Wohnt der Vater im Haushalt, wird das Kind eher akzeptiert
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Oktober 2015
Einer der ersten Wissenschaftler, die sich der Väter annahm, war Ronald Rohner. Der inzwischen emeritierte US-Psychologe baute das „Center for the Study of Interpersonal Acceptance and Rejection“ an der University of Connecticut auf und führte bereits in den frühen 70er-Jahren Studien zur Bedeutung des Vaters in der Familie durch.
So fand er im Jahr 1975 in einer vergleichenden Studie an 101 verschiedenen Kulturen heraus, dass Kinder, bei denen der Vater mit im Haushalt wohnte, von der Mutter, aber auch von anderen Bezugspersonen mehr Akzeptanz und Wärme erfuhren. Seine Arbeit motivierte viele andere Wissenschaftler, seinem Beispiel zu folgen. So rückte die Rolle des Vaters für die Kindesentwicklung stärker in den Fokus der Forschung.
Im Jahr 2012, am Ende seiner beruflichen Laufbahn, veröffentlichte Rohner zusammen mit Kollegen aus 13 Nationen im „Personality and Social Psychology Review“ einen einzigartigen Überblick über alle Ergebnisse der vergangenen Dekaden. Egal ob es der Vater oder die Mutter ist, so das Ergebnis: Wenn ein Kind sich ungeliebt oder abgelehnt fühlt, steigt sein Risiko, später aggressiv und emotional instabil zu werden. Auch ein gering ausgeprägtes Selbstbewusstsein, ein Gefühl der Unzulänglichkeit und eine negative Sicht auf die Welt resultieren häufig daraus.
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