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Gestern Exoten, heute Väter 2.0 und morgen Normalität?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Dezember 2012

20121124_112454Die Jahreszeit bringt es mit sich, über getane Arbeit nachzudenken und die Herausforderungen der Zukunft zu sortieren. Die Gespräche mit Vätern in Unternehmen, in Kindertagesstätten und bei vielen anderen Gelegenheiten haben mir bewusst gemacht, dass Männer ihren schon lange geäußerten Wunsch, mehr Zeit für Kinder und Familie haben zu wollen, zunehmend ernst nehmen. Die Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und vor allem die Elternzeitregelungen, erleichtern ihnen dieses Vorhaben.

Was es aber auch braucht sind Unternehmen, in denen Führungspersonen Väter ermutigen, diesen Schritt zu gehen. Wohlwissend, dass das Engagement von Männern und Frauen in Familie keine verlorene Zeit ist, sondern eine Investition in die sozialen Kompetenzen ihrer Beschäftigten. Auch an dieser Stelle hat sich schon einiges getan, die zwei Vätermonate werden in der Regel durchgewunken, das Maß an Ermutigung und Rollenmodellen auf der Führungsebene ist aber noch ausbaufähig.

Verglichen mit der Bedeutung des Themas ‚aktive Vaterschaft‘ zur Jahrtausendwende in Unternehmen, ist der Bewusstseinsstand aber schon gut entwickelt. Ich erinnere mich noch genau an meine ersten Akquisegespräche, ausgesucht hatte ich mir das halbe Dutzend Unternehmen in NRW, die damals schon das Audit ‚berufundfamilie‘ hatten. Die Frage nach der Bedeutung des Themas ‚Väter‘ im Rahmen der familienfreundlichen Aktivitäten ergab in der Regel einige Schweigesekunden als Antwort. In einem Fall erhielt ich danach die Erklärung: ‚Väter? Sie meinen die Exoten, die Erziehungsurlaub nehmen? Da haben wir zur Zeit keinen, im letzten Jahr gab es einen.‘

Das mit den ‚Exoten‘ hat sich inzwischen erledigt, aus den Einzelfällen sind in fast allen Betrieben mehrere Fälle pro Jahr geworden. Immerhin nehmen inzwischen 27,3 % der Väter Elternzeit. Wir bezeichnen diese Männer als ‚neue, moderne‘  Väter oder ‚Väter 2.0‘ um auszudrücken, dass diese voll im Trend liegen.

Damit machen wir aber gewollt oder nicht deutlich, dass es anscheinend immer noch nicht Normalität ist, dass Väter neben ihrer Erwerbstätigkeit auch Fürsorgeaufgaben in der Familie übernehmen, erst Recht nicht nach den 2 Monaten Elternzeit. Und genau dies ist, das haben mir meine zahlreichen Gespräche mit Vätern und Führungspersonen deutlich gemacht, ein Grund dafür, dass viele Männer ihren Wunsch doch (noch) nicht umsetzen. Sie wollen nicht aus der Rolle fallen und Anerkennung für etwas ‚Außergewöhnliches‘ erhalten sondern Wertschätzung für normales und alltägliches Handeln erfahren.

Für Männer ist da, abgesehen von den Vätermonaten, anscheinend immer noch ausschließlich Erwerbsarbeit vorgesehen, so nehmen sie es mehrheitlich wahr und verpassen so die Rolle ihres Lebens. In diesem Sinne wären die Väter 2.0 die neuen Exoten.

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über:morgen – Der neue Mann

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2012

Herkömmliche Männerrollen sind „out“, neue sind weder eindeutig definiert noch allgemein akzeptiert. Väter tummeln sich auf Spielplätzen und in Kindertanzkursen, sie übernehmen Haushaltspflichten und wechseln Windeln. Andererseits lässt die Berufswahl zum „Hebammer“ oder Kindergartenpädagogen hinter vorgehaltener Hand immer noch an der heterosexuellen Orientierung zweifeln. Das sogenannte „hegemoniale Männlichkeitsbild“, ein „Übermann“ stets erfolgreich, stark und im Geiste ein Pionier – ist nach wie vor das unerreichbare Vorbild in der westlichen Welt.

In dieser Ausgabe von „über:morgen“ kommen politisch Verantwortliche, Sozialwissenschaftler, Feministinnen und vor allem Männer selbst zu Wort und erörtern, welche Form der Gleichberechtigung die Gesellschaft anstreben soll und kann, warum es dazu „neue“ Männer braucht und welche Vorstellungen davon bereits Gestalt annehmen.

Ein Film von Doris Hochmayr, auf 3sat, Samstag, 15. Dezember 2012 von 18:00 – 18:30 Uhr, über:morgen, das Zukunftsmagazin – Moderation: Hubert Nowak.

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Wir brauchen mehr Vaterliebe

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2012

Mädchen bekommen mehr Zuwendung als Jungen – und diese erhalten heute weniger Liebe, aber mehr Hiebe. Diese These vertrat gestern der Kriminologe Christian Pfeiffer beim Jahresempfang des Sprengels Osnabrück

„Wir brauchen mehr Vaterliebe“ forderte Pfeiffer. Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen meinte, zwei Drittel der Väter seien „emotionale Krüppel“, ein Drittel mache sich bei der Erziehung ganz „aus dem Staub“. Es gebe viele „gepanzerte Männer, die Emotionen nicht richtig rauslassen könnten“.

„Die Krise der Männer ist bedrohlich“, sagte Pfeiffer und machte einen „Wandel der Erziehungskultur“ aus: Schon im Kindergarten bekämen Mädchen mehr Streicheleinheiten und würden öfter auf den Arm genommen als Jungen. Diese Tatsache sei den Erzieherinnen aber meistens gar nicht bewusst.

Jungen bräuchten Vorbilder, Gemeinschaften und Aufgaben, an denen sie wachsen könnten. Es sei nötig, „Lust auf Leben zu wecken“, etwa in der Schule mit attraktiven Sport- und Musikangeboten am Nachmittag – wie in Neuseeland. Von diesem Angebot sei Deutschland „meilenweit entfernt“, . Nötig sei eine Stärkung der Schule von außen.

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Jungen und Bücher

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Dezember 2012

Spätestens seit den internationalen PISA-Studien ist bekannt, dass Jungen auch in Deutschland im Bereich Lesekompetenz schwächer abschneiden als Mädchen. Das liegt unter anderem daran, dass sie in ihrer Freizeit weniger lesen als Mädchen, dass ihre Lesemotivation geringer ausgeprägt ist und dass sie in der Schule selten Lesestoffe angeboten bekommen, die sie interessieren.

Obwohl die geringere Begeisterung der Jungen fürs Lesen offenbar ein internationales Phänomen darstellt, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Ursachen in der Biologie der Geschlechterunterschiede liegen. Zum einen gibt es selbstverständlich auch männliche Leseratten (ebenso wie weibliche Wenig- oder Nicht-Leser), zum anderen lesen Jungen in Deutschland den IGLU-Studien zufolge in der Grundschule ähnlich gut und gerne wie Mädchen. Allerdings lässt sich feststellen, dass der „Leseknick“ im Übergang von der Kindheit zur Pubertät bei Jungen heutzutage früher einsetzt und stärker ausfällt als bei Mädchen.

Prof. Dr. Christine Garbe, die seit Jahrzehnten zum Thema „Gender und Lesen“ forscht und lehrt  hat die Konzeption der Webseite boys & books entwickelt. Der Kinder- und Jugendbuchautor Frank Maria Reifenberg bringt die praktische Erfahrung aus Hunderten von Veranstaltungen mit der Zielgruppe in das Projekt ein. Er hat dazu spezielle Lesungen und Workshops zur Leseanimation nur für Jungen entwickelt.

Die Webseite „boys & books“ unterscheidet sich von anderen Internet-Ressourcen zur Kinder- und Jugendliteratur in mehreren Aspekten:

Sie empfiehlt Kinder- und Jugendliteratur (speziell für Jungen) nach Kriterien einer leserorientierten Kinder- und Jugendliteraturkritik, während die meisten Webseiten mit entsprechenden Empfehlungen den Normen einer literar-ästhetischen Kritik folgen, wie sie in der Regel auch den Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur zugrunde liegen. Das Problem der üblichen Bewertung von Kinder- und Jugendliteratur aus der Perspektive erwachsener, oft literaturwissenschaftlich ausgebildeter „Literatur-Profis“ besteht aber darin, dass die von ihnen empfohlenen Bücher nicht unbedingt den Geschmack der kindlichen und jugendlichen LeserInnen treffen.

Wenn erwachsene „Literatur-Agenten“ nicht in diese Falle tappen wollen – also ihren eigenen Lesegeschmack mit demjenigen von Kindern und Jugendlichen zu verwechseln – müssen sie sich empirisch mit den Zielgruppen ihrer Empfehlungen auseinander setzen, das heißt die Lesegewohnheiten und den Lesegeschmack von Kindern und Jugendlichen empirisch erforschen. Neben literaturwissenschaftlicher Expertise ist darum die empirische Leseforschung das zweite Fundament, auf dem die Webseite „boys & books“ basiert.

Die Konzeption des Leseprojekts zum Download gibt es hier.

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Herr Seepferdchen wird Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Dezember 2012

In großflächigen, farbenfrohen Bildern wird erzählt, wie Herr Seepferdchen Papa wird. Ein Stück Meeresbiologie für die Kleinsten und eine warmherzige Geschichte über die liebevolle Geborgenheit, die ein Vater seinen Kindern gibt. Seepferdchen sind ziemlich ungewöhnliche Fische. Sie sehen seltsam aus, wirklich wie kleine Pferde. Und auch das Familienleben der Seepferdchen ist ungewöhnlich.

Die Seepferdchen-Mutter legt ihre Eier in eine Tasche am Bauch des Vaters. Der Vater befruchtet die Eier und gibt auf sie Acht, während sie in seiner Tasche heranwachsen wie eine schwangere Mutter. Wenig später kommen die Seepferdchen-Babys zur Welt, nämlich wenn sie groß genug sind, um allein zurecht zu kommen. Wie in seinem berühmten Buch von der Kleinen Raupe Nimmersatt stellt Eric Carle in Herr Seepferdchen die entscheidenden Lebenserfahrungen kleiner Kinder in einer Tiergeschichte dar: Kleine Seepferdchen werden behütet, nicht zuletzt vom Vater, aber irgendwann müssen sie auch selbstständig werden.

Zudem gibt das Bilderbuch einen ersten spannenden Einblick in die Meeresbiologie. Es macht mit anderen Fischvätern bekannt, die wie Herr Seepferdchen die Jungen aufziehen. Und hinter den Folienseiten, auf denen Seetang, Schilf oder ein Korallenriff zu sehen ist, lassen sich weitere Meeresbewohner entdecken!

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Männer und Familienvereinbarkeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Dezember 2012

Die Studie mit dem Untertitel ‚Betriebliche Personalpolitik, Akteurskonstellationen und Organisationskulturen‘ ist aus der Dissertation von Marc Gärtner hervorgegangen. In ihr ist der Autor der Frage nachgegangen, inwieweit der Einstellungswandel von Männern, weg von einer reinen Erwerbszentriertheit hin zu einer stärkeren Familienorientierung auch zu einer Veränderung der Geschlechterverhältnisse führt.

Nach einer Einführung in die Gegenstandsbereiche männliche Teilzeitverhältnisse und Elternzeitphasen und ihrer Auswirkungen auf die Konstruktion von Männlichkeit durch Arbeit werden Vereinbarkeitsmaßnahmen in vier verschiedenen Organisationen vorgestellt. Deren AkteurInnen, Führungskräfte und Männer die Instrumente zur Vereinbarkeit beanspruchen, vor dem Hintergrund der jeweiligen Organisationskulturen in den folgenden Abschnitten in beispielhaften Konstellationen dargestellt werden.

Interessant sind die am Ende formulierten Konsequenzen aus den vier Betriebsanalysen. Sie beziehen sich sowohl auf die Überprüfung bislang eingesetzter Instrumente als auch auf die ihnen zugrunde liegenden Strategien. Aber auch die Repräsentanten sind wichtig: ‚Wenn auch mehr männliche … Personalleiter das Thema entdecken und dafür Mitverantwortung übernehmen, dürfte dies ein deutliches Signal für eine Ablösung tradierter Erwerbsmännlichkeit darstellen.‘

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Neue Regelungen bei Elterngeld und Elternzeit ab 1. Januar 2013

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Dezember 2012

Beim Elterngeld und bei der Elternzeit müssen sich Mütter und Väter auf Änderungen einstellen. Dabei geht es insbesondere um die Berechnung des Elterngeldes. Bettina Graue, Rechtsberaterin der Arbeitnehmerkammer in Bremen, hat wichtige Änderungen zusammengestellt:

Die gute Nachricht: Die Berechnung wird für die Elterngeldstellen vereinfacht und verkürzt somit das Verfahren. Die schlechte Nachricht: Durch pauschalierte Abzüge werden die meisten Eltern weniger Elterngeld erhalten als nach dem bisherigen Verfahren. Kleinere Änderungen im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz gibt es außerdem bei der Elternzeit.

Die Höhe des Elterngeldes wird auf der Basis des durchschnittlichen Einkommens der letzten zwölf Monate vor dem Monat der Geburt des Kindes errechnet. Es beträgt in der Regel 67 Prozent des nach der Geburt entfallenden Arbeitsentgelts, mindestens jedoch 300 Euro und höchstens 1.800 Euro. Für die ab dem 1. Januar 2013 geborenen Kinder ermittelt die Elterngeldstelle nun ein fiktives Nettoeinkommen, indem sie pauschal die Einkommenssteuer, den Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer berücksichtigt. Unberücksichtigt bleiben dabei zukünftig hohe Freibeträge, die auf der Lohnsteuerkarte eingetragen sind, etwa für Pendler für die Wege zum Arbeitsort oder bei doppelter Haushaltsführung.

Auch die Abzüge für Werbungskosten, die unterschiedlich hoch ausfallen können, werden nur noch pauschal auf der Basis der Werbungskostenpauschale von jährlich 1.000 Euro vorgenommen. Nicht mehr anerkannt werden zudem Steuerfreibeträge aufgrund der Behinderung eines Elternteils oder des Kindes. Auch Sozialabgaben werden pauschal in Höhe von 21 Prozent abgezogen, obwohl der tatsächliche Arbeitnehmeranteil an den Sozialversicherungsbeiträgen bei derzeit 20,025 % liegt. In 2013 wird dieser Satz sogar auf 19,675 % sinken.

Ebenfalls nachteilig für die Eltern: Ab dem 1. Januar 2013 wird unter anderem durch den Bezug von Mutterschaftsgeld grundsätzlich ein voller Monat Elterngeld verbraucht. Dies betrifft besonders Frauen, deren Kinder vor dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kommen und deren Mutterschutzfrist sich um den Zeitraum verlängert, der vor der Geburt nicht in Anspruch genommen werden konnte. Reicht dadurch die Mutterschutzfrist in einen weiteren Monat hinein, führt dies zu einem vollständigen und zusätzlichen Verlust des Elterngeldanspruchs für den betreffenden Monat.

Etwas besser stellen sich nun Eltern, die während der Elternzeit Teilzeit arbeiten wollen. Weiterlesen »

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Fürsorgliche (Fisch-) Väter hängen häufiger am Haken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Dezember 2012

Bei einigen Fischarten übernimmt der Vater die Brutpflege, z.B. beim nordamerikanischen Forellenbarsch. Bei dieser Art gilt: Je größer und aggressiver das Männchen, desto intensiver ist die elterliche Fürsorge und desto mehr Nachkommen überleben. Allerdings werden einer neuen Studie zufolge die aktiven Brutpfleger auch häufiger als andere gefangen. Die Befischung überleben dann die scheuen Vertreter, die weniger Nachwuchs produzieren.

Brutpflege ist ein Erfolgsmodell. Es vergrößert bei vielen Arten die Chancen, die ersten Lebensmonate unbeschadet zu überleben, z.B. bei uns Menschen. Der Mensch kann allerdings auch Sorge dafür tragen, dass aktive Brutpfleger das Nachsehen haben. Dies ist das wesentliche Ergebnis einer in PNAS publizierte Studie, die ein internationales Forscherteam rund um den Masterstudenten David Sutter und den Studienleiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin an nordamerikanischen Forellenbarschen vorgelegt hat.

Bei den unter Anglern beliebten Forellenbarschen (Micropterus salmoides) kümmert sich das Männchen bis zu vier Wochen um den Nachwuchs. Die Fischväter verteidigen das Laichnest gegen Feinde und befächeln mit ihren Brustflossen die Eier, um sie mit Sauerstoff zu versorgen. Besonders intensive Brutpflege zahlt sich aus: Sie sichert den Fürsorglichen überaus viele Nachkommen und sorgt so für eine Anhäufung ihrer Gene in der Population – klassische Evolution durch Selektion nach Darwinschem Prinzip. Allerdings sind die wachsamsten Fischväter auch besonders anfällig gegenüber Beangelung. Zwar stellen die Väter während der Brutpflege die Nahrungssuche ein, jedoch verteidigen sie aggressiv ihr Nest gegen jeden Eindringling, auch wenn dies ein vom Angler durchs Wasser gezogener Blinker oder Wobbler ist. Die Sache hat dann leider einen Haken.

In einer neuen Studie, die in Kooperation zwischen Berliner Fischereiforschern und einem Team um Prof. Dr. David Philipp von der Universität in Illinois durchgeführt wurde, wird nun nachgewiesen, dass leicht fangbare männliche Forellenbarsche auch die mit dem größten Vermehrungspotenzial sind. Unter befischten Bedingungen werden so die eigentlichen Sieger der natürlichen Auslese zu Verlieren. Selbst wenn ein brutpflegender Forellenbarschvater nach dem Fang zurückgesetzt wird, z.B. wenn das Tier ungewollt in der Schonzeit gefangen wurde, kann der Nachwuchs verloren sein. Die zeitweilige Abwesenheit vom Nest ruft nämlich gefräßige Nesträuber, in der Regel andere Fische, auf den Plan, die das Nest ausräumen. Ob vergleichbare Effekte auch bei heimischen brutpflegenden Fischarten wie Zander und Wels zutreffen, ist bisher nicht bekannt.

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Jahrhundertelang hatten wir es lässig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Dezember 2012

… sagt der rumänischer Projektmanager von cafebabel.com, dem mehrsprachigen Europamagazin, an seinem letzten Arbeitstag mit dem nostalgischen Nachgeschmack eines Dosenbier-saufenden, im Bademantel durch den Supermarkt schlappenden „Dude“ in Big Lebowski. Aber wohin weiter? Irgendwo zwischen Schmerzensmann und übersexuell wurde in den letzten Jahren eifrig immer wieder an neuen Begriffen gebastelt, um den postmodernen Mann in eine Schublade zu stecken, die nicht mehr so richtig einrasten will.

Feminismus und Konsumkultur haben das traditionelle Bild des ‘balzenden Bringers und Brotverdieners’ aus den Fugen gehoben. Aber bedeutet dies das „Ende des Mannes“, wie es die Journalistin Hanna Rosin in ihrem kürzlich erschienenen ‘The End of Men’ proklamiert?

‚Männer‘, ein Dossier von Frauen und Männern bei cafebabel.com.

Männlichkeit 2012: 50 Shades of Mann Am Anfang war 1994 David Beckham. Bereits 17 Jahre ist es her, dass der englische Journalist Mark Simpson den Begriff ‘metrosexuell’ prägte. Seitdem sind unzählige Attribute zur Beschreibung des Mannes aufgekommen, die den Mann in eine Schublade stecken wollen. Immer darauf bedacht, sich von Homosexualität und Verweibung abzugrenzen. Befeuert hat dieses linguistische und soziologische Spiel die Kulturindustrie. Haben wir jemanden vergessen? Ach ja, die Rolle der modernen Frau.

Pick-Up Artists: Männer zwischen Führung und Verführung FMAC mit HB nach der 3s Rule? Pick-Up ist nicht etwa – wie oft in Presse und wissenschaftlichen Studien behauptet – eine frauenfeindliche Aufreißtaktik unter (teurer) Anleitung, sondern die Lehre vom erfolgreichen Umgang mit sich selbst und mit Frauen, sagt zumindest unser Autor und Mitglied der PU-Community.

Gewalt an Männern: Falschanzeigen und Machtlosigkeit Beim Thema Gewalt scheint die Rollenverteilung oft eindeutig: Männer sind Täter, Frauen Opfer. Dass auch Männer Gewalt seitens ihrer Partnerinnen erfahren, ist im öffentlichen Bewusstsein weniger präsent. Gerade in Spanien, wo frauenfeindliches Verhalten dank eines geschlechtsspezifischen Gesetzes, das in der EU einzigartig ist, besonders hart bestraft wird, verhallt die Stimme von männlichen Opfern. Die Kehrseite ambitionierter Gleichstellungs- und Schutzmaßnahmen von Frauen zeigt der Fall des Spaniers Rafael.

Adopte un mec: Anmach-Discounter aus Frankreich Adopteunmec.com [Adoptiere einen Typen] ist eine Art Online-Dating-Supermarkt, wo Frauen einkaufen und Männer Charme senden. Das Erfolgsrezept der Franzosen? Hier haben die Frauen das Sagen. Der Untertitel der Webseite lautet „männliche Objekte zum Streicheln“ [*hommes-objets à câliner]. Seit Februar 2012 darf auch in Italien und Spanien gestreichelt werden. Zwischen Hyperfeminismus, Ironie und Konsumrausch, hier der Erfahrungsbericht von 3 Männern auf der Einkaufsliste.

Mein Name ist Boy, ‚Oh Boy‘: der Anti-James-Bond Seit Jahren suggerieren uns die Medien, dass unser Männerbild ins Wanken geraten ist. Der Macho-Mann soll Vergangenheit sein – aber ein neues Ideal ist noch nicht gefunden. Jan-Ole Gersters Debütfilm Oh Boy zeigt Männerbilder im Jahr 2012.

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Die neue Papa Lese Liste ist da

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2012

Christian Meyn-Schwarze hat seine aus 300 Bücher-Tipps und anderen Medien bestehende Papa Liste für aktive Väter und Großväter aktualisiert. In der Nikolausausgabe sind in den 17 Kategorien wieder zahlreiche neue Titel zu finden, die es Vätern erleichtern von Anfang an die ‚richtigen‘ Bücher vorzulesen.

Mich haben zwei Bücher beeindruckt, die zeigen, wie wichtig es für Jungen und Mädchen ist, beide Elternteile und insbesondere die Väter kennen zu lernen.

Geheimsache Daddy

Der elfjährige Vincent lebt allein mit seiner Mutter. Seinen Vater kennt er nicht, aber Vincent ist sich sicher: Er muss Engländer sein! Warum sonst liest seine Mutter ständig englischsprachige Krimis? Als Vincent eines Tages einem Mann in die Arme läuft, der ihm verblüffend ähnlich sieht, beschließt er, ihn gemeinsam mit seiner Freundin Malin zu beschatten. Aber es ist wie verhext: Immer wieder verliert sich die Spur des Unbekannten …

Papa auf der Spur

Seit Nele weiß, dass ihre Mama ein Baby von Markus erwartet, hat sie nur noch einen Wunsch: Sie will wissen, wer IHR Vater ist. Aber aus ihrer Mutter ist nichts herauszubekommen. „Dann müssen wir es eben selbst herausfinden“, sagt Neles Freund Leon. Aber so einfach ist das nicht.Sind sich ihre Eltern auf einem Musikfestival begegnet? Die zwei Detektive kommen Neles Vater immer mehr auf die Spur. Gleichzeitig wird Nele nervös. Ist er nett? Hat er blaue oder braune Augen? Und wird Mama ihr böse sein? Dann kommt es zu einem ungewöhnlichen Familientreffen. Hat Nele sich ganz umsonst Sorgen gemacht?

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