Der Geburtstag
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 11. September 2019
Der siebenjährige Lukas hat Geburtstag. Trotz angespannter
Verhältnisse organisieren die getrennt lebenden Eltern Matthias und Anna eine
große Kinderparty mit Pinata und Torte. Im Wohnzimmer toben die Kinder, in der
Küche die Eltern: Der gestresste Matthias hat, mal wieder, das anstehende
Vater-Sohn-Wochenende abgesagt und den versprochenen Zoobesuch verschoben.
Als die Party vorbei ist, folgt das nächste Problem: Der kleine Julius wird von
seinen Eltern nicht abgeholt. Matthias will den fremden Jungen eigentlich nur
loswerden, doch die Ereignisse überschlagen sich. Angetrieben von seinem
erwachenden Beschützerinstinkt, übernimmt der Teilzeit-Papa Verantwortung für
den hilflosen Julius und seine Augen öffnen sich schließlich auch für die
Bedürfnisse seines eigenen Sohns.
Regisseur Carlos Morelli inszeniert in bestechenden Schwarz-Weiß-Bildern eine scheinbar alltägliche Familiensituation. Doch „Der Geburtstag“ enthält all das, was man von einem Kindergeburtstag am wenigsten erwartet: Unwetter, Streit und lange Gesichter. Nach seinem Langfilmdebüt „Mi Mundial“, in seiner Heimat Uruguay zweitgrößter nationaler Box-Office-Erfolg, liefert Morelli mit „Der Geburtstag“ einen originellen Film Noir über einen Teilzeit-Vater, der über Nacht erkennt, was wirklich wichtig ist.