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Wünsche und Wirklichkeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. November 2011

Die Legende von den ‚neuen Vätern’ hält sich nach Ansicht von Lisa Erdmann hartnäckig. In einem Beitrag in Spiegel Online zitiert sie zahlreiche Studien, die die Abstände zwischen ausgesprochenen Wünschen und gelebten Wirklichkeiten deutlich machen. Ihrer Ansicht nach bleiben trotz Elterngeld und Vätermonaten die meisten Väter in ihrer alten Rolle stecken: Papi geht gern mal auf den Spielplatz mit, aber die Wäsche macht er noch lange nicht. Dabei macht genau das alle unglücklich: Männer, Frauen – und Kinder.

Treffen sich zwei Männer auf einem Spielplatz in Hamburg. Typ Großstadt-Mittelschicht im Freizeitdress: grüne Barbourjacke, beige Cordhose. Der eine seit einem Jahr Vater, der andere werdender Vater. Sagt der eine: „Weißt du denn schon, welchen Kinderwagen du haben willst?“ Sagt der andere: „Auf jeden Fall soll er geländegängig sein. Und Luftreifen und Scheibenbremsen will ich haben.“ Männergespräche im Jahr 2011.

Da sind sie nun also – die beiden Kinderwagenexperten, unsere ‚neuen Väter’. Ambitioniert, interessiert, engagiert. Sie füttern, windeln und bespaßen ihre Kinder. Und sie halten ihrer Partnerin den Rücken frei. Soweit möglich. Aber das ist leider nicht so oft. Denn davor steht der Job. In Wahrheit unterscheiden sich die ‚neuen Väter gar nicht so sehr von ihren Vorgängern. Sie sind höchstens mit einem Software-Update bestückt. Die Hardware hält sich hartnäckig. Genauso wie bei den Müttern.

Auch viele von denen, die mit Begeisterung Papa geworden sind, rutschen in frühere Verhaltensmuster zurück. Was soll man schon tun, wenn mal wieder eine Sitzung erst um 17 Uhr beginnt oder ein Projekt unbedingt noch heute fertig werden muss?

Und oftmals sind es auch ihre Frauen, die Schwierigkeiten haben, die Hälfte abzugeben. Wenn Papa dreimal auf dem Weg von der Arbeit nach Hause die ihrer Meinung nach falschen Gläschen mitgebracht hat, dann geht er beim vierten Mal vielleicht gar nicht mehr los. Zum Selbstverständnis vieler Frauen gehört noch immer die Vorstellung, den Laden zu Hause am Laufen halten zu müssen, sagt Väterforscher Rost. „Nach wie vor wollen auch viele Frauen die traditionelle Rolle leben und ihre Kinder nicht so früh allein lassen.“

Diese Einschätzung bestätigt auch die Statistik. Denn trotz Elterngeld und windelnwechselnder Väter arbeiten heute weniger Mütter in Vollzeitjobs als vor 15 Jahren. Weiterlesen »

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Moderne Frauen suchen sich ganze Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. November 2011

Aktive Väter sind nach Ansicht von Christine Haderthauer keine Softies, sondern ganze Männer. „Moderne Frauen suchen sich ganze Männer“, sagte Haderthauer anlässlich des Welttages des Mannes.

„Die Zeiten, in denen der Mann die Familie ernährte und die Frau die Familienarbeit leistete, sind zum Glück vorbei“, sagte Haderthauer gestern in München. Viele moderne Väter hätten dieses alte Rollenbild aufgebrochen und erkannt, dass sie für ihre Kinder unersetzbar und nicht austauschbar seien. „Sie wollen nicht mehr nur Gast im Familienleben zu sein, sondern Familienglück und -alltag persönlich erleben und ihre eigenen Spuren in Kopf und Herzen ihrer Kinder hinterlassen – und zwar nicht nur auf dem Fußballplatz. Wickeln, Basteln, Vorlesen und zum Elternabend gehen, auch mal eine Träne trocknen – all das ist genauso wichtig, um den eigenen Kindern zu einem erfolgreichen Start ins Leben zu verhelfen.

Für mich ist klar: Aktive Väter sind ganze Männer! Und moderne Frauen sind auf der Suche nach ganzen Männern. Dabei ist der Macho ebenso out wie der Softie. Frauen ist wichtig, dass ihr Mann als gleichverantwortlicher Partner in allen Lebensfragen auftritt und sie gemeinsam die Balance zwischen Karriere und Kinderwagen finden. Leider werden Männer hierzulande allzu oft noch belächelt, wenn sie wegen eines Elternabends oder eines Arztbesuchs ihres Kindes mal früher nach Hause gehen.

Dann kommt dann oft: ‚Ist Deine Frau denn nicht zuhause?‘. Hier müssen auch die Unternehmen endlich mal umdenken: Wenn sie jungen Eltern nicht individuelle Lösungen am Arbeitsplatz und eine familiengerechte Arbeitsorganisation ermöglichen, werden sie morgen in die Röhre schauen. Denn gute Fachkräfte suchen sich ihre Arbeitgeber schon lange nicht mehr allein nach dem Gehalt aus. Hier können wir uns ein Beispiel an Skandinavien nehmen. Dort wird auch von Führungskräften verlangt, dass sie sich ausgiebig um ihre Familien kümmern. Sonst gelten sie als Minderleister – und als Risiko für die Firma!“

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Die ohnmächtige Wut der Scheidungsväter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. November 2011

Nicht nur in der Schweiz haben geschiedene Väter kaum Rechte. Im Schweizer Mamablog beschreibt ein Vater sehr persönlich aber anonym, um die Beziehung zu seiner Ex Frau nicht weiter zu belasten, wie er diese Situation erlebt.

‚Papa werden ist ein unbeschreibliches Erlebnis und mehr noch Papa sein. Das hört ja nicht mit der Geburt des Kindes auf. Im Gegenteil, es fängt erst an. Ein neues Ich entfaltet sich, neue, noch nie empfundene Gefühle eröffnen sich, bedingungslose Hingabe erfährt eine tiefere Qualität, Verantwortung wird zur Bereicherung.

Schön, wenn man diese Gefühle und den Zustand gemeinsam im Alltag verfolgen und teilen kann. Aber nicht jedem ist das Glück vergönnt, diese Dreiheit (es ist unser erstes Kind) gemeinsam zu leben, zum Beispiel Eltern, die keinen gemeinsamen Haushalt haben. Damals, als es um die Regelung in der gemeinsamen Erziehung und des Besuchsrechtes ging, unterschrieb ich zusammen mit der Mutter meines Kindes eine Abmachung. Solche Regelungen sind sinnvoll, gerade mit einem Kind ist Planung unumgänglich.

Einfach ist das nicht. Auch ein Vater hat zuweilen das Bedürfnis, seinen Sohn außerhalb dieser abgemachten und unterzeichneten Besuchszeiten zu sehen. Ein Begriff, der irgendwie an den Knast erinnert und nicht an das, was ich mir unter einer Familie vorstelle. Leider besteht je nach Beziehungsstatus mit der Mutter kaum Raum für spontanes Begegnen. Wenn sie gerade Bedarf hat, das Kind abzugeben, um zu putzen oder Büroarbeiten zu erledigen, darf der Papa den Kleinen zu sich nehmen. Sonst kaum.

Um den Kontakt trotzdem zu pflegen, greift man aus Verlegenheit auf den telefonischen Kontakt zurück. Da ich den Dreijährigen nicht selber anrufen kann, habe ich wiederum mit der Mutter zu tun. Dann fallen in vorwurfsvollem Geplänkel Sätze wie: „Ich will und muss nicht DIE GANZE ZEIT erreichbar sein.“ Aber sollte nicht genau das der Fall sein, wenn man ein gemeinsames Kind hat? Wir haben diese Entscheidung zusammen gefällt und diese bindet uns. Auch wenn es vielleicht nicht immer gerade passt. Weiterlesen »

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Männer können Gleichstellung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. November 2011

Aus Anlass des Welttag des Mannes am kommenden Donnerstag erklärt Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V.:

„Wir freuen uns, dass auch die Bedarfslagen von Jungen, Männer und Vätern in der Gleichstellungspolitik mehr und mehr ernst genommen werden. Seit einem Jahr gibt es das Bundesforum Männer, den Interessenverband für Jungen, Männer und Väter als Ansprechpartner für die Politik. Aber auch Jungen, Männer, Väter und Großväter brauchen verlässliche Ansprechpartner. Mehr Männer als Gleichstellungsbeauftragte wären daher ein wichtiges Signal.“

Seit zehn Jahren regelt das Bundesgleichstellungsgesetz, dass in der Bundesverwaltung Gleichstellungsbeauftragte gewählt werden müssen. Aber nur Frauen können Gleichstellungsbeauftragte werden und wählen. Das Bundesforum Männer sieht es an der Zeit diese rigide Regelung zugunsten paritätisch besetzter Teams aufzugeben. Unserer Ansicht nach können Frauen und Männer am besten gemeinsam wirkliche Gleichstellung erreichen und bestehende Diskriminierungen wegen des Geschlechts beseitigen. Auch um die Vereinbarkeit von Familie, d.h. sowohl Pflege von Kindern als auch von kranken oder alten Angehörigen, und Erwerbstätigkeit für Männer und Frauen zu verbessern, müssen Männer und Frauen gemeinsam Maßnahmen entwickeln.

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Zeit mit Papa

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Oktober 2011

Zeit mit PapaAm 19. November erscheint ein Familienplaner in Form eines Fotokalenders, der mittlerweile im 7. Jahr die Thematik „Väter und ihre Kinder“ in Bildern dokumentiert und durch das Jahr begleitet. Der Kalender wird ab Januar 2012 durch eine Foto-Wanderausstellung begleitet und erscheint erstmalig als Kalender und Familienplaner.

Das Vater-Kind-Kalender-Projekt möchte mit dem Kalender zeigen, dass Vater-Kind-Gespanne ebenso natürlich schön aussehen können, wie das bei Müttern und ihren Kindern der Fall ist. Dreizehn Väter und deren Kinder aus Berlin und anderen bundesdeutschen Städten wurden dafür in 2011 von Fotografen sowie Müttern und Freunden der Väter und Kinder fotografiert.

Ausgangspunkt für das Kalenderprojekt war und ist der gesellschaftliche Wandel, der dazu führt, dass Männer ihre Vaterrolle zunehmend stärker wahrnehmen wollen – und können! Der aktive, partnerschaftliche Vater ist demzufolge heutzutage längst keine Ausnahmeerscheinung mehr. Väter leisten sich Gefühlsoffenheit, Weichheit, Zärtlichkeit, Fürsorglichkeit und auch Schwäche gegenüber ihren Kindern. Väter bevölkern Spielplätze, kennen die Kinderkleidergrößen ihres Nachwuchses, gehen zum Babyschwimmen, zu PEKiP-Kursen, fahren im Team mit ihren Kindern Carrerabahn und verbringen ihre freie Zeit immer öfter und gerne mit ihren Kindern.

Der Kalender und Familienplaner versucht nicht nur das Schöne, Wichtige und Bindende einer Vater-Kind-Beziehung bildhaft ausdrücken. Dieses Mal gibt es außerdem in einem aufwendig gestalteten Kalendarium Platz zum Eintragen von Terminen und Aktivitäten für die ganze Familie, vor allem aber für die „Zeit mit Papa“. In einer entsprechenden Kalenderspalte gibt es täglich nicht nur die Möglichkeit, eigene Ideen, Verabredungen und Termine einzutragen.

Es gibt zahlreiche Tipps, Angebote und Reisevorschläge für 2012, die als Anregungen für die Väter und Kinder bereits recherchiert wurden und eingetragen sind.

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Väter können Führungsqualitäten entwickeln

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Oktober 2011

Anlässlich der Veranstaltung ‚Berufliche Potenziale von alltags- und Familienkompetenzen’ im Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich am vergangenen Mittwoch, habe ich der Zeitschrift Lob, dem Magazin für berufstätige Väter und Mütter’ drei Fragen beantwortet:

Was qualifiziert Eltern für Führungspositionen?

Eltern, und insbesondere Väter, die ihre Erziehungsverantwortung ernst nehmen, erfahren die Bedeutung von Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, konstruktiver Konfliktlösung und wertschätzendem Zuhören täglich und haben mit ihren Kindern Sparringpartner, die ihnen direktes und ehrliches Feedback geben. Diese und andere ‚soziale’ Kompetenzen gewinnen in einer Arbeitswelt, in der die Grenzen zwischen privatem und dienstlichem zunehmend verwischen, an Bedeutung. Eltern, die auch die anderen Qualifikationen für eine Führungsaufgabe mitbringen, sind für diese Position also bestens gerüstet

Sollten mehr Väter Elternzeit nehmen? Und wenn ja, warum?

In allen Befragungen, die in den letzten Jahren durchgeführt worden sind, äußern mehr als 50 Prozent der Männer den Wunsch, Elternzeit in Anspruch nehmen zu wollen. Die Frage für mich lautet an dieser Stelle, was hält sie davon ab? Es geht vor allem darum. Väter zu ermutigen, ihre Vorstellungen in die Tat umzusetzen und rechtzeitig in den Dialog mit ihrer Partnerin, aber auch mit den Vorgesetzten zu gehen. Die Erfahrungen, die sie in den zwei, vier oder mehr Monaten machen sind unersetzlich, festigen die Beziehung zum Kind und ermöglichen Erfahrungen, die auf keiner Schulung zu erwerben sind.

Wie kann ein Unternehmen, seine Väter dazu bewegen, in Elternzeit zu gehen?

Indem es offen mit diesem Thema umgeht, Elternzeiten und andere Phasen in denen Väter und Mütter, Söhne und Töchter Verantwortung übernehmen, nicht als Auszeiten bezeichnet, sondern als Lebensabschnitte innerhalb der Erwerbsbiografie ansieht, in denen die Beschäftigten auch für das Unternehmen wichtige Erfahrungen machen und Kompetenzen erwerben. Dazu bräuchte es gute Beispiele und Vorbilder, am besten auf der Führungsebene, die ebenfalls offensiv kommuniziert werden.

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Drei Viertel aller Väter klagen über Zeitdruck

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Oktober 2011

Mehr als 40 % der Eltern mit minderjährigen Kindern leiden nach eigener Schilderung unter Zeitdruck. Das geht aus dem achten Familienbericht hervor, der am Freitag in Berlin an Bundesfamilienministerin Kristina Schröder übergeben wurde. 63 % der Väter und 37 % der Mütter geben demnach an, zu wenig Zeit für ihre Kinder zu haben. Bei alleinerziehenden Müttern ist das fast jede zweite.

In ihrem Bericht fordert die Expertenkommission von der Politik deshalb mehr Anstrengungen für eine familienfreundliche Zeitpolitik. Dazu gehört demnach eine bessere Koordinierung von Arbeitszeiten und Öffnungszeiten der Kindergärten. Das Zeitmanagement der Eltern werde erheblich dadurch eingeschränkt, dass Schulen und Betreuungseinrichtungen „keine Rücksicht auf die Arbeitszeiten von Eltern nehmen“.

Die Sachverständigen fordern zudem den weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung und kürzere Ferienschließzeiten. Zwar sei der Anteil der Ganztagsgrundschüler zwischen 2004 und 2008 von sieben auf 19 % gestiegen. In Westdeutschland sei aber immer noch die Halbtagsschule die Regel. Dies und 14 Wochen Schulferien im Jahr stellten berufstätige Eltern „vor beinahe unlösbare Probleme, kritisieren die Experten.

Von der Wirtschaft fordern die Experten mehr familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Die von vielen Müttern gewünschte Teilzeitarbeit im Umfang von 30 Stunden werde bisher noch nicht in ausreichendem Maße angeboten, während Väter dagegen oft mehr arbeiteten als sie wünschten. Dadurch bleibe Vätern oftmals nicht viel Familienzeit. Weiterlesen »

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Väter bekommen weniger Anerkennung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Oktober 2011

Im FOCUS-Online-Interview beschreibt Raphael Schwiertz, nach dem ‚Rücktritt’ von Jakob Hein, Deutschlands einziger Väterbeauftragter, seine Erfahrungen mit dieser Aufgabe und den Vätern, die zu ihm kommen.

FOCUS Online: Herr Schwiertz, ihr Job ist – um es vorsichtig auszudrücken – nicht ganz alltäglich. Wie fühlt es sich das an, Deutschlands einziger Väterbeauftragter zu sein?

Raphael Schwiertz: Für mich ist das eigentlich weniger spektakulär als es vielleicht für Außenstehende klingt. Ich bin ja auch nicht der erste. Es gab schon mal einen Väterbeauftragten an der Charité in Berlin. Seit der seine Stelle gewechselt hat, ist die Stelle, soweit ich weiß, unbesetzt.

FOCUS Online: Haben Sie gezögert, als Sie gefragt wurden, ob sie den Posten an der Essener Uniklinik übernehmen wollen?

Schwiertz: Gezögert habe ich schon. Ich bin ja kein Fachmann für das Thema, sondern einfach nur Kinderarzt und ich war vor einiger Zeit selbst ein Jahr in Elternzeit. Aber ich habe mir gedacht: Wenn ich es nicht mache, macht es vielleicht keiner. Und das hätte ich sehr schade gefunden.

FOCUS Online: Was genau ist Ihre Aufgabe?

Schwiertz: Ich bin Ansprechpartner für Mitarbeiter der Uniklinik Essen, die demnächst Vater werden oder schon Vater sind. Die kommen zum Beispiel mit Fragen zu den Vätermonaten oder zum Elterngeld. Es geht dann vor allem um praktische Dinge – wann muss ich das beantragen oder wie funktioniert das mit dem Bereitschaftsdienst, wenn ich Teilzeit arbeite. Ich versuche das, so gut es geht, zu beantworten. Manches muss ich aber erst recherchieren. Viele Fragen könnte sicherlich auch die Gleichstellungsbeauftragte beantworten, aber mein Eindruck ist, dass Männer sich scheuen da hinzugehen. Sie fragen lieber einen Mann, der selbst schon in Elternzeit war.

FOCUS Online: Also haben Sie gut zu tun?

Schwiertz: Ich mache das seit gut einem Jahr und bisher ist die Resonanz eher verhalten. Es meldet sich vielleicht alle zwei Wochen mal jemand. Ich gehe aber davon aus, dass das noch mehr werden wird. Es spricht sich teilweise erst jetzt herum, dass es einen Väterbeauftragten gibt, die Uniklinik ist ja weit verzweigt. Mein Posten ist nur eine von vielen Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die die Uniklinik Essen ins Leben gerufen hat. Auch die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen sollen erleichtert werden, das wurde teils auch schon verbessert. …’

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So fühlt es sich an, ein Mann zu sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Oktober 2011

‚Geben Sie eine Frau, ganz gleich, ob sie gebildet oder ungebildet ist, und unabhängig davon, welcher Kultur und Ethnie sie angehört, einmal folgende Anweisung: „Du darfst keine Freunde und Vertraute haben; du musst jedes Bedürfnis, jede Schwäche oder zärtliche menschliche Regung unterdrücken; du darfst andere Frauen nicht ohne einen stichhaltigen Grund berühren; du darfst nicht weinen, du sollst nicht deiner inneren Intuition folgen, sondern nur Autoritäten und bedeutenden Menschen vertrauen, und du darfst dich fortan nur noch durch deine Rollen, Titel, Autos, durch Haus, Geld und Erfolg definieren. Andere Menschen sind für dich entweder Verbündete oder sie stellen eine Bedrohung dar – ansonsten sind sie einfach nicht von Interesse.“

Und dann sage ihr: „Genau so fühlt es sich die meiste Zeit an, ein Mann zu sein.“’

In dem Buch ‚Die Männerbibel – Meditationen auf dem Weg zur Freiheit’ hat Joe Durepos, enger Mitarbeiter von Richard Rohr mit 366 Impulsen die Quintessenz aus der mehr als 30jährigen Arbeit mit Männern zusammengetragen, die den Weg der Männer raus aus den Rollenklischees und den falschen Erwartungen, einer Dualität, die nur Gewinner und Verlierer kennt, täglich begleiten können.

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Der Kampf ums Kind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Oktober 2011

Der Kampf ums Kind

Schon kurz nach der Geburt ist Daniel G. allein für sein neugeborenes Kind verantwortlich. Die Kindsmutter leidet an Depressionen, muss psychologisch intensiv behandelt werden. Die Familie bricht auseinander, Daniel G. steht als alleinerziehender Vater da. Die ersten 15 Monate verbringt seine Tochter bei ihm.

Doch als sich die Mutter als gesund zurückmeldet, beginnt ein erbitterter Streit ums Kind. Im Auftrag des Gerichts befindet eine Gutachterin, dass die Tochter bei der Mutter besser aufgehoben sei, sie bescheinigt Daniel G. schwere charakterliche Defizite.

Drei Gegengutachten lässt Daniel G. erstellen. Alle drei werfen der Gutachterin des Gerichts vor, unfair beurteilt und wissenschaftliche Standards nicht eingehalten zu haben.

„Schlechte Familienrechtsgutachten sind ein Problem“, erklärt Christoph Berndt von der Rechtsanwaltskammer und beklagt, dass Richter auf dieser Basis dann unrichtige Urteile fällen und der Konflikt durch einen jahrelangen Rechtsstreit nur noch weiter eskaliert. Auch im Fall Daniel G. beginnt eine juristische Schlammschlacht, in der das Kind traumatisiert, die Eltern psychisch aufgerieben werden.

Wenn Eltern unverheiratet waren oder sich nicht einigen können, haben beim Streit ums Kind meist Familienrichter und von ihnen beauftragte Gutachter das letzte Wort. Sie entscheiden, welches Elternteil für das Kind besser geeignet sein soll.

Psychologen kritisieren, dass Familienrichter Eltern dabei häufig in Gewinner und Verlierer unterteilen und das Kind nur einem Elternteil zusprechen, weil sie das für eine eindeutige und dauerhafte Lösung halten. „Doch ein Urteil, das für Kinder den Verlust eines Elternteils bedeutet, ist kein Schlussstrich, wie heute immer noch etliche Richter wie auch Gutachter glauben“, beklagt der Psychologie-Professor und Familienrechtsgutachter Uwe Jopt aus Lemgo. Dann ginge der Streit meist erst richtig los und würde die kindliche Psyche noch mehr verletzen, mit fatalen Auswirkungen, so der Psychologe. Weiterlesen »

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