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30-Stunden Vollzeit für Eltern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Dezember 2012

Der Vorschlag von Andrea Nahles klingt interessant: Im ersten Lebensjahr des Kindes betreut man den Nachwuchs – finanziell durch das Elterngeld einigermaßen abgesichert – zu Hause. Danach arbeiten Mutter oder Vater für weitere zwei bis drei Jahre nur 30 statt der üblichen 40 Stunden in der Woche. Und zwar ohne wirtschaftliche Einbußen. Denn nun gleicht der Staat den Eltern die Einkommensdifferenz zwischen Teilzeit zum Vollzeit Erwerbsjob aus.

Nahles, 42, selbst Mutter eines kleinen Kindes, findet, dass junge Leute zwischen 25 und 40 Jahren durch die Doppelverantwortung von beruflicher Entwicklung und Familiengründung besonders gefordert sind. Wenn ihre Partei, die SPD, in den nächsten Monaten das Programm für die Bundestagswahl im Herbst aufstellen wird, will sie deshalb eine 30-Stunden-Woche für diese Eltern als „Idee“ mit aufnehmen.

„Zwei bis drei Jahre“ sollen die Eltern mehr Zeit für ihre kleinen Kinder bekommen, sagte Nahles der Nachrichtenagentur dpa. Bezahlt werden soll das vom „Staat“, wie sie vorschlägt. Und zwar nach dem Vorbild des „Hamburger Modells“.

Das sogenannte Hamburger Modell, das im Sozialgesetzbuch geregelt ist, stützt sich auf eine verkürzte Arbeitszeit und soll Menschen nach einer schweren längeren Krankheit die Rückkehr ins Berufsleben erleichtern.

Unterstützung erhielt Nahles von den Grünen. Deren Familienpolitikerin Katja Dörner sagte, neben Kita-Ausbau und der Einführung einer Kindergrundsicherung sei es die wichtigste familienpolitische Herausforderung der nächsten Jahre, den Arbeitsalltag von Eltern familienfreundlich zu organisieren. Die meisten Eltern wünschten sich auch, die Arbeitszeiten gleichmäßiger untereinander aufteilen zu können.

Abgesehen davon, dass die Familiengründungsphase keine schwere Krankheit ist, fände ich es noch konsequenter, Vätern und Müttern in den Lebensphasen und nach den Lebensereignissen, wo sie gewünscht wird, einen Anspruch auf eine Vollzeit von 30 Stunden zu ermöglichen und wenn sie dann auch von beiden gleichzeitig in Anspruch genommen wird, dies auch beim ‚Familiensplitting‘ zu berücksichtigen.

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Kinder haben Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Dezember 2012

In den vergangenen drei Jahren führte die Evangelische Kirche im Rheinland im Auftrag von Kindertageseinrichtungen und Familienzentren insgesamt 49 Wochenend-Seminare für Väter und Kinder durch und wertete das Feedback von Teilnehmern sowie Kitas aus. Ein Ergebnis des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts:

Sowohl von Seiten der Väter als auch von Seiten der Einrichtungen besteht großer Bedarf an speziellen Vater-Kind-Angeboten. Die rheinische und westfälische Kirche bietet als Konsequenz eine Ausbildung zum Leiter für Vater-Kind-Angebote aus und hat eine Vater-Kind-Agentur ins Leben gerufen, die deren Einsätze koordiniert und Ansprechstelle für interessierte evangelische Kitas ist.

„Unser Projekt mit dem Titel ‚Zeit für Kinder – Familienverantwortung von Vätern unterstützen’ hat eindrucksvoll gezeigt, dass viele Männer sehr an Angeboten interessiert sind, die es ihnen erlauben, Zeit intensiv mit ihren Kindern zu verbringen und die ihnen Orientierung für ihre Vaterrolle geben“, sagt Jürgen Rams von der Männerarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland, der das dreijährige Projekt 2009 ins Leben rief und dafür die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen gewinnen konnte.

„Die Zusammenarbeit mit drei Kindertageseinrichtungen im Vorfeld des Projekts hatte gezeigt, dass wir Väter über die Kitas gut erreichen können. In diesen Kooperationen kristallisierte sich auch die Angebotsform eines Wochenend-Seminars als zielgruppengerecht heraus.“ Das Projekt „Zeit für Kinder – Familienverantwortung von Vätern unterstützen“ sollte Väter über Kitas im gesamten Rheinland ansprechen und auf breiterer Basis ermitteln, ob Väter solche Vater-Kind-Seminare tatsächlich ausreichend nachfragen.

„Außerdem ging es uns darum, Kita-Teams für Väterarbeit zu sensibilisieren“, sagt Jürgen Rams. „Denn die Einrichtungen können dazu beitragen, Männer in ihrer Vaterrolle zu unterstützen, indem sie sie als Experten für ihre Kinder ernst nehmen, gezielt ansprechen und in die Kita-Arbeit einbinden.“

Der Abschlussbericht kann bei der Männerarbeit der evangelischen Kirche angefordert werden.

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Elternzeit spätestens zu Beginn der Schwangerschaft planen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Dezember 2012

Eine Gesetzesänderung mit gravierenden Folgen: Wer demnächst Nachwuchs bekommt, muss mindestens sieben Monate vor Geburtstermin in die richtige Steuerklasse wechseln. Sonst drohen kräftige Einbußen beim Elterngeld.

Die Gesetzesänderung, die zum Jahreswechsel greift, hat unzählige junge Familien in spe kalt erwischt. Der Bundesrat hat Anfang Juli die Neuerungen zum Elterngeld ab 2013 auf den Weg gebracht – und kaum jemand hat’s bemerkt. Eigentlich sollte ein kleiner Dreh an Steuerstellschrauben alles einfacher machen und für eine schnellere Auszahlung des Elterngelds sorgen. Jetzt bringt er Tausenden, die ab Januar Nachwuchs bekommen und in Elternzeit gehen, finanzielle Nachteile.

Bis zum Jahresende können angehende Eltern noch relativ leicht selbst ausrechnen, was sie an Zuschüssen erwartet. Für ihr Neugeborenes bekommen sie in der Regel 65 bis 67 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens der vergangenen zwölf Monate vor der Geburt, höchstens 1800 Euro im Monat – und das bis zu 14 Monate lang. Für Arbeitnehmer ist die Rechnung bislang einfach: Sie schnappen sich ihre Gehaltsabrechnung und nehmen den Nettolohn nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zur Grundlage. Zusätzlich geht noch ein Zwölftel des Arbeitnehmer-Pauschbetrags ab. Urlaubs- und Weihnachtsgeld bleiben außen vor. Grundsätzlich gilt: Je mehr Netto, desto mehr Elterngeld.

Ab 2013 muss anders gerechnet werden: Künftig wird der Bruttolohn für die letzten zwölf Monate vor der Geburt zugrunde gelegt, nicht mehr der Nettolohn wie bisher. Stattdessen zieht der Staat vom Brutto neue Pauschalsätze ab, insgesamt 21 %, dieser Wert liegt über den aktuellen Beitragssätzen. Das so berechnete Nettoeinkommen ist geringer – und damit auch das Elterngeld.

Auf den ersten Blick schlägt die Gesetzesänderung nur marginal durch: Bei einem Bruttolohn zwischen 2000 und 3000 Euro im Monat schrumpft das Elterngeld um rund sieben bis zehn Euro, wie Steuerfachmann Rauhöft vorrechnet.

Viel stärker wirkt sich das neue Gesetz allerdings bei der Lohnsteuer aus, die ebenfalls vom Brutto abzuziehen ist. Dafür ist die Lohnsteuerklasse maßgeblich, die die betreuende Mutter respektive der Vater in den vorangegangenen zwölf Monaten am längsten hatte. Grundsätzlich gilt zwar weiter: Verheiratete können mit einem cleveren Wechsel der Steuerklasse in der Schwangerschaft ihr Nettoeinkommen nach oben schrauben.

Doch der Umstieg in die andere Steuerklasse muss für Kinder, die ab 2013 geboren werden, mindestens sieben Monate vor der Geburt passiert sein. Bei der Berechnung des neuen Elterngelds zählt nämlich allein die Steuerklasse, die am längsten in den zwölf Monaten vor der Geburt des Kindes eingetragen war.

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Wertschätzung für neue Rollenmodelle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Dezember 2012

Eine familienbedingte Auszeit ist für viele Beschäftigte immer noch schwer vorstellbarbar. Zu groß sind die beruflichen und sozialen Nachteile für Eltern trotz vieler gut gemeinter Programme der Unternehmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Noch immer akzeptieren viel zu wenige Vorgesetzte und Kollegen neue Lebensmodelle. Zudem fehlen starke Vorbilder für eine neue Rollenverteilung.

Viele Unternehmen bieten den Arbeitnehmern ein breites Angebot an Leistungen an, die der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie dienen sollen. Glaubt man den öffentlichen Beteuerungen von Unternehmen und Politikern, gibt es keine Probleme, wenn sich Väter neben dem Job auch um ihre Kinder kümmern. Die Realität sieht allerdings anders aus. Bislang nutzen 27 % der Väter das Elterngeld, obwohl mehr als 50% sich dies sehr gut vorstellen können.

Eine wichtige Rolle spielt die wahrgenommene geringe Akzeptanz bei Vorgesetzten und Kollegen. Nahezu jeder zweite Arbeitnehmer in der Rush-Hour erwartet eine negative Bewertung durch Kollegen und Vorgesetzte, wenn Männer eine längere berufliche Pause zur Kinderbetreuung einlegen.

Studien zeigen, dass die Wünsche von jungen Frauen und Männern entgegen aller Vorurteile nahe beieinanderliegen. Beide Geschlechter wollen gut verdienen, einen sicheren Arbeitsplatz und eine Familie. Doch ohne flexible Erwerbsbiografien werden weder Männer noch Frauen diese Ziele erreichen können. 90 Prozent der Väter sind aufgrund der fehlenden Akzeptanz dieser Wünsche nach der Geburt des ersten Kindes weiterhin vollzeitbeschäftigt. 40 Prozent würden lieber weniger arbeiten, überwiegend favorisieren sie eine 30-Stunden-Woche. Nur ein Drittel der Väter spricht von einer guten Balance zwischen Beruf und Familie.

Tradierte Rollenbilder, die auch in Unternehmenskulturen verankert sind, sind schwer zu durchbrechen. Die Leistungsträger spielen dabei eine entscheidende Rolle. Gerade Vorbilder auf den oberen Führungsebenen sind gefragt, denn kulturelles Umdenken wird durch authentische Beispiele erst ermöglicht.

Unternehmensleitungen können ihren Beschäftigten eindeutig signalisieren, dass flexible Berufsbiografien möglich und erwünscht sind. Wenn alle Beschäftigten unabhängig von ihrer Lebensform Aufstiegschancen haben, die Bedürfnisse von Eltern berücksichtigt werden und die Unternehmenswerte in Hinblick auf Familie von der Geschäftsleitung aktiv kommuniziert werden, wird sich etwas verändern.

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Sandburgen statt Überstunden – Väter und aktive Vaterschaft sind seit 1999 Trend

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2012

Zukunftsinstitut Trend VäterIn der Einleitung der Jubiläumsausgabe 10 Jahre Zukunftsletter schreibt Matthias Horx: ‚nach wie vor ist Trend- und Zukunftsforschung mit einer Aura des Geheimnisvollen umgeben. Immer wieder wird in den Medien das Bild von der Kristallkugel bemüht, in die dämonische Auguren hineinblicken, um sybillinische Aussagen über „die Zukunft“ zu machen.

Es ist schwierig, die dazugehörigen Missverständnisse zu widerlegen … Also noch einmal: Wir prophezeien nicht. Wir sagen auch relativ selten etwas voraus. … Trend-Monitoring ist immer ein Vabanquespiel und manchmal ein undankbarer Job. Denn man ist immer ENTWEDER zu spät ODER zu früh. Wenn ein Trend noch klein ist, sagen alle: Wie bitte soll daraus etwas Relevantes werden? Ist er groß, sagen sie: Hättet Ihr das nicht früher sagen können? …‘ Was den Trend ‚Väter‘ angeht, lag das Zukunftsinstitut genau richtig. Die ersten ‚neuen Väter‘ hatte die Zeitschrift Brigitte ja schon 1988 ‚aufgespürt‘. 1999 waren sie Trend:

‚Von der öffentlichen Wahrnehmung teilweise unbemerkt haben sich die Männer auf den Weg gemacht, ein neues Selbstverständnis zu entwickeln. Der Zukunftsletter des Zukunfstinstituts beleuchtete in dem Artikel „Familienpolitik für Männer“ 1999 erstmals ein verändertes Verständnis der Vaterrolle.

Damals nutzten zwar gerade einmal 1,5 % der Männer die Möglichkeit, Erziehungsurlaub zu nehmen, jedoch der Trend war schon erkennbar. Erste Unternehmen wurden zu Vorreitern in Sachen Familienpolitik für Väter und nahmen die Entwicklung der Bedürfnisse moderner Familien vorweg. So beschrieb der Artikel damals unter anderem die Hotelfirma Marriott International, die mit der Working Father Campaign Leistungsträgern mit Kindern Fähigkeiten des Familienmanagements näher bringen wollte.

Inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert. Seit der Einführung des Gesetzes zum Elterngeld im Januar 2007 wurden bis einschließlich Juni 2008 beachtliche 14 % der insgesamt 752.000 Anträge auf Elterngeld von Vätern gestellt. Auch in der öffentlichen Wahrnehmung machen sich die aktiven, erziehenden Väter bemerkbar: Nicht nur, dass die „gefühlte Väterdichte“ auf den Spielplätzen und vor den Kindergärten der Republik deutlich zugenommen hat, auch die Blogosphäre ist inzwischen voll von Väterseiten (z. B. www.vaeterblog.de) …

Und die Printmedien greifen die veränderten Rollenerwartungen sowie das neue Informationsbedürfnis schon länger mit eigenen Titeln auf: Die Zeitschrift P wie Papi erscheint seit 2001 2-mal jährlich mit einer Druckauflage von jeweils 300.000 Exemplaren und richtet sich explizit an die „neuen Väter“. …‘

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Anwesenheit gilt in Deutschland immer noch als Leistungs- und Karrierekriterium

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Dezember 2012

gesunde Gewinne„Sie sitzen mit Ihrem Team an einem dringenden Projekt. Ein Mitarbeiter erscheint mit einer fiebrigen Erkältung zur Arbeit. Was tun Sie?“, lautete eine Frage der Studie.

Nur rund zwei Drittel der Befragten gaben an, den Mitarbeiter nach Hause zu schicken – um sich auszukurieren oder das Team nicht anzustecken. 26 % würden versuchen, für ihn eine Heimarbeit zu organisieren. Aber auch mit ihrer eigenen Gesundheit gehen die Manager schonungslos um: 58 % von ihnen würden auch mit einer mittelschweren Erkältung zum Job kommen, weitere 29 % von daheim arbeiten.

Das sind einige Ergebnisse einer Befragung, die die Personalberatung Lab Company gemeinsam mit der Hochschule Coburg im Dezember veröffentlicht hat.

„Die Anwesenheit am Arbeitsplatz gilt in Deutschland noch immer als Leistungs- und Karrierekriterium – auch, wenn das zu Lasten der eigenen Gesundheit geht“, sagt Eberhard Nöfer, Professor für Soziale Arbeit und Gesundheit an der Hochschule Coburg. Dazu passt, dass 63 % der Manager sagen, in ihrem Unternehmen würden Führungskräfte mit besonders langen Arbeitszeiten bevorzugt befördert.

Dies habe aber nicht zwingend mit einem Anwesenheitswahn zu tun, kommentierten viele der Umfrageteilnehmer. „Ohne Zwölf-Stunden-Schichten ist das Pensum nicht mehr zu schaffen“, sagte einer der Befragten. Ein anderer: „Gute Ergebnisse hängen meist mit der Bereitschaft zu mehr Zeiteinsatz zusammen.“

„Das Leistungssystem frisst seine eigenen Kinder“, sagt Klaus Aden, Geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. „Hier ist angesichts der demographischen Entwicklung und der Notwendigkeit zu längeren Lebensarbeitszeiten bei gleichzeitig abnehmender individueller Leistungsfähigkeit ein grundsätzliches Umdenken erforderlich.“

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Du kannst alles, wenn Du willst

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Dezember 2012

Im Interview der Welt äußert sich Sigrid Nikutta, die seit Mai 2010 die Berliner Verkehrsgesellschaft leitet, auch dazu, dass bei ihr als Frau immer die Kinder mit thematisiert werden.

‚… Die Welt: Sie sind Mutter von vier Kindern, ihr jüngstes ist gerade ein Jahr alt. Bei keinem Mann in einer Führungsposition werden die Kinder erwähnt. Sie schaffen alles, weil Ihr Mann seine Karriere der Ihren unterstellt hat. Eigentlich geht es doch gar nicht so sehr um Frauen als Vorbild, sondern um vorbildliche Männer, oder?

Nikutta: Eigentlich schade, dass bei den Männern nicht die Kinder erwähnt werden. Mein Vorstandskollege Henrik Falk hat auch drei kleine Kinder und er wird nie gefragt: Wie machen Sie das? Dabei muss er genau wie ich Beruf und Familie unter einen Hut bringen. Jeder muss sein Familienmodell finden. Dass unser Familienmodell häufig und durchaus auch negativ kommentiert wird, zeigt mir: In unserer Gesellschaft wird immer noch erwartet, dass sich die Frau ausschließlich um die Familie kümmert. Frauen, die Kinder und Karriere vereinen und das auch noch selbstverständlich finden, sind immer noch suspekt und durchaus Angriffen ausgesetzt. Und dann wird gleichzeitig die Frage gestellt, wieso es nicht mehr Frauen so machen.

Die Welt: Was bedeutet Ihnen Erfolg? Und wie gehen Sie mit Misserfolg um?

Nikutta: Sowohl Erfolg als auch Misserfolg sind wichtig und gehören dazu. Wenn Sie mit Erfolg meinen, dass ich an der Spitze eines Unternehmens stehe, dann ist das ein gutes Gefühl. Aber für mich ist es viel wichtiger, Dinge zu bewegen. Es macht mir Spaß, Dinge voranzubringen und positiv zu verändern. Wie Sie wissen, bin ich ja nicht nur Vorsitzende, sondern auch Vorstand Betrieb der BVG. Wenn unser Verkehr gut funktioniert, wenn trotz Schnee und Eis bei uns alles läuft, wenn wir schwierige Situationen meistern, wenn wir einen Bahnhof wieder in seinem schönsten Gewand herstellen konnten, dann sind das für mich tolle Erfolge. Und wenn etwas nicht so klappt, dann gehe ich der Sache auf den Grund, damit es beim nächsten Mal gelingt. Bei Misserfolg bin ich der Typ, der dann sagt: jetzt erst recht.

Die Welt: Ihre Eltern und Großeltern prägten Sie in Ihrem Selbstbewusstsein. Was trieb Sie noch an?

Nikutta: Ganz klar – ich bin in dem Bewusstsein aufgewachsen: Du kannst alles, wenn Du willst. Du musst Dich aber anstrengen und es wirklich gut machen. Das ist mein Motto bis heute. Ich arbeite gern mit Kolleginnen und Kollegen zusammen, diskutiere gern, lache gern, bin absolut neugierig und möchte die Dinge verstehen und ihnen auf den Grund gehen.

Die Welt: Sie sagten, Regeln würden eben von Männern gemacht und man müsse sie befolgen, bis man auch oben sei. Und dann? Was machen Sie anders als Ihr Vorgänger?

Nikutta: Habe ich das wirklich so hart gesagt? Aber es stimmt. Die Regeln im Geschäftsalltag sind noch sehr männlich. Was mache ich anders? Bei mir können Sie hören: Wir müssen die Sitzung um einen Tag verlegen, denn in der Schule ist Weihnachtsbasteln. Haben Sie das schon mal von einer männlichen Führungskraft gehört? Ich arbeite wirklich viel und de facto rund um die Uhr – aber ich kommuniziere auch private Termine ganz offen und räume ihnen hohe Priorität ein. …‘

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Familien in Österreich 2012

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Dezember 2012

FiZ_2012Das Nachschlagewerk Familien in Zahlen wurde vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) für das Jahr 2012 aktualisiert und steht zum Download zur Verfügung.

Das jährlich erscheinende Nachschlagewerk Familien in Zahlen (FiZ) fasst die österreichweit wichtigsten familienstatistischen Tabellen übersichtlich zusammen. Die einzelnen Tabellen sind mit Lesebeispielen untermauert, um eine rasche Interpretation der Zahlen zu ermöglichen. Auch die wichtigsten Kennzahlen der EU sind vorhanden.

Das Referenzjahr der Daten ist, da für das laufende Jahr 2012 noch keine Daten verfügbar sind, überwiegend das Jahr 2011.

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Väter und Söhne – Wir sind Ausländer, na und?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Dezember 2012

Immer wieder hören wir: die jungen Männer sind Machos. Sie benehmen sich sehr autoritär ihren Schwestern und Müttern gegenüber. Sie haben längst überholte Rollenbilder im Kopf und leben auch danach. Sie wollen sich an die deutsche Kultur nicht anpassen.

Die Beziehung zwischen Vätern und ihren Söhnen ist oft schwierig und voller Konflikte. Mit dem Projekt ‚ Fotoreportagen über Vater – Sohn Beziehungen‘ ist die evangelische Jugendhilfe Münsterland der Frage nachgegangen, wie sich junge Migranten und ihre Väter, die im Kreis Borken leben sehen, welche Wünsche und Ziele, sie haben.

  • Was ist den Vätern wichtig?
  • Welchen Rat geben sie Ihrem Sohn, damit der sein Leben meistern kann?
  • Was haben die Söhne von ihren Vätern gelernt?
  • Welche Erwartungen haben die Söhne an ihre Väter?

Diese Fragestellungen sollen das oftmals komplizierte Gebilde Vater – Sohn -Beziehungen ein wenig erhellen.

Feleb, 16 Jahre, Irak Was ist das wichtigste, was Sie von ihrem Vater gelernt haben? Ich habe von meinem Vater alles gelernt.

Welche Erwartungen haben Sie an ihren Vater? Ich möchte, dass er immer für mich da ist und dass er mir gute Ratschläge gibt, wenn ich nicht weiter weiß. Dann wünsche ich mir noch, dass er mir ein Auto kauft.

Die ersten Arbeiten, denen noch weitere folgen werden, werden Anfang 2013 in einer kleinen Ausstellung gezeigt.

Vater:

Was möchten Sie ihrem Sohn raten, damit er sein Leben meistern kann? Feleb muss einen Schulabschluss machen, damit er einen Beruf lernen kann und Arbeit findet.

Welche Erwartungen haben Sie an Ihren Sohn? Ich wünsche mir, dass Feleb sich um seine Mutter kümmert, wenn ich das nicht mehr kann.

Die ersten Arbeiten, denen noch weitere folgen werden, werden Anfang 2013 in einer kleinen Ausstellung gezeigt.

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Sind Männer im Zeugungsstreik?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Dezember 2012

… 15 Prozent der Frauen wollen keine Kinder aber 23 Prozent der Männer wollen keine Väter werden. Das ist ein Thema im Radiofeuilleton des Deutschlandradio Kultur am 19. Dezember ‚Vater werden ist nicht schwer … – Die schwierige Suche nach Rollenbildern für moderne Väter‘ Gespräch mit Dieter Thomä, Philosoph an der Universität St. Gallen.

Die Sendung zum Nachhören gibt es hier.

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