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Frankfurt für Männer und Jungen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. November 2012

Ob als Väter, Großväter, als Partner in einer hetero- oder homosexuellen Beziehung oder als Single – die Vielfalt männerspezifischer Lebenssituationen bietet immer besondere Herausforderungen für die Rollenfindung in der heutigen Gesellschaft. Während in den letzten Jahrzehnten die Gleichberechtigung der Frau als vorrangiges Ziel der Gleichstellungspolitik im Fokus stand, gewinnt die sogenannte geschlechtergerechte Gleichstellung zunehmend an öffentliche Aufmerksamkeit.

Dieser ganzheitliche Ansatz wird auch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aktiv verfolgt und betrifft z.B. die Möglichkeiten einer größeren Verantwortlichkeit der Männer in den Familien, einer verstärkten Ausübung von frauentypischen Berufen oder eine erhöhte Wahrnehmung des Themas Männergesundheit. Auch spezifische Jungenprogramme wie der jährliche bundesweite „Boys´ Day“ sollen die Selbstwahrnehmung und die Berufsfindung von männlichen Jugendlichen unterstützen.

Dieses Kapitel bietet eine thematische Übersicht über Aktivitäten, Programme, Netzwerke und Beratungsstellen in Frankfurt oder hessenweit, die sich insbesondere an Männer und Jungen richten. Damit stellt die Stadt Frankfurt am Main als eine der ersten Kommunen ein derartiges Informationsangebot zur Verfügung. Die Kapitel des Angebots:

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Väter und Söhne – wahre Geschichten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. November 2012

Geschichten über Väter und Söhne, über besondere Beziehungen und gemeinsame Themen oder Aktivitäten gibt es jetzt – fotografisch in Szene gesetzt – in einer Ausstellung im Glashaus in Herten zu bewundern.

Im Rahmen der Männertage haben die Fotografen Wolfgang Quickels (Herten), Thomas Kersten (Unna) und Andreas Mnich (Herten) Bilder geschaffen, die in spannendem Kontrast zu den Werken des in Marl lebenden Fotografen und Redakteurs Oliver Mau mit seinen bewusst stark reduzierten Motiven stehen.

Die Fotoausstellung möchte Väter anregen, ihre Vaterrolle zu reflektieren, den Kontakt zu ihren Söhnen möglicherweise intensiver zu gestalten und die starken Seiten ihrer Beziehung zu erkennen.

“Leider haben in der heutigen, schnelllebigen Zeit Väter oft zu wenig Zeit für bewusste Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse mit ihren Söhnen. Für die Identitätsentwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit von Jungen ist die Auseinandersetzung mit einem männlichen Vorbild, die Begleitung und Begegnung mit Männern jedoch sehr wichtig”, so Bernd Uppena vom Kulturbüro der Stadt Herten.

Die Fotos und kurzen Ausgangsgeschichten wollen Impulse geben für neue Bande zwischen Väter und Söhnen. Die Ausstellung noch bis zum 25. November im Glashaus in Herten, zu sehen.

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Väter, Töchter und Söhne auf dem Jakobsweg

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. November 2012

JakobswegSeit Herbst 2005 wandern Väter mit ihren heranwachsenden Töchtern und Söhnen ab dem 14. Lebensjahr jährlich für eine Woche in den Herbstferien zu Fuß entlang des Jakobusweges. Diese Wanderung ist ein Angebot der Männerpastoral im Erzbistum Köln im Schwerpunkt „Väter-Kinder-Pastoral“.

Es waren Väter aus den bisherigen Väter-Kinder-Zeltlagern „Papa hat Zeit für mich“, ebenfalls einem Angebot der Männerpastoral in den Sommerferien, die diese Wanderung anregten. „Könnt Ihr von der Männerseelsorge nicht etwas für uns Väter mit unseren älteren Kindern außer Zelten anbieten, eine andere Form des gemeinsamen Erlebens?“ Daraus ist das vorliegende Konzept entstanden.

Diese Arbeitshilfe soll Anregungen und Hilfen für Hauptamtliche im Pastoralen Dienst und für engagierte Väter in Gemeinden oder Dekanaten geben, ein solches Angebot selbst durchzuführen.

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Väter in Elternzeit bei Roche Pharma

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2012

Das Unternehmen auf ihrem Karriereportal Väter in Elternzeit porträtieren, ist leider noch eine Ausnahme. Das Unternehmen Roche aus Mannheim gehört dazu und der Fachinformatiker Marcus gibt Auskunft über seine Erfahrungen als Vater in Elternzeit:

‚… Warum haben Sie sich dafür entschieden, Elternzeit zu nehmen?
Ich kannte das Thema Elternzeit bereits aus den Medien. Als klar war, dass wir Nachwuchs erwarten, habe ich mich dann genauer informiert. Dass ich mich letztendlich für die Elternzeit entschieden habe, hat auch mit Gesprächen mit meinem Vater und anderen aus dieser Generation zu tun. Sie haben mir erzählt, wie sehr sie im Nachhinein bedauern, zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbracht zu haben. Ich möchte an der Erziehung und Bildung meines Kindes Anteil haben – deswegen habe ich Elternzeit genommen.

Wie lange waren Sie daheim?
Ich war drei Monate in Elternzeit – der Großteil der Väter, die Elternzeit nehmen, sind meist zwei Monate daheim. Dabei darf man den finanziellen Aspekt nicht unterschätzen. Wenn man in Elternzeit ist, bekommt man 67 Prozent seines Netto-Gehalts, allerdings maximal 1.800 Euro. Meine Frau war 12 Monate in Elternzeit, einen davon konnten wir gemeinsam daheim verbringen. Ich habe also zwei Monate größtenteils allein für meine Tochter gesorgt.

Wie war das?
Am Anfang zugegebenermaßen sehr schwierig. Es war sehr gut, dass ich einen Monat Zeit hatte, mich einzugewöhnen. Daheim für ein Kind zu sorgen ist genauso stressig und belastend wie der Arbeitsalltag im Büro. Ich behaupte, jeder bekommt das hin, man sollte keine Angst davor haben. Und man wird viel schneller „entlohnt“, das eigene Kind gibt einem so viel zurück. Mir fällt keine Situation während meiner Elternzeit ein, in der ich den Geschäftsalltag vorgezogen hätte.

Was haben Sie mit Ihrer Tochter unternommen?
Wir waren so oft es ging draußen – das hat mir auch gesundheitlich sehr gut getan. Wir sind spazieren und schwimmen gegangen, das liebt meine Tochter. Und immer, wenn es die Zeit zugelassen hat, haben wir die Großeltern besucht, die etwas weiter entfernt wohnen. Außerdem hatte ich viel Kontakt zu anderen Eltern und habe neue Freundschaften geschlossen.

Wie haben Ihr Chef und die Kollegen reagiert?
Mein Chef hat selbst zwei Kinder, er ist ein Familien-Mensch und hat meine Entscheidung begrüßt. Und da wir neben dem Support hauptsächlich Projektarbeit machen, konnte er mein Fehlen auch sehr gut einplanen. Unter den Kollegen gab es schon ein wenig Neid, vor allem bei den jungen, die selbst noch keine Kinder haben. Sie denken dann, dass man so eine Art zusätzlichen Urlaub nimmt. Und die Kollegen mit älteren Kindern bedauern, dass es die Möglichkeit, Elternzeit zu nehmen, nicht schon früher gab.

Anscheinend hat Ihnen die Elternzeit so gut gefallen, dass Sie nun wieder daheim sind?
Ja, seit dem 1. Juni bin ich wieder in Elternzeit. Damit habe ich meine Frau unterstützt, da sie gern wieder Vollzeit arbeiten wollte. Ich arbeite zehn Monate lang in Teilzeit, während meine Tochter in der Kita ist. Die restliche Zeit betreue ich sie. Ich bin sogar international unterwegs. Das funktioniert meistens ganz gut, weil sich meine Projekte zeitlich sehr gut planen lassen.

Haben Sie Sorge, dass die Elternzeit einen „Karriereknick“ nach sich ziehen könnte?
Ich muss zugeben, dass ich mir diese Frage schon oft gestellt habe. Inzwischen denke ich mir: Wenn es Auswirkungen haben sollte, dann muss ich diese nun mal auf mich nehmen. Für mich ist auch Kindererziehung eine Art Karriere beziehungsweise Entwicklung, weil das gar nicht so einfach ist. Und die Erlebnisse mit meiner Tochter kann mir keiner mehr nehmen. …

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Väter prägen eher das Selbstwertgefühl

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. November 2012

Die Familie hat nach Ansicht von Professor Dr. Wassilios Emmanuel Fthenakis in ihrer Geschichte noch nie so viele Diskontinuitäten zu bewältigen wie heute. „Deswegen müssen wir uns als Gesellschaft intensiv mit dem Thema ‚Familie’ befassen und entsprechende Modelle entwickeln“, betonte er bei Familienkongress der Räte im Bistum Essen am vergangenen Samstag.

Bezüglich der Familie habe ein großer Paradigmenwechsel stattgefunden. Indikatoren für den strukturellen Wandlungsprozess seien zunehmende Scheidungsraten und die steigende Zahl von Singles. „Aber auch qualitative Wandlungsprozesse gibt es“, so der Professor und nannte hier Veränderungen in der Motivation zu Ehe und Familie, den veränderten Wert des Kindes, mittel- und langfristige Auswirkungen elterliche Beiträge auf die kindliche Entwicklung  sowie die „stille Revolution und die subjektiven Konzepte“. …

Was den Einfluss der Elternteile auf die Entwicklung des Kindes betreffe, prägten Väter stärker das Selbstwertgefühl der Kinder, die Mütter eher deren Beziehungsfähigkeit. Auch auf die Rolle des Vaters in der Familie ging Fthenakis ein. Eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie habe gezeigt, dass nicht die „Brotverdiener-Funktion“ des Vaters dominant sei, sondern dessen soziale Funktion für die wichtigste gehalten wird, also darauf zu achten, dass das Kind sich anderen gegenüber behaupten kann und als Vater offen zu sein für die Anliegen des Kindes. Die „instrumentelle Funktion“ – dem Kind Wissen und Allgemeinbildung vermitteln – rangiere an dritter Position. Am unwichtigsten sei der Karriereverzicht. Wenn eine Partnerschaft nicht funktioniere, würden Väter eher zur Brotverdiener-Funktion tendieren. „Wenn die Beziehung aber funktioniert, dann lassen sich Männer besser steuern“, so der humorige Tipp des Professors an die anwesenden Frauen.

Mit Blick auf die verschiedenen Formen und Konzepte gelebter partnerschaftlicher Beziehungen dürfte es nach Ansicht von Fthenakis keine Probleme geben „bei der Etablierung symmetrischer, partnerschaftlich organisierter Beziehungen zwischen Männern und Frauen, bei der Einbindung von Männern als Väter in der Erziehungsverantwortung und bei der Bewältigung des generativen Problems, wenn die Menschen die Chance hätten, die von ihnen präferierten Konzepte zu realisieren“. Doch der Wissenschaftler hatte auch eine schlechte Nachricht zu überbringen: „Das System ist hochgradig effizient organisiert, wenn es darum geht, die Umsetzung solcher Konzepte zu verhindern.“ …

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Den Erkenntnissen müssen Taten folgen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2012

Christoph Lippok bringt das Dilemma vieler Väter in seinem Blogbeitrag ‚Organisieren, Flexibilisieren und Kommunizieren‘ auf den Punkt: Der Erkenntnis, dass Familie systemrelevant ist, muss die Bereitschaft folgen, das Berufsleben zu verändern, auch das der Väter. Und der verbalen Aufgeschlossenheit in vielen Sonntagsreden vor allem Taten, in Politik und Wirtschaft.

‚Der Mann kommt nach Hause. Es ist knapp nach 23 Uhr. Nach einem intensiven Austausch zum Thema Familie-, Familienbildung und Väterarbeit. Die Frau sitzt noch am Schreibtisch, Unterricht für die kommenden Tage vorbereiten. Ein Gespräch mit den Updates des Tages muss auf später verschoben werden. Vertieftes Arbeiten. Er schleicht nach oben, setzt sich noch an den Rechner. …

Um 6.20 Uhr steht der Große vor dem Bett: “Papa, kommst Du runter?” “Gleich!” 10 Minuten später ist Papa unten. Frühstück wird vorbereitet, Papierkram erledigt. Der zweite Sohn kommt auch angeschlichen. Frühstück, eine willkommene Pause mit wenigstens einem Teil der Familie. …

So oder so ähnlich sieht es in vielleicht hunderttausenden Familien in Deutschland aus. Organisieren, Flexibilisieren und Kommunizieren auf höchstem Niveau. Wenn es nur in Ansätzen in den Unternehmen der Republik so laufen würde, dann ginge es der Wirtschaft und Gesellschaft deutlich besser.

Wie sehr beschleicht mich Unbehagen und Wut, wenn ich Geschichten höre, dass Teilzeitarbeit verweigert wird und man Väter und Mütter für unfähig hält, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und ihnen vorwirft, sie hätte ein Organisationsproblem. Und wenn Frauen zugebilligt wird, dass sie das Zeug Führungspositionen haben, nur eben nicht mehr nach der Geburt eines Kindes und dem Wunsch, im alten Job Teilzeit zu arbeiten. Plötzlich haben sie ihre Qualifikation verloren und müssen in die zweite oder dritte Reihe zurücktreten. Absurd. Oder wenn man Geschichten hört, dass Mann oder Frau selbst Schuld sind, wenn sie sich für Familie statt Beruf entscheiden. Dann sind sie eben auch selbst Schuld, wenn sie nur noch Aufgaben zweiter und dritter Klasse bewältigen dürfen. Diese Aufzählung ließe sich unendlich fortsetzen. …‘

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Väter und Mütter – Arbeitszeiten widersprechen den Bedürfnissen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. November 2012

Die Kluft zwischen den Arbeitszeiten der Geschlechter bleibt tief: Männer in Deutschland arbeiten im Durchschnitt 40,3 Wochenstunden, Frauen 32,3 Stunden. Mit einem Unterschied von knapp 8 Stunden nimmt Deutschland einen der Spitzenplätze in Europa ein, nur in den Niederlanden, Großbritannien und Irland ist das Ausmaß der Arbeitszeitunterschiede noch höher. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.

„Zwar sind immer mehr Frauen erwerbstätig, aber zu immer kürzeren Arbeitszeiten“, stellt die  IAQ-Forscherin Dr. Angelika Kümmerling fest. Anhand von Daten aus dem 5. European Working Conditions Survey hat sie mit Kollegen die Arbeitszeiten, Arbeitszeitwünsche und Work-life Balance der Europäer  im Lebensverlauf untersucht. Arbeit wird innerhalb der Gruppe der Frauen umverteilt – auf Kosten zunehmender Ungleichheit. Kümmerling:  „Teilzeitarbeit hat vielen Frauen die Berufstätigkeit erst ermöglicht, wird aber dann zur Falle: sie kappt Karrieremöglichkeiten ebenso wie Verdienstchancen im Lebensverlauf – bis hin zum Risiko der Altersarmut!“

Zudem deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass Teilzeitarbeit für Frauen in vielen Fällen keine zeitlich begrenzte Station ist, sondern langfristige Auswirkungen hat. „Ist die Arbeitszeit einmal reduziert, bleibt sie es sehr wahrscheinlich auch“. Fördermaßnahmen, die darauf abzielen, Frauen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, greifen zu kurz, wenn sie nicht auch das Arbeitsvolumen berücksichtigen. „Erweiterte Minijobs und das geplante Betreuungsgeld wirken genau entgegengesetzt“, kritisiert sie. Ganztägige KiTa-Plätze, die berufstätigen Eltern helfen können, Beruf und Hausarbeit besser zu vereinbaren, sind eine wichtige Maßnahme. Sie werden in Deutschland aber bis zum nächsten Jahr nicht wie vorgesehen ausreichend ausgebaut werden können.

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Die Rolle des Vaters neu bestimmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2012

Bei meinen Recherchen bin ich auf ein SPIEGEL-Interview mit dem Kinderpsychologen Wassilios Fthenakis aus dem Jahr 1980 gestoßen. Ich finde es äußerst spannend, was aus den dort aufgezeigten Entwicklungslinien (nicht) geworden ist.

‚SPIEGEL: Neuerdings wird dem Vater eine größere Rolle bei der Kindererziehung zugestanden. Sie selber haben seit längerem darauf hingewiesen, daß die überlieferte Vaterrolle überholt sei — wie ist sie entstanden?

FTHENAKIS: Die Vaterrolle war in unserer Kultur sehr stark durch die jüdisch-christliche Tradition geprägt, besonders durch die Vorstellung von Gott als dem strafenden und über seine Kinder erzürnten Vater. In den Beschreibungen des vorigen Jahrhunderts finden wir den Vater dargestellt als tyrannisches Familienoberhaupt, distanziert, mit wenig emotionaler Beziehung zu seinen eigenen Kindern.

SPIEGEL: Gibt es nicht auch gesellschaftliche Ursachen für dieses Vaterbild?

FTHENAKIS: Sicher, die industrielle Revolution hat dieses Bild wesentlich mitgeprägt: Infolge sich wandelnder Arbeitsverhältnisse war der Vater länger von zu Hause abwesend, und die Kinder konnten sich nur selten eine Vorstellung von seiner Arbeit machen; diese Distanz bestimmte auch die Beziehung zwischen Vater und Kindern. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert — offenbar wenden sich die Väter jetzt eher den Kleinkindern zu.

SPIEGEL: Hat das vielleicht auch etwas mit der Frauenbewegung zu tun?

FTHENAKIS: Es sieht so aus, als ob der Frauenbewegung eine Männerbewegung vorausgegangen sei, die eine Aufwertung der Vaterrolle zur Folge hatte. Zweifellos hat das wachsende Interesse der Männer an der Kinderpflege das soziale Prestige dieser Tätigkeit erhöht, so daß sie auch für die Frauen nicht mehr als minderwertig gelten muß.

SPIEGEL: Sind das Vermutungen oder Tatsachen?

FTHENAKIS: Auf diesem Gebiet gibt es viele Spekulationen, aber erst wenige empirische Untersuchungen, zumindest zur Zeit. …‘

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Akzeptanz der Elternzeit von Vätern – Erfahrungen aus den nordischen Staaten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. November 2012

Die Einführung der Elternzeit hat in Deutschland zu lebhaften Debatten über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geführt. Derzeit wird dabei auch ausdrücklich die Rolle des Vaters diskutiert. Mittlerweile nehmen über ein Viertel der Väter in Deutschland zumindest die zwei so genannten „Vätermonate“, Tendenz steigend.

Die Veranstaltung wirft einen Blick auf die nordischen Staaten, die oft als die geschlechtergerechtesten Staaten der Welt bezeichnet werden und auch im Bereich der Elternzeit als Vorreiter gelten. Schon lange haben hier etwa Länder wie Schweden oder Island einige Monate der Elternzeit auch speziell für die Väter reserviert, um die Auszeit der Eltern nach der Geburt eines Kindes geschlechtergerechter zu gestalten.

Wie hat sich hier die Akzeptanz der Elternzeit für Väter – bei den Männern selbst und auf dem Arbeitsmarkt – entwickelt? Welche weiteren gesellschaftlichen und politischen Weichenstellungen waren dafür nötig? Und welche Maßnahmen wären eventuell auch für Deutschland hilfreich?

Diese und weitere Fragen werden wir mit Experten aus Schweden und Island diskutieren.

Wir laden Sie hiermit herzlich zum Zuhören und Diskutieren ein. Die Veranstaltung findet am 15. November in der Friedrich-Ebert Stiftung in Berlin statt und wird deutsch-englisch simultan übersetzt. Eine Anmeldung ist bis zum 11. November 2012 per Mail möglich.

Programmablauf:

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Ganze Männer arbeiten auch mal weniger

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. November 2012

TeilzeitmannBei der heutigen Medienkonferenz zum Start des Projekts ‚Teilzeitmann‘ erklärte Markus Theunert, Präsident von männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer und Väterorganisationen:

‚Neun von zehn Männern möchten Teilzeit arbeiten – aber nur einer von zehn wagt es. Das männer.ch-Projekt DER TEILZEITMANN will Rückendeckung geben und Karrierephasen mit Teilzeitarbeit zur Normalität in der männlichen Erwerbsbiografie machen. Als Zielvorgabe setzt sich der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen ein ehrgeiziges Ziel: eine Männer-Teilzeitquote von 20 Prozent bis ins Jahr 2020. …

Untersuchungen und internationale Erfahrungen zeigen, dass das Haupthindernis einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Angst vor einem Karriereknick und den schrägen Blicken der männlichen Kollegen ist. Deshalb braucht es ein Umdenken in den Unternehmen und in der Gesellschaft. Es gilt auch, mit negativen Vorurteilen aufzuräumen:

Teilzeitmänner sind – entgegen des Klischees – nicht weniger produktiv und leistungsorientiert als ihre Vollzeitkollegen.

Aus männerpolitischer Perspektive geht es nicht darum, den Teilzeitmann zur neuen Norm zu erheben. Vielmehr engagiert sich männer.ch für eine Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle im Lebensverlauf. Nach einer Hocherwerbsphase nach Abschluss der Ausbildung soll eine Tieferwerbsphase zum Zeitpunkt der Familiengründung oder während einer intensiven Weiterbildung ebenso möglich sein wie ein berufliches Durchstarten zu einem späteren Zeitpunkt. …

Es sind viele kleine und größere Hürden, die Männer bewältigen müssen, wenn sie sich entscheiden, nicht mehr der Vollzeitnorm entsprechen zu wollen. Dafür braucht es auch Mut.‘

Mut macht die Personalpolitik der Robert Bosch GmbH, die der Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Christoph Kübel heute in einem Beitrag skizzierte. Dort gibt es ein Programm, bei dem Führungskräfte gezielt die angebotenen Arbeitszeitmodelle ausprobieren, um ihrer ‚Vorbildfunktion gerecht zu werden. ‚Die Resonanz war überwältigend; Führungskräfte aller Hierarchieebenen und Funktionsbereiche berichten von ihren positiven Erfahrungen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Präsenzkultur in deutschen Unternehmen. Deshalb hat die Bosch-Geschäftsführung auch entschieden, dass „MORE“ weiter ausgebaut wird.‘

Außerdem werden Familienzeiten bei der Karriere berücksichtigt: Denn die Familienzeit, also die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, ist eine wertvolle Lebenserfahrung, die Sozialkompetenz und die Fähigkeit, Komplexität zu managen, vermittelt. Um diese Kompetenzen stärker anzuerkennen und familiäre Verpflichtungen bei der Laufbahnplanung vermehrt zu berücksichtigen, kann die “Familienzeit” einen für die Beförderung erforderlichen Karrierebaustein wie z.B. Auslandsaufenthalt, Geschäftsbereichs- bzw. Funktionswechsel, ersetzen.

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