgeschichten der Menschheit ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Oft handelt es sich um eine enttäuschte Liebe. Dabei sind hohe Erwartungen an sie geknüpft: Väter wollen stolz sein auf ihre Söhne. Söhne suchen ein Vorbild, Verständnis und Orientierung.

„Lieb’ mich, wie ich bin!“ – Und was wird aus dieser Forderung? Väter sind kalt, können ihre Gefühle nicht zeigen. Sie glauben, dass die Söhne Versager sind und fühlen sich von ihnen verlassen. Die Söhne wiederum bekämpfen den übermächtigen Vater, rebellieren mit allen Mitteln und wollen auf keinen Fall so werden wie er. Sie fühlen sich verletzt und missverstanden. Im Extremfall gehören Vater und Sohn gegensätzlichen politischen Strömungen an. Oder sie begehren dieselbe Frau …

Die literarisch-theatrale Collage lotet ein spannungsreiches Liebesverhältnis von der Bibel über Turgenjew bis heute aus. Voller Wut revoltierte die Nachkriegsgeneration gegen die in den Nationalsozialismus verstrickten Väter. Doch eben denselben vorgeblich antiautoritären Alt-68-Vätern präsentieren die pragmatischen Söhne von heute die Abrechnung.

Premiere ist am 5. November 2011, im Studio des Rheinischen Landestheaters in Neuss.

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Knallhartes Väter – Casting

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Juli 2011

Der von Wilhelm Busch ersonnene Vers „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“, hat sich zu einer Volksweisheit gemausert. Ob sie für den Menschen wirklich zutrifft, sei dahingestellt. Im Tierreich jedenfalls ist eher das Gegenteil richtig. Wer hier Vater werden möchte, der hat einen knallharten Ausleseprozess vor sich, denn im Reich der Tiere herrscht bekanntlich Damenwahl.

Die Ursache dafür liegt in den immensen Investitionen, die alle Tierfrauen für ihren Nachwuchs zu leisten haben. Eier, Schwangerschaft, Stillen und allerlei Brutpflegeaktivitäten erfordern im Vergleich zur schlichten Spermienproduktion einen hohen Einsatz an Rohstoffen, Energie und Lebenszeit. Da leuchtet es ein, dass ein möglicher Partner genau unter die Lupe genommen wird. …

Natürlich gibt es auch das treusorgende Elternpaar und sogar den alleinerziehenden Vater. Zur letzteren Spezies gehört der Stichling. Der nur wenige Zentimeter lange Fischmann hat ein hartes Auswahlverfahren zu überstehen. Er muss ein ordentliches Revier vorweisen, das unter Einsatz aller Kräfte erbittert gegen Artgenossen verteidigt wird. Ein funktionierender Stoffwechsel verhilft ihm zu einem auffälligen Hochzeitskleid. Strahlend blaue Augen und leuchtend roter Bauch sind ein Muss in Stichlingskreisen. Daneben wird auf dem Gewässergrund ein Nest aus Algenfäden erwartet. Weitere Voraussetzung ist die Beherrschung eines hochkomplexen Balzrituals mit dem legendären Zickzacktanz. Zeit- und energieraubende Vorleistungen, bei denen man noch der Gefahr ausgesetzt ist, von einem im Stress übersehenen Fressfeind erledigt zu werden.

Passt alles, folgt das laichbereite Stichlingsweibchen dem Hochzeiter willig zum Nest. Allerdings laicht es nur ab, wenn der Stichlingsbräutigam seinen berüchtigten Schnauzentriller ansetzt. Zur Sicherung der Vaterschaft erfolgt unmittelbar nach der Eiablage die Besamung. Während sich diesmal die Mutter auf und davon macht, kümmert sich der Vater um das Gelege. Schafft er es, lockt er noch ein paar andere Fischbräute in sein Nest und optimiert so seinen Fortpflanzungserfolg. Als alleinerziehender Vater betreut er nun seinen Nachwuchs und versorgt die Eier durch Wedeln mit den Brustflossen ausreichend mit sauerstoffreichem Wasser. Sogar nach dem Schlüpfen werden die Jungen noch ein paar Tage im Nest betreut. Einzelne Ausreißer befördert der fürsorgliche Fischpapa mit dem Maul wieder ins Nest.

Seepferdmännchen setzen bei den väterlichen Investitionen noch eins drauf. Weiterlesen »

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Krefelder OB fordert Väter auf mehr als 2 Monate Elternzeit zu nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Juli 2011

Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede fordert in einem Brief alle Angestellten der Stadtverwaltung auf, die Arbeitszeit zu reduzieren. Durch Einsparungen bei den Gehältern sollen bis 2014 rund 27 Millionen Euro einspart werden. Der städtische Haushalt weist für 2010 ein Minus von 73 Millionen Euro auf. Mehrere Modelle schlägt Kathstede seinem Personal vor.

  • 86-Prozent-Regelung: Mitarbeiter können ihre Jahresarbeitszeit um 14 % reduzieren und zu allen Ferienzeiten Urlaub nehmen.
  • 4-Tage-Woche: Ein Tag frei pro Woche, die Jahresarbeitszeit wird um 20 % reduziert.
  • Elternzeit Kathstede appelliert an die Väter, in Elternzeit oder Pflegezeit zu gehen, auch mehr als zwei Monate.

Er empfiehlt dem männlichen Personal, „eine längere Form der Auszeit in Form der Elternzeit zu nehmen und somit Ihren Partnerinnen die Möglichkeit zur beruflichen Betätigung zu geben“.

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In vielen Unternehmen gibt es großen Nachholbedarf

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juli 2011

‚Omazeiten’ So werden in der Firma Hilber – Beschläge die Stunden genannt, in denen das Enkerl in das Büro kommen darf, damit die in der Firma beschäftigte Oma auf den Nachwuchs aufpassen kann. Die Arbeiter dürfen schon mal weg, um mit Tochter oder Sohn im Kindergarten zu frühstücken. Auch wenn ein Kind während der Schulzeit krank werde, „können die Mitarbeiter binnen zehn Minuten weg“, sagt die Chefin, Michaela Hilber. „Es gibt fast für jeden Mitarbeiter ein eigenes Arbeitszeitmodell. Es ist das Wichtigste, dass man auf seine Leute schaut, jeden Tag.“

Das Engagement der Firma wurde vom Staat honoriert. Das Wirtschaftsministerium hat die Firma Hilber im Vorjahr mit dem Staatspreis für das familienfreundlichste Unternehmen in Österreich ausgezeichnet. Zwei Jahre zuvor war Hilber beim Family Business Award Landessieger in der Kategorie Kleinbetriebe.

Mitarbeiter in vielen anderen Unternehmen können von solchen Privilegien nur träumen. Bei den Arbeitszeiten habe sich in den vergangenen Jahren etwas bewegt, trotzdem gebe es noch viel zu verbessern, sagt Stephanie Posch, die Frauenbeauftragte der Arbeiterkammer.

Oft fehle es in den Führungsetagen an Verständnis für Pflegefreistellungen. „Auch bei der Väterkarenz sind viele Betriebe nicht sehr kulant. Wir haben öfter in der Beratung Väter, die gern in Karenz gehen würden, was aber in der Firma nicht geduldet wird. Auch Führungspositionen in Teilzeit werden kaum ermöglicht.“ Und bei Weiterbildungsangeboten seien Teilzeitbeschäftigte ebenfalls oft benachteiligt, sagt Posch. „Da gibt es sicher noch großen Aufholbedarf.“

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Wie wird der Mann ein Mann?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juli 2011

‚Wann ist der Mann ein Mann?’ Nach dem Sinn des Männerlebens zu fragen ist alles andere als neu – wohl aber die Antworten des Psychologen und Autors Robert Betz. Statt Verunsicherung und Selbstzweifeln gibt er dem modernen Mann sein Selbstwertgefühl und die Freiheit zum wahren Mann-Sein wieder. Sein Buch ‚So wird der Mann ein Mann!’ ist lebensnotwendig für jeden Mann. Aber auch jede Frau, die es liest, wird ihren Mann und alle Männer mit anderen Augen zu sehen beginnen.

Leserinnen und Leser können durch dieses Buch erkennen, wie Männer aus ihren ‚alten Schuhen‘ aussteigen, ihre Begeisterung am Mann-Sein zurückgewinnen, begreifen, warum Frauen so viel an ihnen auszusetzen haben, ihr Herz öffnen und ihre Gefühle annehmen, ihre Schwächen akzeptieren und dadurch zur Stärke gelangen, mihren bisherigen Lebensweg wertschätzen, ihre Manneskraft im Bett neu entdecken und entfalten und sich selbst und die Frauen mit anderen Augen sehen.

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Krankenstand bei Zeitarbeit 30 Prozent höher als bei Festanstellung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Juli 2011

Ihre Branche hat nach wie vor keinen guten Ruf, doch sie sind gefragter denn je: Zeitarbeiter. Mitte 2010 waren bundesweit rund 806.000 Arbeitsuchende an Betriebe entliehen. Die Unternehmen nutzen die Zeitarbeit, um bei Auftragsspitzen oder projektbezogen einstellen und entlassen zu können, für die befristeten Arbeitnehmer ist es meist nur eine Notlösung aus der Arbeitslosigkeit: Obwohl für sie seit Mai 2011 gesetzliche Mindestlöhne gelten (7,79 Euro pro Stunde im Westen, 6,65 Euro im Osten), gehen Arbeitsplatzunsicherheit, mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten, die Wechsel der Einsatzorte und -bereiche sowie die Entlohnung auf die Nerven und auf die Knochen. Mit Folgen: Zeitarbeit macht krank, bestätigen neue Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK).

Zeitarbeiter sind generell mehr arbeitsunfähig als Beschäftigte in anderen Branchen. 2010 war jeder Leiharbeiter in Deutschland durchschnittlich 15 Tage krankgeschrieben, bei konventionellen Arbeitnehmern waren es gut 3,5 Tage weniger. Hauptsächlich deshalb, weil Zeitarbeiter oftmals in körperlich belastenden Tätigkeiten beschäftigt sind, die erfahrungsgemäß mit erhöhten Fehlzeiten einhergehen. Etwa ein Drittel der Differenz hat seine Ursache aber in der Zeitarbeit selbst.

Finanzielle Unsicherheit, keine Zukunftsplanung – viele Leiharbeiter leiden unter Existenzangst. Nur 7 % der vorher arbeitslosen Leiharbeiter schaffen den Sprung in einen festen Job. Dass die Aussichten am Nervenkostüm zerren, spiegelt sich in den Krankheitsdaten wider. Psychische Störungen gehören zu den Hauptursachen für Fehlzeiten. 2010 meldete sich jeder Zeitarbeiter im Durchschnitt knapp zwei Tage psychisch bedingt arbeitsunfähig. Binnen zwei Jahren sind die Fehlzeiten unter psychischen Diagnosen um 12 % gestiegen.

Der Druck lastet aber nicht nur auf der Psyche, sondern auch auf den Schultern. Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Spitzenreiter bei den Diagnosen unter Zeitarbeitern. Sie verursachten 2010 pro Kopf 3,4 Fehltage.

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