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Wem gehören die Kinder?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. März 2012

Diese Frage stellt der Schriftsteller Ralf Bönt, dessen Manifest für den Mann ‚Das entehrte Geschlecht‘ Anfang März erschien, aus aktuellem Anlass in einem Essay in der  Zeit. Wie in dem Buch knüpft er seine gleichstellungspolitischen Forderungen an persönliche Erfahrungen an, die auch andere nichtverheiratete Väter alltäglich machen können.

‚Vor einigen Jahren wollte ich mit meinem Sohn zum Skilaufen an die Schneekoppe fahren. Um einen Reisepass für ihn zu beantragen, ging ich zum Bürgeramt, wo ich feststellen musste, dass keine Sachbearbeiterin von meinem Sorgerecht informiert war. Ich holte den amtlichen Zettel mit der Sorgerechtsteilung von zu Hause, aber einen Pass konnte ich für meinen Sohn ohne die Unterschrift seiner Mutter sowieso nicht beantragen.

»Was meinen Sie wohl«, sagte die junge Frau hinter dem Schreibtisch gelangweilt, »wie viele Kinder jedes Jahr von ihren Vätern entführt werden.« Erst beim Fortfahren blickte sie mir in die Augen: »Wenn die erst mal außer Landes sind, kriegt die keiner mehr.« Nur kurz stellte ich mir in dieser Sekunde vor, ohne Pass nach Zittau zu fahren und zu sehen, ob die Schranke offen war. Vielleicht würden wir auch durchgewunken oder könnten mit den Grenzern reden. Dann sah ich die Tränen meines Sohnes für den Fall, dass wir umkehren mussten. Ich sah ein: Der Skiurlaub musste verschoben werden.

Danach änderte die Mutter ohne Rücksprache im selben Amt den Hauptwohnsitz unseres Sohnes. Ich konnte dies allein nicht rückgängig machen. Diesmal erklärte mir eine ältere Dame, ich habe doch selber gesagt, dass man den Wohnsitz nicht ohne Zustimmung beider Eltern ändern könne. Zwei Fehler, meinte sie, seien einer zu viel. So fand ich mich in einer Anwaltskanzlei wieder, bis der Wohnsitz wieder da war, wo sich unser Sohn am meisten aufgehalten hatte.

Damals ließ ich meine Vaterschaft auch in meinen Reisepass eintragen, denn als wir doch noch auf dem Weg zur Schneekoppe waren, wären wir fast nicht über die Grenze gekommen. Wir tragen nicht denselben Nachnamen, ich hatte der Mutter da den Vortritt gelassen. So konnte ich nicht nachweisen, erlaubterweise mit dem Kind zu reisen. Erst mit der Eintragung im Pass hatte ich amtlich, dass mein Sohn wirklich mein Sohn war.

Als dieser Pass jetzt ablief, erfuhr ich von einer Neuerung: Man kann zwar den eigenen Fingerabdruck in den neuen Pass einlesen lassen, Kinder werden aber nicht mehr notiert. Eigentlich müsste ich den Zettel mit dem Sorgerecht jetzt also immer bei mir tragen, ohne zu sehr zu hoffen, dass er mir an einem Schlagbaum, auf einer Polizeiwache oder gar in einem Krankenhaus wirklich helfen würde, etwa wenn es gilt, eine schnelle Entscheidung zu treffen. Ich sehe die skeptischen Blicke der Beamten oder Ärzte lebhaft vor mir: Ein Mann, der ein abgegriffenes DIN-A4-Blatt aus der Innentasche des Jacketts holt und umständlich entfaltet, um sich als Vater seines Sohnes auszuweisen? Weiterlesen »

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Papa möchte ausschlafen – Werbung mit Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. März 2012

… nicht vergeseen, morgen beginnt die Sommerzeit.

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Und schon schnappt die Rollenfalle zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. März 2012

Nach der Mitgliederversammlungdes Bundesforum Männer am Freitag und der Livesendung ‚Neue Eltern – alte Zwänge?“ im alten RIAS Gebäude sitze ich jetzt wieder im Zug nach Hause. Gestern haben wir wichtige Dinge auf den Weg gebracht und eine Erklärung zum Sorgerecht nicht verheirateter Väter wurde einstimmig  verabschiedet und ist jetzt in der Endredaktion. ‚Das Bundesforum Männer ist der Überzeugung, dass Väter für die Entwicklung von Kindern wichtig sind. Je fürsorglicher sie diese Aufgabe wahrnehmen können, desto positiver ist dies für die Entwicklung der Kinder. Vor diesem Hintergrund schlägt das Bundesforum Männer eine Regelung vor, die dem nichtverheirateten Vater das Sorgerecht nach der Anerkennung der Vaterschaft automatisch zuerkennt.‘

Die 2 Stunden im Studio sind wie im Fluge vergangen und das Zusammenspiel mit Frau Jurczyk, die von München aus zugeschaltet war, klappte hervorragend. Die Beiträge und Anliegen der zugeschalteten Hörerinnen und Hörer machten deutlich, dass es längst nicht ausreicht alle paar Jahre einen Familienbericht vorzulegen.Es ist überfällig die widersprüchlichen Regelungen und Anreize zum Beispiel bei der Anerkennung der Betreuungszeiten in der Rente von Vätern zu beseitigen.

Um Widersprüchlichkeiten ging es ja auch bei frauTV am letzten Donnerstag, an der ich auch beteiligt war. Dass Frauen lange in Elternzeit gehen oder Teilzeit arbeiten hat auf den ersten Blick oft rationale Gründe: ihr Mann verdient einfach mehr. Und schon schnappt die Rollenfalle zu. Wenn sie lange aus dem Job ist, verliert sie den Anschluss, während er weiter Karriere macht.

Rollenfalle

„Es ist nicht eine völlige BlackBox, was zu Hause passiert, aber ich habe die Organisation aller Aufgaben vollkommen an meine Frau abgegeben“, Weiterlesen »

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Neue Eltern – alte Zwänge? – Baustelle Familienpolitik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. März 2012

Darüber diskutiert Matthias Hanselmann am Samstag von 9:05 Uhr bis 11 Uhr gemeinsam mit Karin Jurczyk und Hans-Georg Nelles. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 00800 2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.

Seit Jahren diskutieren wir über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Getan hat sich – wenn man die Realität junger Eltern anschaut – erschreckend wenig. Noch immer übernehmen 77 % der Mütter die Hauptlast der Familienarbeit.

Mittlerweile nimmt zwar ein Viertel der Väter Elternzeit, allerdings bleiben nur zehn Prozent dieser Männer mehr als zwei Monate zu Hause. Die Quote der in Vollzeit arbeitenden Mütter verharrt bei rund 30 %, bei Männern liegt sie nach wie vor bei 90 Prozent. Obwohl sie es nicht wollen, verfallen viele Paare, kaum dass sie Eltern werden, in die alten Rollenmuster. Und beide leiden darunter.

„Zu Beginn haben die meisten Paare mehr oder minder egalitäre Pläne“, sagt Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut in München. „Dann kommen die Kinder, und es stellt sich die Frage, wie machen wir es jetzt? Und dann geht es um Verdienst und Karrierechancen, und es greifen die alten Muster. Es gibt natürlich Frauen, die versuchen, das zu ändern, aber sie scheitern und zwar nicht an ihren Männern, sondern an den Rahmenbedingungen. Und es gibt auch die Männer, die es versuchen, aber auch sie scheitern an den Rahmenbedingungen.“

Es gebe zwar die viel gepriesenen „neuen Väter“, aber: „Die zwei Vätermonate sind nun auch nicht so wahnsinnig viel. Denn es heißt eben auch, dass 75 % der Väter noch nicht einmal einen Tag Elternzeit nehmen.“
Die Sozialwissenschaftlerin und zweifache Mutter beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Familienpolitik. Reformen, so ihre Erfahrungen, kämen viel zu langsam voran.

„Es tut sich etwas, aber es tut sich viel zu wenig, und das Ganze ist nicht konzeptgeleitet. Es gibt viele Einzelprojekte, die sind aber nicht abgestimmt und von einer Gesamtidee getragen.“ Daran habe auch der nunmehr achte Familienbericht der Bundesregierung nichts geändert, der in dieser Woche vorgestellt wurde.

„Wir haben keinen Erkenntnisbedarf, wir haben einen Handlungsbedarf!“, Weiterlesen »

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Kollege Mensch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. März 2012

… lautete der Titel der Geburtstagsfeier, zu der der pme Familienservice am 20. März nach Frankfurt eingeladen hatte. Es sei der 20zigste, genau genommen der 21zigste und es ist immer besser wenn man mehrere Möglichkeiten hat erklärte die Geschäftführerin Alexa Ahmad in ihrer Begrüßung.

Die Tagung hatte das Thema ‚Lebensphasenorientierte Personalpolitik’ und vier hochkarätige ReferentInnen Prof. Dr. Jutta Rump, Birgit Horn von der Deka Bank, Franka Johne von IKEA und Albert Reicherzer von der Commerzbank berichteten über die Antworten ihrer Unternehmen auf die Herausforderungen, die der demografische Wandel und der Wunsch der Beschäftigten, Beruf und Privatlebenbesser in Einklang zu bringen mit sich bringen.

Schon alleine diese Berichte, Frau Horn stellte die Angebote im Rahmen des Gesundheitsmanagements vor und Franka Johne den werteorientierten Ansatz von Ikea bei der Personalgeinnung und -entwicklung, machten die Tagung interessant. Richtig spannend war aber die abschließende Gesprächsrunde. Als das Gespräch auf Unterschiede bei Karriereverläufen zwischen Männern und Frauen und die Anwesenheitskulturen in den Unternehmen kam, konnten die TeilnehmerInnen Äußerungen hören, die sonst wohl nur in kleiner Runde gesagt werden.

Albert Reicherzer, seit 2,5 Jahren Bereichsvorstand Personal der Commerzbank brache es auf den Punkt: „…sorry, wir haben keine attraktiven Jobs zu fairen Arbeitsbedingungen, deshalb haben wir so wenig Frauen in Führungspositionen.“ Soll heißen, in die erste und zweite Führungsebene kommt Mann nur wenn er mindestens 60 Stunden dabei ist. Nach seiner Ansicht wird sich das nur ändern, „ wenn en echter Highperformer, auf den der Vorstand schon ein Auge geworfen hat, sagen würde „nein, danke! zu den Bedingungen mache ich den Job nicht.“ Also haben die Jungs es selber in der Hand. Weiterlesen »

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Kein Fläschchen vom Vater – Werbung mit Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. März 2012

Ursprünglich hat Piri Weepu, ein international bekannter Rugby Spieler aus Neuseeland, seiner sechs Monate alten Tochter Taylor in dem Spot das Fläschchen gegeben. Nach einer Intervention der La Leche League ist das jetzt nicht mehr zu sehen.

Quelle

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Väter mit unterschiedlichen Rechten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. März 2012

Biologische, rechtliche, leibliche, natürliche, soziale, tatsächliche … Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat mit seinem heutigen Urteil die Rechte von Vätern teilweise wieder ins vorletzte Jahrhundert verwiesen. Zu den Zeiten, als sich mancher Gutsherr noch das ‚Recht der ersten Nacht‚ herausnahm, war er rechtlich abgesichert, er hatte keine verwandtschaftliche Beziehung zu dem eventuell entstandenen Kind.

In den vorliegenden Fällen wollten die klagenden Väter aber den Kontakt zum Kind aufnehmen und ihren väterlichen Pflichten nachkommen und durften dies nicht. Nach geltendem deutschen Recht, und dies ist durch das heutige Urteil des EGMR bestätigt worden, ist der Ehepartner der Mutter der rechtliche Vater, auch wenn er nachgewiesenermaßen nicht der biologische ist. Ihm steht das Anfechtungsrecht zu, dem tatsächlichen Vater aber nicht die rechtliche Vaterschaft.

Das soll dem Rechtsfrieden und dem Wohl der kindlichen Entwicklung dienen. Das Urteil bestätigte die deutsche Rechtsauffassung und begründete: ‚Die Ungleichbehandlung der Beschwerdeführer im Vergleich zur Mutter, zum rechtlichen Vater und zum Kind, lag in der Absicht begründet, das jeweilige Kind und seine soziale Familie vor äußerer Beeinträchtigung zu schützen.’ Das sei legitim.

Die sozialen Väter tragen ihre Verantwortung in vielen Fällen, ohne zu wissen, dass sie nicht der biologische Vater sind. Wie Kinder dies erleben, vor allem, wenn sie nach Jahren erfahren, das ihr Vater nicht der ‚richtige’ Vater ist, schildern einige im Kuckucksvaterblog. Hier kommen auch Väter zu Wort, denen Kinder untergeschoben worden sind.

Die Entscheidung, die das Gericht heute zu treffen hatte, war sicherlich nicht einfach. Aber es dient mit Sicherheit nicht dem Kindeswohl, die Wahrheit und einen Vater auszublenden bzw. aus dem Leben zu verbannen.

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Rollenfallen für Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. März 2012

Dass Frauen lange in Elternzeit gehen oder Teilzeit arbeiten hat auf den ersten Blick oft rationale Gründe: ihr Mann verdient einfach mehr. Und schon schnappt die Rollenfalle zu. Wenn sie lange aus dem Job ist, verliert sie den Anschluss, während er weiter arbeitet und sich beruflich weiterentwickelt.

Aber sind Männer mit ihrer Ernährerrolle heute wirklich zufrieden? frauTV hat einen typischen Haupternährer und zweifachen Vater besucht.

Sendetermin ist Donnerstag, 22. März 2012, von 22.00 bis 22.30 Uhr.

Quelle

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Darth Vader – Werbung mit Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. März 2012

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Und jährlich frustriert die Gallup Umfrage

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. März 2012

Angestellte in Deutschland sind nicht gerade sehr motiviert. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 1300 Beschäftigten, die die Unternehmensberatung Gallup am Dienstag vorstellte. Laut dem Engagement-Index sind die Deutschen mit ihrer beruflichen Situation generell zwar sehr zufrieden. Die emotionale Bindung an ihren Job liegt jedoch auf konstant niedrigem Niveau.

  • Laut der Studie sind nur 14 % aller Arbeitnehmer mit Herz und Verstand bei der Sache.
  • 63 % der Deutschen machten demnach nur „Dienst nach Vorschrift“.
  • Und der Anteil jener Arbeitnehmer, die „innerlich gekündigt“ haben, sei von 2001 bis 2011 kontinuierlich gestiegen: von 15 auf 23 %.

Der Begriff der innerlichen Kündigung wurde vom Führungsforscher Martin Hilb geprägt. Er bezeichnet diesen Zustand als eine Art Selbstjustiz des Arbeitnehmers. Der Angestellte fühlt sich ungerecht behandelt und arbeitet nur noch so viel, wie ihm angesichts dieser Behandlung fair erscheint. Er stellt also durch Arbeitsverweigerung sein Gerechtigkeitsgefühl wieder her.

Die Mitarbeiter, die sich innerlich verabschiedet haben, fehlen demnach häufiger; sie entwickeln so gut wie nie Ideen, wie sich die Arbeitsabläufe und Produkte des Unternehmens verbessern lassen; und einige verlassen irgendwann das Unternehmen – was zu Know-how-Verlusten führt. Laut Gallup entsteht durch schlecht motivierte Mitarbeiter ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu 124 Milliarden Euro – pro Jahr.

Ein wichtiger Grund für die schlechte Mitarbeitermotivation ist nach Angaben von Gallup ein Defizit in der Personalführung. Die Ursachen für den relativ geringen Anteil emotional hoch gebundener Arbeitnehmer in Deutschland seien „hausgemacht und gehen auf Defizite in der Personalführung zurück“, heißt es in der Studie.

Der Aussage „Ich habe in den letzten sieben Tagen für gute Arbeit Anerkennung und Lob bekommen“ stimmten demnach nur 4 % der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung zum Unternehmen uneingeschränkt zu. Nur 1 % der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung erklärt, dass es jemand im Unternehmen gibt, der die persönliche Entwicklung fördert.

Quelle

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