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Wie ticken Väter im Jahre 2011?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. August 2011

Bunter Alltag, großes Glück und Mega-Stress: Männer, die was erleben wollen, nehmen am besten Elternzeit. Das legt die repräsentative Väterbefragung nahe, die ELTERN jetzt bei Forsa in Auftrag gegeben hat. Sie werden mehr – die Väter, denen es nicht reicht, nur Ernährer zu sein, sondern die alle Facetten des Alltags mit ihrer Familie teilen wollen: ihrem Kind Zucchini-Kartoffel-Brei kochen, ihm ein Liedchen zum Mittagssschlaf singen, Pickel am Po mit Zinkcreme einreiben, mit ihm zur U5 gehen, einen Sandkasten bauen.

Immer mehr Väter sind bereit, auch in der Familie Verantwortung zu übernehmen. Und finden Gefallen am Kinderalltag, wie die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen. Die Grenzen des neuen Vatergefühls markiert allerdings oft noch der Job.

Aber langfristig im Beruf zurückstecken? 90 % der befragten Männer sind – seit Jahren unverändert – vollzeitbeschäftigt. Und 58 % der abhängig beschäftigten Väter geben dies auch als ihre Wunschlösung an. 40 % sagen, sie würden lieber Teilzeit arbeiten, davon allerdings nur ein Drittel weniger als 30 Wochenstunden. Lediglich 1 % hätte gern eine Stelle mit weniger als 20 Wochenstunden.

Warum wählen dann trotz allem gerade mal fünf Prozent aller Väter die Teilzeit? An unflexiblen Arbeitgebern allein kann es nicht liegen: Immerhin gibt knapp die Hälfte der abhängig Beschäftigten zu, in ihrem Betrieb sei Teilzeit möglich.

Immer noch schrecken also vier von fünf Männern davor zurück, bei ihrem Chef Elternzeit einzureichen. Die Angst, das könne ihnen beruflich schaden, ist groß, aber sie wird nicht von allen geteilt. 45 % aller Väter schätzen die Konsequenzen für die Karriere „sehr oder eher negativ“ ein, 35 % sagen, die Elternzeit habe darauf keinen Einfluss. ) % meinen, die Wirkung sei „sehr oder eher positiv“. Väter, die Elternzeit genommen haben, sind noch etwas optimistischer. Hier glaubt knapp die Hälfte, dass die Elternzeit für die Karriere keine Rolle spielt.

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Karriere steht nicht mehr im Vordergrund

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. August 2011

Jungen Menschen in der Schweiz ist die Berufskarriere nicht das Wichtigste: Wegen der wirtschaftlichen Instabilität setzen sie auf Familie und Freunde.

Rückzug ins Private: Familie und Freunde stehen bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren viel höher im Kurs als Karriere und Geldverdienen. Eine Mehrheit von 55 % wünscht sich für die nächsten zehn Jahre vor allem eine gute Partnerschaft und eine eigene Familie – Beruf und Karriere haben nur für 22 % Vorrang.

Zwar ist für Männer die Berufskarriere immer noch wichtiger als für Frauen, doch auch bei ihnen haben Familie, Partnerschaft und Freunde klar Priorität. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag von Comparis.ch durchgeführt hat.

„Die jungen Erwachsenen von heute müssen mit beträchtlicher wirtschaftlicher Unsicherheit leben“, erklärt die Soziologin Karin Schwiter von der Universität Zürich. Berufliche Errungenschaften seien unbeständig geworden: Seit der Finanzkrise bedeute etwa ein Berufsstart bei einer Bank nicht mehr automatisch eine goldige Zukunft. Und jetzt drohten wegen der Frankenstärke auch Stellen in der Exportindustrie, zum Beispiel die eines Maschineningenieurs, kein sicheres Auskommen mehr zu bieten.

Schwiter: „In diesem Umfeld verlassen sich die jungen Menschen lieber auf das, was Bestand hat: eben Familie, Partnerschaft und Freunde.“

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Vater scheitert mit Klage auf Kindergeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. August 2011

Getrennt lebende Väter müssen es hinnehmen, dass sie nach einere Scheidung mitunter ihren Anteil am Kindergeldes verlieren. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe hervor.

Ein Mann aus Nordrhein-Westfalen wollte nicht hinnehmen, dass er sein halbes Kindergeld an seine geschiedene Frau abgeben sollte, während sie ihre Hälfte für sich behalten dürfe. Das Bundesverfassungsgericht nahm seine Beschwerde allerdings nicht zur Entscheidung an. Denn nach dem neuen Recht gehöre das Kindergeld nunmehr „den Kindern selbst als deren eigenes Einkommen“. Beide Eltern seien daher verpflichtet, ihren Kindergeldanteil für das Kind zu verwenden. „Kein Elternteil darf also den (…) auf ihn entfallenden Kindergeldanteil mehr für eigene Zwecke nutzen“, so die Verfassungsrichter. Deshalb liege auch keine Ungleichbehandlung zugunsten der Mutter vor.

Dies gilt umso mehr, als die die Anfang 2008 in Kraft getretene Unterhaltsreform sich in aller Regel positiv für die Väter auswirkt. Der Grund: Sie verpflichtet den betreuenden Elternteil, meist die Mutter, dazu, deutlich früher wieder arbeiten zu gehen – und auch mehr zu arbeiten. Nur wenn die Mutter dazu keine Möglichkeit hat, führen die Neuerungen zu einer höheren Belastung für den Unterhaltspflichtigen, meist den Vater.

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Väter in Führungspostionen werden ermutigt Elternzeit zu nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. August 2011

Die Erkenntnis, dass Unternehmen nicht nur durch gute Bezahlung, sondern auch durch familienfreundliche Angebote dem drohenden Mitarbeitermangel entgegenwirken können, ist jetzt auch in Schwerin angekommen. Die Schweriner Volkszeitung berichtet heute über gute Beispiele. Firmen wie die Sky Deutschland Service Center GmbH, die Trebing & Himstedt Prozeßautomation GmbH oder die Planet IC GmbH seien Vorreiter in der Landeshauptstadt. Aber auch die kleineren und weniger innovativen Firmen hätten die Zeichen der Zeit erkannt.

Nach einer Konjunkturumfrage der Schweriner IHK aus dem April unter 1200 Unternehmen sehen die meisten den größten Nutzen einer familienbewussten Personalpolitik in einem besseren Betriebsklima (63 %), weniger Fehlzeiten (36 %) und geringerer Mitarbeiterfluktuation (36 %). Jeder dritte befragte Unternehmer gibt an, dass sich durch familienfreundliche Personalpolitik auch die Produktivität erhöht. Nur 13 % sehen keinen Nutzen. Als größtes Hemmnis für familienbewusste Personalpolitik geben 55 % die „schwierige Personaleinsatzplanung“ an. Auch der „Mehraufwand durch Bürokratie“ schreckt immerhin 24 %.

Bei Sky Deutschland wird die individuelle Arbeitszeit jede Woche neu geplant. Zu den Angeboten für die Mitarbeiter gehören außerdem Kinderferienlager sowie Kinderweihnachtsfeiern und Gesundheitsprojekte.

Steffen Himstedt, Geschäftsführer der Trebing & Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG ist seit Ende 2010 der neue Regionalbotschafter des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“. Zufriedene Beschäftigte seien zentraler Bestandteil der Leitlinien, sie trügen durch hohes Engagement und Verbundenheit maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei, so Geschäftsführer Steffen Himstedt.

Der Regionalbotschafter ermuntert vor allem Väter – auch in Führungspositionen und im internationalen Projektgeschäft -, Elternzeit in Anspruch zu nehmen oder zeitweilig ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Teilzeitarbeit und Homeoffice gehören ebenso zum Konzept, mit dem Trebing & Himstedt schon mehrfach den Kampf um die besten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt gewonnen habe.

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Mann muss nicht mehr dauernd im Büro sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. August 2011

Anke Domscheit-Berg, die bis vor kurzem im Top-Management von Microsoft Deutschland war und jetzt als Beraterin Unternehmen dabei unterstützt, ihren Frauenanteil in Spitzenpositionen auszubauen, äußert sich im Interview mit Anne Onken in der Welt, worauf es ihrer Meinung nach an kommt.

‚… Welt: Frauen mit Kindern sollen Karriereambitionen abgesprochen werden…

Anke Domscheit-Berg: … Es rechnet sich ja für Firmen wirtschaftlich nicht, Männer zweiter oder dritter Wahl zu nehmen, wenn sie eine Top-Frau haben können, an der halt ein Kind dranhängt. Es gibt ja auch Väter, die sich kümmern können und wollen, die fragt ja auch keiner. Man kann immer Lösungen finden, wenn man will. Man muss natürlich auch Grundsatzfragen von Arbeitskultur klären und infrage stellen, ob 80, 90 oder auch 100 Stunden die Woche für Führungskräfte die Regel sein müssen. Wer solche Strukturen hat, bei dem klappt es auch schwer mit Frauen, die Kinder haben. Aber viele Männer mit Kindern wollen so etwas auch nicht mehr. Also müssen Firmen schauen, wie sie Leute schneller wieder reinholen, auf eine besonders flexible Art.

Welt: Das heißt?

Anke Domscheit-Berg: Es geht fast überall, auch zeitweise von zuhause aus zu arbeiten. Das ist mit Internet, Laptop und Handy kein Problem. Man muss nicht mehr dauernd im Büro sein. Das wird viel zu rigoros gehandhabt und da fehlt oft einfach das Vertrauen in die Mitarbeiter und auch in die Führungskräfte. Ich halte es für einen Fehler, wenn Vorgesetzte denken: Solange meine Mitarbeiter nicht vor meiner Nase sitzen, arbeiten sie nicht richtig. Gute Führungskräfte und vor allem Top-Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Mitarbeiter so motivieren, dass sie auch alleine gut arbeiten. Und zwar nicht 100 Stunden, bis sie Burnout haben. Sondern so, dass man nachhaltig also langfristig etwas von ihnen hat. …’

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Männergymnastik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. August 2011

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Begegnet am 5. August vor dem Seegasthof in Weissensee.

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Rechte der Väter stehen an dritter Stelle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. August 2011

Die Meinungsbildung innerhalb der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP zu einer Neuregelung der Sorge bei nicht verheirateten Eltern ist noch nicht abgeschlossen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion mit.

Wörtlich heißt es dazu: „Über dieses äußerst schwierige und sensible Thema gibt es aber bisher noch keine abschließende Verständigung.“ Es geht laut Antwort darum, die Rechte der ledigen Väter zu stärken, ohne das Wohl des Kindes und die berechtigten Interessen der betroffenen Mütter aus den Augen zu verlieren. Bei einem Gesetzesvorschlag der Bundesregierung werde das Wohl des Kindes an erster Stelle stehen.

Ferner werde bei einer gemeinsamen Sorge die Kooperationsbereitschaft der Eltern „in jeder denkbaren gesetzlichen Lösung“ eine wichtige Rolle spielen. Das Bundesverfassungsgericht hatte in seiner Entscheidung vom 21. Juli 2010 unter anderem gerügt, dass der nichteheliche Vater keine Möglichkeit habe, die nicht erfolgte Zustimmung der Mutter gerichtlich überprüfen zu lassen.

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So leben Kinder in Deutschland

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2011

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus lebten im Jahr 2010 rund 13,1 Millionen minderjährige Kinder in Deutschland. Vor zehn Jahren war diese Zahl noch um 2,1 Millionen höher. Der rückläufige Trend wird sich weiter fortsetzen.

Diese und weitere Ergebnisse hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin zur Lebenssituation von Kindern in Deutschland vorgestellt.

Er betonte die unterschiedlichen Entwicklungen im Westen und Osten Deutschlands. In Westdeutschland sei die Zahl der Kinder zwischen 2000 und 2010 um etwa 10 % auf 11,0 Millionen Kinder gesunken. „Noch gravierender war der Rückgang in Ostdeutschland: Im Jahr 2010 gab es hier knapp 29 % weniger Kinder als zehn Jahre zuvor.“

Auch hinsichtlich der Familienstrukturen unterscheiden sich West- und Ostdeutschland: Während 2010 in Westdeutschland 79 % der minderjährigen Kinder bei ihren verheirateten Eltern lebten, betrug der entsprechende Anteil in Ostdeutschland nur 58 %. Hier war der Anteil der Kinder in Lebensgemeinschaften mit 17 % fast drei Mal so hoch wie im Westen (6 %). 24 % der ostdeutschen Kinder wohnten bei einem alleinerziehenden Elternteil, im früheren Bundesgebiet waren es 15 %.

Weitere Themen, die die Situation von Kindern in Deutschland aus Sicht der Statistik beschreiben waren unter anderem:

  • Bei 51 % der minderjährigen Kinder in Paarfamilien in Deutschland gingen beide Elternteile einer beruflichen Tätigkeit nach, bei 38 % war nur ein Elternteil berufstätig und 11 % der Kinder lebten in Paarfamilien, bei denen keiner der beiden Elternteile aktiv erwerbstätig war. Je jünger Kinder sind, desto häufiger geben insbesondere Mütter ihre Erwerbstätigkeit vorübergehend auf: So waren nur noch bei 28 % der Kinder unter drei Jahren beide Elternteile berufstätig.
  • Das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung oder durch eine Tagesmutter beziehungsweise einen Tagesvater ist in den letzten Jahren gestiegen. 2006 betrug die Betreuungsquote noch 14 %, am 1. März 2010 bereits 23 %. Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, bis 2013 insgesamt 750 000 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige zur Verfügung zu stellen, müssen bis dahin noch rund 280 000 Plätze zusätzlich geschaffen werden.
  • Die wirtschaftliche Lage von Kindern hängt in erster Linie davon ab, welche Einkommen ihre Eltern beziehen. Bei 92 % der minderjährigen Kinder in Paarfamilien ist das Erwerbseinkommen eines oder beider Elternteile Quelle des überwiegenden Lebensunterhaltes. Auch bei mehr als der Hälfte der Kinder von Alleinerziehenden (57 %) war das Erwerbseinkommen des Elternteils die Haupteinkommensquelle. Für rund 33 % der Kinder von Alleinerziehenden stellten jedoch Transferleistungen die Haupteinkommensquelle der Familie dar.
  • Kinder sind in Deutschland nicht stärker armutsgefährdet als der Durchschnitt der Bevölkerung. Nach der Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen waren im Jahr 2008 in Deutschland 15,5 % der Bevölkerung armutsgefährdet. Für Kinder unter 18 Jahren lag die Quote bei 15,0 %.

In Scheidungsverfahren wird immer seltener über das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder gestritten: immer häufiger bleibt es daher zunächst bei einem gemeinsamen Sorgerecht der geschiedenen Eltern.

Vätern wird in einem isolierten Verfahren, das heißt zu einem Zeitpunkt nach einer Scheidung, eher das alleinige Sorgerecht zugesprochen als im Scheidungsverfahren selbst. 2010 haben die Familiengerichte in 15% der isolierten Sorgerechtsverfahren, aber nur in 7% der Scheidungsverfahren zugunsten des Vaters entschieden.

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Lebenswerte Arbeitswelten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2011

Kinder oder Job? Bis 2020 wird sich das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit im deutschen Lebensalltag neu auspendeln. Man vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt über drei Millionen Fachkräfte fehlen. Unternehmen, die ihre Personalpolitik gezielt auf Maßnahmen zur Work-Life-Balance ausrichten, liegen dann im Wettbewerb um Fachkräfte vorn.

Das von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium entwickelte Personalkonzept „work-life-competence“ fand große Resonanz: An einer Qualifizierung nahmen 52 Teilnehmer aus 29 Unternehmen teil. Die Publikation „Lebenswerte Arbeitswelten“ beschreibt Konzept und Qualifizierung. Sie liefert überzeugende Beispiele für Work-Life-Balance und Materialien für eine Selbsteinschätzung aus der Unternehmensperspektive.

Eine Leseprobe gibt es hier. Bestellen können Sie die drei Broschüren im Ordner hier.

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Beschäftigte in Deutschland sind unzufrieden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. August 2011

Die Arbeitszufriedenheit in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Wurden 1984 noch Durchschnittswerte von 7,6 Punkten auf der Skala von 0 bis 10 gemessen, ist der Wert bis 2009 auf 6,8 Punkte gefallen. Im europäischen Vergleich bewerten die Arbeitnehmer in Deutschland ihre Situation besonders schlecht. Das zeigen Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Prof. Dr. Marcel Erlinghagen, Friedrich Scheller und Yan Bohulskyy haben Daten aus der jährlichen Haushaltsbefragung des Sozio-Oekonomischen Panels von 1984 bis 2009 ausgewertet. Auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit?“ konnten die Befragten im Alter zwischen 20 und 64 Jahren auf der 11er Skala von „ganz und gar unzufrieden“ bis „ganz und gar zufrieden“ antworten.

Besonders stark zurückgegangen ist die positive Einschätzung bei Beschäftigten über 50. Mitte der 1980er Jahre verzeichneten sie mit 7,9 die höchsten Zufriedenheitswerte aller Altersgruppen, 2009 gaben sie im Durchschnitt noch 6,6 Punkte an. Und: Ostdeutsche Arbeitnehmer waren lange Zeit unzufriedener als ihre Kollegen im Westen, allerdings haben sich die Unterschiede inzwischen angeglichen. Auch das zeigt die Untersuchung: Generell sind Personen höherer Bildung mit ihrer Arbeitssituation glücklicher als Erwerbstätige mit niedrigen Bildungsabschlüssen.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Arbeitszufriedenheit nach Daten des European Social Survey (ESS) für 2006 auf dem 18. Platz, lediglich die ehemaligen Ostblockstaaten Slowakei, Ukraine, Bulgarien und Russland erzielen noch niedrigere Werte. Am glücklichsten ist man dagegen in Dänemark, der Schweiz und in Finnland.

Die Ursachen sind nach Einschätzung der UDE-Wissenschaftler in zunehmender Arbeitsbelastung, Problemen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geringen Lohnsteigerungen und wachsender Unsicherheit über die berufliche Zukunft zu suchen.

Da Arbeitszufriedenheit und Leistungsbereitschaft eng zusammenhängen, darf man sich Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands machen. Die Ergebnisse könnten, so Prof. Erlinghagen, „für Unternehmen langfristig fatal sein, wenn nicht endlich eine längst überfällige Debatte um bessere Arbeitsbedingungen in den Betrieben einsetzt. Dazu gehört nicht nur eine entsprechende Lohnentwicklung, sondern auch der Stressabbau und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind dringend anzugehen“.

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